Hallo bin NEU hier und echt verzweifelt!

knispel

Neues Mitglied
Hallo,

meine Tochter ist jetzt 7 Jahre alt geworden.
Ich habe richtig Probleme mit Ihr, wenn ich drei mal mit normaler Stimme sage Nele mach bitte das und das, hört Sie nicht und ich werde lauter und bestimmter. Dann kommt Sie und sagt, das ich Sie nicht anbrüllen soll.
Heute habe ich Sie zur Schule gebracht und gesagt: es klingelt gleich Sie möchte bitte bei mir bleiben, da sagt Sie zu mir alte Hexe, das war für mich echt schockierend. Ich weiß nicht mehr wie ich reagieren soll, damit wir wieder einen normalen Ton zwischen einander hinbekommen. Ich möchte mich normal mit Ihr unterhalten und wenn ich etwas von Ihr mit einer Bitte einfordere, das Sie nicht anfängt mit mir zu diskutieren, sondern meiner Bitte auch folge leistet.

Ich möche mir den Respekt wieder holen und Sie normal behandeln können.

Vielleicht weiß einer Rat.

Danke Katja
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Herzlich Willkommen!
Bei Fragen oder Problemen bezüglich des Forums kannst du dich jederzeit an mich wenden. Ich helfe gerne weiter.
Es gibt auch die Möglichkeit der Patenschaft was das genau ist und wie das funktioniert
kannst du hier nachlesen:
http://www.elternforen.com/news-f12/patenschaften-die-2-t43610/1/#post955852


Ja das kenne ich nur zu gut. Mein großer ist zur zeit genauso. Einen Rat hmm verate ihn mir wenn du ihn bekommst. ich versuche es mit Konsequenz und vor allen viel erklären.
ich denke die Kinder kommen in ein Alter wo ihnen ein einfaches nein als Regel nicht mehr ausreicht sie wollen nun die Begründung erklärt bekommen und daher rede ich mir momentan bei meinen großen den Mund fusslig den jedes Nein wird von mir begründet.
Klar gibt es Regeln wo die Begründung eindeutig ist aber die hält er auch ein. Nur die Regeln, die für ihn keinen Sinn ergeben werden versucht zu brechen.
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo zusammen,

meine Kleine ist jetzt 6,5 Jahre alt und ich kenne das Problem auch. Sie ist sehr selbstbewusst und auch ein kleines Alpha-Tierchen. Im Moment sucht sie ihre Stellung in der Familie und im Freundeskreis und lotet ihre Grenzen aus.

Manchmal schießt sie dabei klar über das Ziel hinaus, merkt aber an meiner Reaktion schnell, dass es das jetzt nicht war. Zumindest, wenn ich ihre Aufmerksamkeit dann für mich habe - und ich denke, das genau ist der Punkt. Viel zu oft lässt man die Gelegenheit verstreichen, die Situation durchzusprechen und zwar kurz nachdem sie stattgefunden hat. Wenn man das zu oft durchgehen lässt, nimmt das Kind das als normal an. Dass du dann wie vor den Kopf gestoßen bist, merkt es noch nicht einmal und macht einfach sein Ding weiter. Kinder sind nun einmal sehr ich-bezogen, vor allem in diesem Alter. Sie wenden ihren Blick ja erst neuerdings nach außen, d. h. also auch, sie müssen noch vieles lernen.

Ich muss zugeben, dass mir gerade in der letzten Woche zuhauf passiert ist, dass ich hier geschlampt habe: Ich war mit Jill im Skiurlaub und sie hat sich mit einer Gleichaltrigen zusammengetan und dann das Sagen gehabt. Ich wollte nicht vor den anderen Eltern den Molly machen und so hab ich sie meistens gelassen. Füch mich war es bequemer, für sie sicherlich nicht förderlich, aber das ist wieder eine andere Sache.

Anfang der Woche - wir waren wieder zu Hause - meinte sie dann wohl, das ginge so weiter. Ich MUSSTE intervenieren, ansonsten wäre sie mir davon galloppiert. Ich hasse es, ihr Verhalten zu sanktionieren, aber diesmal hab ich es dann durchgezogen.

Ich hatte ihr etwas zugesagt, sie wurde megapampig, dann hab ich es gestrichen. Sie entschuldigte sich und meinte wohl, dass ich dann wieder umkippen würde. Für mich war wichtig, genau das NICHT zu tun. Also hab ich ihr gesagt, dass ich jetzt jedes Mal solche Konsequenzen ziehen wüde, wenn sie übers Ziel hinaus schießt. Sie weiß eigentlich sehr gut, wann sie Grenzen überschreitet. Wenn ihr die jedoch nicht aufgezeigt werden, nutzt sie das skrupellos aus.

Wie Ilona schon sagte, ist es mühsam, alles zu erklären. Ich handhabe es aber genauso und mache mir ebendiese Mühe. Ich will, dass sie nachvollziehen kann, warum ich wie reagiere. Und das klappt jetzt auch sehr gut, allerdings ist es im Moment sehr wichtig, dass ich nicht einen Deut nachgebe.

Es gibt Kinder, die brauchen klare Regeln, ansonsten machen sie komplett ihr eigenes Ding. Sie müssen soziales Verhalten erst lernen, das sollte man ihnen auch zugestehen. Das hat m. E. nichts damit zu tun, sie in ihrer freien Entfaltung zu beschneiden. Aber wir leben nun einmal in einer Gesellschaft, in der man Rücksicht nehmen und Regeln befolgen können sollte. Und was wir den Kindern heute nicht beibringen, wird dann später dazu führen, dass sie sich im späteren Leben blutige Nasen holen oder zu kleinen (oder auch großen) Tyrannen werden.

M. E. kannst du also der Situation nur Herr werden, wenn du Nele Grenzen aufzeigst, das Gespräch mit ihr suchst und auch Konsequenzen ziehst. In solchen Momenten erzwinge ich mir regelrecht die Zweisamkeit mit meiner Tochter, indem ich sie zu mir rufe, in die Knie auf gleiche Augenhöhe mit ihr gehe und mir so ihre volle Aufmerksamkeit hole. In der dafür erforderlichen Zeit, die ICH festlege, werde ich das los, was ich sagen will und hole mir ihre Reaktion dazu ab. Wenn ich merke, dass ich ihre Aufmerksamkeit nicht habe, weil sie wieder losziehen will, dann dauert das ganze eben noch länger. Ab einem gewissen Punkt merke ich dann, dass sie tatsächlich auch gedanklich bei mir ist. Und wenn ich dann alles mit ihr geregelt habe, dann kann sie wieder abzischen. Ich merke dann sehr schnell, dass sie sich deutlich zurücknimmt.

Dieses Vorgehen werde ich jetzt für mich konsequent anwenden bis sich das bei ihr manifestiert hat. Anstrengend, m. E. aber durchaus wirksam. Ob das überall funktioniert, weiß ich nicht, aber ich denke, jeder kein sein Kind so gut, dass er seine eigene konstruktive Strategie entwickeln kann.

Viele Grüße
Kirstin
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Original von knispel
Heute habe ich Sie zur Schule gebracht und gesagt: es klingelt gleich Sie möchte bitte bei mir bleiben, da sagt Sie zu mir alte Hexe, das war für mich echt schockierend.

In einem der o.a. Vier-Augen-Gespräche habe ich mit Jill übrigens eine Geste verabredet, die ihr anzeigt, dass eine Grenze erreicht oder überschritten wurde. Ich habe sie dieses Handzeichen selber ausdenken lassen. M. E. muss Nele ein klares Kurz-und-knackig-Signal für das Überschreiten einer Grenze sehen. Viele Worte, bis du zu ihr durchgedrungen bist, sind in einer solchen Situation vermutlich zu langwierig.

Wie hast du denn darauf reagiert? Ich hätte in diesem Fall übrigens überhaupt kein Problem gehabt, sie zu mir zu zitieren auch auf die Gefahr hin, dass sie dann nicht rechtzeitig bei der Lehrerin ist. Im Gegenteil.. ich hätte der Lehrerin sogar kurz Bescheid gesagt, dass es einen Vorfall gegeben hat, den du so nicht tolerieren würdest und du dich mit deiner Tochter dazu auseinander setzen musst. Diese Zeit hätte ich mir genommen. Dann hätte Nele eben erst in die Klasse gehen können, wenn alle schon drin sind. Das wäre für sie vermutlich viel unangenehmer gewesen. Aber so stehen gelassen hätte ich diese Beleidigung auf keinen Fall! :nanana

Gruß
Kirstin
 

gritli

Mitglied
Anfang der Woche - wir waren wieder zu Hause - meinte sie dann wohl, das ginge so weiter. Ich MUSSTE intervenieren, ansonsten wäre sie mir davon galloppiert. Ich hasse es, ihr Verhalten zu sanktionieren, aber diesmal hab ich es dann durchgezogen.

Ich hatte ihr etwas zugesagt, sie wurde megapampig, dann hab ich es gestrichen. Sie entschuldigte sich und meinte wohl, dass ich dann wieder umkippen würde. Für mich war wichtig, genau das NICHT zu tun. Also hab ich ihr gesagt, dass ich jetzt jedes Mal solche Konsequenzen ziehen wüde, wenn sie übers Ziel hinaus schießt. Sie weiß eigentlich sehr gut, wann sie Grenzen überschreitet. Wenn ihr die jedoch nicht aufgezeigt werden, nutzt sie das skrupellos aus.

Genauso mache ich es mittlerweile auch und es funktioniert wirklich gut.
Die Kinder brauchen eine Weile bis sie merken, daß es jetzt anders lang geht und Mama sich nicht mehr weichklopfen läßt, aber dann kommt der Aha-Effekt und sie verstehen.
 

gritli

Mitglied
Das obere sollte eben als Zitat dastehen (von kikra) aber hat wohl nicht so geklappt... ?(
Also nur die letzten 3 Zeilen sind von mir
 

5fachmami

Neues Mitglied
Hallo,habe auch einen 6,5 Jahre alten Sohn und auch er testet Grenzen aus,obwohl ich bei ihm von Anfang an konsequent bin :rolleyes: Was ich aber nie wieder tun werde(habe es bei meinen erwachsenen Kindern getan) Ich bitte ihn nicht etwas zu tun sondern ich sage ihm er soll es tun,denn eine Bitte läßt sich ausdiskutieren,eine Anweisung nicht! Ich bitte nur wenn es um etwas geht das er freiwillig tun kann/darf.
 

Blume32

Neues Mitglied
Ich kann den Ausführungen von Kikra nur voll und ganz zustimmen. Man muss immer konsequent bleiben und dem Kind Grenzen aufzeigen. Kinder brauchen Grenzen und wollen auch Grenzen gesetzt bekommen.
 
Oben