ist die traditonelle Rollenverteilung die Ursache?

Susanne

Namhaftes Mitglied
was ich dazu sagen:

kann ich doch sehr nachempfinden.
hätte ich damals die schule weiter gemacht, dann wär ich jetzt mitten im studium und an kinder wär nicht zu denken - danach hätt ich auch arbeiten wollen...
muss ehrlich sagen aus den genannten gründen wollte ich früher keine kinder.

gut, mittlerweile hat sich meine einstellung grundlegend geändert.

auch wenns in deutschland viel geld für kinder gibt im vergleich zu anderen ländern, so ist es trotzdem schade, dass großfamilien nicht mehr unterstützt werden. schon allein was wohnungen anbetrifft. ne großfamilie braucht viel platz und der ist teuer :shake

wär das wohnraumproblem nicht, dann stünde bei uns eine großefamilienplanung an ;D


und zur rollenverteilung: wir selbst haben sozusagen die klassische rollenverteilung. mir gefällt das so und meinem mann auch. meine ganz persönliche meinung dazu ist: es hat jahrhunderte lang super funktioniert und dann kam die emanzipation und die familie hat ihren wert als solche verloren. das macht mich wirklich traurig! ob das eine mit dem anderen zusammen hängt kann ich nicht sagen, aber ist mir ins auge gestochen ;-) (jetzt dürft ihr mich steinigen :-D )
wir leben mit dem 'alten familienmodell' ganz gut. sollte mein mann jedoch mal z.b. arbeitslos werden, dann würde auch ich arbeiten gehn und er die kinder hüten (oder die kinder ihn ;D ).


ich finds wirklich schade, dass es immer weniger kinder gibt, denn die 'karrierefrauen' wissen oft gar nicht was sie verpassen oder merken es erst viel zu spät.
neulich hab ich was gelesen von wegen 'trendaccessoir baby' das fand ich total traurig. ein baby ist eine lebensentscheidung und nicht eine handtaschen-frage oder mode-frage!
aber ich hoff mal, dass durch das vorbild der hollywood-damen (welche ohne zweifel vorbildfunktion für viele frauen haben) der baby-boom auch bei uns wieder kommt. schön wärs zumindest... vielleicht wär die gesamte umwelt dann endlich mal gezwungen kinderfreundlicher zu werden!

so, für nen sonntagmorgen hab ich nu genug geschrieben ;D
 
B

bluemoon

Guest
tja, traurig aber wahr...
während meiner Ehe bin ich bei meinen drei Kindern zuhause geblieben - arbeiten wäre reiner Luxus gewesen. Mein Mann Steuerklasse 3 und mit Steuerklasse 5 hätte ich minimal verdient, was nicht mal für die Betreuung gereicht hätte X(

Jetzt, bei Kind Nr. 4 mit meinem Freund, arbeite ich fast voll - er ist arbeitslos und ist beim Kind/den Kindern. Ich habe Steuerklasse 1 (meinen alleinerziehenden Status habe ich wegen der eheähnlichen Gemeinschaft verloren). Wenn wir heiraten würden und mein Freund auch wieder arbeiten will (was hoffentlich irgendwann möglich ist), hätten wir beide Steuerklasse 4 (auch teuer) oder eben Steuerklasse 1, wenn wir nicht heiraten. Wie man es dreht und wendet - viele Abzüge und viele Ausgaben für eine evtl. Betreuung - wenn man denn überhaupt eine findet.

LG Anja
 

biene38

immer auf einer Berg- und Talfahrt
...ja die lieben Steuerklassen... bei 5 gibt man schon die Hälfte ab. Mir kommt es manchmal so vor als sei das eine Bestrafung das man arbeiten geht....
 

yoricko

Namhaftes Mitglied
ich bin noch zu hause, habe meinen sohn nach dem studium und etwas berufserfahrung bekommen... habe klasse 5 auch
soweit passe ich schon in das gezeichnete bild rein.

aber ich werde ab august wieder an meiner doktorarbeit arbeiten, mein mann bleibt die hälfte der woche zu hause. und wenn ich ins berufsleben einsteige ändern wir einfach die steuerklasse, abhängig davon wie es sich rechnet ;-) alsoalleine an der steuerklassen liegt es nicht... der mangel der kinderbetreuung unter 3 sehe ich schon als ein großeres hindernis.
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
hab auch die steuerklasse 5, aber nur ne teilzeitstelle und verdien brutto unter 800€ - da ist es fast egal, da die steuerabzüge eh geringer sind. durch die änderung von 1 auf 5 hab ich 'nur' 70€/monat weniger... ist zwar ne menge, aber ich bin gespannt was bei der steuererklärung raus kommt.

aus dem blickwinkel hab ich das noch gar nicht gesehn... hmm... da muss ich mir mal nen kopp machen wie das nach der erziehungszeit gehn soll. wir brauchen da ein zweites auto und die kosten fürs zweite auto verdien ich ja grad mal - ohne die anschaffungskosten zu berücksichtigen!!!....


wie mans dreht und wendet: in deutschland sind kinder ein 'luxus' und momentan wohl nur für die menschen die entweder bereit sind dafür viel stress in kauf zu nehmen wenn sie weiter arbeiten wollen oder für die, die ganz auf den job verzichten können :(
 

yvi

Aktives Mitglied
Wir haben lange überlegt,wer von uns beiden zu Hause bleibt....in dem Beruf sind wir beide gleich lang..haben ähnliche Qualifikationen...er verdient etwas mehr als ich durch Bereitschaftsdienste,andererseits hätten wir dann Erziehungsgeld bekommen und das gleiche Geld zur Verfügung gehabt....jetzt bin ich zu Hause,abgesehen von ein paar Nachtdiensten...also doch klassische Verteilung! :sn7
WEIL ICH GAR NICHT DARAUF VERZICHTEN MÖCHTE! Das ist jetzt sehr egoistisch, :unsch aber was hätte ich alles verpasst,wenn ich kein Erziehungsurlaub genommen hätte! Die ganze Zeit,die ich mit meinem Zwerg zusammen sein darf! :sonne
 

eva.m.p

Pause
das mag alles stimmen, aber ich glaube nicht recht, dass das wirklich der grund für die kinderlosigkeit in deutschland ist. denn wer wirklich ein kind haben möchte, der bekommt doch auch ein kind, trotz hindernisse und schwierigkeiten!
und früher bekamen die leutre doch auch kinder, trotz noch engerer rollenverteilung und noch weniger alternativmöglichkeiten.

manchmal denke ich (dafür werd ich bestimmt gleich gesteinigt...) dass die deutschen einfach zu faul und bequem geworden sind. ja, ein kind bedeutet viel arbeit und ein kind bedeutet auch viel organisation und auch viele entbehrungen. das macht sich nicht so nebenher, da gibt es keine maschine für, da ist man eben wirklich gefordert. das möchte man sich natürlich nicht eingestehen, daher sucht man immer nach einem schuldigen: die hohen steuern, zuwenig betreuung, kinderunfreundlchkeit, etc
wenn ich ein kind haben möchte und trotzdem weiter arbeiten möchte, wenn ich das wirklich will, dann werde ich das auch schaffen. dann werde ich viel planen und organisieren und kraft und zeit hineinstecken müssen, aber ich werde eine lösung für finden. wenn ich aber so bequem bin und am liebsten alles vorgedacht bekommen möchte, alles haben aber auf nichts verzichten, dann ist das natürlich ein problem. und dieses phänomen sehe ich in deutschland sehr deutlich!

des weiteren verstehe ich nicht, warum das zu hause bleiben der frau so oft als strafe angesehen wird. ich bin gerne zu hause geblieben habe die zeit genossen, hätte es nicht anders gewollt. mein mann ht mich manchmal beneidet, freut sich darauf, jetzt ein halbes jahr meine "rolle" zu übernehmen. aber das erstmal die frau da ist für das baby ist für mich irgendwie selbstverständlich - immerhin ist es noch nicht möglich, dass unsere männer die kleinen stillen können - also ist es doch die natürlichste sache der welt. und doch eigentlich auch eine sehr schöne aufgabe, oder etwa nicht?
 
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