Innere Kündigung

schnuppe

Aktives Mitglied
Sassenach: Ich auch :zwinker:.

Bernd, Deine Worte in Gottes Gehörgang, aber ich kenne Rudel von Männern, die leider noch nicht mitgekriegt haben, daß das Mittelalter seit zwei, drei Tagen vorbei ist. (Kenne andere auch, aber die scheinen in der Minderheit zu sein)
Und daß in ihren Beziehungen dann irgendwas schief läuft, liegt, Gott bewahre natürlich nicht an ihnen, sondern an diesen undankbaren und egoistischen Frauen. Da gibts noch viel Arbeit zu leisten, besonders von den Müttern, die Söhne erziehen....

Nochmal zurück zum eigentlichen Thema.
Schiffchen, ich hoffe für Dich und drück Dir alle Daumen, daß Du es schaffst, Dir (kleine) Freiräume zu schaffen. Du kannst und vor allem, Du MUßT es gar nicht jedem Recht machen und für jeden und alles verantwortlich sein. Ich kenne das nur zu gut, ich hatte mich in dieselbe Lage manövriert.
Du bist auch ein Mensch und Geben und Nehmen in einer Familie bedeutet nicht, daß Eine gibt und alle anderen nehmen.

Alles Gute, Du schaffst das. Und wenn Du Gefahr läufst, wieder umzukippen, dann schreib hier, wir möbeln Dich wieder auf!

LG, Schnuppe
 

Schiffchen

Namhaftes Mitglied
Ach Bernd, ich könnt Dich knuddeln :bigkiss Euch anderen natürlich auch :bigkiss

Nun muß ich aber auch mal ein bißchen meinen Mann verteidigen - er ist schon so einer, der hilft. Aber er sieht es oft nicht von allein - ich muß es ihm sagen. Aber dann macht er es auch.

Ich hatte einen Vater (d.h. ich hab ihn noch , aber ich weiß nicht sogenau, wo :sn7 ), der im Haushalt und im Garten so gut wie nie was getan hat. Und wenn doch, wurde uns das auch nach drei Monaten nochmal auf's Brot geschmiert. :uebel Meine Mutter war Vollzeit beschäftigt und war nach 20 Jahren Ehe körperlich am Ende. Nachdem ihr die Ärzte genug Angst gemacht hatten, hat sie Gott sei Dank den Schlußstrich unter dieser Ehe gezogen. :applaus
Mein Mann ist nur von Frauen erzogen worden, die für ihn alles getan haben. :anbet :shake Als wir uns kennenlernten (mit 17!!) hat seine Mutter ihm abends noch liebevoll seine Brote fertiggemacht, frisches Gemüse ordentlich portioniert daneben gelegt und ihm alles auf einem Tablett serviert!! Echt, kein Witz!

Am Anfang unserer gemeinsamen Zeit (wir sind jetzt 24 Jahre zusammen :inlove ) haben wir im Haushalt alles zusammen gemacht. Aber dann kamen irgendwann die Kinder und mein Mann ging arbeiten. Ich war zu Hause.... Irgendwann ist das "gemeinsame" dann unterblieben, ich schaffte es ja auch immer irgendwie, mal mehr, mal weniger gut.

Und dann wurden meine Männer tatsächlich bequem, Du hast Recht, Bernd. Ich war/bin ja für sie da, organisiere, plane, rette... :wand Eine Zeitlang fand ich das wohl auch in Ordnung, sie haben es ja auch anerkannt. Aber auch das wurde dann irgendwann selbstverständlich - und nun gibt es Bemerkungen, wenn es denn mal nicht so läuft. :angryfire

Aber dieses Wochenende hat alle aufgeschreckt - sie sind mal wieder sehr aufmerksam - jeder räumt seinen Kram in die Spülmaschine, im Wohnzimmer liegen keine Sachen rum, die Jacken hängen alle auf den entsprechenden Hacken... :schiel Heute abend habe ich gesagt, dass ich das auch bemerke und dass es mich freut. Und mein Großer bekommt schon seit Sonntag seine nasse Wäsche ins Zimmer und "darf" sie selber aufhängen und abnehmen :D Heute nachmittag kam er zu mir und bemerkte, dass er jetzt merken würde, dass das doch auch ganz schön viel Arbeit wäre und das hätte er ja gar nicht gewußt. Neulich mußte er sich sein Hemd selber bügeln und war auch erstaunt, wieviel Arbeit in so einem einfachen Vorgang liegt. :schiel

Ich baue jetzt auf unsere Familiekonferenz, die am Wochenende stattfinden soll. Da werde ich auch das Bild mit dem Berg und der Schaufel anbringen, Bernd. Und die Wünsche der guten Fee, Tina! Und ich bin auch gespannt, was die Frau in der Erziehungsberatungsstelle am Donnerstag sagt. Ich möchte auch gern wissen, ob das Verhalten unseres großen PuBi "normal" ist, welche Grenzen ich setze muß und welche überflüssig sind, wo ich meine Ohren auf Durchzug schalten muß ;D und wann ich hinhören sollte.

Vielleicht geht es ja wieder voran, drückt mir die Daumen. Danke Euch fürs Lesen :bigkiss

LG Schiffchen (mit kleinem c für Natascha :kisses )
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Hab Eure Beiträge jetzt mal so grob überflogen und kann dich sehr gut verstehen.

Die bisherigen Ratschläge kann ich nur so unterschreiben, vielleicht kannst Du noch zusätzlich im Glauben ein wenig Kraft schöpfen, das hilft mir meistens, wenn ich wiedeer mal total down bin ;-)


Ich glaube auch, dass sehr viel an der Erziehung liegt, ob die Männer und auch Jungs später mal im Haushalt mithelfen.

Ich bin die Älteste von 3 Kindern und dummerweise das einzige Mädchen (jetzt Frau *gg*).

Mein Vater ist der geborene Pascha... Das Essen hat pünktlich auf dem Tisch zu stehen und ein Junge hat in der Küche und im Haushalt nichts zu suchen!

Genauso wurden meine zwei Brüder und ich erzogen. Von mir wurde erwartet, dass ich Sonntags kochen helfe, danach die Küche mit saubermache, meine Brüder durften in ihre Zimmer und spielen...

Mittlerweile sind meine Brüder beide verheiratet, und der jüngere ist das Ebenbild meines Vaters... Küche, Haushalt, Kindererziehung ist in seinen Augen alles Frauensache...
Mein anderer Bruder hat zum Glück einen besseren Charakter (der das Paschagehabe gsd übertüncht) und hilft seiner Frau im Haushalt und kocht auch jeden Tag (er hat Koch gelernt), die beiden haben keine Kinder.

Ich selbst habe diese Erziehung leider auch viel zu sehr verinnerlicht und als mein Ex-Mann mir damals im Haushalt geholfen hat, war ich einfach nur erstaunt, weil ich sowas nicht kannte...
Er wiederum ist so aufgewachsen, dass seine Mutter ganztags gearbeitet hat und sein Vater (er war Frührentner) den ganzen Haushalt geschmissen hat, vom Kochen/Backen über die Wäsche und das Putzen...
Er hat es nie anders gesehen...

Mittlerweile bin ich ja Alleinerziehend und ich werde versuchen meinen beiden Jungs beizubringen, dass man sich keinen Zacken aus der Krone bricht, wenn man mal im Haushalt mithilft, obwohl das eigentlich gegen meine tief verwurzelten Erfahrungen spricht *gg*
Es ist wirklich schwer, sich nicht "gehen zu lassen" und den Kids die Sachen an den Hintern tragen zu wollen, weil man es eben nicht anders kennt...


Was die Fee betrifft...
Die hab ich mir auch schon so manchen Tag gewünscht. Ich kann gut nachvollziehen, dass man sich herbeisehnt, dass die Kinder endlich "groß" sind und langsam ihre eigenen Wege gehen. Nicht weil man sie nicht liebt, nein, ich liebe meine Kids über alles - aber weil man endlich irgendwann mal ein Stück Verantwortung abgeben möchte... Weil einen die Last alles perfekt machen zu müssen und IMMER für die Kids dasein zu müssen manchmal einfach fast erdrückt... (gerade als alleinerziehende Mutter mit 2 Kindern mit ADHS...)

Nicht nur einmal kam bei mir der große Neid auf meinen Exmann hoch, wo ich dann dachte: Der weiß gar nicht wie schön er es hat... Abends heimkommen, die Füße hochlegen, Fernseher an und abschalten...
Essen wann er will, ins Bett wann er will, machen was er will... und am Ende dann der tolle WE-Papa sein, der mit den Kindern keinerlei Streß und Termine hat

Ich dagegen kenne kaum einen Tag, an dem ich keinen Termin im Kalender stehen habe, sei es Elterngespräche in der Schule/Tagesgruppe, seien es Arzttermine, sei es Frühförderung, Logopädie, Massagen (das Einzige, was ich momentan für mich mache), 1- 2 x pro Woche ganztags arbeiten, 2 x die Woche Familienhilfe-Termine und und und...

Dazu noch die Endlosdiskussionen der Kids, die Aggressionen die das ADS oft mit sich bringt, dauernd schlichten, schimpfen, beruhigen, managen... - manchmal einfach nur kämpfen...

Das ist ein verdammt harter Job, vielleicht nicht körperlich, aber sowas geht verdammt an die Psyche...


Andererseits wenn ich mir wünschen könnte, dass ich - wie mein Ex - einfach lieber den ganzen Tag arbeiten gehen würde, um dann abends nach HAuse zu kommen und die Füße hochzulegen und meine Kinder nicht zu haben (in der Vorstellung), dann wäre ich nur ein halber Mensch...

Ich könnte sie niemals abgeben (auch nicht zu meinem Ex), ich bereue es keine Sekunde, dass ich sie bekommen habe, und ich glaube selbst nach dieser bisherigen Lebenserfahrung würde ich in einem zweiten Leben nicht auf sie verzichten wollen.

Vielleicht würde ich mir von der Fee einfach nur wünschen, dass beide völlig gesund wären, weil ich mir ganz sicher bin, dass sich dieser "Kampf" für meine Kinder irgendwann auszahlt...- und so wird es sicherlich auch bei Dir sein...

Sei lieb gedrückt... :maldrueck

Sorry, hab jetzt leider auch nen ganzen Roman getippt... :whatever
 
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