eva.m.p
Pause
Was können Sie als Eltern sonst noch tun, um die Gehirnentwicklung und das Lernen von Babys und Kleinkindern zu fördern?
- Ernähren Sie sich während der Schwangerschaft gesund, verzichten Sie auf Tabak, Alkohol, Medikamente (sofern nicht unbedingt notwendig) u.ä., gehen Sie regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen.
- Stillen Sie Ihr Baby so lange wie möglich, da dann sein Gehirn am besten mit Nährstoffen versorgt wird.
- Achten Sie auch später auf eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung Ihres Kindes.
- Reagieren Sie bald und angemessen auf die Signale und Bedürfnisse Ihres Babys, bieten Sie ihm viel Körperkontakt und gehen Sie liebevoll und zärtlich mit ihm um. Sprechen Sie viel mit ihm, singen Sie ihm vor, umgeben Sie es mit Sprache
- Spielen Sie viel mit Ihrem Baby bzw. Kleinkind. Lassen Sie sich von ihm bei den gemeinsamen Aktivitäten führen. Akzeptieren Sie, wenn es keine Lust mehr hat.
- Schaffen Sie eine anregungsreiche Umgebung, in der Ihr Baby bzw. Kleinkind viel beobachten, erforschen und untersuchen kann.
- Suchen Sie Spielsachen aus, die vielfältige Verwendungsmöglichkeiten bieten, die Fantasie anregen und mehrere Fähigkeiten fördern. Bauklötze oder Malutensilien sind beispielsweise besser als ein fernlenkbares Elektroauto oder ein Kassettenrecorder - und billiger. Sie können auch Spielsachen mit Nachbarn und Freunden tauschen. Überschütten Sie Ihr Kind aber nicht mit Spielmaterialien; es ist besser, ihm immer nur einige Spielsachen zu geben und die anderen wegzuräumen. Wirkt es gelangweilt, werden die Spielmaterialien ausgetauscht
- Beteiligen Sie Ihr Kind an dem, was Sie gerade selbst tun. Passen Sie den Schwierigkeitsgrad von Aktivitäten dem Alter Ihres Kindes an. Auf diese Weise erlernt Ihr Kind neue Kenntnisse und Fertigkeiten, gewinnt es an Selbstvertrauen und Selbstachtung. Auch können Sie es motivieren, sich etwas mehr anzustrengen und noch länger durchzuhalten. So fördern Sie Eigenschaften wie Leistungsmotivation und Ausdauer.
- Vereinfachen Sie Aufgaben oder brechen Sie komplizierte Aktivitäten in einfache Teilaufgaben herunter, so dass Ihr Kind nicht überfordert wird. Ermutigen Sie es bei auftauchenden Schwierigkeiten und helfen Sie ihm wenn nötig (z.B. durch Vormachen oder das Aufzeigen eines Lösungswegs). Fordern Sie Ihr Kind: Erwarten Sie, dass es sich anstrengt
- Unternehmen Sie viel mit Ihrem Kleinkind - und geben Sie ihm Zeit, für es neue Umwelten zu erkunden (die Pflanzen am Wegrand, das Geschäft, das Auto, den Park usw.). Haben Sie Geduld, und entdecken Sie wieder den Reiz der Langsamkeit und der kleinen, sonst unbeachteten Dinge.
- Fördern Sie Kontakte zu anderen Kleinkindern, zu jüngeren und älteren Kindern sowie zu anderen Erwachsenen (z.B. Eltern-Kind-Gruppen, Spielplatz-Bekanntschaften, Gespräche mit Verwandten und Nachbarn, kurze Interaktionen mit Verkäuferinnen oder Passanten). Dies fördert Sprach- und soziale Fertigkeiten, Selbstsicherheit und Selbstvertrauen
- Sprechen Sie viel mit Ihrem Kleinkind und beantworten Sie möglichst alle Fragen - selbst wenn dies zeitweise ganz schön nerven kann. Zeigen Sie ihm, wie etwas funktioniert, erklären Sie ihm, was Sie gerade tun, kommentieren Sie seine Handlungen, interpretieren Sie Ereignisse, benennen Sie Objekte und klassifizieren Sie sie (z.B. "Ein Hund ist ein Tier"). Ihr Kind erwirbt dann nicht nur mehr Begriffe (lernt besser zu sprechen) und mehr Kenntnisse über unsere Welt, sondern lernt auch, letztere zu kategorisieren und in Hierarchien einzuordnen
- Schauen Sie mit Ihrem Kind Bilderbücher an. Fokussieren Sie seine Aufmerksamkeit auf die einzelnen Bilder und lassen Sie es erzählen, was es sieht. Stellen Sie Fragen, sprechen Sie mit ihm über die Bildinhalte und den Verlauf der Geschichte (auch: "Was könnte als Nächstes passieren?").
- Erzählen Sie Ihrem Kind Geschichten (besser als Vorlesen), da dies sein Vokabular vergrößert und zum Denken anregt. Und lassen Sie sich Geschichten erzählen - Drei- und Vierjährige können dies bereits recht gut. Berichten Kleinkinder von emotional erregenden Ereignissen, können sie sich auf diese Weise auch von ihnen distanzieren und sie somit besser verarbeiten. Hören Sie einfühlsam zu.
- Achten Sie die Einzigartigkeit und Individualität Ihres Kindes. Akzeptieren Sie sein Temperament, seine Persönlichkeit, sein Lerntempo. Lehren Sie ihm Wörter für seine Gefühle.
- Lob, Ermutigung und positives Feedback sind besser als Kritik, das Aufzeigen von Fehlern usw. Zeigen Sie positive Erwartungen, geben Sie Ihrem Kind seelische Unterstützung und körperliche Zuwendung
- Fördern Sie Eigenschaften wie Aufmerksamkeit, Neugier, Fleiß, Begeisterungsfähigkeit, Beharrlichkeit, Lernmotivation usw. Klammern Sie Ihr Kind nicht, sondern ermöglichen Sie ihm, unabhängig und selbständig zu werden.
- Denken Sie daran, dass Sie (noch!) das wichtigste Vorbild bzw. Lernmodell für Ihr Kind sind. Es wird Sie imitieren - auch Ihre "schlechten" Seiten.
- Vermeiden Sie eine Reizüberflutung bei Ihrem Kind, z.B. durch langes Fernsehen, laute Musik oder Lärm. Kleinkinder brauchen noch viel Ruhe - und auch Zeit für sich. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind genügend Schlaf bekommt. Feste Zeiten für das Aufstehen, Mahlzeiten, Mittagsschlaf und Zubettgehen sind sinnvoll.
- Mit Ausnahme von Punkt 1 und 2 gelten alle diese Aussagen natürlich für Väter genauso wie für Mütter!
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