Die Kinder sollen schuld sein, wenn der Lehrer nicht kann?
Weshalb gehen wir eigentlich so selbstverständlich davon aus, dass es nicht hilfreicher wäre, die Lehrerin abzuholen als das Kind?
Warum rufst Du nicht umgekehrt im Schulamt an und verlangst, dass man der Lehrerin Hilfe schickt, damit sie ihren Job erfolgreich tun lernt? Sie ist es doch, die Misserfolg hat, nicht Dein Kind!
Das darf doch wohl nicht wahr sein, dass man ein Kind, eine Klasse und ggf. eine ganze Schule so plump konditioniert.
Alle lernen an diesem Lehrerversagen ja nur das AUSsonderungsprinzip und dass dieses anscheinend berechtigt ist, wirklich Probleme zu lösen.
De facto aber ist es genau umgekehrt: Es macht Probleme und vergrößert sie.
Und die Probleme werden vom (bezahlen) Profi dem Laien (der dann auch noch alle Folgen zu bezahlen hat) zugeschoben. Das darf ja doch wohl nicht wahr sein!
Was ist denn das für ein Unterricht, auf den mit "nur Blödsinn" reagiert werden kann?
Was ist das für eine Lehrerin, die sich auf die "genervten anderen Kinder" hinausreden muss, um ihre Maßnahmen zu begründen?
Was sind das für Pädagogen, die die Eltern als verlängerten Hebel ihrer eigenen Impotenz benutzen müssen?
Ich würde empfehlen, dass die alle erst einmal bei Deinem Sohn in die Schule gehen müssen, damit sie lernen, ihren Blödsinn wenigstens etwas erfolgreicher zu machen.
Die NICHTkönner müssen doch KÖNNEN lernen und dürfen nicht alle, die etwas potenter sind als sie, unter ihr Niveau drücken.
Ich hoffe, Du kannst das mit Humor lesen, was ich hier geschrieben habe. Aber es wird langsam lebensgefährlich, wenn wir das Niveau von Schule immer weiter nach unten regulieren. In der neuen Ich-kann-Schule wäre es vollkommen selbstverständlich, dass in so einem Punkt der Lehrer dazuzulernen hat. Statt immer nur noch mehr Druck zu machen, hat er sich was einfallen zu lassen, was ZIEHT und als ErZIEHer zu handeln, nicht als ErDRÜCKer.
Wenn man in der Schule nur noch paierene Unterrichtsabläufe abhalten und nicht mehr mit der Wirklichkeit fertigwerden kann, dann man den Offenbarungseid leisten und nicht kleinen Kindern die Verantwortung fürs eigene Nichtkönnen zuschieben. Ich grüße herzlich.
Franz Josef Neffe