meistens sieht es ja mehr aus als wirklich rauskommt beim spucken.
aber wie heißt es doch so schön: "speikinder sind gedeihkinder."
diesen text habe ich kürzlich von einer freundin gemailt bekommen und fand ihn sehr schön:
Es war einmal ein kleines Baby, das schlief bei seiner Mutter.
Bevor ich geboren wurde, dachte das Baby, freute ich mich auf die Nächte. Mami war weg von all dem Lärm von außen, und ich konnte es mir gemütlich machen und mit den Geräuschen, an die ich mich gewöhnt hatte und die ich liebte, einschlafen; Mami-Geräusche. Vor der Geburt schliefen wir zusammen, und das war gut so.
Als ich geboren wurde, änderte sich mein Schlafplatz, aber meine Mami änderte sich nicht. Wir waren noch immer in der Nacht beisammen, so wie wir es neun Monate lang gewesen waren. Ich war sehr aufgeregt wegen dieser neuen Welt, die ich noch nicht verstand, aber in der Nacht fürchtete ich mich nicht. Mami und ich schliefen beisammen, und mir war wohl.
Ich liebe die Nächte. Während des Tages hat Mami viel zu tun, aber in der Nacht ist sie nicht so beschäftigt. Sie ist immer da und ich kann mich zu ihr kuscheln und trinken, wann immer ich hungrig bin. Ich habe einen winzigen Magen und Mamis Milch ist so leicht zu verdauen, dass er nicht lange voll bleibt. Ich muss sehr oft essen. Aber weil Mami und ich zusammen schlafen, bin ich nie sehr lange hungrig, und das ist ein gutes Gefühl.
Ich wüsste keinen besseren Platz zum Schlafen als bei Mami. Ich habe gehört, dass mir Tante Marianne ein schönes Bettchen gekauft hat. Es gibt dort Plastiktiere, die sich bewegen, wenn ich sie berühre und Metallglocken, die läuten wenn ich daran ziehe. Einige Leute glauben, dass Babys in Kinderbetten schlafen sollten, aber ich glaube nicht, dass mir das gefallen würde. Ein solches Bett kann sich nicht bewegen, kann nicht sprechen oder singen. Es quietscht nur. Und es ist finster und hart und einsam. Wer wäre denn da wenn ich aufwache? Ich greife gerne in der Nacht hinüber und berühre Mami. Ich liebe es, wie sie sich anfühlt und wie sie spricht. Tante Marianne ist wirklich lieb. Wir sagen ihr nicht, dass ich kein Bettchen mag. Mami sagt, ich kann meine Spielsachen hineingeben, wenn ich größer bin. Es wird einen guten Käfig für meine Stoffbären und Elefanten abgeben. Ich werde weiter bei Mami schlafen. Es tut so gut.
Ich werde schon sehr groß. Man braucht viel Energie zum Wachsen, und ich esse jetzt mehr. Gott sei Dank ist Mami die ganze Nacht da, weil ich wirklich ihre gute Milch brauche. Mamis Milch schmeckt in der Nacht besser, vielleicht weil Mami so entspannt ist. Ich wache oft auf, nur um zu überprüfen ob alles in Ordnung ist. Dann sauge ich ein bisschen, aber ich störe niemanden dabei. Ich kann ganz schnell wachsen, weil ich keine Sorgen habe. Ich bin ohnedies zu klein für Sorgen. Außerdem muss ich mir überhaupt keine Sorgen machen, weil Mami und ich zusammen schlafen und ich mich gut fühle.
Manchmal hat Mami einen schweren Tag und sie kann nicht einschlafen. Aber dann beginne ich zu trinken und weißt du was? Sie wird schläfrig und manchmal schläft sie schon fest, bevor ich es tue. Wir helfen einander beim Einschlafen. Weil ich bei Mami schlafe, geht es ihr gut.
Ich habe auch manchmal schlechte Tage und schlechte Nächte. Ich bin nervös und verwirrt, meine neuen Zähne tun weh, mein Popo brennt, meine Nase ist verstopft. (Babys brauchen freie Nasen zum Atmen, weißt Du) Wenn es mir nicht gut geht, ist es ein Trost hinüberzugreifen und Mami oder Papi zu berühren. Ich trinke ein bisschen und schlafe wieder ein. Es geht uns allen wieder besser.
Die Freunde meiner Mama geben ihr immer Bücher und sagen ihr, sie sollte nicht immer zu mir laufen, wenn ich weine. Sie verwenden schrecklich klingende Worte wie Manipulierung. Mami lacht nur darüber und sagt, sie liest mich statt eines Buches. Ich bin sehr froh, dass sie mir zuhört. Mit jedem Tag wird sie eine bessere Mutter. Wir schlafen beisammen, wir vertrauen einander, und wir fühlen uns wohl.
Ich gehe gerne ins Bett, dort bekomme ich soviel Aufmerksamkeit. Es ist niemand sonst da, nur Mami, Papi und ich. Unser Bett ist nicht elegant, aber es hat Platz für uns alle.
Mami sagt Oma, sie soll nicht soviel Geld für teure Sachen für mich ausgeben. Sie brachte mir einen Teddybären, der Geräusche wie die Mutter von irgendjemand macht. Es klang nicht wie meine Mutter und wenn man ihn hielt, tat er gar nichts. Warum sollte sich ein Baby an die Geräusche der Mutter von irgendjemand anders gewöhnen? Mein Lieblingsteddy ist meine Mami. Sie hält mich fest, wenn ich mich an sie schmiege. In der Nacht schlafen wir beisammen und berühren uns und fühlen uns gut.
Jetzt lerne ich auch Papi besser kennen. Ich bin nicht sicher, dass er von Anfang an gerne bei mir geschlafen hat. Er ist so groß und ich bin so winzig. Wir hatten beide ein bisschen Angst. Außerdem war ich vor einigen Monaten noch sehr laut. Einmal sagte Papi sogar zu Mami in der Nacht, es wäre an der Zeit, dass ich in meinem schrecklichen Bettchen schlafe. Ich schlafe wirklich gerne bei Papi, und jetzt schläft er auch gerne bei mir. Am Tag sehe ich nicht sehr viel von ihm. Er arbeitet schwer. Es ist schön, in der Nacht mit ihm beisammen zu sein. Papi und ich schlafen beisammen und wir fühlen uns gut.
Ich muss nie laut oder lange weinen, um Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn ich etwas brauche, selbst wenn ich nur gehalten und angeplaudert werden möchte. Ich verbringe den Großteil des Tages in Mamis Armen oder in der Bauchtrage (Tragetuch) bei Mami. Sie weiß, dass es mich glücklich macht, mit den Menschen beisammen zu sein, die ich liebe.
Wenn Mami mich einmal nicht aufheben würde, wenn ich weine, weiß ich nicht, was ich täte. Ich würde einfach aufgeben und ganz still daliegen, glaube ich. Aber ich weiss, dass die Welt viel schöner ist. Wie könnte ich mich je wohlfühlen, wenn mich Mami im Dunkeln alleine lassen würde? Alles ist in Ordnung wenn wir beisammen schlafen.
Einmal werde ich erwachsen sein, von zuhause weggehen, heiraten und auch Babys haben. Und weißt Du, wo sie schlafen werden? Bei mir natürlich. Gibt es etwas anderes?
Wir werden beisammen schlafen und wir werden uns wohlfühlen!
Geschrieben von Dr. Willam Sears, Kinderarzt und Vater von 8 Kindern