Pfannenwenderin
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Hier mal mein Geburtsbericht:
Am 4.5.2010 wurde ich von meiner Frauenärztin ins Krankenhaus geschickt. Zu wenig Fruchtwasser, einen Tag vorm errechneten Termin, die Geburt sollte eingeleitet werden.
Also schnell nochmal geduscht, die Kliniktasche auf Vollständigkeit geprüft, noch eine CD gebrannt, Taxi gerufen und ab ins Klinikum Wolfsburg.
Dort wurde mir mitgeteilt, dass es inzwischen ja schon viiiiiel zu spät wäre. Ich wurde stationär aufgenommen und die Einleitung für den nächsten Morgen, 8 Uhr geplant.
Ich wurde noch kurz untersucht (Immerhin, Muttermund schon 1cm geöffnet, ich hatte angeblich gute Chancen, dass es nicht länger als ne Woche dauert, bis das einleiten Erfolg hat), mir wurde ein Zugang gelegt und dann durfte ich den Rest des Tages rumliegen und das mieserable Fernsehprogramm genießen.
Immerhin war mein Freund noch da und meine Bettnachbarin war auch sehr nett. Ich bin dann relativ früh schlafen gegangen, der nächste Tag sollte ja nicht nur ungewohnt früh beginnen sondern auch noch eventuell recht anstrengend werden.
Um 7 wurden wir geweckt, einmal Temperatur und Blutdruck messen, dann anziehen. Um 7:30 sollte ich zum CTG, für eine halbe Stunde.
Dann wurde Prostagladingel vor meinen Muttermund geschmiert, dann nochmal eine Stunde CTG. Zum Glück hatte ich was zu lesen dabei
Um kurz nach 9 bin ich also endlich wieder in Richtung Zimmer gewatschelt, wo ich die Schwester grade noch davon abhalten konnte mein unberührtes Frühstückstablett abzuräumen.
Um 11 gings nochmal für ne halbe Stunde zum CTG (keine Wehen) und um 13:30 nochmal.
Um 14 Uhr gabs dann die doppelte Gel-Dosis und anschließend wieder eine Stunde CTG. Immerhin hatte ich so ziemlich schnell die erste Hälfte meines Buches durch.
Das CTG zeigte dann auch tatsächlich ein paar schwache, unregelmäßige Wehen. Die wurden allerdings immer weniger und beim nächsten Kontroll-CTG um 17 Uhr waren die auch wieder verschwunden.
Naja, war wohl nichtsmit dem errechneten Termin, egal.
Zurück im Zimmer gab es dann Abendbrot, aber bevor ich das richtig "genießen" konnte, hat erstmal meine Mutter angerufen. Also erstmal ne Runde telefonieren...
Um 18:15 habe ich mich dann endlich meinem Essen zugewand, viel hab ich aber nicht gegessen, mein Freund wollte jeden Moment kommen und mir was von Subway mitbringen. Braver Kerl :applaus
Naja, erstmal wieder ne Runde CTG und vorher mal wieder ne kurze Untersuchung. Das ganze mit eienr mir bis dato unbekannten Hebamme, war anscheinend grade Schichtwechsel. Also untenrum frei gemacht, damit die gute Frau mich untersuchen konnte, es folgte der übliche Gesprächsablauf "Wie weit sind sie denn jetzt?" "Heute ist der errechente Termin, also genau 40+0." "Ahja. Und wirds ein Junge oder ein Mädchen?" "Junge, soweit wir wissen." "Hm, jaja. Gibt viele Jungs dieses Jahr.... Ich untersuche sie mal eben. Hatten sie schon einen Blasensprung?"
Irgendwie stehe ich ja nicht so auf Smalltalk, wenn ich fremde Finger in mir drin stecken hab :schiel
Auf jeden Fall platze meine Fruchtblase genau in dem Moment, als die Hebamme sie ertasten wollte, vielleicht auch genau deshalb :schuettel
Sie sah erstmal etwas irritiert aus, hat mich dann aber ans CTG gestöpselt, die Notfallklingel bereitgelegt und mich erstmal alleingelassen.
Und dann gings los.
Ich dachte ich sterbe, die Schmerzen waren fast unerträglich, nach 2 Wehen habe ich dann zum ersten mal den Notfallknopfgedrückt und nach Schmerzmitteln gefragt. Aber irgendwie hat die Hebamme mich wohl nicht ernst genommen. "Wir schrieben jetzt erstmal ne halbe Stunde CTG, dann können sie ein Buscopanzäpfchen haben und in die Badewanne" und weg war sie -.-
Aber ich bin ja kein Weichei, das wird schon irgendwie klappen. Mir gingen die Worte meiner Hebamme aus dem Geburtsvorbereitungskurs durch den Kopf "eine normale Geburt dauert bei Erstgebärenden 8-24 Stunden." Und wie bitteschön sollte ich das überleben?!? Hatte die nicht auch irgendwas von Wehenpausen erzählt? Und wann bitteschön kommen die? Bisher hatte ich nämlich keine Wehenpause gehabt, die länger als 5 Sekunden war :scared:
Ich wäre am liebsten gestorben. Und mein Freund war immernochnicht da, ans Handy ging er auch nicht :nudelholz
Die Schmerzen wurden immer schlimmer, ich war am heulen vor Verzweiflung, weil ich nicht wusste wie ich das die nächsten Stunden überleben sollte.
Endlich klingelte mein Handy, die Hebamme ging dran und erklärte meinem Freund, dass ich im Kreissaal lag und er sich gefälligst beeilen soll, seine Frau braucht ihn.
Dann erzählte sie mir, dass während der Wehen die Herztöne meines Sohnes nicht mehrmessbar seien und dass man das mal im Auge behalten müsse.
Ichwollte unbedingt jetzt sofort irgendwas gegen die Schmerzen.
Leider war ich nichtmehr in der Lage mich vernünftig zu artikulieren :hilfe:
Irgendwie bekam ich dann noch mit, dass sie mich nochmal untersuchen wollte. Ich weiß zwar nichtmehr wie ich es geschafft habe mich einigermaßen auf den Rücken zu drehen, aber ich habe es wohl geschafft. Dann wurde endlich das CTG abgestellt.
"Kann ich jetzt in die Badewanne?", konnte ich irgendwie noch fragen.
Die Antwort habe ich erstmal überhaupt nicht verarbeiten könenn: "Später vielleicht, jetzt kriegen sie erstmal ihr Kind."
Während ich noch versucht habe, das irgendwie einzuordnen, kam zum Glück mein Freund.
Pünktlich zur ersten Presswehe.
Es folgten zwei weitere, dann war es endlich vorbei. Mein Freund durchtrennte die Nabelschnur, ich lag vollkommen fertig im Bett und wusste noch garnicht wirklich was los war.
Dann kam ein Arzt um mich wieder zusammen zu flicken (beidseitiger Labienriss :sn7), der Kleine wurde kurz vermessen, gewogen, fotografiert und gewaschen.
Tristan wog 3220g und war 52cm lang.
Dann durften wir für 2 Stunden ins "Familienzimmer" und jede Menge Papierkram erledigen. Doof, aber leider nötig, wenn man direkt wieder nach Haus will.
Endlich konnte ich auch anfangen zu begreifen was da jetzt eigentlich passiert war. Ein Blick auf die Uhr sagte mir außerdem, dass ich vor grade einmal 40 Minuten zum CTG losgegangen war :wow
Nach 2 Stunden wurden wir dann auf meinen Wunsch hin entlassen. Mein Schwiegervater holte uns ab und Zuhause fielen wir alle total erledigt ins Bett. Ich wachte zwar bei jedem kleinen Geräusch unseres Babys auf und alle 3 Stunden wollte er auch noch was trinken, aber trotzdem habe ich die Nacht deutlich besser geschlafen als die ganzen letzten Wochen. Ich konnte nämlich nicht nur wieder auf dem Bauch liegen sondern musste auch endlich nichtmehr andauernd aufs Klo rennen :ablachen
Wenn das bei Kind Nr. 2 genauso schlimm wird, suche ich mir für Nr. 3 ne Leihmutter feif
Am 4.5.2010 wurde ich von meiner Frauenärztin ins Krankenhaus geschickt. Zu wenig Fruchtwasser, einen Tag vorm errechneten Termin, die Geburt sollte eingeleitet werden.
Also schnell nochmal geduscht, die Kliniktasche auf Vollständigkeit geprüft, noch eine CD gebrannt, Taxi gerufen und ab ins Klinikum Wolfsburg.
Dort wurde mir mitgeteilt, dass es inzwischen ja schon viiiiiel zu spät wäre. Ich wurde stationär aufgenommen und die Einleitung für den nächsten Morgen, 8 Uhr geplant.
Ich wurde noch kurz untersucht (Immerhin, Muttermund schon 1cm geöffnet, ich hatte angeblich gute Chancen, dass es nicht länger als ne Woche dauert, bis das einleiten Erfolg hat), mir wurde ein Zugang gelegt und dann durfte ich den Rest des Tages rumliegen und das mieserable Fernsehprogramm genießen.
Immerhin war mein Freund noch da und meine Bettnachbarin war auch sehr nett. Ich bin dann relativ früh schlafen gegangen, der nächste Tag sollte ja nicht nur ungewohnt früh beginnen sondern auch noch eventuell recht anstrengend werden.
Um 7 wurden wir geweckt, einmal Temperatur und Blutdruck messen, dann anziehen. Um 7:30 sollte ich zum CTG, für eine halbe Stunde.
Dann wurde Prostagladingel vor meinen Muttermund geschmiert, dann nochmal eine Stunde CTG. Zum Glück hatte ich was zu lesen dabei
Um kurz nach 9 bin ich also endlich wieder in Richtung Zimmer gewatschelt, wo ich die Schwester grade noch davon abhalten konnte mein unberührtes Frühstückstablett abzuräumen.
Um 11 gings nochmal für ne halbe Stunde zum CTG (keine Wehen) und um 13:30 nochmal.
Um 14 Uhr gabs dann die doppelte Gel-Dosis und anschließend wieder eine Stunde CTG. Immerhin hatte ich so ziemlich schnell die erste Hälfte meines Buches durch.
Das CTG zeigte dann auch tatsächlich ein paar schwache, unregelmäßige Wehen. Die wurden allerdings immer weniger und beim nächsten Kontroll-CTG um 17 Uhr waren die auch wieder verschwunden.
Naja, war wohl nichtsmit dem errechneten Termin, egal.
Zurück im Zimmer gab es dann Abendbrot, aber bevor ich das richtig "genießen" konnte, hat erstmal meine Mutter angerufen. Also erstmal ne Runde telefonieren...
Um 18:15 habe ich mich dann endlich meinem Essen zugewand, viel hab ich aber nicht gegessen, mein Freund wollte jeden Moment kommen und mir was von Subway mitbringen. Braver Kerl :applaus
Naja, erstmal wieder ne Runde CTG und vorher mal wieder ne kurze Untersuchung. Das ganze mit eienr mir bis dato unbekannten Hebamme, war anscheinend grade Schichtwechsel. Also untenrum frei gemacht, damit die gute Frau mich untersuchen konnte, es folgte der übliche Gesprächsablauf "Wie weit sind sie denn jetzt?" "Heute ist der errechente Termin, also genau 40+0." "Ahja. Und wirds ein Junge oder ein Mädchen?" "Junge, soweit wir wissen." "Hm, jaja. Gibt viele Jungs dieses Jahr.... Ich untersuche sie mal eben. Hatten sie schon einen Blasensprung?"
Irgendwie stehe ich ja nicht so auf Smalltalk, wenn ich fremde Finger in mir drin stecken hab :schiel
Auf jeden Fall platze meine Fruchtblase genau in dem Moment, als die Hebamme sie ertasten wollte, vielleicht auch genau deshalb :schuettel
Sie sah erstmal etwas irritiert aus, hat mich dann aber ans CTG gestöpselt, die Notfallklingel bereitgelegt und mich erstmal alleingelassen.
Und dann gings los.
Ich dachte ich sterbe, die Schmerzen waren fast unerträglich, nach 2 Wehen habe ich dann zum ersten mal den Notfallknopfgedrückt und nach Schmerzmitteln gefragt. Aber irgendwie hat die Hebamme mich wohl nicht ernst genommen. "Wir schrieben jetzt erstmal ne halbe Stunde CTG, dann können sie ein Buscopanzäpfchen haben und in die Badewanne" und weg war sie -.-
Aber ich bin ja kein Weichei, das wird schon irgendwie klappen. Mir gingen die Worte meiner Hebamme aus dem Geburtsvorbereitungskurs durch den Kopf "eine normale Geburt dauert bei Erstgebärenden 8-24 Stunden." Und wie bitteschön sollte ich das überleben?!? Hatte die nicht auch irgendwas von Wehenpausen erzählt? Und wann bitteschön kommen die? Bisher hatte ich nämlich keine Wehenpause gehabt, die länger als 5 Sekunden war :scared:
Ich wäre am liebsten gestorben. Und mein Freund war immernochnicht da, ans Handy ging er auch nicht :nudelholz
Die Schmerzen wurden immer schlimmer, ich war am heulen vor Verzweiflung, weil ich nicht wusste wie ich das die nächsten Stunden überleben sollte.
Endlich klingelte mein Handy, die Hebamme ging dran und erklärte meinem Freund, dass ich im Kreissaal lag und er sich gefälligst beeilen soll, seine Frau braucht ihn.
Dann erzählte sie mir, dass während der Wehen die Herztöne meines Sohnes nicht mehrmessbar seien und dass man das mal im Auge behalten müsse.
Ichwollte unbedingt jetzt sofort irgendwas gegen die Schmerzen.
Leider war ich nichtmehr in der Lage mich vernünftig zu artikulieren :hilfe:
Irgendwie bekam ich dann noch mit, dass sie mich nochmal untersuchen wollte. Ich weiß zwar nichtmehr wie ich es geschafft habe mich einigermaßen auf den Rücken zu drehen, aber ich habe es wohl geschafft. Dann wurde endlich das CTG abgestellt.
"Kann ich jetzt in die Badewanne?", konnte ich irgendwie noch fragen.
Die Antwort habe ich erstmal überhaupt nicht verarbeiten könenn: "Später vielleicht, jetzt kriegen sie erstmal ihr Kind."
Während ich noch versucht habe, das irgendwie einzuordnen, kam zum Glück mein Freund.
Pünktlich zur ersten Presswehe.
Es folgten zwei weitere, dann war es endlich vorbei. Mein Freund durchtrennte die Nabelschnur, ich lag vollkommen fertig im Bett und wusste noch garnicht wirklich was los war.
Dann kam ein Arzt um mich wieder zusammen zu flicken (beidseitiger Labienriss :sn7), der Kleine wurde kurz vermessen, gewogen, fotografiert und gewaschen.
Tristan wog 3220g und war 52cm lang.
Dann durften wir für 2 Stunden ins "Familienzimmer" und jede Menge Papierkram erledigen. Doof, aber leider nötig, wenn man direkt wieder nach Haus will.
Endlich konnte ich auch anfangen zu begreifen was da jetzt eigentlich passiert war. Ein Blick auf die Uhr sagte mir außerdem, dass ich vor grade einmal 40 Minuten zum CTG losgegangen war :wow
Nach 2 Stunden wurden wir dann auf meinen Wunsch hin entlassen. Mein Schwiegervater holte uns ab und Zuhause fielen wir alle total erledigt ins Bett. Ich wachte zwar bei jedem kleinen Geräusch unseres Babys auf und alle 3 Stunden wollte er auch noch was trinken, aber trotzdem habe ich die Nacht deutlich besser geschlafen als die ganzen letzten Wochen. Ich konnte nämlich nicht nur wieder auf dem Bauch liegen sondern musste auch endlich nichtmehr andauernd aufs Klo rennen :ablachen
Wenn das bei Kind Nr. 2 genauso schlimm wird, suche ich mir für Nr. 3 ne Leihmutter feif