Eine Familie aus der Nachbarstadt adopztiert demnächst ein Baby aus der babyklappe. was haltet ihr von diesen klappen? ich mein diese kinder werden nie erfahren wer dessen richtige eltern sind, wenn die eltern sich nicht um dne kontakt bemühen...
Hier mal meine Erfahrung:
unsere Grosse -Noela- ist auch ein Findelkind. Ich muss sagen, dass ich die Welt darum gäbe, wäre sie zumindest in einer Babyklappe gefunden worden, statt so "entsorgt" zu werden, wie sie es wurde - sprich: sie wurde nach der Geburt halb tot in einer Plastiktüte gefunden. An ihr hingen noch Nabelschnur und Nachgeburt.
Eigentlich haben mein Mann und ich auch immer gesagt, dass wir nur ein Kind mit "geklärter Herkunft" aufnehmen wollen. Als uns das Jugendamt aber den Bericht der zuständigen Vermittlungsstelle vorgelesen hat, in dem ihre furchtbare Geschichte angegeben wurde, wussten wir, dass wir Noela auf jeden Fall aufnehmen wollen.
Erstens wäre sie ja doppelt "bestraft" gewesen, wenn wir sie wegen ihres Findelkindstatus nicht aufgenommen hätten und zweitens : wäre sie im Heim geblieben, hätte das ihre Geschichte auch nicht geändert.
Jedoch hätte ich ihr liebend gerne erzählt, dass man sie in eine Babyklappe gelegt hätte als die wirklich brutale Wahrheit.
Nun aber die "andere Sicht" im Bezug auf die Klappe, denn trotzdem sehe ich das auch skeptisch!
Ich befürchte, dass man damit auch die Türe für etliche Verbrechen öffnen könnte - was, wenn jemand das Kind entführt und in so eine Klappe legt?
Oder wenn man der Mutter hineinredet, das Kind lieber in eine solche Klappe abzulegen, statt es zu behalten.
Sollte eine Frau wirklich die Entscheidung fällen, ihr Kind in so eine Klappe zu legen, dann wäre es unglaublich wichtig für das Kind, irgendetwas...und wenn es nur eine Haarsträhne oder ein Briefchen ist....von der leiblichen Mutter mitzubekommen.
Noela nagt sehr daran, dass sie ihre leiblichen Eltern nicht kennt...und wir auch!
Den Kindern wird immer ein elementarer Teil ihres Lebens fehlen, was auch sicher nicht einfach auszuhalten ist.
Ich fände es am allerwichtigsten, bei den leiblichen Müttern anzufangen - ihnen jede nur erdenkliche Hilfe anzubieten, so dass sie wirklich zumindest ein Briefchen beilegen oder irgendetwas.
Aber wie gesagt: ich würde kein Kind ablehnen, weil es in einer Babyklappe gefunden wurde. Das Kind hat sich das ja nicht herausgesucht.
Aber als Mutter eines Findelkindes kann ich sagen, dass da viel aufgearbeitet werden muss und dass man auch nicht alle Wunden heilen kann, die das Findelkinddasein mit sich bringt.
Man kann nur versuchen einen Umgang damit zu finden.
Alles Gute!