Psychopillen helfen nur bedingt?

S

susann

Guest
Kann es sein das die Medikamente Ritalin, Medikinet, Strattera, Risperdal und wie die auch alle heißen nur begrenzt helfen und die Kinder den Leidensweg nur verlängert bekommen. Habe es jetzt zum zweiten Mal erlebt, die Kinder werden auf Medikamente gesetzt, alle jubeln und danken den tollen Pillen, nach einer Weile
geht das Ganze Theater von vorne los, Pillen werden erhöht, umgestellt ect. Das Ganze endet dann mit der Aufnahme in die Kinder- :wand und Jugendpsychiatrie. Das eine Kind ist 12 und der Junge von dem ich spreche 13, beide auf dem Weg abzugleiten, Schulversager, Schulverweigerer, Rauchen, Kiffen, prügeln, klauen, ect..... die Palette durch.
Das sind keine Einzelfälle, ich lese immer wider von solchen Fällen, was läuft da schief?

LG Susann
 

wulffine

liebt den Frühling...immernoch
Risperdal ist gegen Schizophrenie!! ADS ist was anderes.
Je älter ein Kind wird, je größer und schwerer, braucht es mehr Medis.
Wenn es schief geht Richtung Psycho, ist in der Erziehung, in der einstellung der Medis oder im sozialen Umfeld einiges schoef gegangen.

ADS heißt nicht, das es ein Psychofall ist, es ist eine Stoffwechselstörung.

Und der " Leidensweg" wird durch Medis gelindert, verlängert auf keinen Fall, weil ADS behält man ein Leben lang. Nur schafft es ein Teil, sein e Wahrnehmungen mit den Gehirnveränderungen in der Pupertät umzuarbeiten und ohne Medis auszukommen.
Einige Pubis verweigern da strikt die Medis, kommen mit ihren verhaltensweisen nicht mehr klar und rutschen ab. Da ist Hilfe von Arzt und Eltern unumgänglich.

Bitte versucghe nicht, alles über einen Kamm zu brechen, nicht alle Kinder sind gleich, nicht alle ADSler Verbrecher. :ausheck
 

Wichtelchen

Mitglied
Hallo Susann!

Bin auch gerade in der Phase nach dem Hoch. Und die Medis machen tatsächlich nicht alles. An der Erziehung der Kids muß auch gearbeitet werden. Da sind wir gerade dran ... :nanana

Durch die Medis nehmen sie ja ihre Umwelt um einiges anders als vorher wahr. Jetzt können sie viel fokussierter einzelne Stimmungen wahrnehmen und auch viel direkter handeln. Und das testen sie auch gleich aus! :wand Meine jedenfalls.

Das ist zur Zeit meine Erklärung (und die meiner Ärztin) für unsere Situation.

Liebe Grüße

Gabriela
 
S

susann

Guest
Wulfine:
Ich schere nicht alle über einen Kamm, sorry wenn es bei dir so ankam.
Ich habe auch wenn Risperdal das Mittel bei Schizophrenie ist, es mitbekommen das es bei dem ADS Jungen eingesetzt wird.
Es fällt mir nur einfach auf das es gehäuft vorkommt und ich setze deswegen nicht alles was mit ADS zu tun hat unter Kriminalität und ich wollte einfach mal hören was eure Erfahrungen mit den Medis sind. Da ich demnächst vermehrt mit Kindern zu tun haben werde wo das ADS/ADHS an der Tagesordnung ist wollte ich mal hören wie Ihr es erlebt und was eure Erfahrungen generell damit sind.

Grüße Susann :geb5
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
Erfahrugen ? Medis ? GUTE ! ! ! !
Mein Sohn bekommt seit fast 3 Jahren Medis und ist seitdem der gleiche aber trotzdem kann er sich endlich konzentrieren, ist nicht abgelenkt..... er ist lenkbarer geworden .....

Ich kann eigentlich nur positives berrichten... Ja. Medis waren nicht immer gut bei ihm. Concerta wirkte nur 2 Jahre...nun ist er bei Medikinet und es läuft wieder ! !
von daher alles supi. Er kann seine Noten in der Schule halten, hält den Anforderungen stand und ist immer noch so wie er ist.

Edit: Kannst du evt. die Überschrift ändern??? Psychopillen finde ich doch sehr abwertend ! ! ! ! ! ! !!
 

zausevogel

Neues Mitglied
...Kann es sein das die Medikamente Ritalin, Medikinet, Strattera, Risperdal und wie die auch alle heißen nur begrenzt helfen...

Ja, so isses. Die Medikamente allein schaffen nur einen "zeitweise geschützten Raum", sie heilen nicht, so wenig, wie eine Brille heilt. Die für MPH (Ritalin & Co.) manchmal angenommenen dauerhaften Effekte ignoriere ich erstmal, weil sie noch nicht eindeutig wissenschaftlich bestätigt sind.

Allerdings können die Änderungen, die innerhalb der Medikation plus Therapien, Coaching etc. erreicht werden, sich auch außerhalb der Medikationszeiträume positiv und dauerhaft bemerkbar machen.

Wird die Zeit der Medikation nicht genutzt, ist der vorherige Zustand meist relativ schnell wieder erreicht.

Leider kann es tatsächlich vorkommen, dass die Medikamente ihre Wirksamkeit verlieren. Sie sind eben keine Wundermittel. Alle, denen sie gut und dauerhaft helfen, können glücklich darüber sein, denn das ist nicht selbstverständlich.

Grüße

Zausevogel
 

Wichtelchen

Mitglied
Hallo!

Das finde ich ja gerade an meiner Situation so schlimm. Meine Ärztin redet zwar mit mir und den Kids über die Probleme, die gerade vorherrschen, aber sie hat auch nicht die Zeit, um uns so richtig zu begleiten. Eine Begleitung wenigstens ab und an würde ich gut finden.

Ich habe viele viele Fragen, z. B. welche Fehler ich selbst in der Erziehung mache. Bin sicherlich nicht fehlerfrei ... und vieles ist einem ja auch nicht bewußt. Wie gehe ich mit den einzelnen Situationen richtig um, damit sich das Verhalten positiv ändert? Da fühle ich mich komplett allein gelassen.

Bücher habe ich schon einige. Soviel Zeit zum In-Ruhe-Lesen bleibt mir meist nicht. Da gefallen mir Ratschläge von Mensch zu Mensch besser.

Lisa trat sogar heute bei der Ergotherapie in "Widerstand". So hatte sie kaum etwas geschafft. Und wie geht man damit um? Konnten die mir leider auch nicht sagen.

Liebe Grüße

Gabriela
 
U

ute heidorn

Guest
Eigentlich ist es so, dass zur Medikation zwingend Verhaltenstherapie verordnet werden soll - für Eltern und Kinder. Dann muss man jemanden finden, der sich mit der Problematik AD(H)S auskennt und dahin gehen.

Leider wird zu häufig nur das Medikament verordnet und keine Begleittherapie.
Ich biete daher seit vier Jahren ein Fortbildung dafür an, aber der Aufwand ist vielen Eltern wohl zu groß.

Gruß von Ute
 

Wichtelchen

Mitglied
Hallo! :winken:

Das mit der Fortbildung würde mich ja interessieren ... Aber erstens habe ich kein Geld und zweitens kaum Zeit. Wer paßt dann auf die Kids auf? Hier in der nächsten größeren Stadt gibt es eine Selbsthilfegruppe. Habe ich zeitlich noch nicht geschafft ... Termine, Termine, Termine ...

Und meinen Mann da mit einzubinden, ich glaube das klappt nicht. ... und ihn um Geld bitten ... fällt mir schwer.

Deshalb sammle ich alle Informationen, die ich kriegen kann und versuche, mir einiges anzueignen. Bin auch befreundet mit zwei anderen Müttern, die ähnliche Probleme haben.

Liebe Grüße :maldrueck

Gabriela
 

Trixi24

Neues Mitglied
Original von ute heidorn
Eigentlich ist es so, dass zur Medikation zwingend Verhaltenstherapie verordnet werden soll - für Eltern und Kinder. Dann muss man jemanden finden, der sich mit der Problematik AD(H)S auskennt und dahin gehen.

Leider wird zu häufig nur das Medikament verordnet und keine Begleittherapie.
Ich biete daher seit vier Jahren ein Fortbildung dafür an, aber der Aufwand ist vielen Eltern wohl zu groß.

Gruß von Ute


Hallo Ute !

Habe gerade deine Beiträge gelesen und vorallem den hier oben.
Wieso sollte es denn zwingend zur Medikation eine Verhaltenstherapie verordnet werden ???
Mein ältester Sohn (ADS) ist jetzt 9 und er hat zur Einstellung das Medikament Medikinet (zuerst 5-5,dann 5-5-5, und zuletzt 10-5-5) bekommen (seit ca. Febr./März`06). Seit Mai´06 ist er jetzt umgestellt worden auf Concerta 18 mg. Man hat auch festgestellt durch Test´s, das er eine Diskalkulie hat. Mich wundert es jetzt nur, das man uns so eine Verhaltenstherapie noch nicht angeboten hat oder kommt es auch auf das Kind an wie stark er an ADS leidet ???
 

wulffine

liebt den Frühling...immernoch
Ersteinmal herzlich Willkommen hier Trixie.

Es wäre lieb von Dir, wenn du dich hier einmal vorstellst, dann können wir ohne großes Nachblättern schnell mal mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Lieben Gruß
 
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