Na, da scheint mir ja, habe ich mit meinem PEKiP Kurs richtig Glück gehabt - denn ich bin im Nachhinein auf keinen Fall der Meinung, dass ich das alles nur mit einem Buch hinbekommen hätte.
Es geht beim PEKiP ja nicht nur ums Nacksein und "Rumturnen", sondern es geht vor allem darum, ein Gespür für das Kind zu entwickeln, für seine momentanen Bedürfnisse und seine ganz eigene Entwicklung. Und so eine gut ausgebildete PEKiP- Leiterin kann da wirklich enorm viel Anregungen bieten. Weil sie ein Feedback gibt, das man aus einem Buch nicht bekommt, und weil sie zahlreiche Anregungen bietet, die in einem einzigen Buch nicht drin stehen.
Bei einem PEKiP-Kurs würde ich also besonders raten, sich vorher über die Qualifikation der Leiterin zu informieren. Sie sollte schon auf einer hochqualifizierten Ausbildung aufbauen (unsere war/ist Diplom-Heilpädagogin) und nicht nur formal hinter dem Konzept "PEKiP" stehen.
Denn beim PEKiP geht es darum, die Individualität eines jeden Kindes zu entdecken und entsprechend zu fördern. PEKiP ist also kein Trainingsprogramm wie zB Babyschwimmen, sondern man wird in einem PEKiP-Kurs immer Kinder finden, die - zumal, wenn sie noch jung sind - seelig vor sich hinschlummern, während andere ganz eifrig irgendwelche Dinge untersuchen, oder durch die Gegend robben, oder, oder, oder...
Babys beim PEKiP dürfen weinen, wenn ihnen danach ist, sie dürfen schlafen, essen - was auch immer. Es geht NICHT darum, irgendwelche Curricula durchzuziehen.
Ein weiteres Argument, warum man PEKiP nicht einfach mit einem Buch zuhause lernen kann, ist der Kontakt zwischen den Kindern. Denn gerade in so einer Form des Miteinanders wird so manch eine Mami früher oder später erstaunt feststellen, wie viel Interaktion diese kleinen Würmer schon betreiben und wie viel sie sich voneinander abschauen - wie sie wirklich gemeinsam sind! Eine Erkenntnis übrigens, die sich in der Frühpädagogik noch längst nicht rumgesprochen hat. Allgemein gilt eher noch die Auffassung, dass Kinder im jungen Alter gar nicht mit Ihresgleichen interagieren können.
Ein Problem, das viele Mütter meines Erachtens nach mit PEKiP haben, ist eben dieses Sein-Lassen der Kinder. Sie gehen in diese Kurse mit der Vorstellung, jetzt auch was geboten zu kriegen für ihr Geld. Und was passiert? Es gibt Tage, da hat ihr Kind so überhaupt keine Lust, sich mit irgendetwas zu beschäftigen, sondern hängt einfach nur rum. Und das schlimmste - niemand kommt daher und sagt zum Kind: "Nun mach doch mal!"
Nochwas (*inFahrtschreibe*): Das Kind einfach nur nackt auf eine Wickelunterlage zu legen und dazu Musik anzustellen, ist insofern kein PEKiP, weil a) es der Sinn sein soll, sich selber als Spielpartner für das Kind einzubringen und b) die Musik strenggenommen sich dem Kind aufdrängt - also ein Programmschema darstellt, das mit dem ursprünglichen PEKiP-Gedanke nichts zu tun hat. (Das mit dem Singen und der Musik wird heute allerdings nicht mehr so eng gesehen.)