L
liuna
Guest
Hallo, bevor du das liest, möchte ich dir sagen, dass ich eine natürliche Geburt wollte und ich mir bewusst bin, dass wenn ich in ein Spital gegangen wäre, dies nicht so lange gedauert hätte. Ich wollte Liuna so zur Welt bringen und bin stolz es geschafft zu haben!
Unsere Geburt
Wehen
Donnerstag 26.08.2004 03.00 Uhr
Mitten in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wachte ich von einem stechenden Schmerz im Rücken und im Bauch auf. Erst habe ich mich erschrocken, dachte ich kriege meine Periode, bis ich ganz wach war und mir bewusst wurde, dass ich immer noch schwanger bin und dies wohl eine „richtige“ Wehe sein musste. Ich hatte keine Zeit um nach zu denken, da kam schon die nächste. Ich freute mich riesig darüber, hatte ich doch zu diesem Zeitpunkt den Termin schon über 11 Tage überschritten. Ich beobachtete den Radiowecker und stellte fest, dass diese Wehen im Abstand von exakt 10 Minuten wiederkehrten. Sie waren mal schmerzhafter und mal weniger schmerzhafter. Ich lag da also und schaute Stunde um Stunde auf den Radiowecker, mittlerweile tat mir schon alles weh und es war 9.00 Uhr morgens. Ich weckte meinen Liebsten, der war auch gleich wach und freute sich mit mir über jede Wehe. Um 11.00 hatten wir sowieso einen Termin im Geburtshaus, ich konnte es kaum erwarten ans CTG angeschlossen zu werden. Und da waren sie also, im Abstand von exakt 10 Minuten meine Wehen, mal stärker mal schwächer. Mein Muttermund war 1cm offen, aber das war er schon eine Woche vorher... Meinem Baby ging es blendend und wir gingen wieder nach Hause, mit der Abmachung, dass ich nochmals Akupunktur und Craniosacral-Therapie machen lasse am Abend um die Wehen zu fördern. Ich ging zu Emma, meiner Therapeutin, aber auch bei ihr wurden die Abstände nicht kürzer, dafür die Wehen heftiger...Ich konnte nicht mehr essen und an Schlaf war nicht zu denken. Verstopft war ich auch und langsam hatte ich das Gefühl, dass etwas passieren musste, ich wurde zusehends ungeduldig. Die Nacht verbrachte ich im Stehen an einem Balken in der Wohnung, mit den Händen meines Mannes im Rücken, der bei jeder Wehe darauf drückte.
Freitag 27.08.2004 0.00 Uhr
Ich nahm mitten in der Nacht ein Bad um etwas zu schlafen. So döste ich zwischen den Wehen in der Badewanne vor mich hin, und bei jeder Wehe schreckte ich wieder auf. Die Abstände waren weiterhin alle 10 Minuten. Danach wanderte ich wieder herum, packte die Tasche fürs Geburtshaus ein und wieder aus und wieder ein...nestelte im Kinderzimmer herum. Turnte am Balken an der Decke und schlug mir die Nacht um die Ohren. Am Morgen ging mir dann der Schleimpfropf ab, wieder ein Zeichen, dass das Kind kommt, bloss wann dann endlich???
Später fuhren wir ins Geburtshaus um alles kontrollieren zulassen. Muttermund war noch immer 1cm offen, nix hatte sich getan und meine Wehen, wehten im gewohnten Abstand von 10 Minuten mal heftig mal weniger heftig vor sich hin. Gümpers Herztöne waren super, das Kindlein liess sich nicht beeindrucken von den Wehen.
Ich hatte das Gefühl, total verstopft zu sein und Lisa die Hebamme schlug mir vor, einen Einlauf zu machen, da dies auch noch die Wehen fördern würde. Der Einlauf war erlösend, aber die Wehen kamen nicht in kürzeren Abständen. Weiter gab sie mir für den Abend ein Zäpfchen und ein leichter Wehenhemmer, da es mir offensichtlich nicht möglich war in meinem übernächtigten und nahrungslosen Zustand eine Geburt durchzustehen. Mit diesem Wehenhemmer konnte ich noch etwas schlafen. Ich hoffte jedoch, dass sich über den Tag die Wehenabstände verstärken würden und ich gar nicht mehr stoppen musste. Wir fuhren also wieder nach Hause. Dort nahm ich Wehe um Wehe, zwischen drin ein Bad, das mir aber absolut nicht half. Ich war einer Verzweiflung nahe, mein einziger Wunsch waren heftige Wehen in kurzen Abständen. Am Freitagabend, nahm ich dann wiederwillig mein Zäpfchen und meine Tablette und legte mich ins Bett und fand 3 bis 4 Stunden Schlaf.
Geburt
Samstag 28.08.2004 03.00Uhr
Ich erwachte, weil mir speiübel war, ich nahm einen veränderten Zustand war als noch vor ein paar Stunden, die Wehen waren heftig und in abständen von 5 – 8 Minuten, jetzt wollte ich Hilfe und wusste, dass wir los mussten, endlich!!! Ich kann mich nicht mehr richtig an den Weg erinnern, den wir gefahren sind, bloss, dass ich jedes Steinchen unter den Pneus im Rücken spürte und ich war so froh, endlich in den Händen von Simone zu sein, der Hebamme die Dienst im Geburtshaus hatte. Sie öffnete uns die Tür und begrüsste mich mit den Worten:“ Jetzt siehst du aus als ob du gebären würdest.“ Sie führte uns ins Untersuchungszimmer und zeichnete ein CTG auf. Gümper ging es super, meine Wehen waren im 5 Minuten Takt, bloss mein Mumu war erst 2cm offen.
Sie führte uns ins Geburtszimmer, dort legte ich mich in die Badewanne, wo ich mich sehr wohl fühlte. Ich entspannte mich, drückte die Hand meines Liebsten und wehte vor mich hin. Dazwischen schlummerte ich ein, ich war halt doch schon etwas erschöpft von den Tagen zuvor. Nach 3 Stunden verabschiedete sich Simone von uns und Bea, die ich auch schon kannte übernahm den Tagesdienst, es war mittlerweile 7.00 Uhr morgens. Bea schlug mir vor aus dem Bad zu steigen, da ich zu stark entspannte und die Wehen schwächer wurden. Sie gab mir homöopathische Globuli um die Wehen wieder anzutreiben. Sie untersuchte den Muttermund und juhee es waren schon 4 cm! Ich wanderte etwas im Geburtszimmer herum, Pius drückte mir bei jeder Wehe in den Rücken, was mich ungemein entspannte. Überhaupt war ich so froh, dass er für mich da war und dies mit mir durchgemacht hat! Irgendwann wurde ich so müde, ich wollte mich aufs Bett legen. Bea packte die Gelegenheit und untersuchte meinen Mumu wieder, wir waren jetzt bei 6 cm und es war 10.00 Uhr. Ich versuchte in den Wehenpausen etwas zu dösen, was mir natürlich nicht gelang. Ich robbte im Vierfüssler etwas auf dem Bett rum, was mir heftige Wehen bescherte und ein enormer Druck im Rücken. Ich wollte wieder in den Pool, Bea fand es zwar keine gute Idee, sagte ich soll nur eine Stunde maximal baden, da ich so zu stark entspannte. Nach dem Bad wanderte ich wieder wie eine blöde im Geburtszimmer herum.
Und dann der absolute Durchhänger, nach Stunden der Arbeit (9 Stunden), war der Muttermund noch bei 7 cm. Allmählich verliess mich mein Mut und ich wurde sauer, und zwar stocksauer. Ich stampfte um den Pool herum und schimpfte lauthals vor mich hin. Ich erklärte Pius und Bea, dass ich jetzt nach Hause gehe und sie das Kind alleine zur Welt bringen sollen, weiter wollte ich einen Krankenwagen, der mich ins Spital brachte um dort einen Kaiserschnitt machen zulassen. Und überhaupt dieses Kind würde ganz bestimmt ein Einzelkind bleiben!!! Die Stimmung im Geburtszimmer war auf dem Nullpunkt. Pius weinte, weil er sagte er könne mich nicht mehr so leiden sehen. Bea sass auf dem Bett und schaute deprimiert in die Welt. Sie gab mir ein Nasenspray, dies war zwar etwas chemisches, aber wir kamen überrein, dass es so nicht weiter gehen konnte. Dieser Nasenspray regte die Wehen an und mit jedem mal, den ich ihn benutzte wurden die schmerzen grösser, dies bereitete mir grosse Freude.
Dieser Spray motivierte mich und die Wehen kamen wieder heftiger. Ich stampfte und wanderte im Geburtszimmer auf und ab, Stunde um Stunde. Hängte mich an die Tücher, die an der Decke befestigt waren. Zwischen drin legte ich mich auf das Bett, weil ich einfach so erschöpft war und döste zwischen den Wehen vor mich hin. Setzte mich mit Pius zusammen auf den Majahocker, wobei der war mir gar nicht bequem. Am besten fühlte ich mich wenn ich gehen konnte.
Es waren jetzt mittlerweile 14 Stunden vergangen seit wir ins Geburtshaus gekommen waren. Bea untersuchte mich und der Muttermund war beinahe vollständig offen. Die Fruchtblase war noch immer nicht geplatzt und Bea machte sie auf. Ich war froh und erleichtert, dass das Fruchtwasser beinahe ganz klar war und nur wenig grün. Der Muttermund hatte noch ein Saum, dieser Saum musste über den Kopf des Babys und Bea half mit dem Finger nach. Bei jeder Wehe versuchte sie den Saum über den Kopf zu stülpen. Ich spürte es, als sie es geschafft hatte. Jetzt wusste ich, dass es weiter ging. Die schmerzen dabei waren höllisch, aber es war mir egal, ich wollte gebären!
Ich stand auf und hatte den drang zu pressen. Ich hielt mich am Rande der Badewanne fest und bei jeder Wehe ging ich in die Hocke und zog mich danach wieder auf. Ich hatte einen heftigen Druck auf dem Darmausgang, ich dachte ehrlich das Kind käme am falschen Ort heraus. Und wieder ging ich in die Knie und zog mich auf. Da endlich kam der Kopf, ich fühlte mit der Hand und presste noch einmal im Stand und schrie einen Schrei, den ich selbst nie mehr vergessen werde! Liunas Kopf war Geboren, da ich stand, konnte ich sie sehen und ihr Kopf streicheln. Noch eine Wehe und Liuna fiel in die Hände von Bea und Pius. Ich war erleichtert und erlöst, lies mich nach hinten auf den Mayahocker nieder und streckte die Arme aus um unsere Tochter zu empfangen. Es war jetzt 19.09 Uhr. 15 Stunden waren vergangen.
Ich fühlte mich noch nie so stolz und stark wie in diesen Augenblicken! Ich hatte es geschafft, mit der Hilfe meines Mannes und der Hebamme!!!
Wir legten uns mit Liuna ins Bett und sie begann an meiner Brust zu saugen, wie ein Wunder! So verbrachten wir die erste Nacht im Geburtszimmer zu dritt!
Unsere Geburt
Wehen
Donnerstag 26.08.2004 03.00 Uhr
Mitten in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wachte ich von einem stechenden Schmerz im Rücken und im Bauch auf. Erst habe ich mich erschrocken, dachte ich kriege meine Periode, bis ich ganz wach war und mir bewusst wurde, dass ich immer noch schwanger bin und dies wohl eine „richtige“ Wehe sein musste. Ich hatte keine Zeit um nach zu denken, da kam schon die nächste. Ich freute mich riesig darüber, hatte ich doch zu diesem Zeitpunkt den Termin schon über 11 Tage überschritten. Ich beobachtete den Radiowecker und stellte fest, dass diese Wehen im Abstand von exakt 10 Minuten wiederkehrten. Sie waren mal schmerzhafter und mal weniger schmerzhafter. Ich lag da also und schaute Stunde um Stunde auf den Radiowecker, mittlerweile tat mir schon alles weh und es war 9.00 Uhr morgens. Ich weckte meinen Liebsten, der war auch gleich wach und freute sich mit mir über jede Wehe. Um 11.00 hatten wir sowieso einen Termin im Geburtshaus, ich konnte es kaum erwarten ans CTG angeschlossen zu werden. Und da waren sie also, im Abstand von exakt 10 Minuten meine Wehen, mal stärker mal schwächer. Mein Muttermund war 1cm offen, aber das war er schon eine Woche vorher... Meinem Baby ging es blendend und wir gingen wieder nach Hause, mit der Abmachung, dass ich nochmals Akupunktur und Craniosacral-Therapie machen lasse am Abend um die Wehen zu fördern. Ich ging zu Emma, meiner Therapeutin, aber auch bei ihr wurden die Abstände nicht kürzer, dafür die Wehen heftiger...Ich konnte nicht mehr essen und an Schlaf war nicht zu denken. Verstopft war ich auch und langsam hatte ich das Gefühl, dass etwas passieren musste, ich wurde zusehends ungeduldig. Die Nacht verbrachte ich im Stehen an einem Balken in der Wohnung, mit den Händen meines Mannes im Rücken, der bei jeder Wehe darauf drückte.
Freitag 27.08.2004 0.00 Uhr
Ich nahm mitten in der Nacht ein Bad um etwas zu schlafen. So döste ich zwischen den Wehen in der Badewanne vor mich hin, und bei jeder Wehe schreckte ich wieder auf. Die Abstände waren weiterhin alle 10 Minuten. Danach wanderte ich wieder herum, packte die Tasche fürs Geburtshaus ein und wieder aus und wieder ein...nestelte im Kinderzimmer herum. Turnte am Balken an der Decke und schlug mir die Nacht um die Ohren. Am Morgen ging mir dann der Schleimpfropf ab, wieder ein Zeichen, dass das Kind kommt, bloss wann dann endlich???
Später fuhren wir ins Geburtshaus um alles kontrollieren zulassen. Muttermund war noch immer 1cm offen, nix hatte sich getan und meine Wehen, wehten im gewohnten Abstand von 10 Minuten mal heftig mal weniger heftig vor sich hin. Gümpers Herztöne waren super, das Kindlein liess sich nicht beeindrucken von den Wehen.
Ich hatte das Gefühl, total verstopft zu sein und Lisa die Hebamme schlug mir vor, einen Einlauf zu machen, da dies auch noch die Wehen fördern würde. Der Einlauf war erlösend, aber die Wehen kamen nicht in kürzeren Abständen. Weiter gab sie mir für den Abend ein Zäpfchen und ein leichter Wehenhemmer, da es mir offensichtlich nicht möglich war in meinem übernächtigten und nahrungslosen Zustand eine Geburt durchzustehen. Mit diesem Wehenhemmer konnte ich noch etwas schlafen. Ich hoffte jedoch, dass sich über den Tag die Wehenabstände verstärken würden und ich gar nicht mehr stoppen musste. Wir fuhren also wieder nach Hause. Dort nahm ich Wehe um Wehe, zwischen drin ein Bad, das mir aber absolut nicht half. Ich war einer Verzweiflung nahe, mein einziger Wunsch waren heftige Wehen in kurzen Abständen. Am Freitagabend, nahm ich dann wiederwillig mein Zäpfchen und meine Tablette und legte mich ins Bett und fand 3 bis 4 Stunden Schlaf.
Geburt
Samstag 28.08.2004 03.00Uhr
Ich erwachte, weil mir speiübel war, ich nahm einen veränderten Zustand war als noch vor ein paar Stunden, die Wehen waren heftig und in abständen von 5 – 8 Minuten, jetzt wollte ich Hilfe und wusste, dass wir los mussten, endlich!!! Ich kann mich nicht mehr richtig an den Weg erinnern, den wir gefahren sind, bloss, dass ich jedes Steinchen unter den Pneus im Rücken spürte und ich war so froh, endlich in den Händen von Simone zu sein, der Hebamme die Dienst im Geburtshaus hatte. Sie öffnete uns die Tür und begrüsste mich mit den Worten:“ Jetzt siehst du aus als ob du gebären würdest.“ Sie führte uns ins Untersuchungszimmer und zeichnete ein CTG auf. Gümper ging es super, meine Wehen waren im 5 Minuten Takt, bloss mein Mumu war erst 2cm offen.
Sie führte uns ins Geburtszimmer, dort legte ich mich in die Badewanne, wo ich mich sehr wohl fühlte. Ich entspannte mich, drückte die Hand meines Liebsten und wehte vor mich hin. Dazwischen schlummerte ich ein, ich war halt doch schon etwas erschöpft von den Tagen zuvor. Nach 3 Stunden verabschiedete sich Simone von uns und Bea, die ich auch schon kannte übernahm den Tagesdienst, es war mittlerweile 7.00 Uhr morgens. Bea schlug mir vor aus dem Bad zu steigen, da ich zu stark entspannte und die Wehen schwächer wurden. Sie gab mir homöopathische Globuli um die Wehen wieder anzutreiben. Sie untersuchte den Muttermund und juhee es waren schon 4 cm! Ich wanderte etwas im Geburtszimmer herum, Pius drückte mir bei jeder Wehe in den Rücken, was mich ungemein entspannte. Überhaupt war ich so froh, dass er für mich da war und dies mit mir durchgemacht hat! Irgendwann wurde ich so müde, ich wollte mich aufs Bett legen. Bea packte die Gelegenheit und untersuchte meinen Mumu wieder, wir waren jetzt bei 6 cm und es war 10.00 Uhr. Ich versuchte in den Wehenpausen etwas zu dösen, was mir natürlich nicht gelang. Ich robbte im Vierfüssler etwas auf dem Bett rum, was mir heftige Wehen bescherte und ein enormer Druck im Rücken. Ich wollte wieder in den Pool, Bea fand es zwar keine gute Idee, sagte ich soll nur eine Stunde maximal baden, da ich so zu stark entspannte. Nach dem Bad wanderte ich wieder wie eine blöde im Geburtszimmer herum.
Und dann der absolute Durchhänger, nach Stunden der Arbeit (9 Stunden), war der Muttermund noch bei 7 cm. Allmählich verliess mich mein Mut und ich wurde sauer, und zwar stocksauer. Ich stampfte um den Pool herum und schimpfte lauthals vor mich hin. Ich erklärte Pius und Bea, dass ich jetzt nach Hause gehe und sie das Kind alleine zur Welt bringen sollen, weiter wollte ich einen Krankenwagen, der mich ins Spital brachte um dort einen Kaiserschnitt machen zulassen. Und überhaupt dieses Kind würde ganz bestimmt ein Einzelkind bleiben!!! Die Stimmung im Geburtszimmer war auf dem Nullpunkt. Pius weinte, weil er sagte er könne mich nicht mehr so leiden sehen. Bea sass auf dem Bett und schaute deprimiert in die Welt. Sie gab mir ein Nasenspray, dies war zwar etwas chemisches, aber wir kamen überrein, dass es so nicht weiter gehen konnte. Dieser Nasenspray regte die Wehen an und mit jedem mal, den ich ihn benutzte wurden die schmerzen grösser, dies bereitete mir grosse Freude.
Dieser Spray motivierte mich und die Wehen kamen wieder heftiger. Ich stampfte und wanderte im Geburtszimmer auf und ab, Stunde um Stunde. Hängte mich an die Tücher, die an der Decke befestigt waren. Zwischen drin legte ich mich auf das Bett, weil ich einfach so erschöpft war und döste zwischen den Wehen vor mich hin. Setzte mich mit Pius zusammen auf den Majahocker, wobei der war mir gar nicht bequem. Am besten fühlte ich mich wenn ich gehen konnte.
Es waren jetzt mittlerweile 14 Stunden vergangen seit wir ins Geburtshaus gekommen waren. Bea untersuchte mich und der Muttermund war beinahe vollständig offen. Die Fruchtblase war noch immer nicht geplatzt und Bea machte sie auf. Ich war froh und erleichtert, dass das Fruchtwasser beinahe ganz klar war und nur wenig grün. Der Muttermund hatte noch ein Saum, dieser Saum musste über den Kopf des Babys und Bea half mit dem Finger nach. Bei jeder Wehe versuchte sie den Saum über den Kopf zu stülpen. Ich spürte es, als sie es geschafft hatte. Jetzt wusste ich, dass es weiter ging. Die schmerzen dabei waren höllisch, aber es war mir egal, ich wollte gebären!
Ich stand auf und hatte den drang zu pressen. Ich hielt mich am Rande der Badewanne fest und bei jeder Wehe ging ich in die Hocke und zog mich danach wieder auf. Ich hatte einen heftigen Druck auf dem Darmausgang, ich dachte ehrlich das Kind käme am falschen Ort heraus. Und wieder ging ich in die Knie und zog mich auf. Da endlich kam der Kopf, ich fühlte mit der Hand und presste noch einmal im Stand und schrie einen Schrei, den ich selbst nie mehr vergessen werde! Liunas Kopf war Geboren, da ich stand, konnte ich sie sehen und ihr Kopf streicheln. Noch eine Wehe und Liuna fiel in die Hände von Bea und Pius. Ich war erleichtert und erlöst, lies mich nach hinten auf den Mayahocker nieder und streckte die Arme aus um unsere Tochter zu empfangen. Es war jetzt 19.09 Uhr. 15 Stunden waren vergangen.
Ich fühlte mich noch nie so stolz und stark wie in diesen Augenblicken! Ich hatte es geschafft, mit der Hilfe meines Mannes und der Hebamme!!!
Wir legten uns mit Liuna ins Bett und sie begann an meiner Brust zu saugen, wie ein Wunder! So verbrachten wir die erste Nacht im Geburtszimmer zu dritt!