Frage -  Was haltet Ihr von Camps für Problem-Kid´s?

ikjz

Neues Mitglied
Hallo!

Ich habe mal eine Frage:

Was haltet Ihr von Kinder- und Jugendcamps, wenn der Nachwuchs Probleme macht?

Danke für Eure Antworten!

LG
 

ikjz

Neues Mitglied
Hallo Ilona!

Gibt es einen Grund für Deine kurze Antwort oder hast Du entsprechende schlechte Erfahrungen gemacht und könntest evtl. etwas darüber berichten?
 

Heinrich B

Mitglied
Was bedeutet denn das?
Original von ikjz
... wenn der Nachwuchs Probleme macht? ...

Schlecht in Mathematik -> ab ins Mathematiktrainingscamp,

hört Hartmetallmusik zu laut -> ab in die klosterschule,

hat sich in der Schule geprügelt -> ab zur vormilitärischen Ausbildung,

War das so gemeint ?
Oder wünschen vielleicht einige Eltern nur ein neues Argument für
schwierige Diskussionen mit den lieben Kindern.
"Kindlein, Du bist doch jetzt hoffentlich auch der selben Meinung wie ich
oder möchtest du gern in's Camp zusammen mit den Junkys und
Schlägertypen?"
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ganz einfach es gibt keine Problemkinder.

In den meisten Fällen wurde in der Erziehung bewusst oder unbewusst etwas falsch gemacht.

Das Kind hat keinen respekt vor den Eltern? Hat man dem kind den beigebracht was respekt bedeutet also hat man selber die Wünsche und die Bedürfnisse des Kindes ernst genommen?
lernt das Kind nicht dass ihm respekt entgegen gebracht wird wird es selber später auch nur schwer respekt vor anderen haben.

Für mich sind diese Camps nicht sinnvoll da an den kindern gearbeitet wird, kommen sie aber zurück in das alte leben fallen sie in den selben trott zurück, da sich zu Hause ja nichts verändert hat.

Die Camps vermitteln das Gefühl, dass das Problem beim Kind liegt dabei ist es immer ein Problem was nicht nur eine Person auslöst, es ist eine verkettung verschiedener Reaktionen von Menschen. Da die Bezugsperson immer die Eltern sind müssen auch die Eltern ihr Handeln und Tun ändern um langfristig Erfolg zu erzielen.


Beispiel wieder respekt weil es meistens das hauptproblem ist.

Wie oben geschrieben ein kind wird in seiner Sicht der Dinge nicht respektiert also sucht es sich einen Raum in dem es Respekt bekommt. Das sind dann oft freunde. Nun gibt es mehrere möglichkeiten wie das ganze verlaufen kann. Respekt durch leistung z.B. Sport gute Noten etc. Das wäre dann der idealfall.

Respekt weil man der beste ist andere zu verprügeln geht natürlich auch. respekt bekommt das Kind aber aus einer in der Gesellschaft nicht gern gesehenen tat.

in beiden Fällen jedoch ist die Wahrscheinlichkekit dass es den Eltern respektlos gegenübertritt groß nur das eine wird abgaten weil, das Kind ja in Sport oder Schule so gut ist, das andere wird geahnded.

Das Bedürfnis an sich ist nicht schlecht nur die Prägung des Kindes also wie es zur befriedigung des bedürfnisses kommt kann gut oder schlecht sein.

in den Camps wird aber das Kind als schlecht angesehen und nicht die Umstände die zu dem verhalten geführt haben.
Dementspechend wird auch nicht an den umständen sondern am Kind gearbeitet, was wie oben geschrieben so nie funktioniieren kann.
 

Dr. Dolittle

Moderator
Teammitglied
AFAIK ist Camp nicht wirklich definiert, aber ich vermute mal, es sind Angebote gemeint, in denen die Kinder umgepolt werden sollen, damit sie sich besser anpassen.

Dazu würde ich sagen, daß ein Kind sich nur dann unangemessen verhält, wenn es echte Probleme mit sich, bzw. seiner Umgebung hat. Solche Kinder brauchen in erster Linie eine schützende und stützende Umgebung, in der sie sich angenommen und verstanden fühlen und in der man ihnen hilft, ihre Probleme zu lösen. Für sowas gibt es Angebote im therapeutischen Kontext, die über Krankenkasse oder Familienhilfe finanziert werden. Dazu sollten Erziehungsberatungsstellen und die SPZ beraten können.

BTW: Es gab da vor nicht allzu langer Zeit ein in den Medien breitgetretenes Camp für ADHSler, in welchem die Kinder umerzogen werden sollten und in Wirklichkeit mißhandelt wurden. Ich wäre darum bei sowas immer sehr vorsichtig.
 

Heinrich B

Mitglied
In dem Sinne wäre doch der erste Ansatz, sich mehr Zeit für die Kinder
zu nehmen.
Nicht nur gemeinsam mehr unternehmen, sondern auch mehr bzw. ausführlicher
miteinander reden.
Enttäuschungen sind dabei als normal zu tolerieren.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Heinrich B
So geshen ja mehr reden mehr Zeit für das Kind ist ein guter Ansatzunkt.
bei uns gibt es z.B. einmal in der Woche eine Zeit in der wir uns zusammensetzen und drüber reden was gut und was nicht so gut gelaufen ist. meine Kinder können mich und meinen mann genaus kritisieren wie wir es auch mit ihnen machen wenn wir denken, dass etwas nicht angemessen war.
Wir überlegen dann gemeinsam wie man es besser machen kann.
Wichtig ist die Kritik darf nicht verletzend sein Ausdrücke gehören nicht in diese runde.

So respektiere ich die Wünsche meiner Kinder und verlange aber gleichfals respekt von ihnen.

Wichtig ist aber auch immer das Lob den mit Lob kann man Kinder lenken. Ich zeige ihnen, dass sie für ein angemessenes verhalten auch die Anerkennung/die Aufmerksamkeit bekommen die sie mit all ihrem tun einfordern.

Ganz nach dem motto beachtung bringt verstärkung, nichtachtung bringt Entlastung.

Wenn ich mich mehr mit dem beschäftige also mit dem Verhalten wie ich es mir wünsche verstärke ich es. Bringe ich verhalten welches ich nicht für gut finde ins Abseits lernen die Kinder, für welches Verhalten sie ein Lob also die Auferksamkeit bekommen und welches Verhalten nicht.
Da Kinder auf Anerkennung aus sind werden sie in Zukunft vermehrt das Verhalten an den Tag legen mit dem sie diese Aufnerksamkeit bekommen.
 

Papa_Ben

Neues Mitglied
Ich denke auch, dass man seine Kinder nicht in ein solches "Camp" stecken muss. Meiner meinung nach gibt es immer eine Alternative. Vielleicht sollten Eltern nicht gleich das eigene Kind in die Mangel nehmen, sondern bei sich selbst anfangen. Verbringe ich genug Zeit mit meinem Kind? Wie verhalte ich mich ihr/ihm gegenüber? Ich denke in der heutigen, schnelllebigen Zeit gehen solche ansich normalen Dinge schnell unter.
Bekannte von mir haben Ihren Sohn allerdings mal über die kompletten Sommerferien zu Verwandten geschickt um einfach mal ein neues Bild zu vermitteln. Dies hatte sehr gut geholfen!
Etwas weiter weg von zuhause, ein anderes Umfeld und einfach mal Zeit zum abschalten und nachdenken.
Von persönlichen Erahrungen kann ich allerings noch nicht berichten. Mein Sohn ist noch etwas zu jung und die Tochter meiner Freundin (10) bisher sehr anständig :)
Also lediglich meine subjektve Einschätzung zu Erziehungscamps.
 
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