Problem -  Was ist das bloss?

Ginny_1966

Mitglied
Hallo,

ich bin neu hier und freu mich riesig, dass Forum entdeckt zu haben. Es geht um meine 7 jährige Tochter. Ein ganz liebes Mädchen, mitfühlend, schmusig, gehorcht (meistens *gg*). ICH habe zu Hause keine Probleme mit ihr. Jedenfalls nicht mehr als mit meinem 6 jährigen (ach so normalem Sohn). Die Probleme die andere (Lehrerin, Mitschüler, usw.) mit ihr haben deuten alle auf ADHS hin. Das Wort geistert seit 4 Jahren durch ihre Berichte. Seit dem macht Sie Ergotherapie, was auch gut was gebracht hat. Nur: Sie kommt in der Schule nicht mit. Deutch ist überhaupt kein Problem. Völlig altersgerecht. Mathe ist furchtbar. Jeden Tag fangen wir praktisch bei 1+1 an. Na ja, fast jedenfalls. Ich glaube nicht an Diskalkulie, weil Sie mir an guten Tagen in dreier Schritten im Kopf rechnet.
Jetzt waren wir im SPZ in Hannover zur Diagnose. Wie hier schon geschrieben auch bei uns. Drei Sitzungen a 1 Std. Und dann: Ich glaub nicht an ADHS, aber was es ist weiß ich auch nicht. "Und tschüss"!! Ja, was soll ich denn damit anfangen????
Meine Tochter musste jetzt eine Woche zur Sonderschule gehen "Feststellung sonderpädagogischen Förderbedarfs". Nein, da gehört sie nicht hin, sagte man uns. DAS wussten wir auch vorher.
Wir wollen jetzt auf eine Einzelintegration hinaus. Hat das jemand durchgekriegt?? Wie macht man das??
Vielen Dank im Voraus für eure Antworten. Bin echt langsam am Verzweifeln. Da hat man ein Problem mit seinem Kind und wird völlig im Regen gelassen.

Ginny
 

prinzessin05

Namhaftes Mitglied
Also ich will hier niemandem vorgreifen aber nach ADS hört sich das für mich nicht hat. Sie hat eine Rechenschwäche. ADS-ler haben aber auch im täglichen Leben große Probs, soweit ich das weiß.
Vielleicht kann eine ADS-Mutter dazu ja mal was sagen, vielleicht irre ich mich ja auch, aber nicht jedes Kind, was eine Schwäche hat, hat ADS.
 

Jacky_2001

Neues Mitglied
Hallo, ich würde auch nicht sagen das das ADS ist. Heute wird gleich jede kleine Schwäche ADS zugeordnet, dabei kann man dieses Syndrom überhaupt nicht klar diagnostizieren. Mädchen sind im allgemeinen immer schlechter in Mathe als Jungen. Manche Dinge könne sie sich einfach nur bildlich vorstellen. Ich hatte meinen Kindern z. b. nie verboten mit den Fingern zu rechnen. Warum verbieten, wenn es doch oft für sie sehr hilfreich ist. Ich habe auch weiterhin die Erfahrung gemacht, daß solch eine Schwäche auch daran liegt, wie der Lehrer/in das Fach rüberbringt. Bei meinem Sohn hat ein Lehrerwechsel Wunder gebracht (von fast 6 auf 3). Also bitte nicht verzweifeln und mit viel, viel Lob dem Kind immer Mut zusprechen. Es ist ganz wichtig, daß es merkt, daß sie immer hinter ihm stehen und zu ihm halten. Manche Probleme gehen manchmal mit der Zeit von ganz allein, aber manchmal muß sich einfach damit abfinden, daß gewisse Dinge eben so sind wie sie sind.

Alles Gute! Jacky
 

Margot

Mitglied
Für mich hört sich das auch nicht unbedingt nach ADS an. Mein Sohn wurde letztes Jahr mit fast 13 relativ spät diagnostiziert. Bei ihm gab es schon von Anfang an Probleme mit der Aufmerksamkeit. Ich weiß nicht wie oft ich in die Schule musste um vergessene Hefte, Jacken, Mäppchen etc. zu holen. Ständig war irgendwas verschwunden :rolleyes:
ADS-Kids haben meistens eine furchtbare Handschrift, machen beim Abschreiben mehr Fehler als im Diktat, weil sie nicht richtig hingucken und beim Lesen oft mal um eine Zeile verrutschen (hüpfender Wahrnehmungsstil). Wenn keine Rechenschwäche vorliegt, können sie durchaus gut rechnen, sofern sie nicht übersehen, dass in den Aufgaben + und - wechselt und sie nur entweder oder rechnen. Länger dauernden geistigen Anstrengungen versuchen sie sich
zu entziehen, wenn es sie nicht interessiert. Oft scheint es auch, sie seien gedanklich völlig abwesend bzw. hören gar nicht zu. Was sie dann meist auch nicht machen, weil sie grad mit was Interessantem beschäftigt sind (Hyperfokus) und völlig konzentriert nicht mehr mitkriegen was um sie herum passiert. Das führt dann zu der Aussage "Er/Sie könnte wenn er/sie nur wollte!".
Intelligenz und Noten passen deshalb oft nicht zusammen. :(
Auf der HP der Fa. Medice gibst Broschüren über ADS sowohl mit als auch ohne
Hyperaktivität bei Kindern. www.medice.de
Wie gesagt, ich glaube, deine Tochter passt da nicht so ganz ins Bild, aber dass
kannst du besser beurteilen.
Gute Infoseiten sind auch www.adhs.ch
LG
Margot
 

Ginny_1966

Mitglied
Hallo nochmal,

nun, was Margot so schreibt, das könnte auch meine Tochter sein. Sie ist unkonzentriert und als ich sie neulich aus der Schule geholt hab, hatte ich sage und schreibe 5 Mützen, 1 Paar Handschuhe (hat sie morgens nicht angehabt) und zwei Schals im Auto. Und heute? Brille weg, Mäppchen und Brotdose überwochenenden diesmal in der Schule *stöhn*.
Wenn ich sagte, dass ich mit ihr keine Probleme habe, meinte ich das erziehungstechnisch, also, sie ist nicht agressiv wie ich das von vielen ADHS-lern kenne oder gehört habe.
Aber sie ist ein Chaot durch und durch und könnte sehr gute Arbeiten schreiben, wenn Sie denn richtig hinguggen (Mathe) oder richtig hinhören (Deutsch) würde.
Trotzdem vielen Dank

Ginny
 

Margot

Mitglied
Hallo Ginny,
das hört sich jetzt schon ganz anders an :D . Nicht alle ADSler sind aggressiv,
mein Sohn z.B. hat "nur" ADS. Ohne Hyperaktivität, ohne Aggressivität, keine Angststörung oder was sonst noch dabei sein kann. Erziehungstechnisch habe ich auch keine Probleme, ausser dass ich alles x-mal sagen muss bis es mal registriert und gemacht wird ;-) . Stinkewütend wird er halt, wenn er sich ungerecht behandelt fühlt, ADSler haben ein extremes Gerechtigkeitsempfinden.
Vielleicht findest du ja noch jemand, der dir bei deiner Tochter weiterhelfen kann. Alles Gute u. viel Erfolg.
LG
Margot
 

Ginny_1966

Mitglied
Tja, liebe Margot,

eben gerade hab ich mit der behandelnden Ärztin aus dem SPZ gesprochen X( .Die sagte mir, dass ich ja wohl das selbe Problem habe wie meine Tochter *gr*, son Unsinn. Ich hatte die Probs in der Schule nicht und auch im sozialen Bereich nicht.
Was machste denn mit Deinem Jungen jetzt? Bekommt er Medikamente? Die Frau Doktor (sagt über sich selber, ich bin auch ADHS-ler) hat gesagt, ich solle es mit einer 6 wöchigen Testphase mit Ritalin probieren. Ich möchte aber erst alles andere ausprobieren. Da muss es doch noch was geben. Im Moment bin ich am Verzweifeln.
Ginny
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Liebe Ginny

Wenn die Ärztin nicht an ADS mit oder ohne H glaubt warum will sie deiner Kleinen dann Ritalin verordnen. Das wiederspricht sich doch. Ritalin wirkt doch nur in der gewünschten Weise wenn ein ADS vorliegt.
Ich würde bei so einer Aussage auf alle Fälle noch einen Test machen lassen. Nur mal so probieren obs wirkt finde ich bei so einem Medikament nicht so toll.

Mein Sohn hat gerade dein Posting mit den Mützen gelesen, mit meinem Einverständnis. Seine Aussage: Ich habe noch nie fünf Mützen in der Schule vergessen. Hat er auch nicht und wenn er sie hätte wäre es wie bei dir. Er bringt es fertig und vergißt den Schulranzen in der Schule. Sein Fahrrad stand auch schon tagelang auf dem Schulhof und die Brille fehlt auch seit geraumer Zeit. Von diversen Klassenarbeiten ganz abzusehen. Ich glaube er hatte in der Schule noch nie alles dabei und geht jetzt schon seit fast 6 Jahren zur Schule.

:bye: Cordu :bye:
 
L

leseratte

Guest
Hi ,ich habe mich auch erst am 4.03.04 hier im Forum angemeldet.
Mein Sohn ist mitlerweile 15 bald 16 Jahre:
Also ADS =Aufmerksamkeit Defizit Syndrom.
Kann einhergehen damit das das Kind auch im Alltag auffällig ist,z.b. sehr ablenkbar ist ,sich nicht alles merken kann und dann wieder sind sie die Ruhe selber nämlich dann wenn um Sie herum alles stimmt.
Ich habe meinen Sohn damals bei einen niedergelassen "Kinderpsychater /Psychotherapeuten testen lassen. Dort sind wir heute noch in Behandlung ,das hat uns sehr geholfen da man immer einen festen Ansprechpartner hat und diese Ärzte auch meisten übersehr gute Mitarbeiter verfügen die dein Kind nach den Test's entsprechend fördern.

Ich hoffe es hilft Dir weiter
Leseratte
 
D

Demia

Guest
Hallo..

trotz allerlei Anzeichen rate ich dringend ab vor übereiliger Diagnose ADS, Schubladendenken ist heute bei den Lehrern so beliebt, bevor überhaupt was feststeht. Schublade auf: ADS-Kind mit Tabletten rein, alles wieder gut - Schublade zu.

Lasse sie testen, dann kann sie immer noch in diese Schubladen..

Liebe Grüsse
Demia
 

Margot

Mitglied
Hallo Ginny,
mein Sohn bekommt seit einem halben Jahr Ritalin und Verhaltenstherapie. Seither ist es in der Schule (da lag ja das Hauptproblem) deutlich besser geworden. Früher kam er nach 6 Stunden Schule heim und wusste nichts mehr,
weder was er in der Schule gemacht hat, noch ob er überhaupt Hausaufgaben hat.
Warum sagt die Ärztin, du hättest das gleiche Problem wie deine Tochter, wenn sie doch gar nicht weiß was sie hat? Vielleicht solltest du noch jemand anders aufsuchen, der sich mit ADS auskennt, besonders die Mischtypen (wie unser Sohnemann) sind schwer zu diagnostizieren. Bei uns wars übrigens andersrum,
kein Lehrer kam auf die Idee, er könnte ADS haben. Auch die Kinderärztin meinte, er hätte es nicht, weil er eben auch nicht zappelt usw. Aber alle anderen Merkmale im Bereich Aufmerksamkeit/Konzentration sind bei ihm vorhanden. Bei mir übrigens auch, ich hab meine Diagnose seit Dez. 03. Bin aber kein Mischtyp, sondern Hypo. ;-)
LG
Margot
 
Oben