Die Zukunft der Bildung in Deutschland?

P

papalagi

Guest
Ach hört mir auf.... das fängt doch schon in den grundschulen an.... ich bin ja jetzt bekannterweise ins Saarland gezogen.. da muss man selbst in der grundschule schon die Bücher bezahlen, nix mehr mit Schulbücherei, wo die Schule einem die Bücher leiht... jedes Jahr neue Bücher :rolleyes:

DAS war in Badenwürttemberg viiiel besser :evil:

Ach ja wo wir schon bei dem Thema sind... im Saarland ist geplant 90!! Grundschulen zu schließen.

:shake
 

biene38

immer auf einer Berg- und Talfahrt
Ich kenne es auch nicht anders, als alle Bücher immer selber zu zahlen.
Aber man kann sie auch gebraucht kaufen, wenn man Glück hat und nicht wieder eine Änderung gekommen ist, und auch wieder verkaufen.

Für minderbemittelte stehen Gutscheine zur Verfügung. Hab grad die aktuelle Liste hier liegen:

Einkommensgrenzen Ehepaare bei einem Kind: 21.480.--
2 kinder 24.55ß,--

alleinerziehende:
1 Kind: 18.410,--
2 Kinder: 21.480,--

Die Gutscheine decken zwar nicht die gesamten Kosten aber gut die Hälfte.
 
U

User2

Guest
Das find ich schon heftig! Bei uns kann man wählen. Entweder man leiht dich Bücher von der Schule aus, oder man kauft sie sich und dafür bekommt man einen Zuschuss.
Wir haben eh nie alle Bücher benutzt, gerade in solchen Fächer wie Erdkunde oder Bio lagen die Bücher nur rum, die Lehrer haben immer Arbeitsblätter ausgeteilt. Das ist natürlich ganz toll wenn man die Bücher dann gekauft hat.
 
T

tuvalu

Guest
Das von den Befürwortern überwiegend benutzte Argument für eine Studiengebühr ist die Qualitätsverbesserung an den Universitäten. Das ist aber auch nicht verwunderlich, schließlich ist das Ziel einer stärkeren Auslese nicht unbedingt populär und dürfte nicht so ohne weiteres mit sozialer Gerechtigkeit in Einklang gebracht werden, nichtmal für einen Politiker.
Ob Selektion dabei aber tatsächlich im Vordergrund steht? Es könnte auch der schlichte Versuch sein, die (finanzielle) Verantwortung an der Hochschulbildung der Wirtschaft abzutreten.

Ob es ein Akademikerüberangebot gibt hängt natürlich von der Betrachtung ab. Es ist jedoch so, dass höhere berufliche Position immer häufiger an einen Hochschulabschluss gekoppelt sind. Das mag natürlich einerseits auch an dem Überangebot liegen können, aber das ist in der Folge nicht mehr entscheidend. Diese "Akademisierung" ist Trend der sich fortzusetzen scheint.
Das es gleichzeitig einen Mangel an Facharbeitern gibt, wiederspricht dem ja nicht. Jedenfalls ist einer höherer Bildungsabschluss immernoch und immer mehr mit weitaus grösseren Chancen im späteren Berufsleben verbunden.
 

Kullerauge

Immer in Aktion
ich könnte kotzen wenn ich daran denke.
wie sollen wir uns das denn leisten?
ich zahle momentan etwa 200€ pro schuljahr für bücher + etwa 30 € kopierkosten.
ich finde dass das eine unverschämtheit ist.
mein freund und ich haben uns nunmal dafür entschieden, dass wir unsere kinder etwas früher bekommen.
wie sollen wir denn unseren lebensunterhalt bestreiten, wenn wir zu viert sind und sowohl er als auch ich studieren wollen????
floh macht wahrscheinlich ende des jahres seinen meister und das heißt im klartext, dass wir von ca 1500€ zu viert leben müssen. das ist ja nicht das schlimme aber da kommen ja auch noch 20.000€ für die meisterschule hinzu, die wir dann bezahlen müssen. ich werde vorraussichtlich im oktober 2006 anfangen zu studieren.... und wer bezahlt dass dann alles?
ich bin ja mal gespannt... dann wird es in deutschland wieder die reichen geben, die sich bildung leisten können und die armen, die halt die ganzen handlanger oder 1€ jobs machen.
was für aussichten :kotz:
 
R

regina32

Guest
Ich finde es auch supergrausam! von Chancengleichheit kann wirklich keine Rede sein (obwohl ich selber nicht meckern kann) finde ich es zum :kotz: ... immer nur weil meine Eltern genug Kohle hatten die Möglichkeit zum Studium gehabt zu haben.

Überlegt sich eigentlich niemand, dass wenn ärmere nicht mehr studieren können sie später auch nicht so viel Steuern in die Staatskasse zahlen werden, weil das Einkommen niedriger ist?

Kullerauge: ich ziehe meinen Hut vor Dir! :respekt
 
S

sanne

Guest
Ja, ich befürchte auch, dass das soziale Gefälle durch die Studiengebühren (wie es auch schon durhc mangelnde Unterstützung der Mittelschicht geschah) immer wieter zunimmt und wir allmählich amerikanische Verhältnisse bekommen. :(

Natürlich sind die reichsten nicht unbedingt die Gescheitesten und deshalb muss das Niveau an der Uni durch die Gebühren nicht unbedingt steigen... :shake
 
S

shannon

Guest
natürlich fängt das schon in der grundschule an, versuch mal deine kinder ohne beziehungen oder entsprechendes bakschisch an einer privaten grundschule unterzubringen....romane könnte ich hier schreiben...

aber ich halte studiengebühren grundsätzlich für sehr positiv, ich musste mir mein studium sowiso selbst finanzieren und hätte nix dagegen gehabt, wenn es schneller vorangegangen wäre...bei uns war wirklich die uni gesteckt voll mit langzeitstudenten, die in ersten linie wegen der kostenlosen krankenkasse da waren, die studiengebühren hätte ich auch noch zusammengekratzt, das wäre nicht das problem gewesen,und den unis würden zusätzliche einnahmen, wenn diese nicht in irgendwelchen dunklen löchern versickern, sicher guttun. ich denke nicht, das studiengebühren die kluft zwischen den sozialen schichten weiter aufreissen werden, im gegenteil, sozial schwächere hätten bei einer bessen qualität der hochschulausbildung bessere chanchen, das soziale problem beginnt viel früher, nämlich bereits im kindergartenalter. die kinder aus der unterschicht, die es bis zum abi schaffen, die kriegen auch ihr studium selbst finanziert...aber die meisten kids aus sozialen brennpunkten werden mit sprachkenntnissen von 3 jährigen eingeschult und können nicht mal richtig laufen vor lauter vor-der-glotze-sitzen X(
 
R

regina32

Guest
Ich habe natürlich hier leicht reden, aber ich muss sagen, dass ich es durchaus genossen habe nicht für mein Studium arbeiten zu müssen, und das Geld von meinen Eltern bekommen zu haben. Sie meinten " ein Studium ist auch ein Beruf, den man gut machen müsse, und da habe man keine Zeit fürs Arbeiten nebenbei"

Ich habe nebenbei auch wirklich nichts gemacht, nicht mal exzessive Partys, sondern "nur" studiert. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. :gap und sogar meine erfolgsverwöhnten Eltern waren recht zufrieden....

Ich denke halt immer, dass man, wenn man nebenbei noch arbeiten muss (und jeder hat nun mal nur ein bestimmtes Quantum an Stunden pro Tag, in denen er aufnahmefähig ist) man weniger Zeit und Energie fürs Studium hat. das find ich schade, aber vielleicht bin ich da auch zu "streberhaft".

Aber shannon, ich gebe Dir Recht, die Misere liegt viel früher, schon dort, wo ein paar monate alte Kinder vorm Fernseher sitzen, damit sie still sind...
 
T

tuvalu

Guest
Das Studiengebühren tatsächlich die Qualität an den Universitäten verbessern ist nur ein mögliches Szenario. Es wäre doch ebenso möglich, dass hierin die Chance gesehen wird, die Finanzierung dieser lästigen Bildungseinrichtung endlich abzutreten. Es wäre durchaus denkbar, dass der Staat die Gelder für Universitäten zurückfährt. Und dies wäre sogar begründet, denn schließlich nehmen diese ja selbst Geld ein. Eine Qualitätsverbesserung wird sich sicherlich am ehesten dadurch zeigen, dass weniger Menschen studieren gehen und die Unis nicht mehr ganz so voll sind.

Der für die Universitäten teure Langzeitstudent ist meiner Meinung nach eher ein Mythos. Solche Leute könnten die Universitäten schließlich nur "verstopfen", wenn sie jedes Semester gleich viele Veranstaltungen (Vorlesungen, Seminare, Praktika) belegen würden, wie "Kurzzeitstudenten". Da stellt sich allerdings die Fragen, warum diese dann für ihr Studium länger brauchen sollten, wenn sie doch an so vielen Veranstaltungen teilnehmen. Es ist eher ein langsameres Studieren, es werden weniger Veranstaltungen pro Semester überhaupt besucht. Die Gründe dafür können natürlich äußerst verschieden sein und sind es auch.
Die Frage ist nur, inwiefern jemand, der pro Semester seltener an der Universität ist und über das gesamte Studium hinweg nicht unbedingt mehr Veranstaltungen besucht, tatsächlich diese Institution überlastet? Dem steht auch nicht das Motiv für ein Studium (z.B. niedrigere Kassenbeiträge) entgegen, denn auch diese Studenten hätten keinen Grund, für ein zweimal so lange dauernes Studium auch zweimal so viele Veranstaltungen zu besuchen.
 
Oben