Kommt der Opa ...

U

User 5

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Hallo !


Im Februar 2003 starb, nach langer schwerer Krankheit, mein Schwiegervater.
Er war für mich und meinen großen (die Kleine war da ja noch nicht geboren) sehr wichtig. Wir liebten/lieben ihn sehr.

Meinem Sohn, damals gerade 2einhalb, erklärte ich das der Opa nun im Himmel ist und uns zusehen kann. Das es nun mal so ist, wenn Menschen alt oder sehr sehr krank sind .

Naja jedes Mal wenn wir wieder am Friedhof waren und eine Kerze anzünden fragt mein Schatz wieder "Mama wieso zünden wir hier eine Kerze an, wenn Opa doch im Himmel ist?" (Da sag ich immer, das Opa sehen kann das wir an ihn denken), "Mama kommt der Opa wirklich nie mehr?" (Nein Schatz leider sehen wir Opa erst wieder wenn wir selbst in den Himmel kommen)
Daran erkenne ich, das er es nicht vergessen hat und ihm meine Erklärung doch zuwenig war. Das beschäftigt ihn ja immer noch so sehr.
:heul
Was kann ich tun?
Wie kann ich einem, mittlerweile 3einhalb jährigem Jungen, kindgerecht erklären was Sache ist?
Wie habt ihr das euren Kids erklärt?
 
T

Trine

Guest
Liebe Natascha,

mein Schwiegervater verstarb einen Tag vor dem 6. Geburtstag meiner Kinder. Meine Schwiegermutter war der Ansicht, dass meine Kinder an der Beerdigung teilnehmen sollten, wir als Eltern wollten es den Kindern jedoch ersparen mitanzusehen, wie ein Sarg in ein Erdloch gelassen wird und zu wissen, dass darin der Körper ihres Opas liegt ( sie wissen bis heute nicht, dass der tote Körper auf der Erde begraben/vergraben wird ).

Als das Grab wenige Stunden danach verschlossen wurde, gingen wir gemeinsam mit den Kindern auf den Friedhof - und dort wurden natürlich nochmals Fragen gestellt, auch wenn ich sie bereits beantwortet hatte, wollten sie wissen, ob Opas Seele jetzt im Himmel sei und ob er hören könnte, was sie unten auf der Erde sagen würden.

Ich erklärte ihnen, dass die Seele eines Menschen in den Himmel aufsteigt und dass ein Grab dazu da wäre, dass alle Menschen, die den Verstorbenen lieb hatten, an diese Stelle gehen könnten, um sich dort zu verabschieden oder zu reden. Es sei ein Platz, der an die Menschen, die gestorben sind, erinnern soll und weil man sie so lieb hatte, darf man das auch zeigen, indem man schöne Blumen an diese Stelle legt. Auch wenn auf eine Frage vielleicht keine Antwort zu hören wäre, könnten sie sicher sein, dass ihr Opa sie hören würde und dass er auch ganz gewiss versuchen wird, ein bisschen auf sie aufzupassen. Da mein Schwiegervater sehr krank war und die letzten Wochen vor seinem Tod nur noch im Bett gelegen hat und ohne Hilfe rein gar nichts mehr konnte, waren meine Kinder erleichtert, als ich ihnen sagte, dass es dem Opa jetzt besser gehen würde, denn er hätte keine Schmerzen mehr und er müsste auch nicht mehr leiden.

Einer meiner Söhne, der es nicht übers Herz brachte, seinem Opa, kurz bevor dieser starb, die Hand zu geben, stellte sich ans Grab und sagte: " Ich hab dich lieb Opa und ich wünsche dir viel Spaß im Himmel."
Meine Tochter fing an zu weinen und sagte, dass ihr Opa immer einen Platz in ihrem Herzen haben würde und dass sie gerade gehört hätte, wie der Opa ganz leise " Danke " gesagt und sich gefreut hat, weil mein Sohn ihm viel Spaß im Himmel gewünscht hat. Und mein anderer Sohn ist felsenfest davon überzeugt, dass ihr (eigentlich blinder ) Opa jetzt auf die Erde gucken kann und sich mächtig freut, weil er sie jetzt endlich mal sehen könnte.

Bis zum heutigen Tage habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie den Tod ihres Opas zwar als Verlust empfunden haben, aber sich eigentlich sehr für ihn freuen, denn dort, wo er jetzt ist, geht es ihm sehr viel besser.

LG
Trine
 
U

User 5

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Hallo ihr zwei !


Vielen Dank für eure Gedanken zum Thema.


Sadhana ich hab meinem Sohn nicht gesagt was da unter der Erde ist(ein Urnengrab), er ist für mich einfach zu jung um ihm zu sagen das der Leichnam verbrannt wurde und nun da unten ist.
Er weiß auch das Opa überall und immer zu ihm sieht. Das der Friedhof da ist um Opa zu "besuchen"...

Trotzdem kommt mir vor es ist ihm zuwenig was ich ihm erkläre denn immer mal wieder frägt er nach.

Das mit der Natur ist aber eine super Idee, ich denke das lässt sich umsetzen.


Trine, bei unserem Schwiegervater war es fast gleich. Die letzten Wochen vor seinem Tod lag er zuhause in einem KHBett. Immer wenn wir ihn besuchten fragte mein Junge warum das so sein muss das Opa nicht mehr auf kann und einen Topf bekommt etc...
Oft war das Bett leer, OPa war im KH und irgendwann war das Bett auch weg...

:heul


Ich denke er ist noch zu jung um wirklich alles zu verstehen.
 
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