Ab wann reif für neue Liebe?

[Fussinfo]

Hallo,
ich kann mir wirklich nicht vorstellen, das ich später mal jemanden wirklich lieben kann, wenn wir nicht durch das gewisse Kribbeln im Bauch (Verknallt sein) zusammen gekommen sind.

Gruß
Andreas

Original von Sadhana
Hallo Idgie

Genauso sehe ich das auch. Aus dem Verliebtsein, muss irgendwann Liebe entstehen. Das Kribbeln mag aufhören, aber die Vertrautheit bleibt.
Es mag wohl bei den Menschen unterschiedlich sein, aber ich wäre vorsichtig darin, das bei anderen zu bewerten z.B. "Gewohnheitsliebe" Zit. n. Fussinfo.

Die Rosa Brille stellt sich nicht immer ein. In meinen Exmann war ich verliebt, mit Rosa Brille. Er wollte erst nicht. Bei ihm wuchs sie und wir waren lange in einer Partnerschaft. Es war weder bei ihm noch bei mir Gewohnheit. Ich trennte mich, und er würde mich heute nach 7 Jahren wieder bei sich haben wollen.
Gewohnheit? Nein.

Liebe (und das ist was anderes, wie Verliebtheit) hat ganz viel mehr Fundament, weil ich mich dann ganz anderes einlassen kann. Ich bin nicht mehr völlig selbstvergessen, sondern kann ein realistisches gemeinsames Leben aufbauen. Wem ist es nicht schon passiert, dass man sich auf dem zweiten Blick verliebt, wo man sich es vorher nie vorstellen konnte?

@Andreas

Wenn es für Dich so ist, dann ist das schön, aber Allgemeingültigkeit hat das einfach nicht.

Liebe Grüße

Sadhana

 

[Nickyta]

Hallo,

Idgie, ich kann mich sehr gut in DIr wiederfinden, mir erging es nach der Trennung damals ähnlich-das konnte nur schiefgehen.

Ich habe bisher auch immer an die Liebe auf den ersten Blick geglaubt, bei meinem Noch und mir war das so. Und was ist draus geworden?
Das Problem bei der Liebe auf den ersten Blick ist die rosarote Brille-man weiß nichts über denjenigen, in welchen man verliebt istWeiß nicht, ob man gemeinsame Interessen oder gleiche , wichtige Einstellungen zum Leben hat.

Irgendwann stellt mnan fest, daß man so mit dem Menschen nicht leben kann-dann ist es zu spät, man steckt gefühlsmäßig viel zu tief drin, vor allem, wenn Kinder im Spiel sind. Und man versucht, zu ändern, Kompromisse zu schließen. Und stellt vielleicht fest, daß die Kompromisse einseitig sind.

Eine Liebe, die langsam wächst, sich auf Vertrauen und vielen Gesprächen aufbaut...hat man da nicht mehr Chancen? Allerdings könnte ich mir auch hier nicht vorstellen, daß nicht wenigstens etwas "Kribbeln" zu Beginn da ist

Ich wünsche Dir alle Liebe und Gute und das Du den richtigen Weg findest.

Naty

 

[Idgie]

Für Klarheit:

Ich war in viel mehr Männer verliebt, als ich geliebt habe. Das heißt für mich, es beginnt mit Verliebt-sein und kann in Liebe enden. Liebe ist für mich ein so tiefes Gefühl, das sie nur entstehen kann, durch gemeinsam erlebtes, durch immer besseres Kennenlernen, durch Verständnis, Vertrauen, Gespräche, Sex, wie auch immer. Das seh ich genau wie Sadhana.

Die andere Frage ist, ob Liebe da entstehen kann, wo es nicht mit Verliebtheit beginnt, sondern mit - naja-Freundschaft. Oder ob zu Freundschaft irgendwann Verliebtheit kommen kann.
Und anscheinend ist das zwar selten, aber es scheint diesen Beginn von Liebe, Verliebtheit ja doch zu geben. Heute morgen erst fällt mir ein, dass ich vor 20 Jahren in einen Mann lange unglücklich verliebt war, der meine Gefühle nicht erwidern konnte, weil er seiner Ex hinterher trauerte. Irgendwann aber war er dann wieder gefühlsmäßig frei und wir waren zusammen.

Also scheint ein Problem doch zu sein, warum wir Verliebtheit nicht empfinden können und darin liegt doch auch meine Unsicherheit. Ist es, weil er einfach nicht derjenige ist, welcher, oder ist es, weil in mir aufgrund von meiner Situation Schranken sind, die selbst ein George Cloony nicht überwinden kann?
Wie auch immer, das kann nur ich selber herausfinden, aber es macht Spaß und regt an, mit euch darüber zu "reden".

Liebe Grüße,
Idgie

 

[Nickyta]

*lach*-das kenne ich, bei mir könnt im Moment Jon Bon Jovi oder bRad Pitt vor der Tür stehen und hätte keine Chance;-)

 

[sunnyside]

ich glaube, das jede form möglich ist. von freundschaft in verliebtsein oder liebe. von "nur" verliebtsein (ohne konsequenzen) und erkennen, das es ein strohfeuer war. aber ich würde es mir freilassen.... so unter dem motto: was kommt und draus wird, steht in den sternen. ich bin da eher "bauchgesteuert". würde ich das ganze anfangen zu analysieren, würde ich mir vielleicht vieles nehmen, verbauen. wirklich geliebt habe ich bisher nur einen mann, der, mit dem ich noch verheiratet bin. da war die ganze palette von glück und unglück im spiel.

im moment kann ich mir auch nicht vorstellen, eine neue partnerschaft einzugehen, nach allem was bei uns gelaufen ist, bin ich eher froh, für mich zu sein. da geniesse ich jeden moment.

genau nickyta: auch solche hübschen fassaden wie pitt, cloony oder wer auch immer hätten nicht den hauch einer chance.

ich kann mir auch nicht so gut vorstellen, so schnell wieder zu vertrauen.

 

[Sadhana]

Hallo Idgie

Ich denke wohl, dass es möglich ist zu lieben, ohne vorher verliebt zu sein. Ich glaube auch, dass sie mit den eigenen Erfahrungen, Gefühle verändern. Wenn Menschen durch eine vorhergehende Beziehung tief verletzt würden, gibt es einen inneren Schutz, der verhindert, sich einem neuen Menschen sofort zu öffnen. Das bedeutet dann auch, dass Gefühle wach werden, mit dem sich näher kommen, mit dem sich kennen lernen.

Und ich finde das gut so. Denn weitere Enttäuschungen sind dann einfach ein tick zu viel. Ich glaube einfach in der Gefühlswelt ist vieles möglich. Eine "richtige" Art der Liebe gibt es schlicht nicht. Jeder hat mit seinen Erfahrungen ein Päkchen zu tragen. Dieses Päckchen hat auch geprägt, nicht nur im Kopf, sondern auch im Bauch.

Also nur Mut und lerne kennen und schaue dann was Du fühlst und ob etwas in Dir wächst, in Richtung Liebe oder Freundschaft. Die Zeit wird es zeigen, vielleicht heute, vielleicht morgen. Wer weiß das schon. :love2

Ganz viel Gefühl in guten Händen wünsche ich Dir

Sadhana

 

[Idgie]

Hmm, es verändert sich was, spüre ich da ein Kribbeln? ;-)

Stimme euch zu, dass die Liebe in all ihren Formen so unterschiedlich ist, so individuell, so situationsbedingt, dass es keine (oder kaum) allgemein gültigen Aussagen gibt.
Aber stille, ich bin auch eher bauchgesteuert, intuitiv und das ist auch gut so, aber über ein Warum denke ich doch auch nach. Ich nenne das nur nicht analysieren.
Die Liebe ist nicht mehr so einfach wie noch mit 18, manchmal wünschte ich mir, es wäre noch so, manchmal bin ich dankbar, das die Gefühle zwar komplizierter sind, aber auch komplexer, erwachsener.

Wie auch immer, mit dem Satz: "Du hast alle Zeit der Welt", ist mir gestern ein großes Geschenk gemacht worden.

Mit seltsamen Gefühlen im Bauch, die noch einer Einordnung bedürfen,

Idgie

ein interessantes thema: ab wann reif für neue liebe?