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Gast salido
Guest
Auch wenn ich hier nicht mehr angemeldet und vielleicht auch nicht unbedingt gern gesehen bin, so hoffe ich doch, daß diese Schilderung der Erlebnisse mit meiner Tochter vielleicht auch nur einem Kind helfen.
Ich möchte einfach nur die Eltern, Freunde und Bekannte sensibilisieren auch einmal in eine andere Richtung zu schauen.
Bei meiner Großen Sarah fiel in der 1. Klasse auf, daß sie Probleme mit der Konzentration hatte. Sie schaffte es nicht die Aufgabenblätter in der gegebenen Zeit zu Ende zu machen. Sie saß im Unterricht und träumte. Hausaufgaben waren ein Graus. Sie wurde und wurde nicht fertig. Es gab viel Streit und viel Tränen.
Unsere erste Anlaufstelle war der schulpsychologische Dienst. Dort wurde sie ausgetestet. Starker Hang zur Hochbegabung im mathematisch logischen Bereich. Sonst alles normal. Kleine Defizite im Umgang mit der Sprache. Lücken im Wortschatz. Verdacht auf auditive Wahrnehmungsstörung. Außerdem noch Verdacht auf AD(H)S allerdings als Mischtyp. Lies man sie in Ruhe verfiel sie ins Träumen. Setze man sich neben sie geriet sie in Bewegung, um sich besser konzentrieren zu können.
Beim Schulpsychologischen Dienst waren wir über 1 Jahr in Betreuung, aber eigentlich änderte sich nicht viel. Es war ein ewiges Auf und Ab.
Irgendwann in einem tiefen tiefen Tal faßte ich mir ein Herz und machte einen Termin bei einem Kinderpsychologen. Wieder Wartezeit Tests und das Ergebniss...Sarah sei muskelhypoton, sie hätte eine extrem langsame Reaktionszeit und ihre Probleme mit dem Lesen und Schreiben kommen von den zu schwachen Muskeln her, die ja auch im Auge vorhanden sind.
Desweiteren bekam ich einen AD(H)S Fragebogen für uns Eltern und Lehrer mit, den die Lehrerin und ich nach den Sommerferien ausfüllen und wieder einreichen sollen. Würde der Bogen so ausfallen, wie der Arzt es vermutet, dann würde sie innerhalb kürzester Zeit Medikamente bekommen.
Ich kam nach Hause und war platt. Sarah muskelhypoton???? Sie voltigierte zu der Zeit, fuhr ohne Probleme Fahrrad,...usw. usf.
Ich war irgendwie so platt, daß ich es im Forum schrieb, weil ich wirklich hin und her gerissen war. Einige von Euch kannten Sarah ja schon und ich bekam eindeutig auch von Euch die Meinung...nö, vieles, aber nicht das.
Es folgte ein Telefonat mit Trine, die eine Webseite fand. Sie wollte unbedingt, daß ich mal ein Blick drauf werfe. Iirgendwie hatte sie das Gefühl in der Bescheibung des Kindes meine Sarah wieder zu erkennen.
(Ich weiß, Du möchtest es nicht, aber trotzdem nochmals vielen, vielen Dank für Dein Suchen und Finden...Du hast Sarah so viel erspart. Unser Dank wird Dich ewig verfolgen!)
Kurz gelesen, viel gestaunt und mit dem KA telefoniert, der zu mir sagte, daß er es zwar nicht vermutet, er mir aber trotzdem die Überweisung ausstellte. Er gab mir eine Adresse in Köln. Dort rief ich an (es war Ende August) und sollte einen Termin Anfang November bekommen. Öhm...sooooo spät. Die Sprechstundenhilfe gab mir den Tipp, daß wenn mein KA anruft, sie innerhalb von 6 Wochen einen Termin geben könne. Gesagt getan Anruf beim KA, der wiederum bei Fr. Dr. Ilaeva und schwups Termin in 6 Wochen.
In der Zwischenzeit las ich wie eine Blöde im Netz über KISS/KIDD. Es wär ein Traum. Eine Behandlung, vielleicht auch 2 und alle Probleme wären weg. Es wär zu schön, um war zu sein.
Der Termin rückte näher. Wir fuhren nach Köln. Im Wartezimmer trafen wir Eltern mit einem 5 Monate alten Säugling aus BERLIN! Okay, jetzt weiß ich warum die Wartezeiten so lang sind.
Tja, als Fr. Dr. Ilaeva Sarah untersuchte und uns die Diagnose miteilte wußte ich im ersten Moment nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Sarahs 2. Atlaswirbel war um 1 mm nach links verschoben, daher konnten die Nerven, die in den "Außenringen" der Wirbel lang laufen, die Reize nicht mehr richtig weiter geben. Desweiteren war durch diese Verletzung auch das Rückenmark in seiner Funktion beeinträchtigt. Diese Diagnose erklärte alle anderen Diagnosen, die im Vorfeld gestellt wurden.
Es ging dann noch zum Röntgen, um die Diagnose vollständig zu bestätigen und um zu kontrollieren, ob irgendwelche Fehlbildungen vorliegen.
Es war alles okay und es wurde bei Sarah eine Atlastherapie durchgeführt. Während der Behandlung wurden ebenfalls noch 4 weitere Blockaden entlang der Wirbelsäule gelöst. Es knackte und knarschte, als wenn dort kein 8jähriges Mädchen liegt, sondern es klang wie bei einer 80 jährigen Frau. Auf meine Rückfrage, ob das normal sei, schüttelte Frau Dr. Ilaeva nur mit dem Kopf und meinte, daß es ein Wunder sei, daß Sarah sich überhaupt noch konzentrieren konnte.
Wir bekamen dann noch Krankengymnastik verschrieben und wurden mit einem Wiedervorstellungstermin 1/2 Jahr später entlassen.
Sarah hatte am Abend wohl Rückenschmerzen und schlief innerhalb von Sekunden ein.
Die Wandlung, die von da ab passierte war fast unglaublich. Direkt am nächten Morgen ging Sarah zu ihrem Stundenplan und schaute nach, welche Stunden sie hat und was sie für den Tag brauchte. Ich schwöre, das hat sie 3 Jahre lang nie getan. Am WE schaffte sie es innerhalb 1h ihr Zimmer komplett und picobello aufzuräumen. Ich war platt.
Die Veränderung war auch für die Lehrerin spürbar. Sarah wußte auf einmal, wann sie an der Reihe war und welche Aufgabe sie zu lösen hat. Die Phasen, in denen sie ganz weit weg war wurden kürzer. Ihr Bewegungsablauf beim Schwimmen wurde koordinierter. Selbst die Lehrerin war erstaunt.
Tja, warum schreibe ich das jetzt alles nieder. Zum Halbjahreszeugnis hin, sah es ganz schlecht aus. Die Lehrerin hat bei der Ausstellung des Zeugnisses, eben weil sie die Situation kennt, alle Augen und ich glaube auch alle Hühneraugen zugedrückt.
Heute war Elternsprechtag und Sarah schaffte es innderhalb von 3 Monaten ihre Leistungen extrem zu verbessern. Sie hat es geschafft in Mathe sowie in Rechtschreibung von 4 auf 3 zu kommen. In Mathe sogar eine starke Tendenz zur 2.
Bei einem schulinternen Fußballturnier wird Sarah für ihre Klasse im Tor stehen, weil sie eine sehr gute und schnelle Reaktion zeigt.
Ich weiß nicht, ob Ihr mich verstehen könnt, aber ich bin so glücklich und unendlich dankbar.
LG
salido
Ich möchte einfach nur die Eltern, Freunde und Bekannte sensibilisieren auch einmal in eine andere Richtung zu schauen.
Bei meiner Großen Sarah fiel in der 1. Klasse auf, daß sie Probleme mit der Konzentration hatte. Sie schaffte es nicht die Aufgabenblätter in der gegebenen Zeit zu Ende zu machen. Sie saß im Unterricht und träumte. Hausaufgaben waren ein Graus. Sie wurde und wurde nicht fertig. Es gab viel Streit und viel Tränen.
Unsere erste Anlaufstelle war der schulpsychologische Dienst. Dort wurde sie ausgetestet. Starker Hang zur Hochbegabung im mathematisch logischen Bereich. Sonst alles normal. Kleine Defizite im Umgang mit der Sprache. Lücken im Wortschatz. Verdacht auf auditive Wahrnehmungsstörung. Außerdem noch Verdacht auf AD(H)S allerdings als Mischtyp. Lies man sie in Ruhe verfiel sie ins Träumen. Setze man sich neben sie geriet sie in Bewegung, um sich besser konzentrieren zu können.
Beim Schulpsychologischen Dienst waren wir über 1 Jahr in Betreuung, aber eigentlich änderte sich nicht viel. Es war ein ewiges Auf und Ab.
Irgendwann in einem tiefen tiefen Tal faßte ich mir ein Herz und machte einen Termin bei einem Kinderpsychologen. Wieder Wartezeit Tests und das Ergebniss...Sarah sei muskelhypoton, sie hätte eine extrem langsame Reaktionszeit und ihre Probleme mit dem Lesen und Schreiben kommen von den zu schwachen Muskeln her, die ja auch im Auge vorhanden sind.
Desweiteren bekam ich einen AD(H)S Fragebogen für uns Eltern und Lehrer mit, den die Lehrerin und ich nach den Sommerferien ausfüllen und wieder einreichen sollen. Würde der Bogen so ausfallen, wie der Arzt es vermutet, dann würde sie innerhalb kürzester Zeit Medikamente bekommen.
Ich kam nach Hause und war platt. Sarah muskelhypoton???? Sie voltigierte zu der Zeit, fuhr ohne Probleme Fahrrad,...usw. usf.
Ich war irgendwie so platt, daß ich es im Forum schrieb, weil ich wirklich hin und her gerissen war. Einige von Euch kannten Sarah ja schon und ich bekam eindeutig auch von Euch die Meinung...nö, vieles, aber nicht das.
Es folgte ein Telefonat mit Trine, die eine Webseite fand. Sie wollte unbedingt, daß ich mal ein Blick drauf werfe. Iirgendwie hatte sie das Gefühl in der Bescheibung des Kindes meine Sarah wieder zu erkennen.
(Ich weiß, Du möchtest es nicht, aber trotzdem nochmals vielen, vielen Dank für Dein Suchen und Finden...Du hast Sarah so viel erspart. Unser Dank wird Dich ewig verfolgen!)
Kurz gelesen, viel gestaunt und mit dem KA telefoniert, der zu mir sagte, daß er es zwar nicht vermutet, er mir aber trotzdem die Überweisung ausstellte. Er gab mir eine Adresse in Köln. Dort rief ich an (es war Ende August) und sollte einen Termin Anfang November bekommen. Öhm...sooooo spät. Die Sprechstundenhilfe gab mir den Tipp, daß wenn mein KA anruft, sie innerhalb von 6 Wochen einen Termin geben könne. Gesagt getan Anruf beim KA, der wiederum bei Fr. Dr. Ilaeva und schwups Termin in 6 Wochen.
In der Zwischenzeit las ich wie eine Blöde im Netz über KISS/KIDD. Es wär ein Traum. Eine Behandlung, vielleicht auch 2 und alle Probleme wären weg. Es wär zu schön, um war zu sein.
Der Termin rückte näher. Wir fuhren nach Köln. Im Wartezimmer trafen wir Eltern mit einem 5 Monate alten Säugling aus BERLIN! Okay, jetzt weiß ich warum die Wartezeiten so lang sind.
Tja, als Fr. Dr. Ilaeva Sarah untersuchte und uns die Diagnose miteilte wußte ich im ersten Moment nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Sarahs 2. Atlaswirbel war um 1 mm nach links verschoben, daher konnten die Nerven, die in den "Außenringen" der Wirbel lang laufen, die Reize nicht mehr richtig weiter geben. Desweiteren war durch diese Verletzung auch das Rückenmark in seiner Funktion beeinträchtigt. Diese Diagnose erklärte alle anderen Diagnosen, die im Vorfeld gestellt wurden.
Es ging dann noch zum Röntgen, um die Diagnose vollständig zu bestätigen und um zu kontrollieren, ob irgendwelche Fehlbildungen vorliegen.
Es war alles okay und es wurde bei Sarah eine Atlastherapie durchgeführt. Während der Behandlung wurden ebenfalls noch 4 weitere Blockaden entlang der Wirbelsäule gelöst. Es knackte und knarschte, als wenn dort kein 8jähriges Mädchen liegt, sondern es klang wie bei einer 80 jährigen Frau. Auf meine Rückfrage, ob das normal sei, schüttelte Frau Dr. Ilaeva nur mit dem Kopf und meinte, daß es ein Wunder sei, daß Sarah sich überhaupt noch konzentrieren konnte.
Wir bekamen dann noch Krankengymnastik verschrieben und wurden mit einem Wiedervorstellungstermin 1/2 Jahr später entlassen.
Sarah hatte am Abend wohl Rückenschmerzen und schlief innerhalb von Sekunden ein.
Die Wandlung, die von da ab passierte war fast unglaublich. Direkt am nächten Morgen ging Sarah zu ihrem Stundenplan und schaute nach, welche Stunden sie hat und was sie für den Tag brauchte. Ich schwöre, das hat sie 3 Jahre lang nie getan. Am WE schaffte sie es innerhalb 1h ihr Zimmer komplett und picobello aufzuräumen. Ich war platt.
Die Veränderung war auch für die Lehrerin spürbar. Sarah wußte auf einmal, wann sie an der Reihe war und welche Aufgabe sie zu lösen hat. Die Phasen, in denen sie ganz weit weg war wurden kürzer. Ihr Bewegungsablauf beim Schwimmen wurde koordinierter. Selbst die Lehrerin war erstaunt.
Tja, warum schreibe ich das jetzt alles nieder. Zum Halbjahreszeugnis hin, sah es ganz schlecht aus. Die Lehrerin hat bei der Ausstellung des Zeugnisses, eben weil sie die Situation kennt, alle Augen und ich glaube auch alle Hühneraugen zugedrückt.
Heute war Elternsprechtag und Sarah schaffte es innderhalb von 3 Monaten ihre Leistungen extrem zu verbessern. Sie hat es geschafft in Mathe sowie in Rechtschreibung von 4 auf 3 zu kommen. In Mathe sogar eine starke Tendenz zur 2.
Bei einem schulinternen Fußballturnier wird Sarah für ihre Klasse im Tor stehen, weil sie eine sehr gute und schnelle Reaktion zeigt.
Ich weiß nicht, ob Ihr mich verstehen könnt, aber ich bin so glücklich und unendlich dankbar.
LG
salido