Das Studiengebühren tatsächlich die Qualität an den Universitäten verbessern ist nur ein mögliches Szenario. Es wäre doch ebenso möglich, dass hierin die Chance gesehen wird, die Finanzierung dieser lästigen Bildungseinrichtung endlich abzutreten. Es wäre durchaus denkbar, dass der Staat die Gelder für Universitäten zurückfährt. Und dies wäre sogar begründet, denn schließlich nehmen diese ja selbst Geld ein. Eine Qualitätsverbesserung wird sich sicherlich am ehesten dadurch zeigen, dass weniger Menschen studieren gehen und die Unis nicht mehr ganz so voll sind.
Der für die Universitäten teure Langzeitstudent ist meiner Meinung nach eher ein Mythos. Solche Leute könnten die Universitäten schließlich nur "verstopfen", wenn sie jedes Semester gleich viele Veranstaltungen (Vorlesungen, Seminare, Praktika) belegen würden, wie "Kurzzeitstudenten". Da stellt sich allerdings die Fragen, warum diese dann für ihr Studium länger brauchen sollten, wenn sie doch an so vielen Veranstaltungen teilnehmen. Es ist eher ein langsameres Studieren, es werden weniger Veranstaltungen pro Semester überhaupt besucht. Die Gründe dafür können natürlich äußerst verschieden sein und sind es auch.
Die Frage ist nur, inwiefern jemand, der pro Semester seltener an der Universität ist und über das gesamte Studium hinweg nicht unbedingt mehr Veranstaltungen besucht, tatsächlich diese Institution überlastet? Dem steht auch nicht das Motiv für ein Studium (z.B. niedrigere Kassenbeiträge) entgegen, denn auch diese Studenten hätten keinen Grund, für ein zweimal so lange dauernes Studium auch zweimal so viele Veranstaltungen zu besuchen.