Wie bestrafe ich meinen Sohn?

hmeier

Neues Mitglied
Hallo,

wir sind Eltern von 2 Kindern, die große wird bald 6, der kleine Zwerg ist jetzt 15 Monate alt.
Mit der großen haben wir keine besonderen Probleme.

Bei dem kleinen verzweifle ich im Moment ein wenig. Er hört auf's Wort. Aber leider kenne ich es nicht. Das Wort "Nein" versteht er, ob er auch darauf hört, entscheidet er selbst.

2 Situationen von diesem Wochenende:

1) Wir sind im Garten, das Abendbrot ruft. Wir wollen reingehen, er nicht. Ich erkläre es ihm, er bockt. Ich nehme ihn auf den Arm, er knallt mir eine. Habe es ihm erklärt und ihn vor sein Bett gesetzt, wenn er sich beruhigt hat, darf er wieder rauskommen. Hat er auch gemacht, leider hat er in seiner Bockphase den Inhalt der Schränke auf dem Boden verteilt.
Zur Strafe kein Gute-Nacht-Lied, er nickt und schreit anschließend 1 1/2 Stunden (ja, ich war zwischendurch bei ihm).

Eigentlich habe ich ein dickes Fell, aber irgendwann hat er gewonnen, es war halb 9 und die große muss auch irgendwann mal schlafen. Er hat sein Lied bekommen und geschlafen.

2) Seit letzter Woche kann er die Tür vom Gartenzaun öffnen. Macht er auch gerne und läuft dann lachend davon. Wir reden und reden, schimpfen und schimpfen und er macht es direkt wieder.

Also eine zusätzliche Verriegelung von außen angebaut. Die kann er nicht öffnen. Seit heute klettert er dafür einfach über den Zaun, ich hatte ihn nur 30 Sekunden nicht im Blick. Als er mich sah, fing er an zu lachen und lief direkt auf die Straße - gebrüllt, eingefangen und er lacht mich an.

Die 2. Situation bringt mich zu verzweifeln. Wie kann ich ihn bestrafen? Leise, laut - es interessiert ihn nicht. Bei meiner Tochter gab' es natürlich ähnliche Situationen, mit der Zeit wird es schon klappen. Allerdings hat sie auf "Nein", "Stop" und ähnliches gehört, hat auch irgendwann eingesehen, dass sie etwas nicht kann und/oder darf. Er kann 3mal hintereinander vom Stuhl fallen, sich blutende Wunden zuziehen - wenn überhaupt weint er nur kurz, dann geht es auf zum nächsten Versuch. Auf die Straße rennen ist natürlich ungleich gefährlicher... und 100% der Zeit können wir auch nicht hinter ihm sein...

Irgendwelche Tipps?
 
Hallo hmeier,

diese Schrei- und Bockphase legt sich meiner Meinung nach wieder. Ich kenne das noch allzu gut von meinen kleinen Geschwistern, die kleinste konnte hinfallen und sich verletzen. Kurz mal aufgeschrien, verarzten lassen und schon wieder weitergelaufen. Aber vielleicht sollte man die Kleinen voneinander trennen, wenn der Kleine nicht seine Ruhe gibt. Ich finde, am Abend sollte man nochmal über alles miteinander sprechen. Das Kind nicht einfach ins Bett schicken, sondern mal nachhaken, was ihm an dem Tag gefallen hat oder was dich bspw. geärgert hat.
Das ist eine gute Methode, um "Gute-Nacht-Stress" vorzubeugen. Und wenn du eben beschließt, es gibt kein Gute-Nacht-Lied, dann gibt es eben keines. Da muss er dann durch.

Wenn er wieder über den Zaun klettern möchte, sollte man ihn mit zurück ins Haus nehmen und bei einem "Gespräch" erklären, was alles passieren kann und das ihr euch als Eltern große Sorgen macht. Ihr könnt aber auch eure Große mit einspannen, die gleichzeitig für ein wachsames Auge und schwesterliche Obhut sorgen könnte. Außerdem wirken Geschwister untereinander anders, sie kann ihm vielleicht vielmehr "beibringen", als ihr es momentan könntet.

Ich bin kein Freund von "stillen Treppen", aber ich denke, es ist in Ordnung, bei Fehlern seinerseits, ihn auf einen Stuhl ins Wohnzimmer zu verfrachten, ohne Spielzeug und ähnliches.

Liebe Grüße,

Maike
 

Sprachtherapie1a

Neues Mitglied
Hi!
Belohnen ist meist besser als Bestrafen! Wenn er etwas macht, das richtig ist, solltet ihr ihn mit Lob überschütten und ihm zeigen, wie stolz ihr auf ihn seid. Vielleicht bekommt er nicht genug Aufmerksamkeit im positiven Sinne und holt sie sich deshalb anders. Vielleicht ist er ja auch mal in der Nähe des Gartentores, ohne sofort zu klettern- dann sofort hin und ihm sagen, wie toll das von ihm ist. Wenn er nicht ins Haus gehen mag, um zu essen, könntet ihr ihm das schmackhaft machen, in dem ihr ihn vielleicht an den ganz tollen Nachtisch erinnert, den es dann gibt. Und wenn er dann mit hinein geht, könnt ihr ihn wieder loben, weil er so lieb ist.
Grüße Claudia
 
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