Hilfe!!! 6-Jähriger befindet sich im Widerstand

erlendur

Neues Mitglied
Hallo!

Habe heute dieses Forum entdeckt und würde ganz gerne mal unsere Probleme mit unserem Jüngsten schildern, mit der Hoffnung, jemand hat ein paar Tipps für uns.
Seit geraumer Zeit befindet sich unser "Kleiner" (fast 6 Jahre) im Widerstand. Aber nur zuhause. Im Kindergarten oder bei Anderen ist er lieb und nett, alles ohne Probleme, zuhause wehrt er sich gegen alles. Regeln gibt es für ihn nicht, der Aufräumtag wird jedesmal zu einem Drama, der Große (10 Jahre) hilft regelmäßig im Haushalt, für ihn gilt das nicht, für ihn endet der Tag auch nicht um 8 Uhr, von wegen ins Bett und Augen zu, nein, ab zum Bruder und weiterspielen. Und das jeden Abend. Reden hat nichts gebracht, schimpfen natürlich auch nicht und Verbote : "Ist mir doch egal!"
Für ihn scheint der ganze Tag nur aus Spielen zu bestehen, da kann man auch keine Pause machen, um die Toilette zu besuchen, d.h. es geht auch schon mal was in die Hose.
Der Bruder ist mittlerweile auch schon total genevt und gibt ihm das auch verbal deutlich zu verstehen.
Wir wissen nicht mehr weiter, hoffen, das das vielleicht nur ne Phase ist, aber diese Phase dauert nun schon ziemlich lange und bringt unseren Familienfrieden total durcheinander.

Wer weiß Rat? Schonmal jetzt Danke für Eure Antworten.

Gruß, Erlendur
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Ich finde, man kann einen 6jährigen nicht an einem 10jährigen messen. Und selbst wenn sie gleich alt wären, der eine räumt gerne auf, der andere eben nicht. Für mich hört sich das noch gar nicht dramatisch an, was du erzählst. Hat euch der Große sehr verwöhnt, ist er pflegeleicht? Nicht ins Bett wollen, viel spielen und nicht aufräumen sind eigentlich normal für 6jährige. Sie sind noch kleine Kinder. Und auch dass sie ab und zu noch in die Hose machen könnten, ist kein Grund zur Aufregung wenn keine Erkrankung vorliegt.
 

feivelmaus

Aktives Mitglied
Hallo

in dem Alter kann das die berüchtigte Trotzphase sein. Die geht meist schnell vorbei. Die Frage ist, wie lange er sich schon so verhält, denn unter "ziemlich lange" kann ich mir viel vorstellen.

Wegen der Toilette, das hatten wir auch mal. Da haben wir die Kleine einfach zu bestimmten Zeiten aufs Klo geschickt, auch wenn sie sagte, sie müsse nicht. Damit solltet Ihr dieses Problem in den Griff bekommen.

LG
Micha
 

erlendur

Neues Mitglied
Hallo

danke erstmal für Eure Antworten.
Wegen dem Pipi machen waren wir bereits beim Arzt, da sich die Geschichte fast ein Jahr hinzog, obwohl er vorher schon Relativ trocken war. Nachts war es auch kein Problem, nur tagsüber hat er sich einfach nicht die Zeit genommen, weil alles andere wichtiger war als aufs Klo zu gehen. Die nasse Hose hat ihn auch nicht wirklich gestört, oder aber er hat sich heimlich umgezogen und die nassen Sachen versteckt. Organisch ist aber alles in Ordnung, mittlerweile hat es sich auch gebessert, aber wie gesagt, ab und an passiert es nochmal.
Sicherlich kann man die beiden nicht miteinander vergleichen, das ist mir schon klar. Aber auch ein 6-jähriger sollte sich an Regeln halten können, die gibt es ja nicht nur zuhause, sondern auch im Kiga und später auch in der Schule. Aber er ignoriert sie ja komplett. Und wenn ich ihm zwei-dreimal erkläre, er soll abends in seinem Zimmer bleiben und schlafen und seinen Bruder in Ruhe lassen, weil der morgens früh in die Schule muss und seinen Schlaf braucht und er dann beim vierten Mal wieder rüber rennt und das jeden Abend, irgendwann dreht man dann am Rad. Und das über mehrere Monate, abend für abend.
Von dieser Trotzphase habe ich schon gehört, auch davon das es besser werden soll, wenn sie in die Schule kommen. Kann nur hoffen, das es auch so ist, denn im Moment ist alles mit ihm ein einziger Kampf.

Viele Grüße
 

feivelmaus

Aktives Mitglied
Hallo

versuche mal dem großen Bruder zu erklären, dass er den kleinen gar nicht beachten soll, wenn er zum Spielen kommt.
Ich glaube, dass macht er um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Unsere Kleine hatte das auch mal versucht. Die kam dann immer runter und wollte noch irgendwelche Sachen erzählen, nur um das Zubettgehen rauszuzögern. Sie hatte ja schon beim Zubettgehen ihre Spielzeit gehabt und Zeit, wichtige Dinge zu erzählen.

Dann haben wir ihr einmal klar gesagt, wir erwarten von ihr, dass sie im Zimmer bleibt, wenn ihre Zeit gekommen ist. Als sie dann wieder runter kam, haben wir sie ignoriert. Sie hat alles probiert, von weinen bis schreien. Wir haben nicht reagiert. Das hat sie ein paar Tage probiert und jedes Mal wütend in ihr Zimmer und hat dann auch dort extra laut ihr Radio aufgedreht. Auch das haben wir ignoriert. Das fällt schwer, ich weiß, aber nach nicht einmal einer Woche wirkte diese Maßnahme. Sie ist nicht mehr runter gekommen.

Dein Sohn will Deine Aufmerksamkeit in Form von Schimpfen oder Erklärungen. Er geht nicht zu seinem Bruder weil er spielen will, sondern weil er weiß, dass Du kommst und ihm so Aufmerksamkeit schenkst, wenn auch in negativer Form.


LG
Micha
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Im letzten Kindergartenjahr vor der Einschulung sind die Kinder oft unausgeglichen, aufgeregt, testen Grenzen aus... einfach anstrengend.

Abends gibt es mehrere Möglichkeiten:

Das Kind ist noch nicht müde oder so übermüdet, dass es nicht einschlafen kann. Da müsstet ihr euch überlegen, ob der Zeitpunkt ins Bett zu gehen richtig ist.

Oder das Kind braucht noch Aufmerksamkeit, weil es jetzt in der Ruhe merkt, dass ihm davon noch etwas fehlt. Statt Schimpfe und Hinterhergerenne könnte man sich ein schönes Abendritual ausdenken mit viel Gekuschel, Zuhören und Vorlesen.

Oder das Kind ist noch voller beunruhigender Gedanken. Tagsüber konnten diese ausgeschaltet werden durch intensives Spielen aber abends wird es von ihnen überfallen. Auch da könnte es nützen, wenn man sich viel Zeit nimmt zum Zuhören und Reden und Kuscheln.

Was das Einhalten von Regeln betrifft, kann man schwer aus der Ferne raten. Es kommt manchmal vor, dass Eltern den ganzen Tag Regeln befolgt haben wollen, diese aber total unsinnig sind, zumindest für die Kinder. Da solltest du noch einzeln Beispiele beschreiben.
 
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