Hallo!
Ich glaube, ich habe mich zu diesem Thema auch an anderer Stelle geäußert. Was ist Mutterliebe? Ich könnte Elchen's Meinung anschließen. Mutterliebe kann man eigentlich gar nicht beschreiben, geschweige denn definieren.
Was ich viel interessanter finde, ist die Frage: Wie entsteht Mutterliebe? Ist Mutterliebe selbstverständlich? Hat sie was mit Hormonen bzw. Geburtshormonen zu tun? Muß sie vom Kind erarbeitet werden? Die Antwort ist sicherlich nicht einfach.
Hormonen sind ganz sicher im Spiel. Wie die Wissenschaft seit geraumer Zeit weiß, sind bei jedem Gefühl Hormonen im Spiel. Müssen das aber die Geburtshormonen sein? Oder ist Mutterliebe unbendingt verbunden mit einer Geburt? Ich würde beide letztere Fragen mit "Nein" beantworten. Wenn das so wäre, wie wären dann die Gefühle der Adoptiv- bzw. Stief- oder Pflegemütter zu deuten? Oder ist man der Meinung, dass diese Frauen keine Mutterliebe empfinden? Ich bin nicht dieser Meinung.
Oder wie ist es zu erklären, dass viele Frauen, die eine Geburt hinter sich haben überhaupt keine Mutterliebe empfinden können? Und jetzt kommen wir zu der Frage: Wenn also Mutterliebe nicht mit der Geburt gekoppelt ist, muss sie vom Kind erarbeitet werden? Ich sage auch hierzu "Nein". Für mich liegt die richtige Antwort nicht beim Kind, sondern bei der Frau. Und zwar bei dieser Frau, die sich entscheidet eines Säuglings, Kleinkindes oder Kindes anzunehmen. Meiner Meinung nach ist es egal, ob es um das leibliche Kind geht. Es geht mehr um die Entscheidung aktiv einen kleinen Menschen ins Leben zu führen, ihm Wege zu zeigen, ja, zu erziehen. Ob das Kind dabei brav ist oder nicht, ist für Mutterliebe irrelevant. Eine zwischenmenschliche Beziehung gekennzeichnet sich zwischen Anderem auch durch Krisen. Eine Beziehung zwischen Muttet und Kind gekennzeichnet sich dadurch, dass die Gefühle der Mutter jede Krise intakt überleben.
Jede Frau wird als Frau und nicht als Mutter geboren. Eine eigene Geburt macht aus einer Frau genau sowenig eine Mutter. Mutter wird man im Leben und nur dann, wenn man das will und sich entscheidet, die Mühen und Strapazen des Mutterseins genauso hinzunehmen, wie seine schönen Seiten.
Schönen Gruß
Michaela