Wochenbettdepression - 4 Monate nach Entbindung?

Lola

EF-Team
Teammitglied
Hallo ihr lieben,

ich hoffe, dass ich mit meinem Problem im richtigen Forum gelandet bin - ich wusste nicht so recht, wohin damit. Falls es hier nicht hergehört, bitte ich die Mods, es zu verschieben.

Im Februar hatte ich eine wirklich wunderschöne Geburt. Ganz ohne PDA. Nachdem ich meinen Sohn vor 8 Jahren per Kaiserschnitt entbunden habe (Notkaiserschnitt), war das eine ganz neue Erfahrung für mich. Und ich hatte so grosse Angst vor der spontanen Entbindung! Aber es war wirklich wunderschön und ich habe noch im Kreissaal zu meinem Mann gesagt, dass ich das nochmal erleben möchte. Ich muss dazu sagen, dass die Geburt von Lena auch völlig komplikationslos verlief (ich hatte schon ein bisschen Angst wegen der alten Kaiserschnitt-Narbe). Für mich ist die Geburt das schönste, was ich je erlebt habe.

Bei meinem Sohn hatte ich damals ganz schlimm den Babyblues - am dritten Tag nach der Entbindung war ich nur am weinen. Das zog sich über zwei Tage.

Nach Lenas Geburt ist dieser Zustand allerdings ausgeblieben - ich war einfach nur der glücklichste Mensch auf Erden.
Seit zwei, drei Wochen ist es allerdings so, dass ich unglaublich niedergeschlagen bin - obwohl ich eigentlich keinen Grund dazu habe. Ich kann Nachts nicht einschlafen, liege Stunden wach. Habe Albträume und denke sehr viel über den Tod nach (ich muss dazu sagen, dass im März mein bester Freund gestorben ist - zu jung und völlig unerwartet). Manchmal habe ich regelrechte Todesangst.
Zuhause schaffe ich seitdem das angefangen hat überhaupt nichts mehr, bin also auch völlig antriebslos. Meinen Mann schreie ich wegen jeder Kleinigkeit zusammen und auch mein "Grosser" bleibt vor meinen "Gefühlsschwankungen" nicht verschont. Und manchmal ertrinke ich regelrecht im Selbstmitleid (dann bin ich für Stunden nur am Heulen).

Ist das normal? Sind das die Hormone, die jetzt noch ein bisschen verrückt spielen und es gibt sich von ganz alleine?
Oder sollte ich lieber zur Frauenärztin und abklären lassen, ob es sich nicht doch um eine verspätete Wochenbettdepression (gibt es sowas?) handelt? Dafür hält der Zustand allerdings schon zu lange an :( .

Ich danke Euch schonmal im Voraus für Eure Antworten!

Liebe Grüße
-Lola-
 

nimmermehr

Namhaftes Mitglied
hallo lola!

erstmal noch meinen glückwunsch zum baby und der superschön verlaufenen geburt!*freu*

nun aber zu deiner frage.vielleicht ist es wirklich eine verspätete w.-depri ?!
ich kenne mich zwar nicht besonders mit dem thema aus, könnte mir aber schon vorstellen, dass es sowas gibt.
die ersten tage nach der geburt warst du so happy, dass für schwere gedanken keine zeit blieb. und wenn dein bester freund gestorben ist, ist das vielleicht der auslöser, der dich von "wolke7" heruntergeschubst hat und nun kommt es dafür hammerhart ?!

ich hab jetzt, nach fast 3 wochen auch wieder mal so bissel trübe stimmung, obwohl ich dasschon vor paar tagen mal hatte und dachte, es sei schon vorbei...

ich wünsch dir gute besserung . :druecker kopf hoch, alles liebe ! :troest
simone
 

prinzessin05

Namhaftes Mitglied
Also ich würde das auch mal auf Schwangerschaftsdepression hindeuten. Bei mir war es eigentlich immer so ein auf und ab von 4 Wochen, das hat sich mit der Zeit langsam gebessert. Das hat auch so 3 Jahre gedauert.
Wenn es ganz schlimm wird, würde ich an deiner Stelle einfach mal zum FA gehen, der kennt sich damit bestimmt aus und kann dir sicherlich weiterhelfen.
 

Tamara

enjoying love and life
Hallo Lola,

na ich weiss nicht, Niedergeschlagenheit, Schlaflosigkeit, Albträume, Antriebslosigkeit und Agressivität klingen schon ein wenig nach Trauma, dass vielleicht durch den unerwarteten Tod Deines besten Freundes hervorgerufen worden ist. Frag doch vielleicht echt mal bei Deinem FA nach.

Alles Gute!
 

Peanutcookie

Aktives Mitglied
Hallo !

Also ich kenn mich auch nicht so genau aus. Es kann schon eine Depression sein die mit der Geburt zusammenhängt - aber es kann auch andere Ursachen haben. Z.B. den Tod von deinem Freund oder auch körperliche Ursachen. z.B. wie bei mir eine heftige Schilddrüsenunterfunktion -da war ich auch depressiv und antriebslos. Bitte hol dir Hilfe ! Lass ein Blutbild machen, geh zum FA oder zum Psychologen - Da kann man bestimmt was machen !

LG

peanut
 
K

Kleiner Eisbär

Guest
Ja das kann gut sein. Meine Hebamme hatte bei dem Geburtsvorbereitungskurs erzählt das sie eine Frau hatte die nach über 1. Jahr diese Depresionen bekommen hat.

Wende dich doch einfach mal an deine Hebamme. Sie wird bestimmt bereit sein noch mal zu dir zu kommen.

Meine Ruft alle 2 Wochen noch an und fragt ob alles in Ordnung ist. Und fragt auch immer wieder ob sie noch mal vorbei kommen soll oder ob ich Fragen habe.

Gruß Julia
 

Birgit

EF-Team
Teammitglied
Hallo Lola,

also eine Depression nach der Geburt kann bis zu einem Jahr nach der Geburt auftreten.
Ich würde das mal abklären lassen :maldrueck
 

Lola

EF-Team
Teammitglied
Erstmal vielen Dank für Eure Antworten :) .

Diese Todesängste und Albträume hatte ich schon, kurz bevor mein bester Freund verstarb. Auch bei meinem Sohn hatte ich das eine ganze Weile. Nur diese Gereiztheit, Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit ist erst seit ein paar Wochen. Vielleicht hängt es aber tatsächlich eher mit dem Tod meines besten Freundes zusammen und ist mir einfach nicht so bewusst. Ich habe demnächst sowieso einen Termin bei meiner Frauenärztin und dann werde ich das Problem einfach ansprechen. Vielleicht hilft auch der langersehnte Urlaub.

@ Prinzessin05
Bei mir kann man das auch eher als ein "auf und ab" bezeichnen. Mal Himmelhochjauchzend und dann zu Tode betrübt. Das beschreibt es sicher ganz gut. Das schlimme ist, dass es so unberechenbar ist. Ich bin in dem einen Moment noch total gut gelaunt und von einer Minute auf die andere könnte ich alles in der Luft zerreissen. Aber meine kleine Prinzessin schafft es, mich wieder zum Lachen zu bringen ;) . Das ist der einzige Trost. Mein Sohn und mein Mann haben hingegen ganz schön was auszuhalten :( .

Viele Grüße
-Lola-
 

Lola

EF-Team
Teammitglied
Original von Birgit
Hallo Lola,

also eine Depression nach der Geburt kann bis zu einem Jahr nach der Geburt auftreten.
Ich würde das mal abklären lassen :maldrueck

Na, da war mein Gedanke ja doch garnicht so abwegig.

Ich war schon verwundert (gleichzeitig allerdings auch sehr froh darüber), dass ich bei der Geburt meiner Tochter nicht direkt im Anschluss an die Entbindung den Baby-Blues hatte. Ich bin die ersten 8 Wochen ungelogen nur noch auf Wolke 7 geflogen. Ich habe meinen Mitmenschen (ob sie es hören wollten oder nicht) nur davon vorgeschwärmt, wie supertoll die Geburt war, wie schön der Moment danach war, was für eine supersüsse Traumtochter mein Mann und ich haben etc.. Im Nachhinein betrachtet kommt es mir schon fast zu euphorisch vor. Dass man sich über eine Geburt freut, ist schon klar - aber ich war fast wie von Sinnen vor Glücksgefühlen. Und jetzt bin ich von meiner Wolke 7 gefallen :( . Obwohl ich dazu sagen muss, dass meine Tochter wirklich sehr lieb und sehr "pflegeleicht" ist - sprich, sie ist eigentlich immer zufrieden (ausser sie hat Hunger oder ist müde :-D ).

Danke für den Hinweis, Birgit. Dann habe ich einen Anhaltspunkt und sollte das definitiv mit meiner Frauenärztin absprechen.

Viele Grüße
-Lola-
 

Lola

EF-Team
Teammitglied
Hier nochmal ein kurzes Update:

ein paar Tage nachdem ich diesen Thread eröffnet habe fing es an, merklich und schnell besser zu gehen.
Ich leide nicht mehr unter Gereiztheit und Stimmungsschwankungen und auch die Todesängste sind vorbei.
Zum Glück ist nichts ernsteres in meinem Kopf los gewesen (na ja, ich schaue mal ganz grosszügig über die vorhandenen Macken weg ;-) ) und es handelte sich wohl doch um eine verspätete Wochenbettdepression.

Liebe Grüße und nochmal Danke für Eure lieben Antworten
-Lola-
 

Pimboli

Neues Mitglied
Hallo Lola

Ich habe soeben Deine Einträge gelesen und mich genau hineinfühlen können. Unsere Tochter ist vor sechs Woche auf die Welt gekommen. Seit ca. drei Wochen habe ich auch extreme Schlafprobleme in der Nacht, sowie auch am Tag kann ich nicht mehr einschlafen, obwohl die Kleine manchmal locker drei bis vier Stunden schlafen würde und ich den Schlaf problemlos aufholen könnte.

Mittlerweile fühle ich mich extrem ausgelaugt, antriebslos und weiss nicht, wie es so weitergehen soll. Kannst Du mir noch Tipps geben, wie Du dieses Problem gemeistert hast? Warst Du schlussendlich noch bei einem Arzt? Und wenn ja, wie konnte er Dir weiterhelfen?

Ich bin auch extrem nervös die ganze Zeit, dazu kommt dann auch die Gereiztheit, wie Du sie angesprochen hast.

Ich würde mich sehr freuen von Dir und natürlich auch von Anderen über Tipps oder Anregungen wie ich das wieder in den Griff kriegen könnte.

Gruss Pimboli
 

Lola

EF-Team
Teammitglied
Wow, das ist ja schon ewig her, als ich das schrieb - meine Kurze ist zwischenzeitlich 4 :].

Hallo und herzlich Willkommen im Elternforum, Pimboli :maldrueck.
Die Depressionen haben damals schon recht lange angehalten - ein paar Wochen waren das bestimmt. Rückblickend bin ich mir sicher, dass es eine verspätete Wochenbettdepression war - auch, wenn ich damit nicht bei der Ärztin war. Hätte es weiter angehalten, hätte ich sie allerdings aufgesucht.
.
Bei mir wurde es schlagartig besser, nachdem ich mich mit meinem Problem den Leuten hier anvertraut habe - vielleicht war es Zufall, vielleicht aber auch die Tatsache, dass ich mich mit meinem Problem jemandem mitgeteilt habe.

Ich würde das auf jeden Fall mit der nachsorgenden Hebamme (falls Du eine hast) oder mit dem Frauenarzt besprechen - mach nicht den gleichen Fehler wie ich und leide wochenlang für Dich alleine. Vielleicht wäre ich aus dem Loch schon viel früher raus gekommen wenn ich eher mit jemanden darüber gesprochen hätte.

Ich wünsche Dir alles Gute!

LG
Lola

P.S.
Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs!
 

Pimboli

Neues Mitglied
Hallo Lola

Mit der Frauenärztin habe ich bereits darüber gesprochen, doch die meinte nur, dass sei normal am Anfang und 5-6 Stunden würden in der Nacht genügen. Sonst müsste ich nicht schlafen können. Doch das genügt mir nicht, wenn die Kleine den Tag durch mal 3-4 Stunden schläft und ich das auch könnte, ist es doch nicht normal, dass es bei mir einfach nicht mehr funktioniert!!!!

Mittlerweile habe ich dann bald das Gefühl es stimmt mit mir etwas nicht mehr. Irgendwann dreht man doch durch, wenn man ständig zuwenig Schlaf erhält, ausserdem frage ich mich dann, wenn ich mit der Kleinen alleine zu Hause bin, ob ich jeweils genug fit bin für die Betreung. Da bekomme ich zeitweise schon Angst. Hattest Du das damals auch oder war es nicht so schlimm? Manchmal wird mir dann eben auch schwindlig oder übel.

Lieber Gruss
Pimboli
 
U

UserE

Guest
Ich kenne das auch...

Bei mir ging das seeeeeeeeehr lange, bis ich mir Hilfe gesucht habe. Mein Kind war damals schon fast ein Jahr alt. Ich hab dann mit meinem HAusarzt gesprochen und wurde dann vom Neurologen mit Medikamenten behandelt.

Geh auf jeden Fall mal zu deinem HAusarzt, wenn du das GEfühl hast, der FA nimmt dich nicht ernst! :druecker
 
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