Hallo
Da sich in der Regel nur Leute in solchen Foren melden, die negatives zu berichten haben möchte ich hier zum Ausgleich unsere Erfahrung dartellen:
Wir hatten im Jahr 2013 unser Adoptionsverfahren laufen. Das Ergebnis ist nach ca. 8 Monaten nach Erstellung des Sozialberichtes unser kleiner Trotzbolzen ;-) mit damals 2,3 Monaten. Wir sind froh, das sich die ganzen Diagnosen als Falsch heraus gestellt haben und er sich prächtig entwickelt.
Nun zum Verfahren. Manche Einträge lesen sich wie Verschwörungstheorien. Was da hervorgezogen wird ist schon dreist und gefährlich nah an Rufschädigung. Man sollte nur Fakten nenne die man belegen kann. Selbst die erwähnte Richterin kennt nicht alles und meint nur etwas zu wissen in ihrem Einflußbereich.
Von den ganzen Theorien wissen und wußten wir nichts. Ich kann also nur von unserem Verfahren und einem parallel gelaufenen Verfahren eines anderen Paares erzählen.
Eine Auslandsadoption ist stark abhängig von den Regeln des deutschen Adoptionsrechts und dem des anderen Landes. Dazu zählt das Haager Abkommen und ggf. weitere Regeln oben drauf. Dazu gehörten zB. die 80h, welche Russland von jedem Bewerber verlangt, in der er sich mit dem Thema Adoption, Recht, Risiken, usw beschäftigt. Genauso das Thema, ob man sich ein behindertes Kind vorstellen könnte. Dies war und ist sehr viel Zeit und Aufwand. Hat sich aber gelohnt, da man nun auf das Wissen zugreifen konnte. Zudem kann man sich mit dem Thema nicht zu wenig auseinander setzen.
Wichtig: Dies wurde von Russland verlangt, nicht von ZfK. ZfK hat dafür zu sorgen, das die Bedingungen erfüllt werden. Und was die Kosten für die Seminare betrifft hier die Gegenfrage: Wer von euch arbeitet am WE gerne für umme?
Wir hatten am Anfang eine Sozialarbeiterin, mit der wir zwar persönlich nicht ganz grün waren, trotzdem hat sie uns zum Abschluß den Sozialberichtes gebracht. Für Zwischenmenschliches kann man ZfK nun wirklich nicht immer die Schuld geben. Wir haben den Fehler gemacht und haben nicht um eine andere Betreuerin gebeten. Also unser minus.
Im Zeitraum zwischen Kennenlernen und Abholung wurden wir bestens Versorgt. So gut, das wir es nochmal in der gleichen Region versuchen wollen. Hierzu schreibt ZfK in der Homepage, das die Prio bei den laufenden Verfahren liegen. Der Aufwand, wie ich nun selbst erlebt hatte, ist enorm und Resourcenbindend. Wir hatten einiges mit neuen Gesetzen und Regeln zu kämpfen und sind sehr dankbar für den Einsatz, den die Mitarbeiter aufgebracht hatten. Hier und vor Ort waren es bis zu 8 Personen, die immer involviert waren. Und jeder war unabdingbar. Ohne denen würde man immer noch auf die Besucherlaubnis warten.
Letztlich waren und sind wir zufrieden, wie es ablief. Auch wir sind nicht unkritisch und haben uns oft gefragt, warum dies oder das nun wieder. Jetzt wissen wir es.
Jeder einzelne Prozess ist von den Mitarbeitern hier und vor Ort soweit zurecht gelegt, um schnellstmöglich zum Abschluß der einzelnen Schritte zu kommen. Da immer die große Unbekannte dazwischen schlagen kann, wie bei uns zB der Auslandsadoptionsstop usw ist es für die Mitarbeiter wichtig, das die Bewerber mitziehen und sich flexibel zeigen. Nur so können sie noch Lösungen finden um weiter zu kommen. Wer hier anfängt zu dikutieren tut sich selber keinen Gefallen. Ob es einem gefällt oder nicht muß jeder selbst entscheiden. In Russland funktioniert es nunmal so.
In unserer Zeit haben wir immer mehr Regeln auch von ZfK auferlegt bekommen. Warum? Weil immer wieder Paare meinten sie könnten sich über Vereinbarungen hinwegsetzen. Das diese Vereinbarungen dazu dienen, das Verfahren abzusichern und die Bewerber daran zu erinnern, das das kein Wunschkonzert ist wird hier im Forum gerne übersehen. So ein Verfahren ist mehr oder weniger immer in Gefahr eines Abbruchs. Nicht von Seiten ZfKs, sonder durch die anderen Länder.
Scheinbar beliebt ist das nicht rechtzeitige Abgeben der Entwicklungsberichte. Das man damit die Verfahren anderer gefährdet wird schnell ignoriert. Habe selbst ein Paar erlebt und ich muß sagen, das Paar war sehr unsympatisch, nicht zu sagen sehr egoistisch.
Man sollte immer mal wieder lesen, was man unterschrieben hat. Wenn man das nicht möchte sollte man es bleiben lassen. Die andern werden es danken.
Die Kosten sind sehr individuell. Was die Basiskosten betrifft, so hat ZfK auf der Homepage sehr detailliert eine Aufstellung angegeben. Zusätzlich alle möglichen weitere Posten aufgezählt, die noch dazu kommen können, aber nicht beziffert werden können.
Zusammenfassend kann ich sagen:
Versucht es, wenn ihr
- bereit seit ein Risiko einzugehen, denn das ist es immer
- verstanden habt, das nicht ein Kind für Eltern, sondern Eltern für ein Kind
gesucht werden
- ihr euch an Regeln halten könnt und flexibel genug seit, auf neue zu reagieren.
Denn die werden kommen. Entweder durch das andere Land oder Aufgrund von
egoistischen Bewerbern. So sicher wie das Amen in der Kirche.
- eine große Verantwortung nicht nur für das Kind, sondern auch für die anderen
Bewerber zeigt
Alle anderen, lasst es einfach und behindert nicht die, die es ernst meinen. Es wird schon seinen Grund gehabt haben, das das Verfahren nicht weiter lief. Nur der wird von euch nicht erwähnt. Leider.