Puh, wenn ich Euch so lese, werde ich ganz neidisch bzw. frage mich, ob ich irgendwie "anders" ticke.
Bis letztes Jahr war ich eigentlich immer irgendwie auf der Suche nach dem Glück. Ich fragte mich immer und immer, wie fühlt sich das an? Ich habe es mir genauso vorgestellt, wie Tanja es beschrieb - dass das Herz platzen könnte vor Glück. Dann habe ich es erlebt - diese Glücksgefühle, die einen so überwältigen, dass man nur noch vor Glück schreien und lachen könnte. Das war die Geburt meiner Tochter. Das war das intensivste Gefühl meines Lebens. Auch die Wochen danach habe ich dieses unbändige, intensive Glücksgefühl verspürt. Bis zu meiner verspäteten Wochenbettdepri.
Aber sonst? Ja, natürlich erfreue ich mich auch an gewissen Dingen oder Momenten - aber Glücksgefühle im Alltag kenne ich eigentlich nicht. Nein, ich bin doch niemand, der zuviel vom Leben verlangt - ich brauch nicht viel zum Leben. Ich bin zufrieden - mal mehr, mal weniger. Aber dass ich bei einem Spaziergang platzen könnte vor Glück - nein, das kenne ich nicht. Doch, ich geniesse sowas natürlich - fühle mich unglaublich wohl. Aber Glücksgefühle fühlen sich bei mir einfach anders an. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich ein Mensch bin, der zur Melancholie neigt.
Was mich richtig sauer macht? Eigentlich bin das ich selbst. Oft denke ich mir "wenn ich wenigstens nicht merken würde, wie blöd ich bin, würde es mir viel besser gehen". Und das trifft es so ziemlich. Ich kann auch nur schwer mit Geschehnissen, die in der Vergangenheit liegen, abschliessen. Wenn ich z.B. irgendwann mal was Blödes gemacht habe oder mich mal bis auf die Knochen blamiert habe - das taucht dann immer wieder in meinem Kopf auf und macht mich so richtig sauer.
LG,
Lola