brauche Rat -  Sohn meiner freundin verstorben

K

kaktus74

Guest
Hallo

ich wende mich heute mal mit einem sehr traurigem thema an euch. als ich mit meiner familie im urlaub war hat der 13 jährige sohn meiner freundin selbstmord begangen. da ich keine andere möglichkeit hatte habe ich ihr bisher nur eine trauerkarte geschikt. nun sind wir seit gestern aus dem urlaub zurück und ein besuch bei ihr steht an. wie verhalte ich mich richtig? nehme ich was mit für sie? ich weiss nicht wie ich mich verhalten soll. und dann noch eine frage. wie sage ich es meinem 8 jährigen sohn? und was erzähle ich ihm?

es wäre super wenn ihr einige tips für mich hättet, da ich echt nicht weiss wie ich es nun richtig mache

traurige grüße kaktus74
 

flussrose

hier und jetzt
Das tut mir leid.

Ich würde mich so verhalten: hingehen und ihr sagen wie leid mir das tut. Das ich nicht so recht weiß, was ich nun sagen soll oder wie ich mich verhalten so. Einfach ganz offen sein.

Bitte vermeide solche Sätze wie:

- ich weiß wie Du Dich fühlst.
- ich kann es Dir nachempfinden.
- Du hast doch noch ein anderes Kind(wenn sie noch eines hat)

Was Du mitnehmen sollst? Keine Ahnung.

Ich würde ihr einfach anbieten, das Du immer für sie da bist, wenn sie reden möchte und Dich braucht. Aber dräng Dich nicht auf. Sie soll Dir sagen, wenn Sie Dich braucht.
Sei einfach für sie da und nimm sie in den Arm.
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Schließe mich flussrose an, so würde ich es auch machen....
Was soll sie mit einem Geschenk? Sie braucht Trost, daß jemand da ist...
 

flussrose

hier und jetzt
Später vielleicht.....ein gutes Trauerbuch......später vielleicht......Adressen von Selbsthilfegruppen für verwaiste Eltern....aber jetzt sicher noch nicht.
 
U

usagimoon

Guest
Als meine Schwester gestorben war, weiss ich noch das meine Mama froh war, wenn einfach jemand da war und zugehört hat. Wenn man sagt :herzliches beileid, weiss auch der Trauernde nicht was er sagen soll. Uns haben nicht Gechenke geholfen damals, sondern Unterstützung, wie im Haushalt was helfen, was zu essen machen. Weil sowas ist so unwichtig für den Trauernden.

Meine kleine Schwester war auch 8 als die Grössere starb. Man sollte schon ehrlich sen und erklären was los ist. Stell Dich auf eine Menge Fragen ein, was den Tod betrifft. Und Kinder gehen damit offener um. Du kannst mit rechnen, das er auch dort Fragen ganz selbstverständlich stellen wird über Tod und den Verstorbenen.
 

schirm

Aktives Mitglied
Die Tochter einer guten Bekanntin ist auch vor ein paar Jahren tödlich verunglückt.Ich kann auuch nur sagen,das die beste Hilfe ist,ihr zu zu hören und zu helfen,wie z.B. eben im Haushalt,ihr die anderen Kinder, wenn vorhanden, abzunehmen und einfach immer nur wieder zu hören.
 
Oh Gott ist das schrecklich ein 13 jähriger begeht Selbstmord :traene


Original von schirm
Ich kann auuch nur sagen,das die beste Hilfe ist,ihr zu zu hören und zu helfen,wie z.B. eben im Haushalt,ihr die anderen Kinder, wenn vorhanden, abzunehmen und einfach immer nur wieder zu hören.

Dem kann ich mich nur anschließen,sein einfach da für sie. :maldrueck
 
U

User4

Guest
Als mein Sohn gestorben ist, war ich einfach nur froh, dass meine Freundin mir zugehört hat, meine Trauer nicht runtergespielt hat (nach dem Motto: du kannst doch noch andere Kinder bekommen u.ä.), sondern sie mit mir geteilt hat...
Du kannst ne Kerze mit ihr zusammen für ihren Sohn anzünden oder falls ihr religiös seid, mit ihr zusammen beten (oder was immer man als gläubiger Mensch macht in dieser Situation). Außerdem kannst du ihr helfen, die Beerdigung vorzubereiten. Als verwaiste Eltern hat man nicht wirklich die Kraft dazu...
Naja, und für die Zukunft kann ich dir nur raten, auch ab und zu mal das Gespräch auf den Sohn zu bringen oder paar schöne Trauergeschichten (z.B. aus dem Internet) rauszusuchen. Hat mir persönlich sehr geholfen, weil ich so wußte, dass mein kleine Spatz nicht vergessen wird.
Sei einfach da, wenn sie dich braucht... :maldrueck
 

Smilie

Moderatorin
Teammitglied
:heul2Mir fehlen die Worte.

Ich kann mich den anderen nur anschließen, sei für sie da und zeig ihr das auch :maldrueck
 
T

tommi

Guest
Sei vor allen Dingen auch noch nach längerer Zeit für sie auch in diesem Punkt da. Trauern braucht seine Zeit und manchmal dauert es sehr lange, bis man einen Verlust verarbeitet hat.

Es tut mir sehr leid für deine Freundin. :traene
 
A

angulus

Guest
wenn ich das lese kommen mir die Tränen. Wieviel Trauer muss schon vorher da gewesen sein das ein 13 jähriger Selbstmord begeht.

Sei für deine Freundin da, hilf Ihr bei der Bewältigung des Alltags. Sei da wenn es noch Geschwister gibt und hilf Ihr die Selbstvorwürfe zu verarbeiten, denn diese werden bestimmt da sein. Tod unserer Kinder ist schon etwas ganz schlimmes, Selbstmord unserer Kinder hinterlässt Fragen. Sei einfach nur für Sie da
 

furbysch

Aktives Mitglied
Da kann ich mich angulus nur anschließen.

ich denke auch dass, das schlimme noch die Selbstvorwürfe sein werden.
Höre Ihr zu und nehme Ihr ungefragt Dinge des Alltags ab.

Bei so Sachen steht man leider immer machtlos daneben und kann nicht viel sagen,
nehme Sie in den Arm und gib Ihr das Gefühl da zu sein.

Das tut mir alles sehr leid... :traene
 
U

UserD

Guest
ich glaube es gibt nichts schlimmeres für eltern, wenn die kinder vor ihnen gehen.
da läuft es mir immer eiskalt den rücken runter
ich würde auch einfach da sein,sich nicht verstellen und auch deine trauer zeigen
es sind alle tränen erlaubt
und es ist bestimmt gut wenn du einfach ihr hielfst dinge mit zu erledigen, ab zu nehmen
denn in so einer situation ist man denk ich einfach nur ohnmächtig und hilflos
es git keine antwort auf ein warum, warum er usw.
leider und wenn es eine gäbe wäre es kein trost

ich wünsche dieser familie viel kraft für die kommende zeit und hoffnung das sie wieder zum leben zurück finden

und dir als freundin genauso kraft diese zeit gemeinsam mit ihr zu überstehen
:sonne
 

Wuppermeerlis

Mitglied
Sei einfach Du selbst und verstelle dich nicht.
Sprecht ihn mit Namen an und laßt ihn nicht vergessen.
Mit ihr weinen ist auch nicht schlimm und es zeigt ihr das es Dich genauso berührt und Du aufrichtig bist.
Bei der Beerdigung ihr helfen wird sicherlich eine sehr große Hilfe für sie sein.
Sei einfach für sie da und habe ein offenes Ohr für sie.
Über das geschehene ruhig sprechen, man merkt selber wenn sie bereit dazu ist weiter drüber zu reden und wenn nicht akzeptier es.

Ich habe von einer Freundin von Steffi meiner Schwester einen Schutzengel bekommen, als ich die schwere Diagnose bei meiner Tochter bekommen habe.
Er hat mir sehr geholfen und ich hatte ihn bei der Geburt dabei gehabt und nicht los gelassen.
Und ich bin wahrlich kein gläubiger Mensch, aber er hat mir sehr geholfen.
Helfe ihr vielleicht Kontakt zu anderen Eltern zu finden die ähnliches durchlebt haben.
Wie schon geschrieben wurde sind sätze wie, ich weiß was du durchmachts fehl am platz.Niemand kann wissen was man grade durchmacht, wer es nicht selbst erlebt hat und sowas wünscht man niemanden das er sowas durchlebt.

Wenn Du ir was schenken willst, schenke ihr vielleicht symbolisch einen Schutzengel, mir hat er sehr geholfen.
Einige Foren wo sie hilfe finden kann, bzw. Leute wo sie mit und drüber reden kann sind:
www.leben-ohne-dich.de
www.engelimhimmel.de
www.Sternenkinder.de

Zu deinem Sohn!
Sei ehrlich zu ihm und rede offen mit ihm darüber.
Ich denke mir wenn man sie belügt oder dergleichen werden meiner meinung nach nur noch mehr fragen kommen.
Ich habe mit meinem Sohn auch mit einbezogen und ihm auch die Zeit gegeben sich von meiner Tochter, seiner Schwester zu verabschieden.
Er hat sie zwar nicht gesehen, aber er hat ihr Sachen gemalt, den Sarg mit mir zusammen bemalt und vorallem haben wir ganz viel über Levana gesprochen.
Immer wieder.

Er redet im moment sehr viel mit mir darüber und sagt mir auch wie traurig er es findet das Levana nicht bei uns ist.
Hab ihm dann erklärt das Gott wenn er die Kinder zu uns schickt, jedem Kind eine Aufgabe mitgibt.
Bei dem einen Kind dauert sie ein Lebenlang und bei anderen wie bei unsrer maus nur einen Augenblick.
das ihre Aufgabe bestimmt war uns zu prüfen wie lieb wir uns noch haben und ob wir in schweren Zeiten auch zusammen halten können.
Sie hat ihre Aufgabe gut gemacht und Gott hat sie wieder zu sich gerufen in den Himmel denn dort wartet nun eine neue Aufgabe als Engel auf sie.
Und da sagte Leon zu mir:
Ja Mama Levana ist nun da oben ein Schutzengel und passt nun immer auf uns alle auf, sie ist unser ganz eigener Schutzengel!

Ich habe Leon auch gesagt was sie hatte, daß sie sehr krank war!
Seid einfach ehrlich mit ihm, dann denke ich wird er es verstehen.
Kinder gehen wirklich anders an das Thema Tod ran als wir erwachsene.
Seid icht böse mit ihm wenn er lacht, freut euch lieber daran, wenn er es gut verarbeitet und auch lachen kann und sich nicht verkriecht.
Sei einfach für sie da und rede mit ihr wenn sie reden will.

Ich wünsche Dir viel Kraft udn vorallem wünsche ich deiner Freundin ganz viel Kraft für die kommende Zeit.
Es wird zeiten geben, da wird es ir wieder was gut gehen, aber der Schmerz wird immer wieder in Welen zurück kehren und da ist es wichtig das sie auch dann noch Hilfe hat und Menschen die ihr zuhören.
Fühlt Euch in Gedanken umarmt!

Kerstin
 
K

kaktus74

Guest
Hallo Ihr lieben

ich danke euch für die zahlreichen tips. ich war bei ihr und habe ihr einfach zugehört. da die beerdigung nun vorbei ist und sie von der polizei erfahren hat das es wohl doch ein unfall und kein geplanter selbstmord war ist sie sehr gefast und kann sehr gut über alles reden..

aber es gibt schon wieder neue probleme sie hat noch 2 kinder von 5 und 2 jahren und wollte nun gern mit diesem zu einem psychologen. nun sagen ihr diese aber das sie sich erst um kinder ab 6 jahre kümmern. hat jemand von euch eine idee wo sie hilfe für sich und ihre kinder bekommen kann ?

ich danke euch noch mal für alle antworten

lg kaktus74
 
A

angulus

Guest
Kaktus erkundige dich doch mal bei eurem Jugendamt(Pflegekinderdienst) wo die hinschicken, die haben mit traumatisierten Kindern jeden Tag zu tun. Da haben die auch ADRESSEN, wenn das nicht hilft in jeder größeren Stadt gibt es sogenannte sozialpädiatrische Zentren, die müssten auch Adressen haben. Alles Gute
 
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