Sowohl die Zangengeburt (Zangenextraktion), als auch die Saugglockenentbindung (Vakuumextraktion) zählen zu den vaginalen Entbindungsoperationen. Eine normale Geburt kann durch diese Verfahren beschleunigt werden oder beendet werden. Sie werden angewendet, wenn bei einer normal begonnenen Geburt Probleme auftreten. Die Geburt kann beispielsweise ungewöhnlich lange andauern, die werdende Mutter zu erschöpft sein, es kann eine Wehenschwäche auftreten, eine Kompression der Nabelschnur vorliegen oder eine verminderte Versorgung des Ungeborenen mit Sauerstoff drohen. Liegen einer oder mehrere dieser Gründe vor, wird eine Zangengeburt oder eine Saugglockenextraktion angewendet.
Kommt es zu einer Zangenextraktion, wird vorher eventuell ein so genannter Dammschnitt vorgenommen. Dies ermöglicht die Reduzierung der Zugkräfte auf das Baby. Eine Zangengeburt kann nur angewendet werden, wenn.
• der Muttermund bereits vollständig geöffnet ist
• das Verhältnis zwischen dem Kopf des Kindes und dem mütterlichen Becken in Ordnung ist
• die Fruchtblase bereits gesprungen ist
• das Baby lebt
Eine Zange für die Zangenextraktion besteht aus zwei Löffeln. In Deutschland werden häufig Zangen nach Kjelland oder Naegele verwendet. Je nach Lage und Form des kindlichen Kopfes kommen unterschiedliche Ausführungen der Geburtszangen zum Einsatz. Da sich bei den Zangen nach Kjelland und Naegele die Löffel überkreuzen, wird der enorme Druck von 2,5 Kilogramm auf den Kopf des Kindes übertragen. Die Zange nach Shute hat parallel angeordnete Löffel. Diese können sich besser an die Form und die Größe des Köpfchens anpassen. Eine weitere Art einer Geburtszange ist die Divergenzzange. Beispiele für diese Art sind die Bambergerzange und die Laufezange. Bei diesen Zangen kann der Druck automatisch begrenzt und die Löffelweite fixiert werden.
Die Zangengeburt ist eine recht häufig angewendete Geburtsoperation. Sie birgt kein großes Risiko, kann jedoch mit Verletzungen der Mutter an Scheide oder Damm und des Babys am Kopf einhergehen.
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