Junge 3 1/2 lehnt Vater ab

Tobyas

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Hallo,
Ich lebe eigentlich in den USA bin aber momentan zu besuch bei meiner kleinen Schwester in Deutschland.
Seid ich bei ihr bin bekomme ich häufiger mit das mein Neffe (3 1/2) seinen Vater (er und meine Schwester sind noch ein Paar und leben auch zusammen) ablehnt und auch so etwas wie Angst vor ihm zu haben scheint. Am ersten Abend den ich dort war z.B. saß ich mit meiner Schwester im Wohnzimmer während der Vater den Kleinen im Badezimmer Bett fertig gemacht hat, plötzlich am der Kleine dann vollkommen verängstigt und weinend aus dem Bad und schrie nach seiner Mama! Er weigert sich außerdem mit seinem Vater alleine irgendwo zu bleiben und weicht jedesmal aus wenn der Vater ihn berühren will. Ich kann mir nicht vorstellen das das vollkommen normal ist da ich selber vier Jungs zuhause habe (sogar einen im selben Alter) von dem einer auch eher ein "Mamakind" ist und lieber bei Mama ist und kuschelt allerdings reagiert mein Sohn mit Sicherheit nicht so heftig auf mich und lässt sich auch von mir anfassen usw. Jetzt habe ich Angst das der Vater den Jungen möglicherweise schlägt (ich weiß das er vor der Geburt des Kleinen meine Schwester häufiger geschlagen hat wenn er betrunken war allerdings hat mir meine Schwester versichert das er seid der Geburt des Kleinen nicht mehr trinkt). Ich habe auch schon mit meiner Schwester gesprochen aber sie blockt bei dem Thema total ab. Ich weiß nicht wie ich mit so einer Situation umgehen soll und hoffe ihr habt ein paar Tipps für mich!
 

Rotznasenputzerin

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Hallo!

Mit der Mutter hast Du gesprochen - gut.
Gibt es noch weitere engere Familienmitglieder in Deutschland, die ein Auge auf den Jungen werfen können, wenn Du wieder in der USA bist?
Gibt es noch weitere Geschwister hier?
Mit denen würde ich sprechen.
Gibt es noch Eltern?
 

Tobyas

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Hallo
Erstmal danke für die schnelle Antwort!
Leider gibt es nicht wirklich eine Person in Näheren Umfeld die ich bitten könnte ein Auge auf das Ganze zu haben, denn meine kleine Schwester lässt niemanden so wirklich an sich heran. Es herrscht zwar noch Kontakt zum Vater und Onkel allerdings leben die einige 100 km entfernt und kämpfen auch gerade mit eigenen Problemen. Ich würde sie gerade am liebsten selber unterstützen und ein Auge auf alles haben allerdings habe ich wie oben schon erwähnt selber Kinder in den USA und kann dort natürlich auch nicht einfach so weg. Meine größte Sorge ist im Moment wie es weiter geht wenn ich nicht mehr da bin um sie zu unterstützen. Darüber das Jugendamt zu informieren habe ich auch schon nachgedacht allerdings habe ich ja nicht wirklich Beweise dafür das der Vater dem Kleinen irgendetwas tut oder der Gleichen und ich möchte ungern falsche Verdächtigungen aussprechen. Momentan bin ich mir sehr unsicher wie ich diese Situation einschätzen und damit umgehen soll.
 

Rotznasenputzerin

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Wenn das so ist, wie Du schilderst, dann ist der gang zum Jugendamt unumgänglich, zum Wohle des Kindes. Geht er in den Kindergarten? Kannst Du ihn ganz unauffällig allein mal vom Kindergarten abholen? Dann rede mal mit der Leitung und erzähle ihr/ihm davon.
 

Tobyas

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Ja in den Kindergarten geht er seid einigen Monaten und so wie ich es mitbekommen habe auch gerne. Habe (mit Erlaubnis meiner Schwester) auch am Freitag bevor ich mich an dieses Forum hier gewandt habe schon einmal versucht mit der Leiterin und/oder mit einer seiner Erzieherin zu sprechen konnte dieser allerdings leider nicht erreichen. Heute Vormittag (war etwas verwundert da ja Sonntag ist aber ok) hat die Erzieherin mich dann allerdings zurückgerufen (Ich hatte bei ihr angerufen und auf dem AB meine Nummer hinterlassen) Ich habe ihr die Situation auch in Ruhe geschildert und sie gefragt ob sie möglicherweise etwas in der Art schon einmal bemerkt hat, diese hat aber eher verwundert und geschockt reagiert und mir einen vollkommen anderen Eindruck vermittelt. Sie erzählte mir nämlich das der Kleine ihrer Einschätzung nach einer sehr Liebevolles und Vertrautes Verhältnis zu seinem Vater gehabt haben soll.(bis vor kurzem wurde er noch regelmäßig vom Vater zum Kindergarten gebracht und wieder angeholt und hat auch die Nachmittage mit seinem Vater verbracht da meine Schwester vor der Geburt des Kindes mehr verdient hat und sich mit ihrem Freund so geeinigt hat das sie das erste Jahr zuhause bleibt und er dann das zweite). Nun hat der Vater vor einigen Monaten wieder mit dem Arbeiten angefangen und der Kleine wird seid dem Morgens abwechselnd vom Vater und der Mutter zum Kindergarten gebracht (in letzter Zeit wegen der ganzen Vorfälle nur noch von ihr) und Mittags von einer Tagesmutter abgeholt und den Nachmittag über auch von ihr betreut. Laut meiner Schwester zeigt der Kleine auch erst seid dem er die Tagesmutter hat und Nachmittags nicht mehr bei seinem Vater ist dieses Verhalten. Nun wäre meine Frage ist es denn möglich das der Kleine wegen dieser Umstellung so heftig auf seinen Vater reagiert oder ist das total absurd? (dazu sei gesagt das er schon ein sehr sensibles Kind ist und schon früher sehr heftig auf die Kleinsten Veränderungen, andere Umgebung, andere Gerüche, Geräusche die er nicht kennt usw, reagiert hat)
 

Rotznasenputzerin

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Kinder haben in diesem Alter eine sehr rege Phantasie und können ihre Gefühle nicht sotieren und einordnen.
Manche Kinder empfinden zum Beispiel Schimpfen oder etwas nicht erlauben schon als "schlagen" und erzählen zu Hause, dass man sie geschlagen oder an den Haaren gezogen hätte. Alles schon erlebt. Nach Gesprächen mit den Eltern und den Kinderarzt war dann das Thema geklärt.
Natürlich kann die Gefühlswelt des Kindes wegen dieser Familiensituation ganz schön aufgefühlt sein und er schafft sie nicht wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Mit Kinder zu arbeiten ist nicht immer leicht. Wichtig ist: Sie auf jeden Fall ernst nehmen - das tust du ja und forschen, woran es liegen könnte, warum das Kind so und so reagiert oder dieses oder jenes erzählt.
Und immer genau hinhören und beobachten: Wie ein Dedektiv
 

Tobyas

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Erstmal ein großes Dankeschön für deine Hilfe ohne deine Tipps wäre ich echt zeitweise aufgeschmissen gewesen. Inzwischen hatte ich auch Gelegenheit mal ganz in Ruhe mit dem Vater zu sprechen und denke das ich auch nicht vollkommen richtig gehandelt habe und ihn seid er damals meine Schwester geschlagen hat verurteile und mit meinem abweisenden Verhalten ihm gegenüber den Kleinen Mann noch mehr verwirrt habe. Bei unserem Gespräch wirkte der Vater wirklich sehr einsichtig, sagte mir das er früher einen großen Fehler gemacht hat und diesen bereut, und er war auch sehr bemüht gemeinsam irgendeinen Weg zu finden das es dem Kleinen besser geht. Mit dem Kleinen habe ich inzwischen auch mehrmals alleine und auch zusammen mit seinen Eltern geredet und so nach un nach kam auch raus was den Kleinen so fertig macht, die drei waren vor dem Start der Arbeit des Vaters für knapp 1 1/2 Monate bei uns zu Besuch dort hat der Kleine unter anderem seinen Halb-Bruder wieder gesehen ( vor dem Besuch beschränkte sich der Kontakt der beiden auf skypen, telefonieren und seltene Besuche da der Bruder nach dem Tod seines leiblichen Vaters und aus verschiedenen anderen Gründen bei uns lebt) allerdings hat keiner von uns damit gerechnet oder auch nur daran gedacht das die erneute Trennung dem Kleine so wahnsinnig zu setzen würde oder das er seinem Vater durch den den neuen Job die Schuld daran geben könnte. Da meine Schwester anscheinend schon länger mit dem Gedanken spielt wieder zu uns zu kommen da sie nach dem Tod unserer Oma vor 8 Monaten bis auf ihre eigene kleine Familie zu niemandem der Familie in Deutschland mehr Kontakt hat/oder haben möchte und vor allem da sie ihrem Großen wieder Näher sein möchte werden die drei wohl (hoffentlich) sich entscheiden hier her zu kommen.
 
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