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Guest
Original von Mirandamond
Zuckerschneckle, deine Mutter hat einfach ein Gabe. ;-)
Die ist weder umheimlich noch abartig.
Wir haben nur verlernt auf Zeichen zu achten die uns solche Dinge im Vorraus ankündigen.
Genauso wie wir verlernt haben, unseren eigenen Tod kommen zu sehen.
Früher war das ganz normal/natürlich, da spürte man selbst, wenn es zu ende mit einem ging. Wer sich dessen bewusst wird (sei es durch traumatischen Nahtoderlebnissen oder durch gezieltes Schulen dioeser Fähigkeit), kann Dinge erledigen und sich verabschieden und dann in Ruhe gehen.
das mit in ruhe gehen dürfen - das kenne ich. ich habe es bei meiner oma erlebt. da war ich schwanger. sie wollte unbedingt dieses urenkelkind einmal sehen. aber meine tochter lies sich zeit. errechnet war der 4.09.92. der kam und ging. dann der 10. - das hat das US ausgereechnet. auch der kam und ging. meine oma kam am 11. ins KH mit einem Darmverschluss. und starb am morgen des 12.09. ohne meine tochter je kennengelernt zu haben. sie lag im sterben, als im nebenzimmer ein säugling schrie. da wrude ihr atem sehr schnell, sehr hastig. meine mutter und mein onkel haben sie dann beruhigt mit den worten: das ist ned S's kind. meine tochter kam dann genau eine woche und 12 Stunden nach dem Tod meiner Oma zu Welt...
nach dem tod meiner oma kam mir - jahre später - das buch "im himmel warten bäume auf dich" in die hände. hier im EF ist irgendwo eine buchbesprechung davon. naja, geht darin um einen kleinen krebskranken jungen. der liegt im sterben. aber irgendwas hindert ihn daran. sein vater schreit ihn dann an, er soll endlich gehen, sterben. daraufhin verstirbt er auch...
mein vater hat das erste mal 48 stunden vor seinem tod gesagt: "ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr!". das nächste mal ganz genau 24 stunden vorher. ich weiß das so genau, weil ich zu dem zeitpunkt mit ihm nochmal telefoniert habe (war auf dem heimweg von ihm) und da dann auch - wie passend.... - geblitzt wurde.... er sagte das am telefon zu mir. an dem tag als er starb wollte ich gar ned zu meinen eltern, da meine mutter am nächsten tag geburtstag hatte. aus irgendeinem grund kam ich den ganzen tag nicht zur ruhe - für dich bestimmt normal.... - bis dann um 17 uhr das telefon läutete.... mein vater ist erst eingeschlafen, als alle ihm wichtigen menschen, "meine 4 frauen": meine mutter, meine schwester, meine tochter, ich, bei ihm waren. und erst nachdem wir alle gesagt haben, er darf gehen. ausser meine tochter.
ihr könnt mich jetzt für wahnsinnig halten. aber: mein vater hat 3 mal aufgehört zu atmen, da war nichts mehr. und jedes mal hat isabel sehr laut: OPI - ich brauch dich noch! gerufen und er fing wieder an zu atmen. erst als auch sie nach dem 3. mal auch gesagt hat: Opi, du darfst gehen, dann hast du keine schmerzen mehr. ich weiß, dass du immer auf mich aufpassen wirst." erst da ist mein vater mit einem tiefen seufzer eingeschlafen.
wie uns seine ärztin später und der bestatter am nächsten tag gesagt haben, haben sie in ihrem berufsleben bisher selten einen so freidlichen toden gesehen.