Schwierig -  Wie verhalte ich mich gegenüber einem todkranken Menschen?

Tamara

enjoying love and life
Hallo,

vor ca. 2 Monaten hat eine gute Freundin der Familie erfahren, dass Sie Krebs hat. Sie ist Mitte 50 und hat noch ca. 1 - max. 2 Jahre zu leben. :heul2

Leider hat sie auch ständig Schmerzen. Diese Woche ist sie für ein paar Tage weggefahren, aber was sagt man dann zu dieser Person? Geniess es? Kann sie es geniessen, wenn Sie ständige Schmerzen hat? Soll ich sie fragen, wie es Ihr geht, wenn ich weiss, dass Ihr Leben einfach nicht mehr das selbe ist und sie bald sterben wird? Welche Antwort kann ich denn schon erwarten?

Ich mag diese Frau so gerne, ich, wir (meine Mum und ich) wissen einfach nicht so recht, wie wir uns Ihr gegenüber verhalten sollen. Klingt komisch, ist aber leider so.

Wenn Ihr Erfahrung mit todkranken Menschen habt, dann würde ich mich über Eure Ratschläge freuen.

LG
Tamara
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Am besten verhält man sich so wie auch vor der Diagnose. Denn ein anderes Verhalten erinnert diesen Menschen auch ständig daan wo es jetzt doch wichtig ist, dass sie es auch mal Kurzzeitig vergessen kann und das leben einfach nur geniest.
 
U

User 5

Guest
Meist wollen Menschen mit Hndicap oder schwerer Krankheit nicht gesondert behandelt werden.
So sind zumindest meine Erfahrungen.

Es ist schwer das Wissen um die Diagnose auszublenden, versuchs aber mal und sei ihr einfach eine Freundin. :druecker
 
Ja ich kann mich den anderen zweien anschliessen. Sicher hat sie immer schmerzen, aber warum soll man ihr nicht viel Spass wünschen wenn sie ein paar Tage weg fährt.
Wenn sie reden möchte, dann hört ihr zu und wenn nicht, dann versucht sie so zu behandeln wie vor der Krankheit :maldrueck
 
U

UserD

Guest
genau behandel sie so wie früher
und wenn du fragst wie es ihr geht dann sei du selber und frage aus überzeugung das sie merkt du interessierst dich wirklich dafür

du kannst sie auch offen fragen wie sie mit den schmerzen umgeht udn auch mit der diagnose,da fühlt si eisch ernst genommen.

manche wollen auch reden über ihre krankheit es ist ganz unterschiedlich
auch das kannst du sie fragen bzw ihr anbieten das sie offen mit dir reden kann...wenn du dir sicher bist das du persönlcih es auch aushälst

ich denke mit so einer diagnose lernt man auch geniesen auf eine andere art und weise.

sie soll sich auf jeden fall einen guten schmerztherapuethen suchen,das kann der hausarzt alleine nicht leisten.
:maldrueck :maldrueck
 

Frank2007

Systemlord
Kann mich da nur anschließen.
Genauso behandelt wie früher.
Ich denke wenn sie drüber sprechen möchte macht sie das von selbst.
 

Schiffchen

Namhaftes Mitglied
Ich habe mal eine Frau gekannt, die auch wußte, dass sie sterben würde. Ich habe dort regelmäßig sauber gemacht und in der Zeit viel mit ihr geredet. Sie war einfach nur froh, dass jemand mit ihr redete, denn viele haben Angst gehabt, etwas zu sagen, weil sie eben nicht wußten, was sie sagen sollen. Viele hatten sich zurückgezogen. Und wir haben wirklich "normal" miteinander geredet. Und natürlich habe ich auch gefragt, wie es ihr geht. Und vor allem haben wir auch miteinander gelacht - sie trug zum Schluß eine Perücke und nannte diese immer liebevoll ihren "Fifi".

Manchmal habe ich dann auf dem Nachhauseweg geweint - es ist nicht leicht gewesen. Dieses "Hinnehmen", diese "Nicht-Ändern-Können", diese "Wissen-um-den-baldigen-Verlust" - das war an manchen Tagen schwer zu ertragen. Und die Traurigkeit zu ertragen, wenn sie weinte - weil sie ihr Enkelkind nicht mehr zur Schule gehen sehen würde, weil sie die Frau des anderen Sohnes nicht mehr kennenlernen würde, weil sie das Examen des Sohnes nicht mehr erleben würde. Es hat ihr gutgetan, mit mir darüber zu reden, es ging ihr hinterher immer besser.

Ich äh, schnief, muß mal eben ein bißchen weinen - sie war echt eine sehr nette Frau :traene

Rede auch mit den Angehörigen "normal", sprich auch darüber, wie die sich fühlen. Und habt kein schlechtes Gewissen, wenn ihr mal lacht - das gehört zum Leben dazu!

Ich wünsch Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit :maldrueck

LG Schiffchen
 

Lys

Namhaftes Mitglied
Ich würde ihr vielleicht einmal anbieten, ihr immer zuzuhören, wenn sie es möchte...ob sie das dann nutzt, um über Krankheit, Schmerzen, Ängste oder was auch immer zu reden, bleibt ihr überlassen. Aber ansonsten behandeln wie zuvor auch, möglichst unbefangen.

So weiss sie, dass ihr bereit wärt, auch über die Krankheit zu reden, wenn sie es denn möchte....aber sie fühlt sich nicht ständig irgendwie besonders behandelt.
 

MoniM

Neues Mitglied
Hallo

Ich würde sie einfach fragen wie sie möchte, daß man mit ihr umgeht. Stell ihr persönlich Deine Fragen wie Du sie oben gestellt hast.
Ich finde nichts schlimmes bei wenn Du ihr sagst Du daß Du Dich unsicher fühlst,es wird ihr wohl eher helfen auch ihre eigenen Unsicherheiten auszusprechen udn so kann es eine sehr vertrauensvolle enge Basis für gute Gespräche geben.

liebe Grüße
Moni
 

Tamara

enjoying love and life
Lieben Dank Euch allen für die Antworten, dafür, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt.

Evt. ist das Ansprechen der Unsicherheit wirklich eine gute Idee, wir sind ja Freunde, von da her kann man auch so ehrlich sein und sagen, dass man sich ein wenig befangen fühlt, wenn es die Situation erfordert, mal sehen.

Ansonsten werden wir einfach so normal wie möglich mit Ihr umgehen.

Aber sich an den Gedanken an den Tod zu gewöhnen, das ist so schwer. Aber damit muss jeder von uns früher oder später auseinandersetzen...
 

Jakira

Aktives Mitglied
Ich hatte die Situation erst
Mein Stiefvater hatte Leberkrebs ohen jegliche Heilungschancen
Er ist im April gestorben

Er hat genauso gelebt wie vorher auch (Bis auf keinen Alkohol mehr getrunken)
Er hatte auch oft Schmerzen (Da Metastasen im Magen,Niere& Galle waren )
Oft kam ich damit kaum klar da man nur Hilflos zuschauen konnte
Viele haben sich abgewand weil sie nicht mit kranken Menschen klar kommen
ich war die einzigste aus meiner Familie die noch kontakt zu ihm hatte
Er hat es mir auch leicht gemacht er kam bis zuletzt einmal die Woche zu mir
Zuletzt war er 2 Tage vor seinem Tod da

In den 6 Monaten haben wir viel über den Tod geredet
Ich war mit ihm beim Onkologen
Als er Krank wurde hatten wir intensiveren Kontakt als je zuvor

Viele Schwer kranke Menschen werden ungerecht

Wichtig ist das du sagst das du nicht weist wie du dich verhalten sollt
Bitte nicht abwenden das ist das allerschlimmste für Kranke Menschen
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Tamara,

mir ging es ähnlich. Bei mir wars aber der Partner einer Freundin das todkrank war.
Anfangs wusste ich einfach nicht wie ich mit ihr und ihm sprechen sollte. Was sollte ich fragen. Das übliche "Wie gehts euch so?" war mir mehr als unpassend. Ich wusste ja das es ihnen nicht gut gehen konnte.
Ich hab dann einfach mal angesprochen das ich gar nicht weiss was ich sagen soll. Das ich total unsicher bin. Das es mir so nahe geht.

Das hat sich als gut erwiesen. Sie waren beide dankbar das ich so offen war. Sie hatten schon Angst das ich, wie leider einige andere Feunde, mit nicht mehr melden würde. Wir haben darüber gesprochen und auch mal zusammen geweint. Und es war gut so.

LG :bye: Cordu
 
Hallo Tamara,
meine Mama ist im Dezember ins KH gekommen,Verdacht auf Krebs.Nach der OP hat es sich bestätigt,leider hat er auch schon gestreut und die Metastasen lagen so ungünstig das man sie nicht mit entfernen konnte.
Nach dem Gespräch beim arzt wussten wir das meine Mama nur noch ein paar Wochen leben würde.Sie sie selber hatte zwar anfangs noch Hoffnung,die wir ihr auch nicht genommen haben,und hat die kräftezehrende Strahlentherapie auf sich genommen.Sie wollte so gerne noch bei uns bleiben.....

Ich habe die Zeit soviel wie möglich bei meiner Mutter verbracht,weil ich wusste das unsere gemeinsame Zeit begrenzt ist.Die letzten 3 Wochen vor ihrem Tod habe ich fast nur bei ihr gesessen und die Hand gehalten.Ich habe versucht vor meiner Mutter nicht zu weinen,was mir aber zum Schluß kaum noch gelungen ist.Wenn sie es mitbekommen hat sagte sie immer "Ihr sollt doch nicht um mich weinen".

Am 26.2 ist sie ins Licht gegangen,was sie Tage vorher immer wieder gesehen hat. :heul2
Ich war in ihrer letzten Stunde bei ihr,auch wenn es das schlimmste war was ich bis jetzt erlebt habe,so habe ich doch viel mitnehmen können.Ich habe keine Angst mehr vor meinem eingenen Tod,weil ich weiß danach ist noch was.
 

Harvester69

Harvester of Sorrow
sei Du selbst...

Uns Allen sollte wirklich bewusster werden wie schnell geliebte Menschen mitunter aus dem Leben gerissen werden können. Jeder Mensch kann sich auf Situationen im Leben einstellen, doch sollte man niemals versuchen sich zu verstellen. Das bringt dem Betroffenen nichts. Es wurde schon hier sehr oft erwähnt, sich anders verhalten oder sich zu viele Gedanken um das, "was sage ich dem Gegenüber" sind reine Zeitverschwendung, die man besser dafür nutzen kann um für den Menschen da zu sein…

Ja - es stimmt. Viele Menschen wenden sich ab, weil sie Angst haben, weil sie es selber nicht verkraften können. Sie haben einfach nur Angst Gefühle zu zeigen, die sie nicht wirklich kontrollieren können. Was bitte ist schlimm zu weinen, was bitte ist schlimm daran auch mal sprachlos, fassungslos, regungslos oder in einer vorher festgelegten Art und Weise "nicht" handeln zu können…

Warum muss immer alles so perfekt und glänzend sein. Wir sind einfach nur Menschen, die ihre Schwächen haben, doch das macht uns gerade zu etwas besonderem. Ich habe vor meinem Vater auch nicht geweint. Ich wusste auch, dass er nicht mehr lange zu leben hat und das war mein Vorteil gegenüber vielen anderen Menschen. Ich konnte mich angemessen von ihm verabschieden und dafür bin ich so dankbar…

Ich habe ihn immer gefragt "Wie fühlst Du Dich Heute?" Auch habe ich immer im hier und jetzt mit ihm geredet. Wenige Worte sind über die Zukunft gefallen. Beim spazieren gehen im Krankenhaus habe ich viel von mir und dem was ich so gemacht habe geredet. Über die Krankheit hat er nicht gesprochen und so habe ich gefragt "Was sind das für Tabletten die Du da nimmst?" oder "Was machst Du da für Übungen?" So ist beiläufig das Gespräch auf die Krankheit gelangt und wenn er bereit war mehr zu erzählen so habe ich diesen Dialog weitergeführt…

Wenn man sich verstellt, so wird es bemerkt und ich kann mir vorstellen, dass der Betroffene darauf liebend gerne verzichten kann. Dieser Mensch ist nämlich in einer ähnlichen Situation, wie geht er mit anderen Menschen um, weil er ja nicht jammern möchte? Er möchte ja niemanden zur Last fallen. Er will gewiss kein Mitleid und auch kein Bedauern von anderen Menschen erwirken…

Es ist wie immer meine persönliche Meinung und auch wenn zwei Menschen zusammen nebeneinander sitzen und kein Wort reden, so könnte es die schönste Unterhaltung sein die man je in seinem Leben geführt hat…

Bernd :druecker
 
U

UserD

Guest
RE: @black cat

das ist es ohne worte manchmal mehr sagen,was unternehmen in der sonne sitzten udn da sein....das ist manchmalviel mehr wert.ich habe die erfahrung gemacht das menschen die in so einer situation manchmal gar nicht mehr wollen udn reden wenn sie das bedürfniss und das vertaruen haben

aslo sei du selbst stell nciht den tod in den vordergrund sondern das jetzt udn was du jetzt noch mit ihr erleben kannst
womit du ihr jetzt noch eine freude machen kannst


mit einem talisman mit einem spaziergang...kleinigkeiten
kleinigkeiten machen unser leben groß udn wertvoll :maldrueck :maldrueck :sonne :sonne :sonne
 
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