Welche Werte weitergeben?

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
Mit der Geburt eines Kindes verändert sich ja einiges. So auch bei mir. Ich stelle mir zunehmend die Frage, welche Werte ich an mein Kind weitergeben möchte.
Sollen es die klassischen, christlichen sein? Glaube, Liebe, Hoffnung?
Ich finde einen Glauben sehr wichtig. Man sollte an irgendetwas glauben, aber was vermittel ich meinem Kind? Wenn ich einen "Gottglauben" weitergebe, sollte ich dann mit ihm auch beten, ihm Geschichten aus der Bibel für Kinder vorlesen etc...?
Liebe finde ich natürlich besonders wichtig. Aber welche Liebe vermittelt man und wie lebt man das vor? Klar liebe ich mein Kind und meinen Mann, aber wie geht es dann weiter? In der heutigen Gesellschaft geht es doch immer mehr um das ICH. Alle sind auf dem Egotrip. Vermittel ich trotzdem noch Nächstenliebe und Respekt vor anderen? Oder lebe ich ihm vor, dass er die Ellenbogen einsetzen soll?
Hoffnung: Finde ich persönlich auch wichtig. Doch gerade da liegt auch ein bisschen der Knackpunkt. Wie kann ich einen optimistischen Jungen aus ihm machen, der immer die Hoffnung hat, das schon alles gut wird, wenn ich selber oft so nicht denke?
Wo ist eigentlich die Gebrauchsanweisung meines Sohnes hingekommen, wo alle meine Fragen beantwortet werden? Jetzt habe ich jahrelang an der Uni Pädagogik studiert und komme mir vor wie eine Anfängerin.
Und das waren ja nur 3 Dinge, die ich vermitteln möchte. Was ist mit Selbstbewusstsein, Ordentlichkeit, Ehrgeiz, Intelligenz, künstlerisches Verständis, Sportichkeit, Anstand..............?
Sind das nicht Dinge, die mindestens genauso wichtig sind? Aber mein Tag hat doch nur 24 Stunden und alles nur nebenbei machen, wird man dann seinem Kind gerecht? Wie haben meine Eltern das nur hinbekommen, dass aus mir ein anständiger, geistig gesunder Mensch geworden ist? RESPEKT!
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ja Carola die Frage stellen sich wohl alle Eltern aber am ende geht das meiste ganz von alleine. Man lebt es seinen Kindern vor. kinder schauen sich viel von den Erwachsenen ab udn wenn du anderen respektvoll gegenüber trittst, sieht das dein ind und wird es dir nachmachen.
Natürlich gibt es oft auch schierige Situationen, z.B. wie soll man einen kind Selbstbewusstsein bebringen wenn es mit dem eigenen nicht weit her ist. Aber zum Glück gibt es ja zwei Elternteile und im Idealfall ergänzt man sich.

Ich denke, nein ich weis, dass du alles was wichtig ist deinem Kind mit auf dem Weg geben kannst. :maldrueck
 

yoricko

Namhaftes Mitglied
hallo carola,

also ich glaube, man kann bei "glaube, liebe, hoffnung"... nur das weitergeben was man selbst lebt. da mir gottesglaube fern liegt, versuche ich es gar nicht erst jetzt künstlich beizubringen. ich könnte mit unserem sohn gebete sprechen, bibel vorlesen und täglich in die kirche gehen -- er würde es gar nicht von mir abnehmen. und auch umgekehrt: wenn du selbst dran glaubst, wird dein kind auch ohne tägliche gebete deine glaube verstehen, er wird damit in alltagssituationen, bei gesprächen damit ernsthaft und ehrlich konfrontiert.
"christliche" werte vermittelt man automatisch auch ohne religiös zu sein, da es ein bestandteil unserer westlichen kultur ist.

mit dem egotripp ist es wieder das gleiche: bist du (oder dein mann) ein rücksichtsloser karrierist, kannst du ach so schön was für dein kind vorlügen, wird er kein menschenfreund werden. er wird eh übernehmen, was ihr vorlebt und nicht was ihr nur so erzählt.
mit optimismus ist das gleiche. und so richtig blauäugig optimistisch sollte wahrscheinlich dein kind auch nicht werden. es wird nicht alles immer gut-- man soll nur ihnen eher lernen, wie man damit umgehen kann, ohne dann ein eingefleischter pessimist zu werden. manchmal überholt halt einen das ernst des lebens, kommen persönliche oder globalere katastrophen dazu, dann kann und soll man auch nicht was vorspielen vor dem kind und wenn es schläöft in tränen ausbrechen.

Intelligenz kann man fördern, aber laut forschern, unsere gene sind schon für 50% verantwortlich dafür. wie man sowas fördert, wirst du als pedagogin bestimmt besser wissen als ich. aber im prinzip soll man einfach aufs kind, seine reaktionen und interessen achten, viel interagieren.dann bekommt man hat das nötige individuelle förderung.

selbstbewusstsein... hast du selbst ei gesundes maß davon? dann wird es schon bei deinem kind werden. wenn eher weniger, dann muß maan darauf achten, dass man mit sätzen wie "dass kannst du doch nicht" mal sparsam umgeht.

tjah, wie man sieht, ich tue mir bis jetzt eigentlich gar nicht schwer mit den erziehungsfragen, da ich denke durch meine eltern (besonders mutter) ein sehr gutes beispiel gehabt zu haben :love1
 

Tanja

Namhaftes Mitglied
Du vermittelst deinem Kind die Werte, die du selber lebst.

Das sind doch schon ganz kleine Dinge wie, dass man Danke und Bitte sagt, wenn man etwas gibt oder erhält und dass man vernünftig miteinander umgeht.
Dass mann aufeinander Rücksicht nimmt, wenn es dem einen nicht so gut geht oder dass man dem Nachbarn hilft, indem man die Tür aufhält, wenn er auch reinwill oder älteren Menschen Platz macht im Bus oder auf der Strasse oder dass man jemandem hilft, Sachen aufzuheben, die ihm runtergefallen sind.

Das ist doch ein soziales Engagement, das in den meisten von uns steckt und dein Kind übernimmt das, was du vorlebst - und wird es sicherlich irgendwann in Frage stellen und der Dialog zwischen dir und deinem Kind beginnt auch auf dieser Ebene.

Durch euren Alltag vermitteln sich ihm so viele Werte, das fängt schon damit an, dass wir die Rohstoffe recyclen und auch ein Kaugummipapier in den Mülleimer und nicht auf die Straße schmeißen.

Du kannst ihm durch Wanderungen die Natur nahebringen, im Wald gibt es jede Menge zu entdecken und

der Glaube, der dir so wichtig ist - ist er schon getauft? Dann gibt es doch so viele kirchliche Krabbelgruppen, in denen auch christlich geprägte Kinderlieder gesungen werden.
Du kannst mit ihm in die Kirche gehen, du kannst mit ihm Gebete sprechen.
Später könntest du einen kirchlichen Kindergarten aussuchen.

Und aus der Kinderbibel kann man auch vorlesen, ich mache das allerdings nur dann, wenn die Kinder sich die Bibel aussuchen und eine Geschichte hören möchten.

Im Kindergarten bei Julia gibt es zum Beispiel ein Kind, das damit prahlt, das Mittagessen immer allein in seinem Zimmer vor dem Fernseher einzunehmen, weil Mama keinen Hunger hat.
Das finde ich ganz schrecklich und so etwas wird es in unserem Haus nicht geben.


Mir war und ist es wichtig, dass meine Kinder selbstbewusst und stark werden (um auch mal nein sagen zu können), dass sie sich durchsetzen können und auf Schwächere Rücksicht nehmen. Dass sie tolerant sind, anderen helfen und anderen Menschen Respekt entgegenbringen.

Ob ich das erreiche, weiß ich nicht, aber ich kann mich bemühen.
 

Liliki

Mensch
Ich vermittle meinen Kindern, was ich selber mit Leben füllen kann und denke, dass "Vorleben" die einzige Methode ist, Kindern etwas beizubringen.

Dabei vermittle ich manche Botschaften schon sehr bewusst, gerade weil ich diese Dinge von zu Hause nicht wirklich mitbekommen habe.

"DU schaffst das, ich glaub an Dich!" oder "Ich bin für Dich da, auch wenn mal nicht gerade alles glatt läuft!" sind zB Botschaften, die mir wichtig sind.

Kinder haben ein besonders feines Gespür dafür, was authentisch ist ... trotzdem sage ich Ihnen viele Dinge auch immer wieder; denn wir Menschen lernen ja über mehr als einen Kanal und dabei finde ich es wichtig, möglichst viele Sinne zu erreichen ... Augen, Ohren, Herz möglichst mit den gleichen "Botschaften" zu "versorgen"


Es ist sicher ein sehr umfassendes Thema, seinen Kindern heute "die richtigen" Werte zu vermitteln.

Nur lieb und herzlich, wenn es dazu gar keinen Ehrgeiz und gar keine Durchsetzungsfähigkeit gibt, fänd ich zB schwierig für die Zukunft, die auf unsere Kinder zukommen wird.

Einen festen Glauben ohne jede kirchliche Prägung gebe ich meinen Kindern auch mit - ohne so eine Art "Ist das Leben nicht schön!" kann man es auf diesem Planeten sicher nur schlecht aushalten ... Dankbarkeit, Respekt, Warmherzigkeit und Vertrauen - wichtiger denn je!



Elternsein - in meinen Augen das letzte richtig große Abenteuer :-D - viel Freude dabei!


:sonne Lili
 

Simone

Kampfhase
Glaube würde ich jetzt nicht nur auf die Religion beziehen sondern auch der Glaube an sich selbst.

Für Kinder finde ich es wichtig zu lernen an sich selbst und die eigene Kraft zu glauben.
 
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