Problem -  Stiefsohn, ich will ihn nicht hassen. Hilfe!

kinderchaos

Neues Mitglied
Hallo,
sorry schon mal im Voraus, für den langen Text vorab. Aber das muss sein um meine Situation zu erklären. Ich versuche mich kurz zuhalten. Werde es aber bestimmt nicht schaffen. Ich hoffe, dass mir einer ein paar Tipps geben kann, was ICH an meinem Verhalten, Denken und Handeln ändern kann, damit Ich besser mit meinem Problem klar komme und es wieder schön wird bei uns.
Ich habe vor einem Jahr einen Mann kennengelernt. Er ist total lieb und stellenweise auch echt super. Manchmal bringt aber auch er mich wegen Kleinigkeiten zur Weißglut. Aber das haben Männer so an sich – sind halt große Kinder. Aber dafür liebe ich ihn auch des Öfteren, also wegen dem Kind im Manne ;-). Er hat 3 kleine Kinder (3 1/2, 6, 7 1/2 Jahre). Leider ist die Mutter der Kinder Weihnachten 2010 plötzlich verstorben. Was es, auch wenn es sich jetzt böse anhört, in vieler Hinsicht leichter macht für uns erst recht für mich. Bei der Erziehung habe ich von Anfang an gesagt, untergräbt er meine Autorität, bin ich weg. Dann hat das Ganze keinen Sinn. Und er hat mir auch immer die Freiheit gelassen die Kinder jetzt nach meinen Maßstäben zu erziehen (für mich sind es meine Kinder, ich selber habe keine, wollte immer 3 Kinder haben, Hatte aber „zeitlich“ nicht gepasst, aber nun hatte ich 2 Fliegen mit einer Klappe ;-)). Damals hatte den Haushalt und die Kindererziehung alles seine verstorbene Frau gemacht. Er war von morgens bis abends arbeiten auch am Wochenende. Von Erzählungen her weiß ich nur, dass sie immer laut war und eine Glucke war, hat den Kinder und auch ihrem Mann alles abgenommen, sie brauchten nichts alleine machen – wirklich alles. Ich bin heute noch stellenweis geschockt was die Kinder in dem Alter noch nicht können. Ich bin der Meinung, Kinder sollten so früh wie möglich lernen vieles selber zu machen, umso leichter haben sie es später im Leben, wenn sie auf sich gestellt sind. Also sind 2 Fronten auf einander geknallt. Die „Alte“ und die „Neue“ Erziehung. Die kleinen kamen gut damit klar. Sie sind auch schon sehr selbstständig, für ihr Alter. Man braucht sich nur selten zu wiederholen. Und sie machen was man möchte. Nein sie haben auch ihre „Macken“ – so nenne ich das mal – es sind Kinder wenn sie das nicht hätten wären es keine Kinder. Aber die halten sich in Grenzen. Wir haben auch unsere Macken.
An und für sich dürfte ich mich nicht beklagen, ich habe einen lieben Partner und 3 Kinder, alles was ich wollte. Ich weiß auch, dass ich viele Dinge zu eng sehe! Aber es gibt Dinge, die gehen bei mir einfach nicht. Z.B. stundenlanges Fernsehen, oder Süßes ohne Ende.
Mein Freund und Ich arbeiten, er 6 Stunden am Tag (von 10 – 18 Uhr) ich 8 Stunden am Tag (meisten bis 16 Uhr). Er muss auch am Wochenende arbeiten (alle 14 Tage). Seine Mutter hilft uns sehr. Auch wenn ich in Kauf nehmen muss, dass sie die meiste Zeit Fernsehen. Aber Kindermädchen können wir uns nicht leisten
Nach dem Tot seiner Frau, hatten sich seine Mutter und seine Schwägerin um die Kinder gekümmert, wenn er arbeiten war. Die können beide nicht mehr so gut, und haben die Kinder vorm Fernseher gesetzt. Der Älteste hat seinen eigenen Kopf und kann echt nerven wenn er was will. Natürlich bekam er auch alles was er wollte. Wie es bei seiner Kindsmutter war weiß ich nicht.

Soviel Vorweg jetzt zum eigentlichen Problem:
Hier geht es um den Großen, er bringt mich nach einem Jahr harter Arbeit, mit ihm und seiner Erziehung, an meine Grenzen, ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Es ist nicht so schlimm wie bei anderen, was ich da so manchmal erlebe. Und er ist oft auch sehr lieb und ein kleiner Charmeur. Er denkt auch an seine Geschwister. Wenn er Taschengeld bekommt, holt er auch was für die Kleinen. Stellenweise ist er aber auch sehr egoistisch. Er diskutiert ohne Ende über belanglose Dinge und Kleinigkeiten. Wir haben mal – in der Anfangszeit – fast 1 Stunde über einen Trinkbecher diskutiert.
Anfang des Jahres, waren wir bei meiner Mutter und sie meinte zu mir: „Was diskutierst du mit ihm so viel. Du bist die Erwachsene und manchmal muss er einfach machen was Du sagst. Du kannst es besser abschätzen was ihn gut tut und was nicht. Du machst dich nur selber fertig damit“ Seit dem sage ich zu ihm auch, „Weil ich es sage! Weil ich es so will!“ Zum Anfang war es schlimm, er war sehr brutal seinem kleinen Bruder gegenüber und er war immer laut. Hatte man ihm bei etwas erwischt und ihn zur Rede gestellt hat er gleich geschrien. Er konnte euch nicht im ruhigen diskutieren.
Dadurch dass er seinen Kopf „immer“ durchsetzten konnte, war es wirklich schwer ihn davon weg zu bekommen. Seine Tante, hatte ihn auch noch immer einen besonderen Status gegeben, da er der Älteste ist. - Was für eine Bescheuerte Einstellung. - Das erste was ich hörte, von der Mutter meines Freundes: „Er hat seinen Eigenen Kopf. Aber das wirst Du auch noch mitbekommen.“ Und als es ums Zähneputzen ging, also die Zahnpaste auf die Bürsten machen, meinte der Große: „Ich bekomme zuerst, ich bin der älteste!“ ich meinte nur: „Ich bin die Erwachsene und ich sage wer zuerst was bekommt.“ Und habe bei der kleinsten angefangen. Diese Sache haben wir weitest gehen beseitigt. Damals da war ich auch noch frisch dabei, hatte viel Kraft, was jetzt nicht mehr der Fall ist.
Er hat einen starken Charakter und er weiß was er will, das find ich gut und das soll er auch bei behalten. Nur die ständige Diskussion um Kleinigkeiten, kotz mich echt an und das nicht nur ein bisschen, nein jetzt nach einem Jahr richtig doll. Ich bin fix und fertig was das angeht. Ich merke dass ich hin stellenweise schon ungerecht behandle und ihn für sein Verhalten verachte. Das macht mich am meisten fertig. Das möchte ich nicht. Was bin ich für eine Mutter wenn ich das tue? Ich möchte fair zu ihm bleiben. Ich möchte nicht immer nur dastehen, „Tu dies nicht tue das nicht“.
Noch ein paar Beispiele:
Er bekommt den Knopf von seiner Hose nicht zu. Mein Freund sagt zu ihm, dann zieh eine andere Hose an, da fängt er an zu zicken und will nicht. Obwohl er doch den Knopf nicht zu bekommt.
Er hat Freunde aus der 4. Klasse, er selber ist in der 1. Klasse. Er muss unter der Woche um 18 Uhr rein, seine Freunde dürfen bis 19:30Uhr unten bleiben. Obwohl ich ihm das schon sehr oft erklärt habe fängt er trotzdem noch an zu diskutieren. Er stänkert mit seinen Geschwistern, und wenn man sagt er soll aufhören, hält das für 5 Minuten, dann geht es wieder los. Das Schlimmste ist, wenn einer mit ihm stänkert, dann flippt er regelrecht aus, schlägt um sich und heult, wenn er ausversehen verletzt wird. Er macht es aber mit den Anderen ohne Ende. Das verstehe ich nicht.
Gestern hat er die kleine beim Zähneputzen in den Po getreten. Als er zur Rede gestellt wird meint er „es war nur leicht“. Als wir meinten, man Tritt nicht, will er diskutieren, „ aber es war ja nur leicht“ – sein aber geht mir nach einem Jahr auch so dermaßen auf den Sack, das kann sich keiner vorstellen. Wenn das ABER schon immer von ihm kommt, gehe ich schon in die Luft. Und ich ertappe mich dabei, dass er manchmal ein berechtigtes Aber anbringt, dann entschuldige ich mich bei ihm auch, wenn ich im Unrecht war. Und so kann ich noch tausend ähnliche Dinge aufzählen, die passiert sind und heute noch passieren und die mich echt nerven. Ich sage zu der Kleinen schon, „mir reicht es das dein Bruder dass macht, fang Du nicht auch noch damit an, sonst bekommst Du richtig ärger mit mir“.
Das kann doch nicht sein. Oder? Ich kenn mich, wen ich was nicht an meiner Einstellung zu Ihm ändere, werde ich anfangen Ihn zu hassen, und wenn ich erst mal jemanden hasse, dann kann ich das nicht mehr rückgängig machen. Und das ist etwas was ich um Gotteswillen nicht möchte. Bei dem Gedanken daran, dass es eines Tages soweit sein könnte und ich ihn nur noch hassen werde, könnte ich nur heulen. Es ist doch ein Kind. Mein Kind. Ich weiß nicht was ich tun soll.
Ja, die Kinder sind bei einer Trauergruppe und wir sind bei einer Erziehungsberatung (dank mir), aber das bringt mich nicht weiter. Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Bitte. Ich bin echt fertig deswegen.
 

Dr. Dolittle

Moderator
Teammitglied
Hallo kinderchaos,

mir scheint, Du bist der Lösung Deines Problems bereits sehr nahe. Ich sehe die ständigen Diskussionen auch als das Hauptproblem an und würde das an Deiner Stelle einfach abstellen. Du bist die Mutter, er das Kind. Du hörst Dir kurz an, was er will, dann entscheidest Du, was gemacht wird, erklärst ihm das in wenigen Worten und fertig. Was auch immer danach kommt ist irrelevant und wird von Dir ignoriert. Wenn er sich querstellt, muß er die Konsequenzen tragen. In keinem Fall diskutierst Du mit ihm darüber. Klar braucht das am Anfang starke Nerven, aber die brauchst Du jetzt auch schon. Deine Hauptaufgabe wird sein, die Geduld zu bewahren. Jedesmal, wenn Du Dich aufregst, wirkst Du schwach und steuerbar. In der Ruhe liegt die Kraft. Mach das zu Deinem Mantra. Wenn Du merkst, das Du Dich wieder aufregst, atmest Du einmal tief durch und hältst dann die Luft an, bis der Ärger nachläßt. Dann beeindruckst Du Dein Kind durch eine souveräne Reaktion. Das wird auf ihn abfärben. Du könntest zusätzlich auch eine Entspannungsmethode einüben, etwa Atementspannung oder Progressive Muskelentspannung, um leichter die Ruhe zu bewahren und Dich nicht zu verausgaben.

Auf der anderen Seite überschütte ihn guten Gewissens mit Liebe und Zuwendung, sobald er wünschenswertes Verhalten zeigt. Positive Verstärkung hat immer noch den größten Lerneffekt und er soll sich ungeachtet Eurer Differenzen uneingeschränkt angenommen und geliebt fühlen.

Liebe Grüße

Dr. Dolittle
 

kinderchaos

Neues Mitglied
Hallo Dr. Dolittle,

danke, für den Vorschlag. Ich werde es mit dem tief durchatmen und Luftanhalten versuchen.
Das mit dem Loben und lieb haben, mache ich immer, bei allen drei. Und ich sage dem Großen auch immer das ich ihn ganz doll lieb habe, auch wenn er blödsinn macht. Ich weiß das es das wichtigste ist für Kinder und es ist auch das was ich empfinde (mal mehr mal etwas weniger). Ich sage Ihm seit ein paar Tagen auch, wenn er mich traurig macht. Ich glaube das hilft. Vorher dachte ich immer, mann solte die Kinder nicht mit solchen negetiv Gefühlen belasten, aber wenn man ihnen dasn nicht sagt, woher sollen sie es dann wissen. Das ist mir klar geworden.
Ich hoffe ich schaffe es die weiteren Diskusionen von ihm nicht zu beachten. Er kann echt penetrant sein.
Danke noch mal für den Tipp.
Gruß Kindercaos
 

Dr. Dolittle

Moderator
Teammitglied
Hallo kinderchaos,

ich dachte mir schon, daß Du Deinem Sohn sehr viel Liebe gibst. Sonst würdest Du Dich auch nicht so sehr um eine Verbesserung der Situation bemühen. In diesem Forum meldet sich sicher niemand mit einem Problem, der seine Kinder nicht sehr lieb hat. Mein Hinweis war eher auf den Zeitpunkt hingerichtet. Wenn Du ihn sofort intensiv positiv ansprichst, sobald er irgendetwas gut macht, egal wie geringfügig, ist mit einem Mal <puff> die Luft aus der angespannten Situation. Das kann natürlich nur klappen, eben weil Du es ganz ehrlich mit ihm meinst, wenn Du ihn lobst. Je schneller Du reagierst, desto verblüffter wird Dein Kleiner sein. Im positiven Sinne. Dahin zielte mein Gedanke.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, daß Du seinen penetranten Diskussionsversuchen widerstehen kannst. Denke immer daran: Du sitzt am längeren Hebel, denn zu einer Diskussion gehören nunmal mindestens zwei. Wenn Du nicht mitspielst, gibt es keine Diskussion, sondern nur einen länglichen, reichlich überflüssigen Monolog, der vermutlich bald auch Deinen Sohn nerven wird.

Ich denke wie Du, es ist in Maßen in Ordnung, teilweise sogar notwendig, als Mutter auf eigene negative Gefühle hinzuweisen. Das Kind sollte lernen, daß Mama auch unglücklich wird, wenn etwas schlecht läuft. Entscheidend ist, daß das Kind den Umstand versteht und nachvollziehen kann, deswegen aber keine allzu großen Schuldgefühle entwickelt. Du wirst da sicherlich ausreichen Gespür für haben, um Deine Kinder nicht ernsthaft zu überfordern.

Es würde mich freuen, wenn Du irgendwann mal darüber berichtest, ob Deine neue Strategie efolgreich war und ihr alle wieder zur Ruhe gefunden habt.

Alles Gute für Euch

Dr. Dolittle
 

Sala

Schokoholik
Hallo kinderchaos.

Ich stimme den Ausführungen Dr. Dolittle zu, habe aber noch einige Anmerkungen:

Als ich Deinen Beitrrag gelesen habe, fragte ich mich zum Beispiel warum nicht auch gelobt wird als er z.B. wegen der Hose, um Hilfe fragte. ich finde es wichtig das Kinder es auch positiv erleben wenn sie etwas nicht schaffen und deswegen um Hilfe bitten.
Ich mach es jetzt mal an Deinem Hosenbeispiel fest. Er bekam den Knopf nicht zu, er hat es versucht und als er merkte das er es nicht schafft hat er um Hilfe gebeten. Das ist doch wunderbar. Er versuchte es selbst und konnte fragen als er merkte das er alleine nicht weiterkommt. Bitte macht doch nächstes Mal einfach den Knopf zu und ermutigt ihn es weiter zu versuchen.
Wenn er um sich schlägt würde ich ihn irgendwohin schicken wo er niemandem weh tun kann, in sein Zimmer oder draußen in eine Ecke wo niemand ist. Wenn er sich beruhigt hat kann wiederkommen um die Angelegenheit zu klären.
Seine Geschwister sind eigene Persönlichkeiten, niemand mag es mit jemandem verglichen zu werden der sich gerade daneben benimmt (siehe: „mir reicht es das dein Bruder dass macht, fang Du nicht auch noch damit an, sonst bekommst Du richtig ärger mit mir“) mach ihn nicht zum schlechten Beispiel für die anderen beiden. Du könntest so auch einen Keil ziwschen die Geschwister treiben und da der Große immer der "Vorreiter" ist, wissen die anderen ja was nicht erwünscht ist und nutzen es aus.

Und eins noch: Liebesbekundungen ohne wenn und aber und vor allem ohne ein "auch wenn du Blödsinn machst". Einfach: "Ich hab dich lieb."
Ich muß mich da selber mittlerweile manchmal zurückhalten. ich "verschiebe" es dann immer auf gleich Morgens wenn sie noch gar keine Gelegenheit hatte etwas anzustellen, oder auf eine Phase am Tag wo sie eben lieb ist.

Viel Kraft wünsch ich Dir!
 

Dr. Dolittle

Moderator
Teammitglied
Hallo Ihr zwei,

ich sehe es ganz ähnlich wie Sala und hatte auch darüber nachgedacht, ob ich etwas dazu schreiben sollte. Da ich den Eindruck habe, daß Du derzeit kaum noch Kapazitäten frei hast, hatte ich es zunächst mal bei Hinweisen belassen, die Dir hoffentlich wieder mehr Luft zum Atmen lassen. Wenn das gut klappt und Du wieder neue Handlungsspielraum frei bekommst, wäre es sehr schön, wenn Du es schaffst, auch noch Salas Anmerkungen zu berücksichtigen. Als Tüpfelchen auf dem i würde ich den Knopf dann aber nicht selber, sondern zusammen mit dem Kind verschließen und ihm dabei zeigen und erklären, wie er es alleine hinbekommen kann:)

Zum Thema Angelegenheiten klären fällt mir gerade noch etwas nettes ein, daß ich neulich, glaub ich, in "Mit Kindern wachsen." von Jon Kabat-Zinn gelesen habe. Wenn Ihr mal Zeit und Ruhe habt, kannst Du Deinem Sohn vorschlagen, daß Ihr eine ausgewählte Konfliktsituation nachspielt, wobei er Deine Rolle übernimmt. Es kann für Eltern sehr aufschlußreich sein zu sehen, wie Ihr Kind das Verhalten seiner Eltern wahrnimmt.

Liebe Grüße

Dr. Dolittle
 

kinderchaos

Neues Mitglied
Hallo Ihr beiden,

erst einmal vielen lieben Dank für eure Ideen und Anregungen.
Das mit der Hose ist so. Es regte mich nicht auf, dass er die Hose nicht zu bekam. er kann seine Hosen alleine zumachen, nur ein oder zwei Hosen gehen wirklich schwer zu, auch für uns Erwachsenen, daher sollte er sich eine andere Hose anziehen. Worauf dann sein uneinsichtiges Verhalten kam (was mich nervt, weil es öfter so ist, man erklärt ihm was und er will aber seinen Kopf durchsetzten, egal ob plausibel oder nicht - ich weiß so sind Kinder manchmal) und er keine andere Hose anziehen wollte. Natürlich lobe ich ihn auch schon bei Kleinigkeiten. Was ich gut finde, was aber auch sehr anstrengend ist, er ist sehr Ehrgeizig. Wenn er was macht was nicht gleich funktioniert, bleibt er am Ball, er wird zwar auch bockig dabei und fängt fast an zu weinen (dann sag ich immer, mach eine Pause und probiere es nachher weiter, was er natürlich nicht macht - sein Dickkopf halt) aber er probiert solange bis es klappt und dann freuen wir uns beide ganz doll.
Wollte nur sagen, dass ich meine Kinder immer schon bei Kleinigkeiten lobe. Des Weiteren, erkläre ich meinen Kindern auch immer wie was funktioniert, und übe es mit ihnen und schon bei kleinen Fortschritten lobe ich sie. Ich weiß, dass es für die Motivation der Kinder verdammt wichtig ist schon bei kleinen Fortschritten gelobt zu werden.
Ich weiß, es waren keine Angriffe von euch, so habe ich es auch nicht verstanden, ich wollte nur sagen, dass mir das mit dem Loben und Erklären (zeigen, vormachen, nach machen lassen und bei kleineste Erfolge loben) sehr wichtig ist.
So, dann werde ich mal mein Glück probieren.
Übrigens, gestern fing er wieder an zu diskutieren, ich hatte ihm vorher gesagt, das hier die Regeln geändert werden. Und das wenn er anfängt mit einer Diskussion obwohl ich schon gesagt habe was gemacht werden soll, wird er in sein Zimmer gehen müssen. Was gestern Abend auch passierte. Ich bin aber ganz ruhig geblieben. Danke Dr. Dolittle. Ich habe immer nur bei mir gedacht: "In der Ruhe liegt die Kraft". Das Ganze war schon etwas heftiger als ich es hier beschreiben habe, aber ich bin Ruhig geblieben. Ich hoffe das schaffe ich immer.
Ich melde mich und werde über die Erfolge und auch Misserfolge meinerseits berichten und hoffe, dann wieder Hilfe zu erhalten.

Danke euch beiden noch mal.
Ich wünsche euch eine schöne Zeit.

Gruß Kinderchaos
 

Sala

Schokoholik
Hallo Kinderchaos,
stimmt, angreifen wollen wir dich nicht :)
Ich kann mir schon denken daß Du es sehr ernst nimmst und ihn und die anderen positiv stärkst.
Nochmal kurz zur "Hosensache" (wird das etwa unser Aufhänger? *hihi*) es spart einfach nur Energie sie dann einfach zu zumachen. Ihr wißt er will sie anhaben und es wird wieder "Ärger" geben wenn er eine andere Hose anziehen soll, also einfach nach dem Motto: Der Klügere gibt nach Hose zu und fertig. (Punkt)

Ansonsten freu ich mich immer weiter zu lesen wie es läuft.
Er scheint ja schon eine recht starke Person zu sein und da ist es "manchmal" echt nervenaufreibend und man muß sich oft selbst am Riemen reißen um konsequent zu bleiben. Dafür weiterhin viel Kraft!!
 

SKlarin1988

Neues Mitglied
Ich kenne das Problem sehr gut. Es gibt wohl viele Kinder, die so reizbar sind, wie dein Sohn.
Das Thema "Loben" wurde ja schon ausführlich besprochen.
Zusätzlich noch ein paar Hinweise von mir:

Achte auf dich selbst. ;-)
Wenn dich die Kinder als "echte" Mutter akzeptieren, dann bist du auch Vorbild. Die Kinder werden dein Verhalten kopieren, und zwar immer, nicht nur dann, wenn du das möchtest. "Mama versucht sich um jeden Preis durchzusetzen" führt zwangsläufig zu "Sohn versucht sich um jeden Preis durchzusetzen".
Autorität ist natürlich wichtig, aber nachgeben ist auch eine wichtige Lektion. Du musst bei "Es wird nicht getreten!" natürlich konsequent bleiben. Beim Becher aber nicht unbedingt.
Wenn die Folgen überschaubar sind, dann lass ihn in einen Fehler laufen. Wenn er partout auf der Hose besteht, die er nicht zuknöpfen kann, dann lass ihm seinen Willen. Lass ihn mit offener Hose herumlaufen, damit er mit den Folgen seiner Entscheidung konfrontiert wird. Deiner Beschreibung nach scheint dein Ältester eine hohe Auffassungsgabe zu haben. Gib ihm in den Bereichen, in denen das möglich ist, die Verantwortung für seine Entscheidungen.
 
Oben