I
IlkaM.
Guest
Ich persönlich finde die Idee, Kleinkinder alleine (ein-)schlafen zu lassen, auch problematisch. Und zwar deshalb, weil bei all dieser Selbstverständlichkeit, mit der vorausgesetzt wird, man könne ihnen das schon antrainieren, oft vergessen wird, dass dieses Phänomen der isolierten Schlafzimmer geschichtlich betrachtet ein sehr neumodisches ist.
Wie sieht es denn heute in vielen Familien aus? Da liegen nicht mehr Geschwister zusammen in einem Zimmer oder gar ganze Familien und haben somit einander, sondern da liegen Einzelkinder, die dann tatsächlich ganz alleine sind.
Auf der anderen Seite denke ich mir auch, ist das für die allermeisten Kinder wohl kein Trauma, das sie jetzt ihr Leben lang nicht verarbeiten können. Ob es Auswirkungen auf ihre Psyche hat, ist keinesfalls sicher - weder in die eine Richtung ("Selbstständigkeit") noch in die andere ("Verlassensängste").
Kannst Du, Supergirl, denn ahnen, woran es liegt, dass der Kleine so schlecht schläft zur Zeit? Bei uns war es vor einiger Zeit auch so - meine Tochter ist jetzt fast vier und zieht so langsam in Erwägung, dass die Möglichkeit besteht, dass sie nachts alleine in ihrem Bett liegt und wir dann nur kommen, wenn sie uns ruft (einschlafen tut sie lange nicht alleine). Einsamkeit war bei ihr also nicht der Grund. Ich hatte eher das Gefühl, dass sie nicht abschalten konnte. Sie war zu überladen, stand unter Hochspannung. Und: Sie fürchtet sich - laut eigener Aussage - vor "der Dunkelheit und vor bösen Tieren".
Eine psychische Überlastung bei Dreijährigen kommt - so vermute ich - durch einen Entwicklungssprung: Sie treten ins soziale Leben ein und fangen an, sich wirklich mit anderen Kindern auseinanderzusetzen, sich in der Gruppe einzufinden - lernen Normen, Regeln, soziales Miteinander. Sie erleben Enttäuschungen, Zurückweisungen, aber auch Freude, Aufregung ("Ich habe heute ganz viel mit XY gespielt, die ist jetzt meine allerbeste Freundin! Und zu meinem Geburtstag lade ich sie auch ein..."). Es ist eine Zeit, in der der elterliche Einfluss beginnt, abzunehmen. Das Kind tritt hinaus in die Welt (um es mal pathetisch auszudrücken), braucht aber gleichzeitig noch diesen sichern Hafen und die absolute Gewissheit, jederzeit auf die Eltern zurückgreifen zu können! (Meine Tochter: Niemand, der sie in freier Wildbahn und bei der Auseinandersetzung mit anderen Kindern erlebt, würde vermuten, dass sie niemals alleine auf einen Kindergeburtstag gehen würde :hae? Sie braucht das sichere Terrain (Kindergarten und Hausumgebung) oder aber MICH, um sich so selbstbewusst geben zu können.)
Was tun? Lange Rede kurzer Tipp: Versuche es mal mit Entspannungstechniken! Für mich war einige Zeit lang die CD "Zauberschloss" von Arnd Stein das Wundermittel. Ein 30minütiges Stück, das Kinder so ab 3 behutsam und liebevoll in den Schlaf führt. Die ersten grob 20 Minuten sind zum Abschalten gedacht (da muss also noch keine Müdigkeit erwartet werden), die letzten 10 Minuten geht es dann subito pronto in den Tiefschlaf. Hat sogar bei meiner Koksmaus funktioniert - bis sie es geschnallt hat und sich inzwischen weigert, die *Zitat* "doofe Musik" anzuhören, die "nur zur Entspannung und zum Schlafen da ist". Aber da hatte sie die große Krisenzeit schon hinter sich gelassen.
Du kannst es auch mit einer anderen Musik oder einem Hörspiel versuchen. Ansage: "Du legst Dich ins Bett und darfst noch eine Geschichte hören." Ob Ihr für die Zeit zum Kuscheln dableibt oder nicht, bleibt Euch überlassen (vielleicht ist es ok für Euch, zumindest bis 20:00 Uhr bei ihm zu bleiben?). Schön finde ich zum Beispiel auch die Sandmännchen-Geschichten. Aber es soll ja auch Kinder geben, die schlafen am besten bei Whinnie Pooh ein oder bei Bob dem Baumeister.
Vielleicht findest Du aber auch eine ganz andere Ursache - vielleicht stimmt der Schlafrythmus für ihn so irgendwie nicht. Das wäre natürlich nicht optimal, denn ob Ihr daran wirklich etwas ändern könntet, bleibt dahingestellt.
In jedem Fall wünsche ich gute Nerven! Und seid Euch sicher: Es geht vielen Eltern so! :maldrueck
Wie sieht es denn heute in vielen Familien aus? Da liegen nicht mehr Geschwister zusammen in einem Zimmer oder gar ganze Familien und haben somit einander, sondern da liegen Einzelkinder, die dann tatsächlich ganz alleine sind.
Auf der anderen Seite denke ich mir auch, ist das für die allermeisten Kinder wohl kein Trauma, das sie jetzt ihr Leben lang nicht verarbeiten können. Ob es Auswirkungen auf ihre Psyche hat, ist keinesfalls sicher - weder in die eine Richtung ("Selbstständigkeit") noch in die andere ("Verlassensängste").
Kannst Du, Supergirl, denn ahnen, woran es liegt, dass der Kleine so schlecht schläft zur Zeit? Bei uns war es vor einiger Zeit auch so - meine Tochter ist jetzt fast vier und zieht so langsam in Erwägung, dass die Möglichkeit besteht, dass sie nachts alleine in ihrem Bett liegt und wir dann nur kommen, wenn sie uns ruft (einschlafen tut sie lange nicht alleine). Einsamkeit war bei ihr also nicht der Grund. Ich hatte eher das Gefühl, dass sie nicht abschalten konnte. Sie war zu überladen, stand unter Hochspannung. Und: Sie fürchtet sich - laut eigener Aussage - vor "der Dunkelheit und vor bösen Tieren".
Eine psychische Überlastung bei Dreijährigen kommt - so vermute ich - durch einen Entwicklungssprung: Sie treten ins soziale Leben ein und fangen an, sich wirklich mit anderen Kindern auseinanderzusetzen, sich in der Gruppe einzufinden - lernen Normen, Regeln, soziales Miteinander. Sie erleben Enttäuschungen, Zurückweisungen, aber auch Freude, Aufregung ("Ich habe heute ganz viel mit XY gespielt, die ist jetzt meine allerbeste Freundin! Und zu meinem Geburtstag lade ich sie auch ein..."). Es ist eine Zeit, in der der elterliche Einfluss beginnt, abzunehmen. Das Kind tritt hinaus in die Welt (um es mal pathetisch auszudrücken), braucht aber gleichzeitig noch diesen sichern Hafen und die absolute Gewissheit, jederzeit auf die Eltern zurückgreifen zu können! (Meine Tochter: Niemand, der sie in freier Wildbahn und bei der Auseinandersetzung mit anderen Kindern erlebt, würde vermuten, dass sie niemals alleine auf einen Kindergeburtstag gehen würde :hae? Sie braucht das sichere Terrain (Kindergarten und Hausumgebung) oder aber MICH, um sich so selbstbewusst geben zu können.)
Was tun? Lange Rede kurzer Tipp: Versuche es mal mit Entspannungstechniken! Für mich war einige Zeit lang die CD "Zauberschloss" von Arnd Stein das Wundermittel. Ein 30minütiges Stück, das Kinder so ab 3 behutsam und liebevoll in den Schlaf führt. Die ersten grob 20 Minuten sind zum Abschalten gedacht (da muss also noch keine Müdigkeit erwartet werden), die letzten 10 Minuten geht es dann subito pronto in den Tiefschlaf. Hat sogar bei meiner Koksmaus funktioniert - bis sie es geschnallt hat und sich inzwischen weigert, die *Zitat* "doofe Musik" anzuhören, die "nur zur Entspannung und zum Schlafen da ist". Aber da hatte sie die große Krisenzeit schon hinter sich gelassen.
Du kannst es auch mit einer anderen Musik oder einem Hörspiel versuchen. Ansage: "Du legst Dich ins Bett und darfst noch eine Geschichte hören." Ob Ihr für die Zeit zum Kuscheln dableibt oder nicht, bleibt Euch überlassen (vielleicht ist es ok für Euch, zumindest bis 20:00 Uhr bei ihm zu bleiben?). Schön finde ich zum Beispiel auch die Sandmännchen-Geschichten. Aber es soll ja auch Kinder geben, die schlafen am besten bei Whinnie Pooh ein oder bei Bob dem Baumeister.
Vielleicht findest Du aber auch eine ganz andere Ursache - vielleicht stimmt der Schlafrythmus für ihn so irgendwie nicht. Das wäre natürlich nicht optimal, denn ob Ihr daran wirklich etwas ändern könntet, bleibt dahingestellt.
In jedem Fall wünsche ich gute Nerven! Und seid Euch sicher: Es geht vielen Eltern so! :maldrueck