Wenn das Baby aufwacht, hustet, rülpst oder quengelt, schlagen Babyphone im elterlichen Wohnzimmer oder beim Nachbarn Alarm. Heim-Monitore dienen dazu, Risiko-Kinder zu überwachen. Die Geräte setzen die Kleinen aber unter Elektrosmog.
Schläft das Baby ruhig und sanft oder quälen es heftige Blähungen, hat es Durst oder erbricht es gerade die letzte Mahlzeit, atmet es unruhig oder wühlt es im Schlaf? Solche Fragen quälen streßgeplagte Eltern besonders dann, wenn sie eigentlich einmal abschalten möchten. Was liegt da näher, als einen Babysitter zu beauftragen, im Zeitalter der Technik selbstverständlich einen elektronischen. Babyphone, auch als Babysitteranlagen oder Babyfunkgeräte im Handel, übertragen jedes Geräusch aus dem Kinderbettchen.
Abgehört werden die Kinder in der Regel entweder drahtlos über Funk oder mit einem Netzsteckgerät. Letzteres nutzt das normale Stromnetz. Der Sender steckt nahe dem Kinderbettchen in einer Steckdose. Empfangen wird über eine Steckdose im Zimmer der Eltern. Damit nicht andere Elektrogeräte die kindlichen Töne mit Brummen und Rauschen unkenntlich machen, ist zusätzlich oft noch ein Entstörgerät notwendig. Weil es den Eltern weniger auf das laute Schreien ankommt - das dringt sowieso durch alle Wände - stellen sie die Empfindlichkeit der Sender sehr hoch ein. Damit tun sie ihrem Kind jedoch keinen Gefallen. Abgesehen von unmittelbaren Gefahren durch stromführende Kabel ist es starkem Elektrosmog ausgesetzt. Der kann das Baby empfindlich stören, wenn nicht sogar krank machen.
Elektrosmog wird von niederfrequenten elektrischen und magnetischen Wechselfeldern sowie hochfrequenten elektromagnetischen Wellen verursacht. Ein elektrisches Wechselfeld - gemessen in Volt pro Meter (V/m) - entsteht, sobald ein Gerät mit dem Stromnetz verbunden wird. Dabei ist es gleichgültig, ob es eingeschaltet ist oder nicht. Ein magnetisches Wechselfeld - gemessen in Nanotesla (nT) - tritt immer dann zusätzlich auf, wenn ein Gerät eingeschaltet ist und Strom fließt.
Babyphone, die über das Stromnetz senden, verursachen nur diese niederfrequenten elektrischen und magnetischen Wechselfelder. Funkgeräte, das sind Babyphone, die mit einer Antenne ausgestattet sind, arbeiten dagegen mit Hochfrequenzen, deren elektromagnetische Wellen in den Raum abgestrahlt werden. Die Stärke dieser Strahlung wird in Mikrowatt pro Quadratzentimeter (µW/Quadratzentimeter) angegeben.
ÖKO-TEST hat den Neusser Baubiologen Wolfgang Maes beauftragt, 25 drahtlose Babyphone auf Elektrosmog zu untersuchen. Seine Meßergebnisse sind beunruhigend. In einer Entfernung von zehn Zentimetern zu den Geräten hat er elektrische Wechselfelder bis zu 700 V/m und magnetische Wechselfelder von einer Stärke bis zu 9800 nT festgestellt. "Ein so starkes elektrisches Feld", sagt Maes, "läßt sich auch ohne Elektronik nachweisen. Da leuchtet schon ein einfacher Prüfschraubenzieher auf, wenn man ihn an die Babyhaut hält." Das Magnetfeld des Babyphons ist um ein Vielfaches stärker als das Magnetfeld, das direkt unter Hochspannungsleitungen ge-messen werden kann. Stromtrassen werden aber von einigen Wissenschaftlern verdächtigt, Kinderleukämie zu begünstigen.
Ein Abstand von zehn Zentimetern zwischen Babyphon und Kind ist nicht ungewöhnlich. Bei seinen Untersuchungen findet Maes die Sender immer wieder direkt am, unterm oder sogar im Kinderbettchen. In vielen Gebrauchsanweisungen fehlte bislang der Hinweis auf einen einzuhaltenden Mindestabstand. Doch auf unsere Mahnung hin haben dies etliche Firmen inzwischen geändert.
Mit zunehmender Distanz des Senders zum Baby nimmt auch der Elektrosmog rapide ab. In der Entfernung von 50 Zentimetern strahlen die Sender aber immerhin noch magnetische Wechselfelder bis
200 nT und elektrische Wechselfelder bis 95 V/m ab. Damit müssen Kinder mehr Elektrostreß ertragen, als einer Sekretärin am Computer zugemutet wird. Die schwedische Norm MPR-2 für strahlungsarme Computerbildschirme erlaubt in einem halben Meter Abstand nur 250 nT für magnetische und 25 V/m für elektrische Felder.
Sie gilt zwar nicht für Babyphone, beruht aber auf wissenschaftlichen Untersuchungen, die bei einer dauerhaften Überschreitung der Werte ein deutlich höheres Krebsrisiko festgestellt haben. Deshalb wird diese "Schwedennorm" weltweit von den meisten Computerherstellern akzeptiert und eingehalten.
Jedes getestete Babyphon entspricht zwar der MPR-2 für magnetische Wechselfelder. Doch mit Werten zwischen 30 V/m und 95 V/m für die elektrischen Wechselfelder liegen sie alle über den 25 V/m der Schwedennorm MPR-2.
Kein Mittel gibt es allerdings gegen die hochfrequenten elektromagnetischen Wellen bei Babyphonen, die mit Antenne arbeiten. In einer Entfernung von zehn Zentimetern strahlen sie mit bis zu 1100, nach 50 Zentimetern immer noch mit bis zu 50 µW/Quadratzentimeter.
Babyphone, deren Werte in einem halben Meter Abstand über
2 µW/Quadratzentimeter lagen, haben wir um eine Stufe abgewertet.
Eine "Schwedennorm" für Hochfrequenzen gibt es zwar nicht, da sie am Computerbildschirm kaum vorkommen. Doch in der ehemaligen Sowjetunion hatten Wissenschaftler bereits Verhaltensänderungen an Tieren beobachtet, wenn diese dauerhaft einer elektromagnetischen Strahlung von 20 µW/Quadratzentimeter ausgesetzt waren. Daraufhin wurde dort der Grenzwert für die Bevölkerung auf ein Zehntel, also 2 µW/Quadratzentimeter festgelegt.
Der bundesdeutsche Grenzwert für die Bestrahlung mit elektromagnetischen Wellen in Höhe von 2500 µW/Quadratzentimeter soll nur verhindern, daß sich das menschliche Körpergewebe wie durch die elektromagnetische Strahlung eines Mikrowellenofens erwärmt. Wenn aber solche Effekte bereits auftreten, ist das erträgliche Maß nach Meinung kritischer Wissenschaftler schon längst überschritten. Jetzt hat die amerikanische Gesundheitsbehörde EPA eine neue Studie veröffentlicht.
Danach gibt es eindeutige Hinweise, daß selbst schwache elektromagnetische Felder die menschliche Gesundheit auf Dauer beeinträchtigen können. Die Wissenschaftler vermuten, daß die Felder in die biochemischen Prozesse der Zellen eingreifen oder die Gene beeinflussen. Die neue Studie bestätigt den alten Verdacht, daß elektromagnetische Felder bei Kindern Leukämie und bei Erwachsenen zudem Gehirntumore auslösen können.
Möglicherweise ist zudem die Zirbeldrüse im Gehirn, die über schwache elektrische Impulse gesteuert wird, sehr empfänglich für Elektrosmog. Sie produziert das Wach-Schlaf-Hormon Melatonin. Beeinträchtigungen der Zirbeldrüse werden deshalb für Störungen des Immunsystems, Allergien, Nervosität, Sehstörungen, Migräne, Reizbarkeit, Depressionen, Schlaflosigkeit, Wachstumsstörungen und epileptische Anfälle verantwortlich gemacht.
Da Melatonin eine krebshemmende Wirkung hat, kann ein Absinken des Spiegels die Krebsentstehung begünstigen.
Außerdem ist das Hormon an der Steuerung der Atmungsorgane beteiligt. So fanden sich bei plötzlich verstorbenen Babys auffällig niedrige Melatoninwerte im Blut - ein möglicher Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen dem plötzlichen Kindstod und Elektrostreß (siehe auch S. 37).
Dieser Verdacht ist besonders brisant. Denn auch Heim-Monitore, die zur Überwachung von Risiko-Kindern aufgestellt werden, verursachen jede Menge Elektrosmog. Nur sechs von zwanzig Geräten können wir empfehlen.
All diese Gefahren lassen sich, was Babyphone angeht, durch eine einfache Maßnahme ausschalten: Es muß ein Mindestabstand von einem Meter zwischen Kind und allen Bauteilen, einschließlich Netzstecker und Kabel, eingehalten werden. Ab dieser Entfernung ist der Elektrosmog eines Babyphons kaum noch meßbar. Für Heim-Monitore gilt: Batteriebetriebene Geräte erzeugen keinen Elektrosmog.
(Quelle: http://www.oekotest.de/cgi/ot/otgp.cgi?doc=2825)
Habt Ihr Euch damit schonmal auseinander gesetzt? Was haltet Ihr davon und wie geht Ihr damit um?
Schläft das Baby ruhig und sanft oder quälen es heftige Blähungen, hat es Durst oder erbricht es gerade die letzte Mahlzeit, atmet es unruhig oder wühlt es im Schlaf? Solche Fragen quälen streßgeplagte Eltern besonders dann, wenn sie eigentlich einmal abschalten möchten. Was liegt da näher, als einen Babysitter zu beauftragen, im Zeitalter der Technik selbstverständlich einen elektronischen. Babyphone, auch als Babysitteranlagen oder Babyfunkgeräte im Handel, übertragen jedes Geräusch aus dem Kinderbettchen.
Abgehört werden die Kinder in der Regel entweder drahtlos über Funk oder mit einem Netzsteckgerät. Letzteres nutzt das normale Stromnetz. Der Sender steckt nahe dem Kinderbettchen in einer Steckdose. Empfangen wird über eine Steckdose im Zimmer der Eltern. Damit nicht andere Elektrogeräte die kindlichen Töne mit Brummen und Rauschen unkenntlich machen, ist zusätzlich oft noch ein Entstörgerät notwendig. Weil es den Eltern weniger auf das laute Schreien ankommt - das dringt sowieso durch alle Wände - stellen sie die Empfindlichkeit der Sender sehr hoch ein. Damit tun sie ihrem Kind jedoch keinen Gefallen. Abgesehen von unmittelbaren Gefahren durch stromführende Kabel ist es starkem Elektrosmog ausgesetzt. Der kann das Baby empfindlich stören, wenn nicht sogar krank machen.
Elektrosmog wird von niederfrequenten elektrischen und magnetischen Wechselfeldern sowie hochfrequenten elektromagnetischen Wellen verursacht. Ein elektrisches Wechselfeld - gemessen in Volt pro Meter (V/m) - entsteht, sobald ein Gerät mit dem Stromnetz verbunden wird. Dabei ist es gleichgültig, ob es eingeschaltet ist oder nicht. Ein magnetisches Wechselfeld - gemessen in Nanotesla (nT) - tritt immer dann zusätzlich auf, wenn ein Gerät eingeschaltet ist und Strom fließt.
Babyphone, die über das Stromnetz senden, verursachen nur diese niederfrequenten elektrischen und magnetischen Wechselfelder. Funkgeräte, das sind Babyphone, die mit einer Antenne ausgestattet sind, arbeiten dagegen mit Hochfrequenzen, deren elektromagnetische Wellen in den Raum abgestrahlt werden. Die Stärke dieser Strahlung wird in Mikrowatt pro Quadratzentimeter (µW/Quadratzentimeter) angegeben.
ÖKO-TEST hat den Neusser Baubiologen Wolfgang Maes beauftragt, 25 drahtlose Babyphone auf Elektrosmog zu untersuchen. Seine Meßergebnisse sind beunruhigend. In einer Entfernung von zehn Zentimetern zu den Geräten hat er elektrische Wechselfelder bis zu 700 V/m und magnetische Wechselfelder von einer Stärke bis zu 9800 nT festgestellt. "Ein so starkes elektrisches Feld", sagt Maes, "läßt sich auch ohne Elektronik nachweisen. Da leuchtet schon ein einfacher Prüfschraubenzieher auf, wenn man ihn an die Babyhaut hält." Das Magnetfeld des Babyphons ist um ein Vielfaches stärker als das Magnetfeld, das direkt unter Hochspannungsleitungen ge-messen werden kann. Stromtrassen werden aber von einigen Wissenschaftlern verdächtigt, Kinderleukämie zu begünstigen.
Ein Abstand von zehn Zentimetern zwischen Babyphon und Kind ist nicht ungewöhnlich. Bei seinen Untersuchungen findet Maes die Sender immer wieder direkt am, unterm oder sogar im Kinderbettchen. In vielen Gebrauchsanweisungen fehlte bislang der Hinweis auf einen einzuhaltenden Mindestabstand. Doch auf unsere Mahnung hin haben dies etliche Firmen inzwischen geändert.
Mit zunehmender Distanz des Senders zum Baby nimmt auch der Elektrosmog rapide ab. In der Entfernung von 50 Zentimetern strahlen die Sender aber immerhin noch magnetische Wechselfelder bis
200 nT und elektrische Wechselfelder bis 95 V/m ab. Damit müssen Kinder mehr Elektrostreß ertragen, als einer Sekretärin am Computer zugemutet wird. Die schwedische Norm MPR-2 für strahlungsarme Computerbildschirme erlaubt in einem halben Meter Abstand nur 250 nT für magnetische und 25 V/m für elektrische Felder.
Sie gilt zwar nicht für Babyphone, beruht aber auf wissenschaftlichen Untersuchungen, die bei einer dauerhaften Überschreitung der Werte ein deutlich höheres Krebsrisiko festgestellt haben. Deshalb wird diese "Schwedennorm" weltweit von den meisten Computerherstellern akzeptiert und eingehalten.
Jedes getestete Babyphon entspricht zwar der MPR-2 für magnetische Wechselfelder. Doch mit Werten zwischen 30 V/m und 95 V/m für die elektrischen Wechselfelder liegen sie alle über den 25 V/m der Schwedennorm MPR-2.
Kein Mittel gibt es allerdings gegen die hochfrequenten elektromagnetischen Wellen bei Babyphonen, die mit Antenne arbeiten. In einer Entfernung von zehn Zentimetern strahlen sie mit bis zu 1100, nach 50 Zentimetern immer noch mit bis zu 50 µW/Quadratzentimeter.
Babyphone, deren Werte in einem halben Meter Abstand über
2 µW/Quadratzentimeter lagen, haben wir um eine Stufe abgewertet.
Eine "Schwedennorm" für Hochfrequenzen gibt es zwar nicht, da sie am Computerbildschirm kaum vorkommen. Doch in der ehemaligen Sowjetunion hatten Wissenschaftler bereits Verhaltensänderungen an Tieren beobachtet, wenn diese dauerhaft einer elektromagnetischen Strahlung von 20 µW/Quadratzentimeter ausgesetzt waren. Daraufhin wurde dort der Grenzwert für die Bevölkerung auf ein Zehntel, also 2 µW/Quadratzentimeter festgelegt.
Der bundesdeutsche Grenzwert für die Bestrahlung mit elektromagnetischen Wellen in Höhe von 2500 µW/Quadratzentimeter soll nur verhindern, daß sich das menschliche Körpergewebe wie durch die elektromagnetische Strahlung eines Mikrowellenofens erwärmt. Wenn aber solche Effekte bereits auftreten, ist das erträgliche Maß nach Meinung kritischer Wissenschaftler schon längst überschritten. Jetzt hat die amerikanische Gesundheitsbehörde EPA eine neue Studie veröffentlicht.
Danach gibt es eindeutige Hinweise, daß selbst schwache elektromagnetische Felder die menschliche Gesundheit auf Dauer beeinträchtigen können. Die Wissenschaftler vermuten, daß die Felder in die biochemischen Prozesse der Zellen eingreifen oder die Gene beeinflussen. Die neue Studie bestätigt den alten Verdacht, daß elektromagnetische Felder bei Kindern Leukämie und bei Erwachsenen zudem Gehirntumore auslösen können.
Möglicherweise ist zudem die Zirbeldrüse im Gehirn, die über schwache elektrische Impulse gesteuert wird, sehr empfänglich für Elektrosmog. Sie produziert das Wach-Schlaf-Hormon Melatonin. Beeinträchtigungen der Zirbeldrüse werden deshalb für Störungen des Immunsystems, Allergien, Nervosität, Sehstörungen, Migräne, Reizbarkeit, Depressionen, Schlaflosigkeit, Wachstumsstörungen und epileptische Anfälle verantwortlich gemacht.
Da Melatonin eine krebshemmende Wirkung hat, kann ein Absinken des Spiegels die Krebsentstehung begünstigen.
Außerdem ist das Hormon an der Steuerung der Atmungsorgane beteiligt. So fanden sich bei plötzlich verstorbenen Babys auffällig niedrige Melatoninwerte im Blut - ein möglicher Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen dem plötzlichen Kindstod und Elektrostreß (siehe auch S. 37).
Dieser Verdacht ist besonders brisant. Denn auch Heim-Monitore, die zur Überwachung von Risiko-Kindern aufgestellt werden, verursachen jede Menge Elektrosmog. Nur sechs von zwanzig Geräten können wir empfehlen.
All diese Gefahren lassen sich, was Babyphone angeht, durch eine einfache Maßnahme ausschalten: Es muß ein Mindestabstand von einem Meter zwischen Kind und allen Bauteilen, einschließlich Netzstecker und Kabel, eingehalten werden. Ab dieser Entfernung ist der Elektrosmog eines Babyphons kaum noch meßbar. Für Heim-Monitore gilt: Batteriebetriebene Geräte erzeugen keinen Elektrosmog.
(Quelle: http://www.oekotest.de/cgi/ot/otgp.cgi?doc=2825)
Habt Ihr Euch damit schonmal auseinander gesetzt? Was haltet Ihr davon und wie geht Ihr damit um?