Als Alleinerziehende lernt man da wohl gezwungenermassen schon früher die Kinder loszulassen.
Als meine Tochter 6 und mein Sohn 4 war, zogen wir in eine Spielstrasse direkt gegenüber eines Abenteuerspielplatzes. Anfangs waren es meine Kinder, die immer wollten,dass ich sie begleitete, da sie Angst vor den größeren Kindern hatten.
Meine Tochter musste ab der ersten Klasse alleine in den Hort laufen, was auch gut und gerne 1,5 Kilometer sind. In den ersten Wochen kam ihr eine Erzieherin entgegen, dann musste sie es alleine schaffen. Sie hatte damit nie Probleme - sie ist sehr selbstbewusst und traut sich eine Menge. Zum Glück ist sie auch sehr zuverlässig.
Max hatte den Vorteil,dass er die ersten 2 Jahre mit seiner Schwester mitlaufen konnte, da sie meistens gleichzeitig Schule aushatten. So konnte er sich langsam daran gewöhnen auch mal ohne Mama auszukommen
Clara ist inzwischen 11 und nachmittags ständig per Fahrrad, Bus oder zu Fuss unterwegs. Ich habe gelernt mit meiner Angst zu leben und sie gehen zu lassen.
Max mit seinen 9 Jahren ist immer noch sehr ängstlich und besucht nur Schulfreunde, die ganz in der Nähe wohnen.
Ich bin immer gut damit gefahren, den Kindern das zu erlauben, was sie sich selber zutrauen. Man muss halt viel miteinandersprechen, den Kindern zuhören, wenn sie erzählen wovor sie Angst haben und ihnen mitteilen, wovor man selber Angst hat und warum.
Und wenn Max in 2 Jahren immer noch nicht soweit ist, dass er morgens eine halbe Stunde allein bleibt, weil er später Schule hat und ich eigentlich arbeiten muss, dann werde ich auch in 2 Jahren noch in den sauren Apfel beissen und ihm zuliebe halt später zur Arbeit kommen
Christiane