20.07.2006 - Gesundheit
Sonnencreme: Besser trocknen lassen statt einreiben
Beim festen Einmassieren büßt Sonnencreme an schützender Wirkung ein
Wenn Sonnencreme in die Haut einmassiert wird, nimmt ihre Schutzwirkung deutlich ab. Besser ist es, die Creme in einem dünnen Film aufzutragen und diesen auf der Haut trocknen zu lassen. Das ist das Ergebnis einer Laborstudie, in der die britische Wissenschaftlerin Rachel Haywood unterschiedlich behandelte Hautstücke mit simuliertem Sonnenlicht bestrahlt hat. Warum das Einmassieren den Schutzeffekt so drastisch reduziert, kann Haywood allerdings noch nicht genau sagen.
Haywood benutzte für ihre Studie Hautproben, die nach Schönheitsoperationen übriggeblieben waren, und bestrahlte sie mit Licht, dessen Wellenlängenverteilung der des Sonnenlichts glich. Auf einige der Hautstückchen trug die Wissenschaftlerin dabei vor der Bestrahlung eine hochwertige Sonnencreme in einem gleichmäßigen Film auf, andere wurden ohne Schutz bestrahlt und in wieder andere massierte Haywood den Sonnenschutz sorgfältig ein. Anschließend bestimmte die Forscherin, wieviele freie Radikale sich innerhalb der Haut durch die Bestrahlung gebildet hatten. Diese aggressiven Substanzen schädigen Eiweiße, Fette und auch das Erbmaterial und gelten unter anderem als Verantwortliche für die Hautalterung und das Entstehen von Hautkrebs.
Trugen die Forscher die Sonnencreme vorsichtig und gleichmäßig auf, reduzierte sie die Radikalbildung um gut die Hälfte, zeigte die Auswertung. Wurde dagegen die gleiche Menge Creme in die Hautstückchen einmassiert, war im Vergleich zu unbehandelter Haut kaum noch ein Effekt des Mittels nachweisbar. Haywood vermutet, dass sich beim Einreiben ein Großteil der Creme in winzigen Unebenheiten wie Schweißdrüsen, Falten oder feinen Rillen ansammelt und sich dadurch die Cremeschicht über der restlichen Haut deutlich vermindert. Es sei allerdings auch denkbar, dass sich die optischen Eigenschaften der Filterbestandteile verändern, wenn sie in die Haut einziehen.
Obwohl die Ergebnisse der Studie noch in größeren Untersuchungen bestätigt werden müssten, könne jetzt schon daraus geschlossen werden, dass viele Sonnenanbeter schlechter geschützt seien als angenommen, kommentiert die Forscherin. Sie empfiehlt, die Sonnencreme auf keinen Fall einzumassieren und sich möglichst häufig einzucremen. Ausschließlich auf eine Sonnencreme als UV-Schutz verlassen sollte sich sowieso niemand, raten auch Hautärzte: Besser ist es, zu intensive Sonnenstrahlung zu vermeiden und sich zusätzlich mit Kleidung, Kopfbedeckungen und Sonnenbrillen zu schützen.
Rachel Haywood (Mount Vernon Hospital in Northwood): Photochemistry and Photobiology, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1562/2006-02-08-RA-799
ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel
Sonnencreme: Besser trocknen lassen statt einreiben
Beim festen Einmassieren büßt Sonnencreme an schützender Wirkung ein
Wenn Sonnencreme in die Haut einmassiert wird, nimmt ihre Schutzwirkung deutlich ab. Besser ist es, die Creme in einem dünnen Film aufzutragen und diesen auf der Haut trocknen zu lassen. Das ist das Ergebnis einer Laborstudie, in der die britische Wissenschaftlerin Rachel Haywood unterschiedlich behandelte Hautstücke mit simuliertem Sonnenlicht bestrahlt hat. Warum das Einmassieren den Schutzeffekt so drastisch reduziert, kann Haywood allerdings noch nicht genau sagen.
Haywood benutzte für ihre Studie Hautproben, die nach Schönheitsoperationen übriggeblieben waren, und bestrahlte sie mit Licht, dessen Wellenlängenverteilung der des Sonnenlichts glich. Auf einige der Hautstückchen trug die Wissenschaftlerin dabei vor der Bestrahlung eine hochwertige Sonnencreme in einem gleichmäßigen Film auf, andere wurden ohne Schutz bestrahlt und in wieder andere massierte Haywood den Sonnenschutz sorgfältig ein. Anschließend bestimmte die Forscherin, wieviele freie Radikale sich innerhalb der Haut durch die Bestrahlung gebildet hatten. Diese aggressiven Substanzen schädigen Eiweiße, Fette und auch das Erbmaterial und gelten unter anderem als Verantwortliche für die Hautalterung und das Entstehen von Hautkrebs.
Trugen die Forscher die Sonnencreme vorsichtig und gleichmäßig auf, reduzierte sie die Radikalbildung um gut die Hälfte, zeigte die Auswertung. Wurde dagegen die gleiche Menge Creme in die Hautstückchen einmassiert, war im Vergleich zu unbehandelter Haut kaum noch ein Effekt des Mittels nachweisbar. Haywood vermutet, dass sich beim Einreiben ein Großteil der Creme in winzigen Unebenheiten wie Schweißdrüsen, Falten oder feinen Rillen ansammelt und sich dadurch die Cremeschicht über der restlichen Haut deutlich vermindert. Es sei allerdings auch denkbar, dass sich die optischen Eigenschaften der Filterbestandteile verändern, wenn sie in die Haut einziehen.
Obwohl die Ergebnisse der Studie noch in größeren Untersuchungen bestätigt werden müssten, könne jetzt schon daraus geschlossen werden, dass viele Sonnenanbeter schlechter geschützt seien als angenommen, kommentiert die Forscherin. Sie empfiehlt, die Sonnencreme auf keinen Fall einzumassieren und sich möglichst häufig einzucremen. Ausschließlich auf eine Sonnencreme als UV-Schutz verlassen sollte sich sowieso niemand, raten auch Hautärzte: Besser ist es, zu intensive Sonnenstrahlung zu vermeiden und sich zusätzlich mit Kleidung, Kopfbedeckungen und Sonnenbrillen zu schützen.
Rachel Haywood (Mount Vernon Hospital in Northwood): Photochemistry and Photobiology, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1562/2006-02-08-RA-799
ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel