Vor nunmehr fast 10 Monaten kam mein Kleinster zur Welt - Nummer 3 . Leute ich sag Euch - ein Zucker-Kerl :inlove :inlove :inlove. Er ist gesund und munter zur Welt gekommen - die Geburt war der Hammer. Also vor ihm hätte ich nie gedacht, dass etwas so schmerzhaft sein kann und dass man das aushalten kann. Alles in allem habe ich die Geburt als traumatisch erlebt - obwohl alles glatt ging, es gab keine Komplikationen! Es ging halt alles deutlich schneller und war deshalb viel heftiger. Soviel zu meinem Sohn und der Geburt.
Nach Nummer 2 (war die erste natürliche Entbindung, die erste war ein Notkaiserschnitt) hatte ich arg Probleme mit einer verspäteten Wochenbettdepression. Der Thread ist hier noch zu finden. Das fand ich damals schon echt heftig - war aber nichts im Vergleich zu dem, was ich seit einem dreiviertel Jahr durch mache :-(.
Hoffentlich habe ich das Thema bald durch. Seit der Geburt des Kleinen - genau genommen, seit er 6 Wochen alt ist - leide ich nun an unerträglichen Angst- und Panikattacken. Da ich bei meiner Tochter ähnliche Probleme hatte (allerdings nicht im Ansatz SO schlimm) dachte ich, dass das ja nicht so lange dauern kann. Fast 9 Monate sind rum, Phasenweise ist es gut - da fühle ich mich kerngesund und kann mir nicht vorstellen, dass es wieder kommt. Und dann *zack* aus dem Nichts ist sie wieder da - die Angst, die sich unweigerlich zur Panik entwickelt. Meistens fängt es mit einer Unruhe an was sich anfühlt, als würde es mich innerlich zerreißen. Danach ist mein Körper für Stunden in allerhöchster Alarmbereitschaft... das Gefühl, weg laufen zu müssen... oder auch aus dem Fenster zu springen, damit dieses unerträgliche Gefühl endlich aufhört. Unerträglich! Wirklich - ich konnte es mir vorher nicht vorstellen wie es sich anfühlt, über Stunden Todesangst zu haben.
Die ersten 8 Wochen, als das auftrat, habe ich das noch mehr oder weniger mit mir selbst ausgemacht.... ich dachte "das wird schon, das sind die Hormone". Irgendwann ging es eben nicht mehr - drei Hausärzte habe ich durch, alle attestieren mir, dass ich kerngesund bin. Nur einen erhöhten Blutdruck habe ich was natürlich durch die Angst begünstigt wird. Die üblichen Fragen kamen auf: "werden Sie auf der Arbeit gemobbt?", "haben sie finanzielle Probleme?", "Beziehungsprobleme?". Nein, ich führe ein sorgenfreies Leben und könnte so glücklich sein wie nie zuvor - wenn diese Angst und Panik nicht wären!
Da stehst Du nun - was tun? Okay, die Hausärzte können einem offensichtlich nicht helfen. Ich tippe auf eine verspätete Wochenbettdepression also suche ich meine Gynäkologin auf. "Hm, für eine Wochenbettdepression ist es jetzt aber zu spät!" Okayyyy - ich erwähne, dass ich einige Artikel gelesen habe in denen stand, dass man die verspätete Wochenbettdepression in den ersten zwei Jahren nach der Geburt entwickeln könne. "Ja schön - aber da kann ich Ihnen nicht helfen, da müssen Sie zu einem Psychologen". Klar, Psychologe ist naheliegend... irgendwas muss ja jetzt geschehen. Also telefoniere ich einige Psychologen ab. Wartezeiten: durchschnittlich 6 Monate! Bei einigen wurde mir direkt gesagt, dass man auf absehbare Zeit keine Termine an neue Patienten vergeben könne. Da stehst Du dann, bist mit Deinem Latein am Ende.
Vor knapp 5 Wochen am Sonntag war es mal wieder so weit - heftig, intensiv, unerträglich.... eine schlaflose Nacht. Morgens war ich einfach nur total durch... habe meine Tochter zur Schule gefahren (gefahren - ganz schön fahrlässig!) und bin danach zum Arzt. "Ich kann nicht mehr, es muss was passieren!" habe ich ihm gesagt. Er hat mir ein Medikament verschrieben und mich erst einmal "aus dem Verkehr gezogen". Tja, und nun?
Nun habe ich bei der Caritas angerufen - die haben einen ambulanten psychiatrischen Pflegedienst. Haha - die Psychologin kann nichts für mich tun, solange ich keine Überweisung von einem FACHarzt, sprich Psychiater habe. Da habe ich erst mal eine Runde geweint - dass ich nicht mehr kann, dass ich keinen Termin beim Facharzt bekomme und deshalb bei ihr in der Leitung stehen würde habe ich ihr gesagt... sie hörte sich meine Geschichte bis zum Ende an und meinte "ich kümmere mich um einen Termin und melde mich in einer Stunde wieder!". Eine Stunde später rief sie an - mit einem Termin beim Facharzt. Sie meinte, das wäre wirklich schwer gewesen - alle Praxen hätten abgewiesen und gemeint, dass ich mich als Akut-Fall an die Psychiatrische Klinik wenden müsse... was ich ja nicht möchte da ich Sorge habe, dass die mich da behalten. In der einen Praxis konnte sie aber nun mit viel Verhandlungsgeschick einen Termin dingfest machen.... naja, dass die eine Woche später dann anriefen und den Termin um 3 Wochen nach hinten geschoben haben ist erst mal was anderes ;o). Ich habe einen Termin in absehbarer Zeit.
Ich funktioniere nicht mehr - das erste mal seit 36 Jahren. Und es ist nichts greifbares. Also was ich inzwischen geschnallt habe: mein Körper reagiert auf Stress mit Angst. Problem: inzwischen lösen schon die kleinsten Kleinigkeiten Stress aus. Und jedes mal ist die Angst vorprogrammiert (was sich zur Angst vor der Angst entwickelt). Du stehst da und denkst "hey, was ist los? Dein Leben ist toll, alles läuft rund - zum allerersten mal überhaupt. Du hattest Phasen im Leben, da lief alles schief, egal was Du angefasst hast - und Du hast funktioniert, und zwar gut. Und jetzt!?" Ich kann und will nicht akzeptieren, dass das so ist - manchmal sitze ich hier und jammere, dass alles wieder so werden soll wie vor der Geburt - natürlich mit unserem kleinen Mann in unserer Mitte . Der Schnuffi ist der weltsüßeste, ich möchte ihn nicht mehr missen .
Zum Glück war / bin ich bislang noch in der Lage, einigermaßen klar zu denken und Dinge irgendwie anzugehen. Wie sieht das aus mit Frauen, die es noch schlimmer erwischt hat!? Wie kann es sein, dass mir niemand helfen kann? Hausarzt, nachsorgende Hebamme (war total mit der Problematik überfordert), Gynäkologin...
Ich habe so große Angst, dass dieser Zustand noch länger anhält - denn ich weiß nicht, wie lange ich das noch ertragen kann!
Mein Job macht mir Spaß - ich stehe gerne meine Frau im Job. Deshalb war mit meinem Mann ganz klar verabredet, dass er die Elternzeit nimmt. Das Projekt ist, was mich betrifft, auf voller Linie gescheitert. Keine Ahnung, ob ich die Probleme nicht gehabt hätte, wenn ich Zuhause geblieben wäre... eigentlich denke ich das eher nicht, da ich bei meiner Tochter damals ja auch Zuhause geblieben bin und trotzdem an Depressionen und Panikattacken gelitten habe. Depression - der Punkt fehlt diesmal. Damals hatte ich tatsächlich mehr mit Niedergeschlagenheit zu kämpfen. Das habe ich diesmal nicht - wenn ich keine Angst habe, bin ich eigentlich sehr gut gelaunt und glücklich.
Die letzten zwei Tage waren wieder die Hölle - gestern war ich kurz davor, in die Klinik zu fahren. Man Leute - das soll einfach nur aufhören!
Kann man sich vorstellen, dass man sein "Kopfleiden" lieber gegen eine Krankheit mit Schmerzen eintauschen würde?! Ich hätte gerne Ohrenschmerzen - oder Zahnschmerzen. Rückenschmerzen sind auch in Ordnung (wobei ich eh immer arg mit Verspannungen zu kämpfen habe).
Mein Mann, meine Schwiegermama und auch meine Freunde haben immer ein offenes Ohr für mich, zeigen Verständnis. Ich habe Sorge, diese offenen Ohren über zu strapazieren - deshalb musste ich das jetzt auf einem anderen "Weg" loswerden.
Hier kann mir keiner helfen, das weiß ich - aber alleine das Niederschreiben sorgt für eine gewisse Entspannung.
Nach Nummer 2 (war die erste natürliche Entbindung, die erste war ein Notkaiserschnitt) hatte ich arg Probleme mit einer verspäteten Wochenbettdepression. Der Thread ist hier noch zu finden. Das fand ich damals schon echt heftig - war aber nichts im Vergleich zu dem, was ich seit einem dreiviertel Jahr durch mache :-(.
Hoffentlich habe ich das Thema bald durch. Seit der Geburt des Kleinen - genau genommen, seit er 6 Wochen alt ist - leide ich nun an unerträglichen Angst- und Panikattacken. Da ich bei meiner Tochter ähnliche Probleme hatte (allerdings nicht im Ansatz SO schlimm) dachte ich, dass das ja nicht so lange dauern kann. Fast 9 Monate sind rum, Phasenweise ist es gut - da fühle ich mich kerngesund und kann mir nicht vorstellen, dass es wieder kommt. Und dann *zack* aus dem Nichts ist sie wieder da - die Angst, die sich unweigerlich zur Panik entwickelt. Meistens fängt es mit einer Unruhe an was sich anfühlt, als würde es mich innerlich zerreißen. Danach ist mein Körper für Stunden in allerhöchster Alarmbereitschaft... das Gefühl, weg laufen zu müssen... oder auch aus dem Fenster zu springen, damit dieses unerträgliche Gefühl endlich aufhört. Unerträglich! Wirklich - ich konnte es mir vorher nicht vorstellen wie es sich anfühlt, über Stunden Todesangst zu haben.
Die ersten 8 Wochen, als das auftrat, habe ich das noch mehr oder weniger mit mir selbst ausgemacht.... ich dachte "das wird schon, das sind die Hormone". Irgendwann ging es eben nicht mehr - drei Hausärzte habe ich durch, alle attestieren mir, dass ich kerngesund bin. Nur einen erhöhten Blutdruck habe ich was natürlich durch die Angst begünstigt wird. Die üblichen Fragen kamen auf: "werden Sie auf der Arbeit gemobbt?", "haben sie finanzielle Probleme?", "Beziehungsprobleme?". Nein, ich führe ein sorgenfreies Leben und könnte so glücklich sein wie nie zuvor - wenn diese Angst und Panik nicht wären!
Da stehst Du nun - was tun? Okay, die Hausärzte können einem offensichtlich nicht helfen. Ich tippe auf eine verspätete Wochenbettdepression also suche ich meine Gynäkologin auf. "Hm, für eine Wochenbettdepression ist es jetzt aber zu spät!" Okayyyy - ich erwähne, dass ich einige Artikel gelesen habe in denen stand, dass man die verspätete Wochenbettdepression in den ersten zwei Jahren nach der Geburt entwickeln könne. "Ja schön - aber da kann ich Ihnen nicht helfen, da müssen Sie zu einem Psychologen". Klar, Psychologe ist naheliegend... irgendwas muss ja jetzt geschehen. Also telefoniere ich einige Psychologen ab. Wartezeiten: durchschnittlich 6 Monate! Bei einigen wurde mir direkt gesagt, dass man auf absehbare Zeit keine Termine an neue Patienten vergeben könne. Da stehst Du dann, bist mit Deinem Latein am Ende.
Vor knapp 5 Wochen am Sonntag war es mal wieder so weit - heftig, intensiv, unerträglich.... eine schlaflose Nacht. Morgens war ich einfach nur total durch... habe meine Tochter zur Schule gefahren (gefahren - ganz schön fahrlässig!) und bin danach zum Arzt. "Ich kann nicht mehr, es muss was passieren!" habe ich ihm gesagt. Er hat mir ein Medikament verschrieben und mich erst einmal "aus dem Verkehr gezogen". Tja, und nun?
Nun habe ich bei der Caritas angerufen - die haben einen ambulanten psychiatrischen Pflegedienst. Haha - die Psychologin kann nichts für mich tun, solange ich keine Überweisung von einem FACHarzt, sprich Psychiater habe. Da habe ich erst mal eine Runde geweint - dass ich nicht mehr kann, dass ich keinen Termin beim Facharzt bekomme und deshalb bei ihr in der Leitung stehen würde habe ich ihr gesagt... sie hörte sich meine Geschichte bis zum Ende an und meinte "ich kümmere mich um einen Termin und melde mich in einer Stunde wieder!". Eine Stunde später rief sie an - mit einem Termin beim Facharzt. Sie meinte, das wäre wirklich schwer gewesen - alle Praxen hätten abgewiesen und gemeint, dass ich mich als Akut-Fall an die Psychiatrische Klinik wenden müsse... was ich ja nicht möchte da ich Sorge habe, dass die mich da behalten. In der einen Praxis konnte sie aber nun mit viel Verhandlungsgeschick einen Termin dingfest machen.... naja, dass die eine Woche später dann anriefen und den Termin um 3 Wochen nach hinten geschoben haben ist erst mal was anderes ;o). Ich habe einen Termin in absehbarer Zeit.
Ich funktioniere nicht mehr - das erste mal seit 36 Jahren. Und es ist nichts greifbares. Also was ich inzwischen geschnallt habe: mein Körper reagiert auf Stress mit Angst. Problem: inzwischen lösen schon die kleinsten Kleinigkeiten Stress aus. Und jedes mal ist die Angst vorprogrammiert (was sich zur Angst vor der Angst entwickelt). Du stehst da und denkst "hey, was ist los? Dein Leben ist toll, alles läuft rund - zum allerersten mal überhaupt. Du hattest Phasen im Leben, da lief alles schief, egal was Du angefasst hast - und Du hast funktioniert, und zwar gut. Und jetzt!?" Ich kann und will nicht akzeptieren, dass das so ist - manchmal sitze ich hier und jammere, dass alles wieder so werden soll wie vor der Geburt - natürlich mit unserem kleinen Mann in unserer Mitte . Der Schnuffi ist der weltsüßeste, ich möchte ihn nicht mehr missen .
Zum Glück war / bin ich bislang noch in der Lage, einigermaßen klar zu denken und Dinge irgendwie anzugehen. Wie sieht das aus mit Frauen, die es noch schlimmer erwischt hat!? Wie kann es sein, dass mir niemand helfen kann? Hausarzt, nachsorgende Hebamme (war total mit der Problematik überfordert), Gynäkologin...
Ich habe so große Angst, dass dieser Zustand noch länger anhält - denn ich weiß nicht, wie lange ich das noch ertragen kann!
Mein Job macht mir Spaß - ich stehe gerne meine Frau im Job. Deshalb war mit meinem Mann ganz klar verabredet, dass er die Elternzeit nimmt. Das Projekt ist, was mich betrifft, auf voller Linie gescheitert. Keine Ahnung, ob ich die Probleme nicht gehabt hätte, wenn ich Zuhause geblieben wäre... eigentlich denke ich das eher nicht, da ich bei meiner Tochter damals ja auch Zuhause geblieben bin und trotzdem an Depressionen und Panikattacken gelitten habe. Depression - der Punkt fehlt diesmal. Damals hatte ich tatsächlich mehr mit Niedergeschlagenheit zu kämpfen. Das habe ich diesmal nicht - wenn ich keine Angst habe, bin ich eigentlich sehr gut gelaunt und glücklich.
Die letzten zwei Tage waren wieder die Hölle - gestern war ich kurz davor, in die Klinik zu fahren. Man Leute - das soll einfach nur aufhören!
Kann man sich vorstellen, dass man sein "Kopfleiden" lieber gegen eine Krankheit mit Schmerzen eintauschen würde?! Ich hätte gerne Ohrenschmerzen - oder Zahnschmerzen. Rückenschmerzen sind auch in Ordnung (wobei ich eh immer arg mit Verspannungen zu kämpfen habe).
Mein Mann, meine Schwiegermama und auch meine Freunde haben immer ein offenes Ohr für mich, zeigen Verständnis. Ich habe Sorge, diese offenen Ohren über zu strapazieren - deshalb musste ich das jetzt auf einem anderen "Weg" loswerden.
Hier kann mir keiner helfen, das weiß ich - aber alleine das Niederschreiben sorgt für eine gewisse Entspannung.