*Freu* -  Geburtsbericht Leonie Kyra * 16.05.2008

SabbisSchatz

Stolzer Papa
Der errechnete Termin , der 16.05.2008, rückte immer näher. Mama hatte auch keine Lust mehr so eine große Kugel mit sich herumzutragen und versuchte alles denkbare um die Wehentätigkeit anzuregen - vergeblich. Am 15.05.2008 entschloss ich mich dann morgens dazu jetzt endlich mit den Wehen anzufangen. Schließlich war der Termin schon am nächsten Tag.

Mama und Papa fuhren Nachmittags dann in die Uni Klinik und Mama wurde untersucht. Der Muttermund war bereits einen Zentimeter geöffnet und die Ärztin kitzelte mich am Köpfchen. Leider wurden Mama und Papa wieder nach Hause geschickt, da Mama zwischen den Wehen noch lachen konnte.

Auf den Schreck mussten die Beiden erstmal etwas Essen , also auf zu Mc Donalds *juuuhuu* Danach waren wir drei noch in 2 Baumärkten um Fußmatten fürs Auto zu besorgen. Mama und ich wurden immernoch alle 5-10 Minuten von kräftigen Wehen geplagt. Die Wehen wollten und wollten auch nicht mehr aufhören , ich wollte eben endlich zu Mama und Papa in die Arme. Mama schlief die ganze Nacht immer im 5 Minuten Takt. Und morgens um 7 konnte Mama zwischen den Wehen kaum noch lachen. Das war der Zeitpunkt um ins Krankenhaus zu fahren. Papa drängelte ganz schön und Mama hatte die Ruhe weg. Erstmal gemütlich duschen und frisch machen. Als das erledigt war konnte es endlich ins Krankenhaus gehen....

(ab jetzt aus der Sicht von Papa)

Nun war es endlich soweit, nachdem mein Schatz schon seit 24 Stunden Wehen hatte, war am 16.05.2008 (Dem errechnetem Termin) um etwa 7 Uhr der Zeitpunkt gekommen an dem Sabbi kaum noch zwischen den Wehen lachen konnte.

Ich wollte sofort los mit Ihr ins Krankenhaus, doch sie wollte erstmal in Ruhe duschen und sich frisch machen. Also haben wir schnell Oma angerufen und Bescheid gesagt, dass es gleich ins Krankenhaus geht.Dann sind Sabbi und ich erstmal gemeinsam duschen gegangen.

Zum Glück war die Klinktasche schon fertig gepackt und ich hatte mir den Tag in weiser Vorraussicht schon freigenommen. Also fuhren wir los in die Uni-Klinik. Dort angekommen wurde der Muttermund erneut untersucht. Es waren nun 3cm. Die Ärztin stellte beim Ultraschall des Bauches fest das unser Baby einen Nierenstau hatte und fragte uns: "Sie bekommen einen Jungen ?!" -Schock- Was machen wir denn bloß mit den ganzen rosa Sachen ?. Sie meinte, dass ein Nierenstau bei Jungen häufiger wäre als bei Mädchen - aber wir uns keine Gedanken darum machen sollten, weil dieses Problem leicht zu beheben sei. - Wir fragten uns ob wir vielleicht doch einen Jungen bekommen werden - Leider reichten die 3 Zentimeter Muttermund nicht aus um im Kreißsaal zu bleiben, deswegen haben wir ein Zimmer auf der Station bezogen.

Sabbi bekam einen riesen Durst und wollte kein Wasser trinken , da ich das Auto sowieso umstellen musste fuhr ich schnell nach Comet und besorgte für sie ihr Lieblingsgetränk. Da die Parkplatzsuche erfolglos war und ich nicht wusste wie es um die Wehen stand ,musste ich wieder vor der Frauenklinik parken.

Sabbi hatte noch immer sehr starke Wehen und ihr kamen bei jeder Wehe die Tränen. Wir gingen dann zum CTG in den Kreißsaal und Sabbi wurde erneut untersucht , der Muttermund war nun 6 Zentimeter geöffnet - genug um im Kreißsaal zu bleiben.

Die Hebamme meinte es würde aber noch etwas dauern, wir sollten es uns gemütlich machen. Ich nutzte die Gelegenheit um unser Auto vom teuren Parkplatz auf einen kostenlosen öffentlichen zu stellen. Wieder im Kreißsaal angekommen fragte die Hebamme meinen Schatz ob sie keine eigenen CD´s dabei habe. - Doch haben wir - aber die sind im Auto -.- . Also ging ich nochmal im Laufschritt zum Auto und holte unsere Musik.

Als ich zurückkam waren die Wehen für meine Süsse kaum noch auszuhalten, sie war sehr tapfer und hatte die PDA noch nicht in Anspruch genommen. Der Muttermund öffnete sich immer rasanter, es ging - dafür dass es die erste Schwangerschaft war - wirklich ziemlich schnell voran.

kreissaalwehen.jpg

Etwa 3 Stunden vor der Geburt - Muttermund fast vollständig geöffnet - Meine Süsse litt sehr =(

Die Hebamme untersuchte meinen Schatz erneut und bemerkte dass der Muttermund vollständig geöffnet war, wenn Sabeth sich bereit fühle dann könne sie schon etwas pressen.

Da die Fruchtblase nicht springen wollte, öffnete die Hebamme sie mit einem Fingerling der eine kleine Spitze besaß. Nun war der Zeitpunkt gekommen, an dem für meine Süsse die Schmerzen nicht mehr auszuhalten waren , und sie die PDA verlangte.

Den ersten Versuch übernahm eine Assistenzärztin , zuerst wurde ein Mittel gespritzt dass die Wehen einige Zeit unterdrücken sollten - leider zeigte dies eher weniger Wirkung -. Die Ärztin hat es beim ersten Versuch nicht geschafft das Rückenmark zu treffen, also musste es erneut versucht werden. Nun versuchte sich die Oberärztin an dem Rücken meiner Freundin, sie schaffte es nach gefühlten 20 Minuten auch endlich das Rückenmark zu punktieren.

Nun mussten wir darauf warten, dass die Wirkung des Schmerzmittels eintrat. Wenn das Schmerzmittel wirkt sollten die Füße wärmer werden und anfangen zu kribbeln. Leider wirkte das Schmerzmittel nicht. Sabbi hatte nach wie vor starke Schmerzen.

Nun ging es ans Pressen. Die Hebamme sagte: "Die Leonie möchte langsam raus, willst du mal versuchen ihr dabei zu helfen ?" Bei jeder Wehe presste meine Süsse nun etwas mit.

Den Kopf konnte man nun schon im Geburtskanal sehen. Allerdings bekam Sabbi keine richtigen Presswehen und die Ärzte spritzten etwas um die Wehen noch mehr zu verstärken.

Nun ging es Schlag auf Schlag, Sabbi presste so fest sie konnte und hatte höllische Schmerzen. Ich hielt ihre Hand und streichelte ihr Köpfchen. Da Leonie immernoch nicht rauswollte drückte die Ärztin nun bei jeder Wehe mit , sie schmiss sich mit ihrem gesamten Gewicht auf den Bauch meiner Süssen.

Mein armer Schatz bekam gar keine Luft mehr und hatte kaum noch Kraft zu pressen. Plötzlich lief die Ärztin raus und rief einen anderen Arzt herbei - wie wir später erfuhren gingen Leonies Herztöne immer weiter runter. - Dieser Arzt schmiss sich jetzt ebenfalls mit auf den Bauch und die Hebamme schnitt den Damm durch. Zum Glück hatte Sabbi dass nicht mitbekommen, aber ich kann sagen dass es ziemlich brutal aussah und sie ziemlich weit schneiden musste.

Die Ärztin fordete Sabeth immer und immer wieder auf zu pressen, Sabbi schrie sie an: "Wie soll ich denn pressen wenn ich keine Luft bekomme ?!!" "Es geht nicht!" . Und da kam die letzte Wehe , - es machte Platsch und unser kleines Bündel voller Leben lag ganz blutig und blitzeblau zwischen den Beinen meiner Süssen. Sabeth und mir schossen vor lauter Elternglück die Tränen in die Augen.

Es war der wohl glücklichste Moment in unserem Leben. Die kleine Leonie Kyra erblickte am 16.05.2008 - genau am errechneten Termin - um 13:48 Uhr, mit einer Größe von 51 Zentimetern, einem Kopfumfang von 34 Zentimetern und einem Gewicht von 3535g, das Licht der Welt.


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Die Ärzte versorgten Leonie schnell und führten die erste Untersuchung durch. Leonie schnitt mit Bestwerten ab. Dann kam Leonie sofort zu Mama an die Brust zum Ersten beschnuppern.

Sie war so zerdrückt von der schweren Geburt, blinzelte aber sofort mit den Augen um einen Blick auf ihre Eltern- , die so lange auf sie gewartet hatten, -zu werfen. Ich gab ihr meinen Finger und Leonie hielt ihn ganz fest und ließ ihn garnicht mehr los.

Nebenbei wurde aus der Nabelschnur das Blut entnommen was wir für Leukämiekranke spendeten. Als die Hebamme unser Engelchen fertigmachen wollte entdeckten wir auf Mama´s Brust eine handvoll des sogenannten Kindspech. - Die Hebamme freute sich.

Dann kam die Nachgeburt, der Mutterkuchen löste sich und Sabbi beförderte ihn mit Druck heraus. Die Hebamme untersuchte ihn um festzustellen ob er sich vollständig gelöst hatte.

Dann durfte Papa Leonies Nabelschnur durchschneiden, trotzdem ein komisches Gefühl an seiner Tochter rumzuschneiden, obwohl man weiß dass sie es nicht spürt. Danach wurde sie gemessen und bekam etwas angezogen. In der Zwischenzeit wurde die frischgebackene Mama genäht. Das ganze dauerte etwa eine Stunde.

Als Mama dann endlich komplett genäht war, wurden die Beiden in ein Beobachtungszimmer neben dem Kreißsaal verlegt. Dort wurde Leonie zum Ersten Mal an Mama´s Brust gelegt - sie konnte schon ziemlich feste saugen. Nun war es an der Zeit sich kennenzulernen und ganz viel zu kuscheln.

Nebenbei schrieben die stolzen Eltern an alle Verwandten und Freunde SMS und MMS. Es wurden viele Fragen gestellt, zum Aussehen, wie die Geburt war und ob man zu Besuch kommen könne. Nach einiger Zeit wurden Mama´s Vitalwerte ein letztes Mal überprüft, alles war in Ordnung und wir durften auf die Wöchnerinnen-Station.

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Am Späten Nachmittag kam dann viel Besuch ins Krankenhaus um Leonie zu betrachten und um uns zu gratulieren. Viele brachten Geschenke mit, worüber wir uns sehr freuten.

Leonie heute :
 

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liebemama2006

Aktives Mitglied
och gott, da haste ja was mit gemacht.
aber eine ganz ganz süsse habt ihr da.
egal wie gross der schmerz bei einer geburt ist, spätestens wenn man das kleine bündelchen sieht, ist alles vergessen.

weiterhin viel spass mit der kleinen maus

lieben gruss
ramona
 
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