M
mialotta
Guest
die geburt unseres ersten kindes bei uns zuhause
für mich war von anfang an klar, daß ich eine hausgeburt machen will, wenn es geht. ich bin selbständig und wollte noch einen sehr umfangreichen, wichtigen auftrag beenden vor der geburt. meine hebamme hat einen monat vor termin plötzlich festgestellt, daß alles geburtsbereit ist (muttermund 3cm offen...) ich war in heller aufregung, weil ich meinen auftrag unbedingt noch durchziehen wollte und bin 10 stunden pro tag an meiner arbeit gesessen....im nachhinein tut es mir leid, daß ich die zeit vor der entbindung nicht in ruhe genießen und nest bauen konnte. habe mit meinem kind im bauch geredet, daß es doch bitte noch bis zur abgabe warten soll, daß es aber auf jeden fall auch o.k. ist, wenn es früher kommen will. es hat gewartet und zwar exakt bis ich fertig war und kam (10 tage vor termin) einige stunden nach abschluß der arbeit!!
es fing an um 6.00 uhr morgens mit wehen, die schnell immer stärker wurden. wir haben die hebamme verständigt und die wohnung in ein gemütliches geburtszimmer verwandelt....in den fenstern kerzen aufgestellt...
ich konnte während der wehen keinen lärm aushalten, mein mann wollte aber noch staubsaugen und mußte plastikfolie mit leintüchern drüber auslegen, was aber beides sehr laut ist. immer, wenn ich eine wehe hatte, ist er in seinem tun erstarrt und war leise, und als die wehe vorbei war konnten wir darüber lachen und er hat weitergemacht. die hebamme kam um 9.00 uhr, meine freundin, die dabei sein sollte als hilfe im hintergrund, haben wir auch endlich ausfindig gemacht und vom zahnarzt weggeholt.... es war sehr aufregend. ich bin die ganze zeit gestanden, bis die übergangswehen eingesetzt haben. dann sind mir die kniee weggesackt und ich mußte mich hinknieen. zum erstaunen der anderen habe ich ab da regelrecht dreistimmig geröhrt zu den wehen. die situation hörte sich dramatisch an. meine hebamme hat sehr gezwinkert und gesagt: "schau mal deine freunde an, die sind schon ganz blaß!" da mußten wir alle lachen und die situation war wesentlich entspannter. zu den presswehen haben ich mich immer zwischen meinen mann und meine freundin gehängt. als das köpfchen endlich rausgeschaut hat, wollte meine hebamme unbedingt erst die flüssigkeit aus dem rachenraum absaugen bevor es weitergehen konnte. sie sagte mir, daß ich die nächste wehe veratmen soll-ich war panisch ratlos, weil der drang zu pressen so stark war. meine liebe, freundliche hebamme hat auf einmal knallharte anweisungen gegeben:" ihr hechelt jetzt, so:...... und zwar alle drei...mit ton und zwar fangt ihr jetzt damit an, ich will euch hören, na los!!" wir -ganz gehorsam- haben laut gehechelt, was sich ziemlich blöd angehört hat. als die wehe vorbei war mußten wir schallend lachen und haben uns gegenseitig die jeweiligen folgen unserer hyperventilation gezeigt. meine hände waren in pfötchenstellung, das zahnfleisch meiner freundin und die nase meines mannes hat gekribbelt oder war taub.... zumindest nach der wehe war es sehr lustig. naja, jede, die ein kind gekriegt hat weiß, daß es während der wehe garnicht lustig ist......der kopf hat also rausgeschaut, und weil ich den eindruck hatte, ich kann mein kind nicht sehen habe ich meine freundin gebeten, mal zu kucken und mir zu sagen, wie´s aussieht. sie hat sich also ein stückchen zurückgelehnt und vorsichtig, mit angehaltenem atem ihren blick auf das köpfchen gerichtet, das da zwischen meinen beinen steckte... als sie nichts sagte fragte ich ungeduldig:" und, wie schaut´s aus???" darauf sie :" MAGIK !! es schaut mich an!!" es dauerte dann nicht mehr lange und nach 2 wehen - mittags um 12.30- war das kind geboren. die hebamme hat tollen dammschutz gemacht, alles blieb heil.
es war-mal abgesehen von den schmerzen- eine wunderbare und zwischendrin sehr heitere geburt mit einem gesunden, sehr in sich ruhenden kind.
wir waren also auf wolke sieben, geburtseuphorisch und ganz und gar mit unserem kind und der neuen situation beschäftigt...unsere wohnung war eine oase der ruhe und geborgenheit als plötzlich ständig das telefon ging?!?! als wir irgendwann den AB abhörten sind wir zu tode erschrocken: " wir sollen sofort das radio einschalten, etwas schreckliches ist passiert, es wird einen weltkrieg geben.....united state building eingestürzt...attentat....weltkrieg...."
wir haben uns dazu entschlossen, nicht durch zu drehen und das attentat erstmal soweit möglich emotional auf abstand zu halten, denn es kommen einem ja schreckliche ängste: ein kind geboren haben und es durch einen III. weltkrieg gleich wieder verlieren....
wir haben es geschafft, innerlich bei der geburt und unserem kind zu bleiben, aber ein gefühlschaos war das erstmal schon!
liebe grüße,
mialotta
für mich war von anfang an klar, daß ich eine hausgeburt machen will, wenn es geht. ich bin selbständig und wollte noch einen sehr umfangreichen, wichtigen auftrag beenden vor der geburt. meine hebamme hat einen monat vor termin plötzlich festgestellt, daß alles geburtsbereit ist (muttermund 3cm offen...) ich war in heller aufregung, weil ich meinen auftrag unbedingt noch durchziehen wollte und bin 10 stunden pro tag an meiner arbeit gesessen....im nachhinein tut es mir leid, daß ich die zeit vor der entbindung nicht in ruhe genießen und nest bauen konnte. habe mit meinem kind im bauch geredet, daß es doch bitte noch bis zur abgabe warten soll, daß es aber auf jeden fall auch o.k. ist, wenn es früher kommen will. es hat gewartet und zwar exakt bis ich fertig war und kam (10 tage vor termin) einige stunden nach abschluß der arbeit!!
es fing an um 6.00 uhr morgens mit wehen, die schnell immer stärker wurden. wir haben die hebamme verständigt und die wohnung in ein gemütliches geburtszimmer verwandelt....in den fenstern kerzen aufgestellt...
ich konnte während der wehen keinen lärm aushalten, mein mann wollte aber noch staubsaugen und mußte plastikfolie mit leintüchern drüber auslegen, was aber beides sehr laut ist. immer, wenn ich eine wehe hatte, ist er in seinem tun erstarrt und war leise, und als die wehe vorbei war konnten wir darüber lachen und er hat weitergemacht. die hebamme kam um 9.00 uhr, meine freundin, die dabei sein sollte als hilfe im hintergrund, haben wir auch endlich ausfindig gemacht und vom zahnarzt weggeholt.... es war sehr aufregend. ich bin die ganze zeit gestanden, bis die übergangswehen eingesetzt haben. dann sind mir die kniee weggesackt und ich mußte mich hinknieen. zum erstaunen der anderen habe ich ab da regelrecht dreistimmig geröhrt zu den wehen. die situation hörte sich dramatisch an. meine hebamme hat sehr gezwinkert und gesagt: "schau mal deine freunde an, die sind schon ganz blaß!" da mußten wir alle lachen und die situation war wesentlich entspannter. zu den presswehen haben ich mich immer zwischen meinen mann und meine freundin gehängt. als das köpfchen endlich rausgeschaut hat, wollte meine hebamme unbedingt erst die flüssigkeit aus dem rachenraum absaugen bevor es weitergehen konnte. sie sagte mir, daß ich die nächste wehe veratmen soll-ich war panisch ratlos, weil der drang zu pressen so stark war. meine liebe, freundliche hebamme hat auf einmal knallharte anweisungen gegeben:" ihr hechelt jetzt, so:...... und zwar alle drei...mit ton und zwar fangt ihr jetzt damit an, ich will euch hören, na los!!" wir -ganz gehorsam- haben laut gehechelt, was sich ziemlich blöd angehört hat. als die wehe vorbei war mußten wir schallend lachen und haben uns gegenseitig die jeweiligen folgen unserer hyperventilation gezeigt. meine hände waren in pfötchenstellung, das zahnfleisch meiner freundin und die nase meines mannes hat gekribbelt oder war taub.... zumindest nach der wehe war es sehr lustig. naja, jede, die ein kind gekriegt hat weiß, daß es während der wehe garnicht lustig ist......der kopf hat also rausgeschaut, und weil ich den eindruck hatte, ich kann mein kind nicht sehen habe ich meine freundin gebeten, mal zu kucken und mir zu sagen, wie´s aussieht. sie hat sich also ein stückchen zurückgelehnt und vorsichtig, mit angehaltenem atem ihren blick auf das köpfchen gerichtet, das da zwischen meinen beinen steckte... als sie nichts sagte fragte ich ungeduldig:" und, wie schaut´s aus???" darauf sie :" MAGIK !! es schaut mich an!!" es dauerte dann nicht mehr lange und nach 2 wehen - mittags um 12.30- war das kind geboren. die hebamme hat tollen dammschutz gemacht, alles blieb heil.
es war-mal abgesehen von den schmerzen- eine wunderbare und zwischendrin sehr heitere geburt mit einem gesunden, sehr in sich ruhenden kind.
wir waren also auf wolke sieben, geburtseuphorisch und ganz und gar mit unserem kind und der neuen situation beschäftigt...unsere wohnung war eine oase der ruhe und geborgenheit als plötzlich ständig das telefon ging?!?! als wir irgendwann den AB abhörten sind wir zu tode erschrocken: " wir sollen sofort das radio einschalten, etwas schreckliches ist passiert, es wird einen weltkrieg geben.....united state building eingestürzt...attentat....weltkrieg...."
wir haben uns dazu entschlossen, nicht durch zu drehen und das attentat erstmal soweit möglich emotional auf abstand zu halten, denn es kommen einem ja schreckliche ängste: ein kind geboren haben und es durch einen III. weltkrieg gleich wieder verlieren....
wir haben es geschafft, innerlich bei der geburt und unserem kind zu bleiben, aber ein gefühlschaos war das erstmal schon!
liebe grüße,
mialotta