was zum Lachen
Ich bin ja eh ein BÖSER Verbrecher .. ich Posträuber ich schlimmer .. da kann ich Euch ja auch das Beste veröffentlichen .. dann habt ihr was zum Lachen
Er schreibt ..
Ich denke mal, Du meinst damit vor allem: "wenn es mich NIE
GEGEBEN hätte" in Deinem Leben. Oder muss ich das doch auch so verstehen,
dass Du auch dann "damit zu leben" versuchen würdest, wenn es mich jetzt auf
einmal "nicht MEHR gäbe"?
Sei es auch nur, weil Du glaubst, eine Trennung ohne meine Unterstützung
nicht durchstehen zu können?!
Das ist für mich genau der entscheidende Punkt.
Willst Du Dich trennen, weil es (natürlich auch durch mich) einfach
unerträglich geworden ist; und zwar auch unabhängig davon, ob aus uns was
wird? - Oder ist es letztendlich doch vor allem davon abhängig, ob ich Dir
"grünes Licht" gebe?? Würdest Du - wenn ich ganz klar sagen würde: "Zähle da
auf keinen Fall auf mich" - doch irgendwie weiterwursteln mit Matthias?
Ich wäre einfach sehr beruhigt, wenn ich wüsste, dass Du das auf keinen Fall
fortführen würdest; egal, was ich mache! Nicht, dass ich tatsächlich sagen
würde: "Ich will mich da komplett raushalten, nichts damit zu tun haben und
möglichst auch nichts davon hören, bis die Trennung vollzogen ist - und dann
schauen wir mal weiter." Nein, das nicht. Ich möchte Dir schon zur Seite
stehen, so gut das eben geht. Nur wäre es für mich einfach von Bedeutung,
dass Du es notfalls auch ohne das durchziehen würdest. Denn andernfalls
hätte ich immer den Eindruck, dass ich MIT entschieden habe, ob eine Ehe
weiterbesteht (sei's auch nur auf dem Papier), oder eben nicht. Und das
möchte ich nicht mitentscheiden. Denn ich bin weder einer der Ehepartner,
noch der Scheidungsanwalt.
Klar, ich habe Dir schon vor langer Zeit gesagt, dass ich es gerne mit Dir
versuchen würde. Aber ich möchte nicht dass Du nur für diesen Versuch (denn
das wäre es ja erstmal - ob's gelingt, wissen wir ja gar nicht) alles über
den Haufen schmeißt. Was ganz anderes ist das für mich gefühlsmäßig, wenn
ich weiß, Deine Ehe hat sich so oder so erledigt.
Naja, und dann ist es halt auch einfach so, dass ich in letzter Zeit - auch
durch den Austausch mit dir - wieder verstärkt grüble, ob ich für sowas wie
Familienleben überhaupt geschaffen bin. An unserem letzten Abend in der
Eisdiele ging es ja auch genau darum - Du erinnerst Dich wahrscheinlich noch
daran, oder?
Da habe ich relativ lange darüber gesprochen, dass ich mir eigentlich BEIDES
nicht vorstellen kann: Weder, dauerhaft alleine zu bleiben, noch, dauerhaft
mit jemand anderem zu leben - ganz egal wer das ist und wie toll auch immer
sie ist (und das bist Du ganz ohne Zweifel!).
Klar, momentan ist nichts einfacher und sicherer für mich, als einfach
"solo" zu bleiben. Das kann ich in der derzeitigen Situation SEHR gut
aushalten: Ich habe ein paar Bekannte und Freunde hier in Hildesheim, dann
sind da mit zunehmender Zugehörigkeit auch immer mehr Leute und
"Verpflichtungen" in Freden, ich habe meine Eltern, ein paar wenige Freunde
und Dich natürlich zuhause. Außerdem kann ich mir seit langem meine Zeit
fast komplett nach Belieben einteilen, es ist also auch kein Problem, meinen
Privatkram und den Miniaturhaushalt zu bewältigen und mir bleibt genügend
Zeit für mich selbst.
Wenn ich erst mal ständig in der beruflichen "Tretmühle" drin bin, habe ich
sehr viel weniger Zeit, muss in der wenigen Zeit auch meine privaten,
persönlichen Belange unter Dach und Fach bringen und dann bleibt kaum noch
Raum für Freunde, Bekannte oder auch nur für mich - um einfach nur
"abzuhängen". Da könnte dann die dauerhafte Zufriedenheit mit dem
Single-Dasein sehr bald passé sein! Da wäre es dann schon schön, jemanden zu
haben, der einfach da ist, auch ohne extra was zu verabreden, der einen gut
kennt, einem zuhört oder auch mal was abnehmen kann, mit dem man sich
einfach koordinieren und zusammenarbeiten, "das Leben meistern" kann...
Andererseits weiß ich auch (jedenfalls ist das meine bisherige Erfahrung),
dass mir jede Beziehung irgendwann stinkt, weil "die Luft raus" ist, alles
stagniert und gleichförmig seinen Gang geht, mir einfach nichts mehr gibt.
Du magst einwenden, dass es auch alleine "gleichförmig seinen Gang" gehen
würde; und damit hast Du auch recht. Nur kann ich das alleine wesentlich
besser ertragen, als in einer Beziehung. - Wenn ich alleine bin, ist ja
klar, dass meistens nichts passiert, wenn ich es nicht selbst mache. Aber
wenn man zusammen ist, finde ich das das Frustrierendste was es überhaupt
gibt.
Die Beziehung oder das gemeinsame Leben ist dann zwar eigentich immer noch
so gut wie vorher. Nur kennt man dieses Leben und seinen Partner eben schon
in- und auswendig. Wenn Dinge anfangen, sich zu wiederholen; wenn ich schon
vorher weiß, wie jemand reagieren wird, dann finde ich das schrecklich -
auch wenn diese Reaktion eigentlich sehr liebenswert ist (nach wie vor).
Kennst Du das? Oder kannst du das nachvollziehen?
Ja, und das war dann eben immer der Punkt, wo ich es über hatte. Und da ich
kein Mensch bin, der irgenwann so bequem wird oder so stolz auf die
"durchgehaltene" Dauer, dass er trotzdem daran festhält, weil mir im Prinzip
nicht wichtig ist, ob ich mit jemandem lange oder kurz zusammen war, sondern
nur, dass es für beide möglichst schön war,, und weil ich auch absolut keine
Angst vor dem Alleinsein habe, bin ich dann immer gegangen. - Diese
beschämende Bescheidenheit, Hauptsache jemanden dauerhaft für sich alleine
zu haben, auch wenn's nicht mehr so der Bringer ist, die widert mich
regelrecht an. - Was soll daran so toll oder erstrebenswert sein??
Abgesehn davon "fordert" so eine Beziehung ja auch immer etwas von einem. Es
ist ja nicht nur eine Erleichterung oder Bereicherung, sondern auch mit
Anstrengungen und Opfern verbunden. Und ich weiß, dass ich dazu neige,
weniger zu nehmen als ich gebe. Ich kann das einfach nicht gut
ausbalancieren.
Die einzige Möglichkeit, mein Leben zu gestalten (in Hinblick auf
Beziehung), von der ich 100%ig weiß, dass sie funktionieren würde, ist
einfach die, immer wieder neue Beziehungen zu haben, die irgendwann wieder
zuende sind. - Versteh mich nicht falsch: Ich würde nie eine Beziehung
eingehen, von der ich von vornherein weiß, dass sie nicht dauerhaft gutgehen
KANN! Ich würde die spätere Trennung also nie von vornherein fest
einkalkulieren. Nur: Je häufiger sich dieses "Spiel" wiederholt, umso
weniger käme ich bei jeder neuen Beziehung umhin, unwillkürlich daran zu
denken, dass ich es höchstwahrscheinlich auch mit der "Neuen" wieder nicht
ewig aushalten werde. Und das würde mir das Herz ziemlich schwer machen.
Denn "sie" kann das ja nicht wissen, dass sie es mit mir niemals schaffen
kann, weil ICH es einfach nicht dauerhaft schaffe!
Ich würde mir und ihr also zwangsläufig immer etwas vormachen müssen, an
"die endgültige Liebe" glauben müssen, was aber von Mal zu Mal immer
schwerer wird. Doch an oberflächlichen Wegwerfbeziehungen oder
One-Night-Stands bin ich auch nicht interessiert...
Ein Psychologe (oder jemand, der einfach nur furchtbar stolz darauf ist,
schon soundso viele Jahre mit seinem Partner "durchgehalten" zu haben...)
würde mir jetzt wahrscheinlich attestieren, "emotional und
zwischenmenschlich einfach noch nicht ganz reif" zu sein, oder - noch
geiler - "mich selbst noch nicht gefunden" zu haben... blablabla. Mag
sein! - Doch wenn diese "Reife" und dieser "Selbstfund" dann so aussieht wie
bei den meisten Leuten, dann bleib ich lieber ein "kleiner Junge" mit einem
leider unerfüllbaren Traum!
Diese ganzen Überlegungen sind wie gesagt auch durch die Auseinandersetzung
mit Dir / uns wieder verstärkt aufgetreten. Aber nicht nur deswegen. - Es
war auch so, dass ich die letzten Tage zuhause nicht so wundervoll fand wie
Du offensichtlich.
Es läuft gerade alles eigentlich sehr "entspannt" - für MICH jedenfalls. Wir
konnten uns oft sehen, hatten viel Zeit miteinander, es war auch nicht
nötig, allzuviel über die Probleme dieser Beziehung zu sprechen, es gab
keine Schreckensmeldungen von Dir bezüglich Matthias oder den Kindern, und
von Matthias höre ich dankenswerter Weise auch keinen Mucks mehr (es sei ihm
auch dringend ans Herz gelegt, das so zu belassen!!!).
[[ JA !! Ich benutze jetzt nur noch dein Auto als Mitteilungsweg ]]
Aber das, was Du mit den Worten "schön, aber auch romantisch und inszeniert,
nicht alltäglich" beschrieben hast, ist mir in ähnlicher Weise
aufgefallen. - Das Alltägliche fehlt uns natürlich nach wie vor, das sehe
ich genauso. Andererseits fand ich aber, dass gerade dieses "stereotype
Sich-Verabreden" auch etwas schon sehr "Alltägliches" bekam. Wir haben uns
jeden Tag irgendwann gesprochen, was ausgemacht, überlegt, wann und wo, uns
getroffen und eine an sich immer sehr schöne Zeit gehabt. Aber das ganz
Besondere, dieser große Reiz, die Leidenschaft füreinander, dieses
unmittelbare und manchmal überwältigende Gefühl war meines Erachtens nach
irgendwie "weg" oder viel schwächer als bisher.