Stillen und Stillberatung - Vom Abstillen bis zur Ernährung

Schwerpunkte: Stillen, Abstillen, Baby stillen, Stillen Ernährung, Babyernährung, Babynahrung, Langzeitstillen

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Das Stillen wird für alle neugeborenen Babys sehr empfohlen. Muttermilch ist die beste Nahrung für ein Baby. Die Zusammensetzung der Muttermilch ist für die wachsenden Bedürfnisse und für die Gehirnentwicklung neugeborener Babys einfach ideal.

 

Wenn eine Mutter stillen möchte, so kann sie sich aus Büchern und aus anderen Druckschriften jede Menge an Informationen holen. Auch kann es sehr hilfreich sein, sich einer lokalen Stillgruppe anzuschließen. Dort erhält jede Mutter sehr wertvolle Informationen und Beratung rund um das Stillen. Das Stillen kann sehr unterstützt werden, wenn der Ehemann hinter der Mutter steht. Obwohl der Mann ja bekanntlich das Baby nicht stillen kann, so gibt es doch für ihn jede Menge andere Aufgaben, die er übernehmen kann. So kann er seine stillende Frau unterstützen. Ein Mann der seine Frau unterstützen möchte kann zum Beispiel die gemeinsamen Mahlzeiten vorbereiten, dem Baby die Windeln wechseln, es baden und der Mutter eine Zeit am Tag geben, wo sie sich auch mal um sich selbst kümmern kann. Falls eine stillende Mutter ausgehen möchte, ist es für sie das einfachste, ihr Baby mitzunehmen und es ganz nach Bedarf zu stillen. Manchmal ist es jedoch einfach nicht möglich, das Baby mitzunehmen und die Eltern befinden sich dann in einen Dilemma. Was soll das Baby dann an Nahrung bekommen? Wer passt auf das Baby auf? Das Beste wäre es, jemanden aus der Verwandtschaft oder dem Freundeskreis zu finden, der sich bei der Betreuung eines kleinen Babys auskennt. So weiß die Mutter dass ihr Baby in guten Händen ist und sie wird sich weniger Sorgen machen. Wenn die Mutter eine Telefonnummer hat und nachfragen kann, wie es ihren Baby geht, so wird auch das sie sehr beruhigen. Nun kommen wir zu der Frage: Was soll das Baby an Nahrung bekommen, wenn die stillende Mutter nicht bei ihm sein kann? Die offensichtliche Antwort auf diese Frage ist: natürlich Muttermilch! Die Mutter kann ihre Milch vorher abpumpen und aufbewahren und wenn das Baby diese während ihrer Abwesenheit benötigt, kann sie leicht von der zu betreuenden Person gefüttert werden.

 

 

Wenn eine Mutter sehr viel Muttermilch hat, so kann sie diese natürlich auch aufbewahren. Etwa 3-4 Monate hält sich die Muttermilch in einen guten Gefrierschrank. Es ist wichtig, mit einen schwarzen Stift das Datum des Einfrierens auf den Behälter zu schreiben, damit jederzeit zu erkennen ist, ob die Muttermilch noch zu verwenden ist. Im Kühlschrank kann Muttermilch etwa 3 Tage bei 4 Grad Celsius aufbewahrt werden. Wurde die Muttermilch eingefroren und aufgetaut, so ist diese dann nur 24 Stunden im Kühlschrank haltbar. Da die Muttermilch nicht pasteurisiert ist, ist es wichtig zu wissen, dass sich das Fett der Milch absetzen kann. Die Muttermilch sieht dadurch etwas seltsam aus – das ist aber kein Zeichen dafür, das sie sauer ist. Man muss die Flasche dann einfach etwas schütteln und dann sieht die Muttermilch wieder aus wie immer. Sollte die Mutter eine Gefriermöglichkeit speziell für Muttermilch haben, so kann sie ihre Milch dort 6 Monate lang aufbewahren. Auch hier ist es wichtig, die Behälter mit dem Datum zu versehen. Häufig kommt es vor, dass gerade neue Eltern ihren Gefrierschrank bis oben hin mit Muttermilch füllen – ihr Baby wird diese ganzen Mengen an Milch allerdings niemals aufbrauchen. Sie brauchen deshalb die Milch aber nicht wegzuwerfen – Muttermilch können Sie ebenso gut zur Hautpflege im Babybad gebrauchen.

 

Stillen: gesundheitliche Vorteile für das Baby und auch für die Mutter

Das stillen wird inzwischen von unserer Gesellschaft akzeptiert. Das Problem aber bleibt, das Frauen, die stillen möchten, meist innerhalb der ersten 6 Monate aufgeben. Es gibt aber wirksame Hilfen, wie wir die stillenden Mütter unterstützen können. Das stillen würde den Müttern schon um einiges leichter gemacht, wenn es mehr Räume geben würde, wo sie ihr Baby anlegen könnten. Stillgruppen und Foren für stillende Mütter haben sich als eine große Hilfe erwiesen und können den Müttern dabei helfen, ihr Baby länger zu stillen und bei Problemen nicht gleich aufzugeben. Immer mehr Kliniken sind auf die Betreuung stillender Mütter spezialisiert und daher sehr gefragt. Die meisten Frauen wissen um die Vorteile der Muttermilch für ihr Baby wenn sie dieses stillen. Auf Herausforderungen oder Problemen sind sie aber meist nicht vorbereitet und geben dann zu schnell auf. Unter den vielen Vorteilen die Muttermilch für das Baby hat sind vor allem zu nennen: gestillte Kinder werden seltener krank, leiden viel weniger an Ohr- oder Lungenentzündungen und müssen nicht so oft in die Klinik als nicht gestillte Kinder. Einer der größten (und auch schönsten) Vorteile des Stillens ist die ganz spezielle Verbindung die Mutter und Kind miteinander haben. Babys die mit Muttermilch ernährt werden leiden weniger häufig unter Allergien und sind auch weniger anfällig für den plötzlichen Säuglingstod (SIDS). Muttermilch versorgt das Baby mit allen wichtigen Nährstoffen die es für seine Entwicklung und für die Entwicklung des Gehirnes braucht. Sie ist zudem sehr leicht verdaulich. Muttermilch steht immer in der richtigen Temperatur und Zusammensetzung zur Verfügung. Das füttern des Babys braucht so keinerlei Vorbereitung und ist sehr wirtschaftlich. Aber nicht nur für das Baby, sondern auch für die Mutter hat das stillen gesundheitliche Vorteile. So verringert sich das Risiko von starken Blutungen nach der Geburt. Und die Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs oder an bestimmten Formen von Eierstockkrebs zu erkranken verringert sich ebenfalls. Frauen, die ihre Kinder gestillt haben, haben ein niedrigeres Risiko im Alter an Osteoporose zu erkranken.

Unsere Gesellschaft sollte handeln, um das stillen den Frauen zu erleichtern und es sollte alles daran gesetzt werden, die stillenden Mütter zu unterstützen. Die Väter können auch eine ganz entscheidende Rolle bei dieser Unterstützung spielen. Indem sie die gemeinsamen Mahlzeiten vorbereiten, dem Baby die Windeln wechseln, es baden oder mit ihm spazieren gehen können sie der stillenden Mutter eine wertvolle Hilfe sein. Ein langfristiger Plan der Regierung sollte sein, den stillenden Müttern Unterstützung anzubieten, damit sie länger stillen. So kann die Abstill-Rate gesenkt werden. Lokale Stillgruppen sowie Internetseiten zum Thema stillen sind für jede Mutter von unschätzbarem Wert. Neben der Hebammenhilfe finden sie dort Unterstützung, Beratung und Hilfe. Meist tauchen Fragen auf wie: Was kann ich tun, wenn ich mein Baby nicht zufrieden stellen kann? Was kann ich gegen wunde Brustwarzen in der ersten zeit des Stillens machen? Wie finde ich die richtige Stillposition? Bei all dem finden die Mütter Unterstützung. Gerade auch in Stillgruppen erleben die neuen Mütter, wie schon erfahrene Mütter mit Problemen umgegangen sind und diese bewältigen konnten. Das wirkt meist sehr beruhigend auf die Frauen. Die gesamten Vorteile die das stillen für die Mutter und für das Baby bringt sind wirklich enorm. Wenn unsere Gesellschaft die Unterstützung für stillende Mütter weiter ausbauen würde, so würde sie viel dafür tun, das die nächste Generation gesünder und glücklicher aufwächst.

 

Stillen: wie sich die Still-Rate verbessern lässt

Kürzlich wurde im Vorstadtgebiet Montreals in Kanada eine Studie zum Stillen bekannt gegeben. Fachleute die sich mit dem Stillen beschäftigen, waren mit einer Still-Rate von 77 Prozent nach der Geburt recht zufrieden. Die schlechte Nachricht jedoch war, dass nach 6 Monaten nur noch enttäuschende 3 Prozent ihr Baby mit Muttermilch ernährten. Wie kann dieser enorme Rückgang erklärt werden? Was können wir tun, um nach den ersten Monaten das Stillen weiter zu fördern und die Mütter zu unterstützen? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich die Stillförderung.

Die erste Erklärung dazu ist, das ein lokaler Mediziner eine Art und Weise, wie die Stillrate nach der Geburt errechnet wird, vorgeschlagen hat. Die Frage, die meist einer Frau in den Wehen gestellt wird ist, ob sie ihr Baby stillen möchte. Wenn die werdende Mutter dann mit „Ja“ antwortet wird sie als Mutter vermerkt, die ihr neugeborenes Baby stillt.

Viele Frauen stillen dann aber tatsächlich gar nicht lange und manche machen auch nur einen Stillversuch von 5 Minuten – so kommt es zu der unrealistischen Zahl in der Statistik von 77 Prozent. Die meisten Frauen die mit den Stillen wieder aufhören, tun dies innerhalb der ersten Woche nach der Geburt. Wenn eine Woche nach der Geburt noch einmal nachgefragt würde, welche Mutter ihr Kind stillt, so wäre schon da diese Zahl viel niedriger.

Wie ist es aber zu erklären, das so viele Frauen bereits eine Woche nach der Geburt abstillen?

Wir müssen einfach die stillenden Mütter viel mehr unterstützen. Es werden Kliniken, Ärzte und Hebammen gebraucht, die den Müttern beim stillen zur Seite stehen und sie beruhigen und Mut machen. Ein weiterer wichtiger Schritt ist, dass die Frauen auf greifbare Unterstützung setzen können. So ist es sehr wichtig dass der Partner dazu ausgebildet wird, wie er die stillende Mutter unterstützten kann. Viele Frauen antworten aber auch, dass sie einen starken Druck seitens der Gesellschaft verspüren, dass sie ihr Kind stillen sollten. Es soll jetzt quasi wieder „in Mode“ sein, sein Baby zu stillen und neue Mütter haben Angst dass sie verachtet werden, wenn sie sich dagegen entscheiden und ihr Baby nicht stillen. Ein Arzt sagte: „Ich habe Frauen gesehen, die nach einen Stillversuch von 5 Minuten abstillten. Für mich sah es so aus, als mussten sie ihr Baby stillen, wollten es aber eigentlich gar nicht.“ Und dann hört sie mit dem stillen auf.

In der Antwort auf die Frage, wie man die Still-Rate erhöhen kann, sind die Antworten vielfältig. Starke Unterstützung durch eine Stillgruppe und/oder eine Hebamme sowie ein liebender Partner sind die wichtigsten Punkte dabei. Private Bereiche, wo die Mutter ihr Baby ungestört stillen kann, sind ein Muss. Die richtige Datenerfassung ist auch sehr wichtig, damit ein realistisches Bild der Stillrate entstehen kann. Eine Woche nach der Geburt sollte nochmals erfasst werden, ob die Mutter noch stillt und welche Hilfe sie eventuell benötigt um weiterzustillen. „Ein stärkerer Glaube daran, was die Muttermilch für Vorteile für das Baby und für die Mutter hat, ist auch von großen Vorteil“ äußert sich dieser Arzt weiter, der auch Missionen in der Dritten Welt leitet. In Ländern wie Honduras oder Bolivien, wo die Bevölkerung sehr arm ist, stillen ca. 95 Prozent der Mütter ihr Baby, bis es etwa 1 Jahr alt ist. „Sie haben keine andere Wahl als ihr Baby zu stillen und sie glauben fest daran, das die Muttermilch die beste Nahrung für ihr Kind ist – und das beste daran: sie haben absolut Recht!“ – schließ Dr. Fiset mit einen Lächeln.

 

Alarmsignale, die eine stillende Mutter erkennen sollte

Das stillen ist ein ganz natürlicher Vorgang und das Beste für das Baby wie auch für die Mutter. Meistens verläuft das stillen ohne Probleme und Mutter und Baby sind glücklich und zufrieden. In einigen Fällen jedoch verläuft der Prozess des Stillens nicht so gut und wir wollen uns die Warnsignale anschauen, die darauf hindeuten können.

Ein Baby was immerzu nur schreit kann ein Hinweis darauf sein, das etwas falsch läuft. Oft ist es aber auch einfach überreizt und hat Probleme, sich an unsere Welt anzupassen. Ein Baby was schläft und zum stillen aufwacht ist meist ein Hinweis darauf, dass die Muttermilch ausreichend ist. Ein Baby sollte mindestens 5-6 nasse Windeln am Tag haben. Sind es weniger, kann es sein, das es nicht genügend Muttermilch erhält. Man muss allerdings erst das richtige Gefühl Dafür bekommen, wann eine Windel genügend nass ist – die neueren Windeln sind in der Saugstärke anders als zum Beispiel Baumwollwindeln. Bei einen Baby, was nicht oder nicht ausreichend an Gewicht zunimmt, liegt meist die Tatsache vor, dass es nicht genug Muttermilch bekommt. Es gibt eine ganz normale Gewichtsabnahme in den ersten 7-10 Lebenstagen – diese liegt in der Regel bei etwa 10 Prozent des Geburtsgewichtes.

Ein Baby, was sehr stark an Gelbsucht erkrankt oder was nur ganz schwach schreit kann auch ein Zeichen dafür sein, das etwas nicht stimmt. Sollten Zweifel am Gedeihen des Kindes bestehen, sollten Eltern immer den Arzt konsultieren.

Ein Baby was an der Brust verwirrt wirkt oder nach nur einigen Minuten stillen müde und schlapp einschläft, kann ebenso ein Anzeichen sein, das etwas nicht stimmt. Aber man sollte auch bedenken, dass es Baby gibt, die nur einige Minuten trinken und sich dabei prächtig entwickeln.

Auf der Seite der Mutter kann es auch Anzeichen für eine Störung geben, die sie erkennen sollte. Wenn die Mutter hohes Fieber hat oder Schmerzen und harte Stellen in der Brust, dann sollte sie sofort ihren Arzt konsultieren. Das kann ein Hinweis auf eine Brustentzündung sein. Sollte sich die Mutter sehr jämmerlich fühlen und unter Antriebslosigkeit leiden, so sollte sie ebenfalls zum Arzt gehen. Das kann ein Anzeichen einer Wochenbettdepression sein.

Schwierig ist es für stillende Mütter auch, wenn sie in einer Umgebung leben, die sie wenig unterstützt in Bezug auf das Stillen und die Babypflege. Man muss leider auch zugeben, dass nicht alle Ärzte und Betreuungspersonen auf den neuesten Stand in Sachen Stillen sind. Dann ist es besonders schwer für die stillende Mutter, kompetente Hilfe und Unterstützung zu finden.

Wenn eine Mutter sich nicht unterstützt fühlt, so sollte sie sich einer Stillgruppe anschließen. Adressen dazu sind im Internet unter der Homepage der AfS und der La Leche Liga zu finden. Auch Hebammen können bei der Suche nach einer Stillgruppe weiterhelfen. Auch im Internet gibt es Foren für stillende Mütter.

Wenn eine Mutter zu wenig Hilfe erhält so kann es oftmals nützlich sein, mit der Familie oder dem Partner offen über ihre Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen. Manchmal kann ein einfaches Gespräch dazu führen, das sich die Mutter verstanden fühlt und dann steht einer glücklichen Stillbeziehung nichts mehr im Weg.

Eine Frau, die sich den Busen operativ verkleinern lassen hat, kann trotzdem versuchen zu stillen. Inwieweit das klappt hängt ganz davon ab, wie viele Milchgänge bei der OP durchtrennt wurden und welches Verfahren angewendet wurde. Die meisten Frauen sind nach solch einer Operation trotzdem in der Lage ihr Baby zu stillen.

Der einzige Weg um zu erfahren, ob in diesem Fall das stillen möglich ist, ist es, einfach das stillen auszuprobieren.

Der eigentliche Milcheinschuss erfolgt am 3.-5. Tag nach der Geburt. Davor produziert die Brust auch schon Milch. Diese Mengen sind noch gering – aber völlig ausreichend für den kleinen Magen des Neugeborenen! Leider sind immer noch viele Ärzte der Meinung, dass diese kleinen Mengen dem Baby nicht ausreichen. Das ist falsch! Nur in ganz wenigen Ausnahmen ist ein Zufüttern bzw. die Gabe von Glukose oder Tee angezeigt. Ansonsten braucht ein Baby was voll gestillt wird keinerlei zusätzliche Flüssigkeit.

Der erste Weg, wenn ein Baby nicht ausreichend zunimmt, sollte zur Hebamme oder Stillberaterin führen. Fast immer kann mit dem richtigen Stillmanagment das Problem schnell behoben werden!

Wie bei fast allem gilt auch hier: Übung macht den Meister. Nur Geduld, auch das stillen muss Frau erst erlernen!

 

Stillen: ist das etwas für jede Frau?

Das Stillen ist eines der natürlichsten und gesunden Dinge, die eine Mutter tun kann. Muttermilch ist die ideale Nahrung für neugeborene Babys. Nur in einigen wenigen Fällen ist es nicht möglich das Baby zu stillen. Auf jeden Fall soll eine Mutter, die gerade entbunden hat, mit ihren Arzt über das Stillen sprechen.

Einige Krankheiten können durch die Muttermilch auf das Baby übertragen werden. In einigen wenigen Fällen kann es so für das Baby gefährlich werden, wenn es mit der Krankheit der Mutter infiziert wird. Zum Beispiel wenn eine Mutter AIDS hat ( eine erworbene Immunschwächekrankheit) wird ihr empfohlen werden, ihr Baby nicht zu stillen und auch nicht anderweitig mit ihrer Muttermilch zu füttern, weil durch die Muttermilch die Krankheit übertragen werden kann. Andere ernsthafte Krankheiten, die durch die Muttermilch auf das Baby übertragen werden können, sind z.B. Syphilis, Hepatitis B und Herpes, wenn an der Brust eine Verletzung besteht.

Es ist daher sehr wichtig, das eine Mutter, die an so einer ernsten Krankheit leidet, mit ihren qualifizierten Arzt alle Vorsichtsmaßnahmen noch einmal durchgeht, die sie ergreifen muss, um ihren Baby diese Krankheit nicht zu übertragen. Das ist genauso wichtig, wenn sie ihr Baby nicht stillt. Man muss begreifen, dass eine Mutter, die HIV positiv ist, besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen muss, damit sie ihr Baby nicht mit dieser Krankheit ansteckt.

Es gibt auch zahlreiche Medikamente, die über die Muttermilch übertragen werden können und dem Baby schaden können. Eine Frau, die ihr Baby stillt, sollte immer mit dem Arzt besprechen, ob die Medikamente, die sie nehmen muss, dem Baby schaden. In fast allen Fällen ist es möglich, ein Alternativmedikament zu nehmen. Nur in ganz wenigen Fällen sind die Medikamente mit dem Stillen nicht zu vereinbaren und die Mutter muss abstillen. Leider kennen sich noch immer nicht alle Ärzte zu Medikamenten in der Stillzeit aus. Bei der Beratungsstelle für Embryotoxikologie in Berlin (Hotline für Ärzte: 030-30686-734) bekommen Ärzte und Mütter genaue Informationen zu Medikamenten in der Stillzeit. Viele Frauen vergessen es ihrem Arzt zu sagen, dass sie stillen. Diese Information ist aber für jeden behandelnden Arzt sehr wichtig.

Zum Beispiel sollten Sulfonamide (wirksame chemotherap. Heilmittel gegen Infektionskrankheiten) während der ersten Lebenswochen des Babys vermieden werden, da sie das Potenzial haben, das Bilirubin zu verändern. Tetrazyklin (ein antibiotischer Wirkstoff) kann zu Zahnverfärbungen bei Stillbabys führen. Chloramphenicol wird ebenso nicht für stillende Mütter empfohlen. Es gibt noch weitere Medikamente die in der Stillzeit nicht eingenommen werden dürfen, wie zum Beispiel chemotherapeutische Medikamente und antithyroide Medikamente.

Stillende Mütter sollten sich immer mit ihren Arzt und/oder Apotheker beraten, wenn sie ein Medikament einnehmen müssen.

Ganz selten kann das Baby in einen Zustand sein oder eine Krankheit haben, wo das stillen nicht möglich ist. Zum Beispiel können bestimmte Fehler im Stoffwechsel oder physische Missbildungen das stillen unmöglich machen. Wenn das Baby nicht gedeiht, sollte zuerst Kontakt zu einer Hebamme oder Stillberaterin aufgenommen werden, um das Stillmanagment zu überprüfen. Dennoch kann es manchmal sein, das vorübergehend zugefüttert werden muß.

Sollte es keine Gegenindikationen geben, so ist das Stillen das Beste für ein Baby. Die Zusammensetzung der Muttermilch ist immer optimal auf die wachsenden Bedürfnisse des Babys abgestimmt. Zudem ist stillen sehr wirtschaftlich und auch gesund: gestillte Baby erkranken wesentlich seltener als nicht gestillte Babys. Dem ist so, weil die Muttermilch wertvolle Antikörper enthält.

Das stillen ist die praktischste Art ein Baby zu füttern. Ein Baby zu stillen schafft eine ganz besondere Bindung zwischen Mutter und Kind.

 

Der ideale „Fahrplan“

Ihr Baby zu stillen ist die natürlichste Sache der Welt, die eine Mutter für ihr Baby tun kann. Muttermilch ist die beste Ernährung für ein Neugeborenes. Sie enthält alles was der Körper und das Gehirn des Babys für seine Entwicklung benötigen – und das immer in der richtigen Zusammensetzung.

Das stillen ist auch die wirtschaftlichste Methode, um ein Baby zu füttern. Muttermilch steht dem Baby jederzeit zur Verfügung und ist zudem sehr ökologisch: man benötigt dazu weder Flaschen noch Sauger oder Aufbewahrungstaschen für die Milchflasche.

Was ist nun der ideale „Fahrplan“ im Umgang mit dem Baby? Die Antwort könnte neue Mütter enttäuschen, denn: den idealen Plan für jedes Baby gibt es nicht! Jedes Baby ist anderes und hat andere Bedürfnisse. Die Mutter sollte sich am besten ganz an den Bedürfnissen ihres Babys orientieren und sich ihm anpassen. Ein Baby hat in seiner Entwicklung immer wieder so genannte Wachstumsphasen. Während dieser Zeit wird es vermehrt an der Brust trinken wollen. Es ist völlig korrekt, das Baby ganz nach Bedarf zu stillen – kleine Babys haben nun mal keinen Zeitplan.

Die Mutter sollte ihr Baby nach Bedarf stillen, denn nur so kann sie ganz sicher gehen, dass es alles bekommt, was es braucht. Der beste Weg für eine stillende Mutter ist, jegliche „Stillpläne“ und auch ihre Uhr zur Seite zu legen und sich ganz auf das Stillverlangen ihres Babys einzulassen.

Es wird empfohlen, das eine Mutter nicht zu lange warten sollte, bis sie ihr Baby an die Brust legt und stillt. Wenn sie schon bei den ersten Hungerzeichen oder leisen weinen reagiert, so wird es einfacher für sie sein, das Baby an die Brust zu bekommen. Ein Säugling hingegen, der schon lauthals schreit ist so aufgeregt, dass die Mutter es schwerer haben kann, ihrem Baby die Brust zu geben.

 

Es ist leichter das Baby an die Brust zu bringen, wenn es völlig wach ist und mit leicht „schmatzenden oder saugenden“ Lippen sein Bedürfnis nach Muttermilch äußert, aber wenn es noch nicht schreit.

 

Eine Mutter wird aus den Stillzeiten mit ihrem Baby einen großen Nutzen ziehen können, denn es ist die Gelegenheit, mit ihrem Baby „Qualitätszeit“ zu verbringen. Sie soll sich dabei keine Sorgen über irgendwelche nutzlosen Stillpläne machen. Sie soll sich einfach nur dabei entspannen und ihr Baby genießen. Stillen bedeutet auch für die Mutter eine Erholungszeit, eine Zeit, wo sie sich einmal hinsetzen und zur Ruhe kommen kann.

Wenn ein Baby geboren ist, wird empfohlen, es noch innerhalb seiner ersten Lebensstunde zu stillen. Die meisten Babys werden in dieser Stunde gelassen und ruhig sein, sie werden kauende Bewegungen mit ihren kleinen Mund machen und sich meist auch mit den Kopf in Richtung der Brust der Mutter wenden.

Manche Babys interessieren sich so direkt nach der Geburt für die Brust, andere wiederum sind vollauf damit beschäftigt zu Husten und die Flüssigkeit, also das Fruchtwasser, auszuspucken, was sich noch in ihrer Lunge oder ihrem Mund befindet.

Wenn das Baby zwischen den Stillen friedlich schläft, zum stillen dann munter wird und wenn es am Tag 5-6 richtig nasse Windeln hat, dann sind das Annzeichen dafür, das das Baby genug Muttermilch erhält.

Nicht immer aber will ein Baby mit dem stillen nur Nahrung aufnehmen. Oft wird es einfach eine Art kuscheln sein. Stillen bedeutet beides: Ernährung und Nähe zur Mutter genießen.

Solange ein Baby korrekt an der Brust liegt, hat die Stillzeit am Busen und auch die Stillhäufigkeit keinen Einfluss auf die Brustwarzen. Nur ein Baby was nicht korrekt anliegt und was nicht korrekt saugt verursacht wunde Brustwarzen.

 

12 Punkte für eine glückliche Stillbeziehung

Stillen ist die beste Ernährung für ein Baby. Die Muttermilch ist in ihrer Zusammensetzung optimal auf die Bedürfnisse des Babys ausgelegt und enthält alles, was es zu seiner Entwicklung von Körper und Gehirn benötigt. Zudem enthält die Muttermilch Antikörper, die das Baby gegen leichte und ernstere Erkrankungen schützen kann.

Das Stillen eines neugeborenen Babys ist meist für die Frauen eine Herausforderung und manchmal treten besonders in der ersten Zeit Probleme auf. Die meisten stillenden Mütter sind dabei auf die Unterstützung in ihrem Umfeld angewiesen. Es gibt einige Tipps und Tricks, wie eine stillende Mutter zu einer glücklichen Stillbeziehung finden kann.

1. Wenn die Mutter sich ganz auf die Bedürfnisse ihres Babys einstellt und auch weiß, das diese Bedürfnisse am Tag genauso wie in der Nacht erfüllt werden müssen, dann macht das für sie den Alltag mit den Baby leichter.

2. Wenn die Mutter das stillen als einen ganz normalen Prozess ansehen kann, so wird ihr das sehr helfen. Wenn sie zu wenig Unterstützung von ihren Ehepartner oder der Familie erhält, so sollte sie mit ihnen darüber sprechen. Auch der Besuch einer Stillgruppe kann für die Mutter sehr hilfreich und unterstützend sein.

3. Das stillen in der 1. Stunde nach der Geburt beruhigt das Baby und es weiß, dass die Mutter mit ihrer Muttermilch für ihn da ist.

4. Wenn die Mutter ganz nach Bedarf stillt und ihrem Baby die Brust bereits dann gibt, wenn es erste Hungerzeichen zeigt, geht sie sicher, das ihre Milchproduktion gut stimuliert wird und das ihr Baby all das bekommt was es braucht.

5. Die Mutter muss erst lernen, die verschiedenen Stimmungen ihres Babys richtig zu deuten. Bald wird sie an seinen weinen erkennen, ob es Hunger hat, getragen werden möchte, müde ist oder ob seine Windel voll ist.

6. Das Vermeiden von künstlicher Milchnahrung stellt sicher, das sich das Baby gut an die Brust gewöhnt und das die Milchproduktion entsprechend aufgebaut wird. Zufüttern bitte nur auf Anweisung von Hebamme oder Arzt.

7. Die Mutter sollte 6 Monate voll stillen und erst danach feste Nahrung langsam einführen. So stellt sie sicher, dass ihr Kind alle wichtigen Nährstoffe aus der Muttermilch bekommt.

8. Eine ruhige und ausgeglichene Mutter hat viel mehr vom stillen. Vermeiden Sie endlose Diskussionen und Streitereien.

9. Wenn Sie ein Baby im Haus haben, so müssen Sie Ihre Prioritäten anders setzen. Lassen Sie alle unnötigen Arbeiten liegen und widmen Sie sich lieber Ihrem Baby. Gewöhnen Sie sich an etwas mehr Unordnung im Haus!

10. Stellen Sie sicher, dass Sie eine korrekte Stillposition einnehmen und bequem sitzen oder liegen. Das Baby sollte nicht nur an der Brustwarzenspitze saugen. Es sollte Ihnen ganz zugewandt sein. Die verschiedenen Stillpositionen zeigt Ihnen gern Ihre Hebamme oder Stillberaterin.

11. Eine stillende Mutter sollte darauf vertrauen, dass sie mit ihrer Milch ihr Baby ernähren kann. Wenn die Mutter jeden Tag mindestens einmal mit dem Baby an die frische Luft geht, so wird sie glücklicher und zufriedener sein und ihre sozialen Kontakte pflegen können.

12. Eine ausgewogene Ernährung und außreichend Ruhepausen sind für die Mutter sehr wichtig. Sie sollte auch darauf achten, dass sie ausreichend trinkt.

Zusammenfassend kann man sagen: eine stillende Mutter sollte all die Hilfe und Unterstützung annehmen, die sie bekommen kann. Der Ehepartner kann ihr dabei helfen und das gemeinsame Essen zubereiten, dem Baby die Windel wechseln oder die Hausarbeit übernehmen.

 

Probleme und Lösungen

Muttermilch ist die beste Nahrung, die ein neugeborenes Baby bekommen kann. Sie stellt den kleinen Körper alle Nährstoffe zur Verfügung, die das Baby zur Entwicklung von Körper und Gehirn braucht. Hier wollen wir uns mal mit üblichen Stillproblemen und den Lösungsmöglichkeiten dazu beschäftigen. Jede stillende Mutter, die Probleme mit dem stillen hat, sollte sich an ihre Hebamme, Laktations- oder Stillberaterin wenden.

Wenn ein Baby bei den ersten Stillmahlzeiten Schwierigkeiten hat, dann ist häufig nur etwas Geduld gefragt. Wenn Ihnen dabei eine Laktationsberaterin oder eine erfahrene Hebamme zur Seite steht und Ihnen hilft, das Baby korrekt zur Brust zu bringen, so kann das eine sehr wertvolle Unterstützung darstellen.

Wenn ein gestilltes Baby nach Wochen oder Monaten der Brust gegenüber desinterssiert gegenübersteht, so bleiben Sie geduldig und bieten Sie ihm die Brust immer wieder an, wenn es danach verlangt. Ältere Babys haben Phasen, in denen sie die Umgebung mehr interessiert und sie lassen sich so ganz leicht vom stillen ablenken. Versuchen Sie in so einer Phase einen besonders ruhigen Platz zum stillen einzunehmen, an dem Sie ungestört sind. Radio, Fernseher und andere „spannende“ Dinge sollten sie ausschalten.

Wenn ein Baby unmittelbar nach Beginn des Stillens einschläft, so wird empfohlen, mit ihm zu sprechen und es sanft zu stimulieren, damit Sie seine Aufmerksamkeit wieder erlangen. Viele Babys neigen dazu, an der Brust einzuschlafen oder „wegzudämmern“, da es so schön, bequem und kuschelig ist. Neben dem sprechen kann die Mutter auch sanft den Rücken des Babys streicheln. Ebenso ist es besser, das Baby beim stillen nicht zu warm anzuziehen, da Wärme das Baby noch schläfriger machen kann.

Manchmal denkt eine Mutter, das ihre Muttermilch nicht ausreichend. In diesem Fall kann sie anhand einiger Punkte überprüfen, ob dem tatsächlich so ist. Wenn ein Baby zwischen den Mahlzeiten schläft und zum stillen erwacht, wenn es mindestens 5-6 nasse Windel am Tag hat und wenn es ausreichend an Gewicht zunimmt, dann ist in der Regel alles in bester Ordnung.

Stillende Mütter neigen dazu zu denken, dass ihre Muttermilch nicht ausreicht – während ihre Babys vom Gegenteil überzeugt sind. Wenn oben genannte Punkte stimmen, so lernen Sie, Vertrauen in sich und Ihre Fähigkeiten zu haben, Ihr Baby zu stillen.

Manchmal ist aber auch das Gegenteil der Fall und eine Mutter hat zuviel Milch. Wenn die Mutter es möchte, so kann sie Muttermilch ausstreichen oder abpumpen und danach einfrieren. So hat sie eine Rücklage für den Fall, das einmal jemand anderes das Baby füttern muss. Abpumpen oder ausstreichen sollte aber erst geschehen, wenn das Baby sich an der Brust satt getrunken hat. Zu Bedenken ist auch, dass damit die Milchproduktion weiter angeregt wird. Möchte die Mutter keine Milch einfrieren, so ist es das Beste, immer dann etwas Milch sanft auszustreichen, wenn ihre Brust sich hart anfühlt und spannt und wenn das Baby gerade diese Milch nicht „abtrinken“ kann oder will.

Wenn eine stillende Mutter unter wunden und empfindlichen Brustwarzen leidet, so wendet sie sich am besten an ihre Hebamme oder Arzt. Empfindliche Brustwarzen werden im Laufe der Stillzeit unempfindlicher. An wunden Brustwarzen ist meist eine falsche Stillposition schuld – die Mutter sollte sich das korrekte Anlegen von einer Fachfrau zeigen lassen.

Stillende Mütter können auch unter einen so genannten Milchstau leiden. Stillen Sie Ihr Baby dann häufiger und denken Sie daran, dass der Unterkiefer des Babys an der gestauten Stelle liegen sollte. Auch hier hilft es, wenn Sie, nachdem das Baby satt ist, die Milch noch sanft ausstreichen, wenn Sie das Gefühl haben das Ihre Brust dann noch immer schmerzt und spannt. Direkt vor dem stillen Wärme auf die Brust hilft, den Milchfluss zu verbessern. Nach den stillen empfinden betroffene Frauen häufig Kühle auf der gestauten Stelle als sehr wohltuend.

Ernstere Infektionen der Brust wie Abszesse oder Brustentzündungen bedürfen unbedingt der Behandlung durch einen qualifizierten Facharzt! Die Anzeichen für diese Erkrankungen sind meist ein intensiver Schmerz in der Brust, hohes Fieber und ein Gefühl, als wenn man Grippe bekommt.

 

Was Sie essen können, wenn Sie stillen

Das Stillen ist eine besondere Zeit, in der die Mutter ihr Stillkind mit wichtigen Nährstoffen für seine Entwicklung und sein Wachstum versorgt. Muttermilch enthält all die Nährstoffe, um ein gesundes und glückliches Wachstum des Babys zu sichern. Die Muttermilch enthält auch wertvolle Antikörper und kann so das Baby vor leichten und schwereren Infektionen schützen.

Eine stillende Mutter sollte immer an ihre Bedürfnisse und an die Bedürfnisse ihres Babys denken. Sogar wenn eine Mutter unter einen Nährstoffmangel leidet (wie Anämie oder Kalziumdefizit) kann sie ihr Baby stillen und die Muttermilch wird in den meisten Fällen genug dieser Nährstoffe für das Baby enthalten. Die Mutter sollte aber darauf achten, dieses Defizit auszugleichen. Eine ausgewogene Ernährung kann dabei sehr hilfreich sein. Die stillende Mutter sollte auf ihre Bedürfnisse achten. So kann sie jeden Moment mit ihrem baby genießen und fühlt sich nicht zu müde oder ausgezehrt bei so einer schönen Sache wie dem stillen.

Die täglichen Bedürfnisse einer stillenden Mutter unterscheiden sich fast nicht von denen einer Schwangeren. Eine stillende Mutter sollte keine Diät machen, bei der sie zu wenige Kalorien aufnimmt. Das könnte sie zu sehr schwächen. Eine ausgewogene Ernährung mit 3 Hauptmahlzeiten und 2-3 gesunden Zwischenmahlzeiten ist optimal. Sie sollte darauf achten, genügend Obst und Gemüse zu essen. Die Nahrung sollte einen hohen Gehalt an Proteinen und Ballaststoffen aufweisen. Die Snacks sollten gesund und leicht sein. Außerdem sollte eine stillende Mutter darauf achten, dass sie genügend Flüssigkeit zu sich nimmt.

Eine stillende Mutter sollte unbedingt auf den Konsum von Alkohol verzichten, da dieser in die Muttermilch übergeht und dem Baby schaden kann. Andere Genussmittel die reich an Koffein sind, wie Schokolade, schwarzer Tee oder Kaffee, sollten nur in geringen Mengen aufgenommen werden.

Auch ist es für eine stillende Mutter wichtig, dass sie auf qualitativ hochwertige Fette und Öle in ihrer Ernährung achtet. Neben Pflanzenölen spielen da auch gewisse Fischfette eine große Rolle. Fettsäuren sind wichtig für die Entwicklung des kindlichen Gehirnes und sollten daher einen wichtigen Platz in der mütterlichen Ernährung einnehmen.

Manches Essen, was die Mutter zu sich nimmt, kann den Geschmack der Muttermilch verändern und das Baby dazu veranlassen, das es die Milch dann nicht trinken mag. Wenn Sie ein neues Nahrungsmittel in ihren Speiseplan aufnehmen, so ist es am besten, Sie essen davon erstmal nur eine kleine Portion und schauen, ob das Baby darauf reagiert. Wenn das Baby irgendwelche Reaktionen darauf zeigt (Reizbarkeit, wunder Po etc.) so sollte dieses Nahrungsmittel vorerst wieder vom mütterlichen Speiseplan genommen werden. Nach einiger Zeit kann die Mutter dann versuchen, erneut eine kleine Portion davon zu verzehren.

Man kann auch nicht pauschal sagen, dass in der Stillzeit zum Beispiel keine blähenden Gemüsesorten oder keine Zitrusfrüchte gegessen werden dürfen. Es kommt immer darauf an, mit einer kleinen Menge die Reaktion des Babys zu testen.

Insgesamt sollte das Stillen eine schöne Zeit sein und keine Zeit, in der die Mutter sich sehr eingeschränkt fühlt. Einen gesunden Lebensstil zu pflegen und auf Qualität im Essen zu achten – das ist ja nicht nur für das Baby wichtig. Auch die Mutter profitiert sehr davon.


Mythen über das Stillen

Mythen über das Stillen gibt es viele. Wir haben hier mal die häufigsten zusammengestellt und die Wahrheit darüber herausgefunden. So sollen vor allem Erstlings-Mütter beruhigt und informiert werden.

 

Mythos 1: Stillen schmerzt

Falsch! Es ist zwar richtig, dass gerade am Anfang der Stillzeit die Brustwarzen sehr empfindlich sind. Und das Baby und die Mutter müssen sich erst aufeinander einstellen. Dadurch kann es zu Beginn der Still-Periode zu schmerzhaften und wunden Brustwarzen kommen. Aber sobald das Baby gelernt hat gut an der Brust zu trinken ist das Stillen überhaupt nicht mehr schmerzhaft.

 

Mythos 2: Stillende Mütter können nicht im Berufsleben stehen

Falsch! Natürlich können stillende Mütter auf Arbeit gehen. Das Gesetzt regelt sogar die Still-Pausen für eine Mutter, die ihr Kind mit der Brust ernährt. Ihr muss ein bequemer Platz bereitgestellt werden wo sie in Ruhe ungestört ihre Milch abpumpen kann. Sie kann sich ihr Baby auch zum stillen von einer Bezugsperson auf die Arbeitsstelle bringen lassen. Es erfordert alles ein bisschen mehr Planung – aber Stillen und Berufstätigkeit passen durchaus zusammen.

 

Mythos 3: Das Stillen in der Öffentlichkeit ist unmöglich

Falsch! Es gibt so praktische Bekleidung speziell für stillende Mütter, das Frau ganz unauffällig in der Öffentlichkeit stillen kann (Stillshirt u. Stilltop * Stillmode von STILLLEBEN). Sie können auch eine Babydecke dazu benutzen um sich vor neugierigen Blicken zu schützen. Viele Einkaufs-Zentren verfügen schon über Stillräume, wo Sie sich in aller Ruhe zurückziehen können. Und in jedem Bekleidungsgeschäft gibt es Umkleidekabinen, welche ideal zum stillen geeignet sind.

 

Mythos 4: Das Stillen stört den Schlaf der Mutter

Babys wachen nun einmal nachts auf. Das ist einfach so. Auch wenn Sie nicht stillen würden Sie nachts von Ihrem Baby geweckt werden. Das Stillen hat da einen entscheidenden Vorteil: Sie bekommen damit Ihr Baby sehr schnell wieder zur Ruhe. Besonders viel Ruhe bekommen Sie ab, wenn Ihr Baby bei Ihnen mit im Bett schläft. So können Sie ganz bequem im liegen stillen und dabei gleich wieder einschlafen. Das lästige aufstehen fällt somit weg. Wenn Sie nicht stillen, so müssten Sie nachts immer aufstehen, schlaftrunken in die Küche wanken und ein Fläschchen zubereiten.

 

Mythos 5: Stillen macht einen Hängebusen

Falsch! Egal ob Sie stillen oder nicht – Ihre Brust bereitet sich in der Schwangerschaft auf die Stillzeit vor. Das erkennen Sie schon daran dass sie an Größe zunimmt. Nach dem abstillen erscheint dann die Brust schlaffer und weißt manchmal auch Dehnungsstreifen auf. Aber diese Veränderungen haben Sie genauso wenn Sie nicht stillen. Somit ist die Stillzeit nicht an einen hängenden Busen schuld.


Mehr zum Thema lesen Sie hier: Stillen | Babynahrung

Das Stillen – die natürlichste Art ein Baby zu ernähren

Ein Baby zu stillen, das ist die natürlichste Sache der Welt. Muttermilch gibt Ihrem Baby all das was es für seine Entwicklung braucht. Das wissen heutzutage fast alle Mütter – und doch gibt es immer noch viel zu viele Mütter, welche ihr Baby mit Muttermilchersatz-Produkten ernähren. Wir wollen der Frage nachgehen warum dem so ist und Tipps für eine erfolgreiche Stillbeziehung geben.

Fragt man unsere Mütter, so werden wir oft den Satz hören: „Ich habe nicht gestillt. Es ging einfach nicht.“ Früher gab es einfach viel zu wenige Informationen über das Stillen und aus Unwissenheit stillten viele Frauen gar nicht beziehungsweise nur wenige Tage oder Wochen. In den 70er Jahren war es einfach nicht üblich ein Baby mit der Brust zu ernähren. Und obwohl wir uns heute aus verschiedenen Informationsquellen bedienen können, herrschen noch immer viele Unsicherheiten beim Thema Stillen.

Frauen von heute können im Buchladen jede Menge Bücher über das Stillen erhalten. Leider sind nicht alle Informationen darüber richtig und oft widersprechen sich die verschiedenen Autoren in wichtigen Fragen. Als Stillberaterin und Mutter zweier Kinder kann ich Ihnen „Das Stillbuch“ von Hannah Lohtrop und das „Handbuch für die stillende Mutter“ von der La Leche Liga (LLL) sehr empfehlen. Dort erhalten Sie fundiertes Wissen und Ratschläge, welche auch von der WHO und UNICEF empfohlen werden. Neben diversen Büchern können sich stillende Mütter auch im Internet oder bei den zwei großen Stillberatungsstellen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen (AfS) und der La Leche Liga (LLL) informieren. Zudem geben Hebammen und Laktationsberaterinnen Auskunft zu allen Fragen rund um das Thema Stillen.

Leider herrscht vielfach noch oft die Meinung vor, ein Baby brauche einen festen Still-Rhythmus. Das war in den 70er Jahren so üblich und viele Mütter und Schwiegermütter trichtern das ihren Kindern auch heute noch ein. Die Wahrheit ist, dass ein Baby ganz nach Bedarf an der Brust seiner Mutter trinken möchte. Die Nachfrage bestimmt das Milchangebot und wenn ein Baby immer dann trinken darf wenn es möchte, so ist sichergestellt, dass die Milchmenge zu jeder Zeit der Stillbeziehung ausreicht. Es kann natürlich auch sein das andere Probleme das Stillen beeinträchtigen. So können Schwierigkeiten beim Saugen oder bestimmte Erkrankungen das Stillen erschweren. Hierbei ist wichtig, mit einer Fachperson über diese Probleme zu sprechen. Unter fachkundiger Anleitung können bestehende Probleme fast immer recht schnell gelöst werden.

Nicht jeder Frau gelingt eine erfolgreiche Stillbeziehung. Vielleicht fehlt es der stillender Mutter an Unterstützung aus der eigenen Familie, vielleicht möchte sie einfach nicht stillen oder hat andere Gründe warum sie ihr Baby lieber mit der Flasche ernähren möchte. Das ist in Ordnung. Als stillende Mutter dürfen wir uns deshalb nicht anmaßen diese Frau zu verachten oder ihr gar Vorhaltungen zu machen. Eine Mutter die ihr Baby mit der Flasche ernährt ist eine genauso gute Mutter wie diejenige, welche ihr Baby stillt.

Das Stillen ist zwar etwas ganz Natürliches, aber es klappt dennoch nicht bei allen Frauen einfach so. Einige Mütter benötigen Hilfe, weil die Brust schmerzt, das Baby scheinbar nicht richtig satt wird oder sich andere Probleme auftun. Eine Stillberatung kann hier hilfreich zur Seite stehen. Es gibt dafür extra eingerichtete Stellen, die angerufen oder persönlich aufgesucht werden können. Teilweise bieten auch die Hebammen eine Stillberatung an.

Stillen ist die beste Ernährung für ein Baby, das dürfte inzwischen fast jedem bekannt sein. Dennoch wird immer wieder von einigen Müttern behauptet, sie könnten nicht stillen. Die einen klagen über zu wenig Milch, die anderen über Schmerzen beim Stillen. Dabei muss einmal ganz klar gesagt werden, dass Stillen nicht nur Freude und Vergnügen ist, sondern auch harte Arbeit, zumindest anfangs. Denn Mutter und Kind müssen sich erst aufeinander einstellen, damit sie die richtige Ruhe finden. Vielen Müttern klingen die Ratschläge älterer Mütter in den Ohren, in der Art, dass sie ihr Kind beispielsweise nur alle vier Stunden stillen sollen. Dabei ist diese Annahme längst überholt und es wird empfohlen, das Baby nach Bedarf zu stillen. Es kann mit Muttermilch nicht überfüttert werden und der Speck, den das Kind ansetzt, ist nicht schädlich. Wenn es mobiler wird, verliert sich der Babyspeck ganz von selbst, ohne Diät und ohne dass die Eltern Angst davor haben müssen, ein dickes Kind zu haben. Meist wird viel zu sehr auf den Verstand und zu wenig auf das Bauchgefühl gehört. Auch, was Schmerzen angeht, muss eine Mutter mal die Zähne zusammenbeißen. Denn anfangs sind die Brustwarzen oft wund oder es wird eine falsche Technik beim Stillen angewendet. Hilfe von der Hebamme oder der Stillberaterin tut dann not. Beide kennen die typischen Fehler, wissen, wie sie behoben werden können und kennen auch Pflegemittel, die das ein oder andere Wehwehchen wieder gut machen. Teilweise scheint die Unsicherheit junger Mütter größer zu sein, als die Freude am Stillen und das Genießen der Nähe zum Kind. Die Stillberatung muss auch nicht selbst bezahlt werden, in vielen Fällen übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine solche Beratung. Oder die Mutter wendet sich an ehrenamtliche Stillberaterinnen. Diese müssen meist als Voraussetzung für ihre Tätigkeit ebenfalls Mutter sein und auch gestillt haben. Logisch, ansonsten wüssten sie erstens nur theoretisch, wovon sie sprechen und zweitens wäre das Vertrauen einer Mutter in die Beraterin weniger groß. „Die hat ja keine Ahnung, was los ist“ wäre die gängige Meinung. Hinzu kommt, dass die Stillberaterinnen eigens für ihre Tätigkeit eine Ausbildung durchlaufen müssen. Daher wissen sie auch andere Dinge, die mit dem Stillen zu tun haben. Etwa, ob Medikamente in der Stillzeit eingenommen werden können oder warum der jungen Mutter plötzlich die Haare ausgehen. Zudem werden sie in der Zeit der Betreuung zu einer engen Vertrauten der Mutter. Diese fühlt sich nur allzu oft von der Außenwelt isoliert, verbringt nur noch Zeit mit dem Baby und ist plötzlich zu Hause, obwohl sie vorher vielleicht ganztags arbeiten gegangen ist. Das Gespräch mit der Stillberaterin wird sich selten nur auf Themen rund ums Stillen beschränken. Es werden auch andere Probleme erörtert, die sich aus dem Zusammenleben mit dem Kind und der nun veränderten Partnerschaft ergeben. Insofern wird die Stillberaterin zu einer Freundin, die eine junge Mutter so gut gebrauchen kann.

Weitere Informationen zum Stillen und zur Stillberatung sind unter http://www.lalecheliga.de/ zu finden. Hier stellen sich die Beraterinnen mit ihrer Arbeit vor und es wird auch um die aktive Mitgestaltung der Seite gebeten. Fotos vom eigenen Stillen können eingereicht werden und es soll eine lebhafte Diskussion in Foren und Gästebuch zu Stande kommen.

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