Traurig -  Kaiserschnitt statt Hausgeburt

limola

Mitglied
an einem 15. im Winter des letzten Jahrhunderts, da hatte ich kurz nach Mitternacht mein Kind zur Welt gebracht.

Leider konnte ich es da nicht hören, sehen, schmecken, man hatte mich per Vollnarkose flach gelegt.

Das war das Ende einer 24 Stunden vorher begonnenen Hausgeburt, und mir ging es einfach nur scheiße:

Der Frust, schlecht gebährt zu haben.

Die Wut, nix machen zu können, als sich der zum Glück existenten Schulmedizin (ja, man kann sie nicht nur verachten!) unters Messer zu liefern.

Trauer.

Sorge.

Entstelltsein.

Oh, war ich wütend, auf das, was mich im OP erwartete, hatte mich kein Vorbereitungskurs, kein Buch und kein Mutterweib vorbereitet.

Ich wollte immer noch mal andere Frauen fragen:
Wie habt Ihr "Euer" Aufschneiden erlebt? Geplant, nicht geplant?
Gibt es auch andere Frauen, die unschöne Erfahrungen mit der Haushebamme gemacht haben, etwa weil sie eine Fehlstellung nicht erkannt hat, zu dominant war und Euch Eure Bedenken ausgeredet hat, alles sei okay, nur Ihr nicht?

Ich will das hören! Also schreibt!

:aetsch

LIMOLA
 

eva.m.p

Pause
hm, gehört der Thread vielleicht eher unter "so hab ich die geburt erlebt" ? vielleicht könnte man den ja verschieben...

und dann kommen bestimmt auch einige Antworten, limola... ;D
 

eva.m.p

Pause
das können nur bestimmte Moderatoren... war auch eher an die gerichtet meine Bitte...

macht ja nichts, war auch irgendwann mal neu... ;-)
 
E

Elchen

Guest
Original von limola

Oh, war ich wütend, auf das, was mich im OP erwartete, hatte mich kein Vorbereitungskurs, kein Buch und kein Mutterweib vorbereitet.


LIMOLA

Ohja,wie ich gerade diesen Satz nchvollziehen kann...Niemals im Leben hätte ich beim ersten Kind erwartet,einen KS zu bekommen,habe mir niemals darüber Gedanken gemacht......Hatte mir eher Gedanken gemacht ,ene Frühgeburt zu bekommen,da ichlange Vorwehen hatte(aber auch das traf dank Medikamenten nicht ein ;-) ).

Wie habe ich den KS erlebt....Ich würde sagen,wie habe ich überhaupt die Geburt meines ersten Kindes erlebt..Fürmich war es ehrlich gesagt Horror,und ich erinnere mich nicht gerne daran,und wollte auch nie mehr Kinder haben danach ;-)

Mir platze abends zu Hause im Bett schwallartig die Fruchtblase..Alleine das war schon ein Riesen Schreck.Ich stopfte mir ein Handtuch in den Slip und mein Mann brachte mich liegend in die Klinik....Dort angekommen wurden die nötigen Untersuchungen gemacht und eigentlich ging auch alles furchtbar schnell und vor allem sehr,sehr schmerzhaft voran..Ich war so um 22 Uhr in der Klinik,um nicht mal 1.30 Uhr morgens war der Muttermund vollständig geöffnet.......Da ich aber so unheimliche Schmerzen hatte,wollte ich gerne die PDA..Die Hebamme riet n´mir davon ab,sie meinte,bis die wirke,wäre mein Sohn da..........

Leider war es nicht so.Ihc lag auf diesem Gebärstuhl und dachte,ich werde wahnsinnig vor Schmerzen,Presswehen,Übelkeit und Müdikeit..Und das schlimmste war,mein Sohn kam trotz Pressens,trotz Lagenwechsels,trotz allem nicht raus... :(

Es wurde mehrere Ärzte gerufen,ich selber bekam vor Erschöpfung gar nicht mehr so vie mit und wollte auch gar nicht mehr so viel mitkriegen,ich wollte nur,daß das Kind da raus kommt..Es wurden untenrum Geräte eingeführt,um den Sauerstoffgehalt meines Sohnes im Kopf zu messen,ich wurde wegen der Erschöpung nochmal an einen Tropf gehängt,um kurzzeitig die Wehen etwas zu stoppen,damit ich zur Ruhe kam,denn die Wehen waren laufend da..

Irgendwann ging alles nur noch ganz schnell,ich wurde in den OP geschoben,OP fertig gemacht,ich zitterte am ganzen Körper,hatte ich zu der Zeit niemals eine Vollnarkose geschweige denn eine Operation erlebt..

Ic kann mich aber noch an meinen allerletzten Gedanken erinnern..ENDLICH IST ES VORBEI....
 
E

Elchen

Guest
Als ich ungefähr 1,5 Stunden später kurz erwachte,gings mir scheisse..ich konnte kaum deutlich reden,ich wollte nur wissen,ob es meinem Sohn gut ging.....Mein Mann saß neben mir und hielt mir die Hand und zeigte mir Sven,der bereits neben mirin seinem Gitterbettchen lag und schlief...Diese Gefühl werde ich niemals mehr vergessen :love1 Ich war einfach nur verliebt und soooooooo müde............

Sven und ich haben den KS einigermaßen gut überstanden....Die Schmerzen waren schon gewalltig,wobei sich die Methoden bei KS ja doch geändert haben..ich lag die ersten zweit Tage nur im Bett,war gefesselt an Tropf und Katheder,der Faden der OP musste eine Woche später gezogen werden(heute werden ja auflösbare verwendet)

Alles in allem wars fürs mich grauenvoll.Ich konnte mich nicht so um meinen Sohn kümmern,wie ich es gerne gemacht hätte.Ichkonnte nicht aufstehen,wenn ich ihn schreinen hörte,ich war sehr unglücklich und das Stillen hatte auch nicht geklappt...

Ganz kurz noch dazu.Mein zweiter Sohn kam auc ungeplant oer KS auf die Welt,aber einfach in einem viel ruogeren Umfeld...Ich hatte zwar nicht mal 3 Stunden Zeit ,mich darauf vorzubereiten,daß auch dieser Sohn mit KS kommen würde,aber ich war etwas gefestigter,obwohl ich eine Heiden Angst hatte.....Um 18 Uhr waren wir in der Klinik,um 21,30 Uhr war Nils da...


Ich bin unendlich tarurig,das Gefühl einer normalen Geburt niemals erfahren zu dürfen,aber ich bin froh,daß Beide Kinder gesund und muter sind.....

Mich gezielt für einen KS entscheiden würde ich aber NIEMALS!!Ich hatte lange Probleme,damit zurecht zu kommen vom seelischen her und ich habe dadurch 2 OPs durchstehen müssen und eine Narbe(die aber recht gut verheilt ist)

Ist zwar etwas viel geworden,aber es tat gut,sich das mal von der Seele zu schreiben..Während ich das schreibe,hab ich das Gefühl,es wäre gestern gewesen....
 
M

Mirsche

Guest
Hallo
hatte auch eine sekundäre Sektio nach 30 Stunden Wehen, einem Schmrezmittel, das nicht wirkte, einer Pda, die nicht wirkte und deren Einführung geschlagene 30 Minuten dauerte, unter heftigsten Wehen, bei denen ich mich nicht bewegen durfte, Presswehen, die so heftig waren, dass ich das ganze KH zusammengeschrien habe und einem Arzt der hereinkam und dümmlich fragte: "Was ist denn mit Ihnen los?" :shake
Als ich dann gefragt wurde, ob ich einen KS "wünsche" oder noch "ein paar Stunden warten wolle, ob sich noch was tue" hab ich nur geschrien "schneidet das Kind raus" :rofl Ich konnte einfach nicht mehr. Mir wurden Wehenhemmer gespritzt, die auch nicht wirkten und ein Katheter gelegt. Ich kam mir total ausgeliefert vor und dazu diese Hammerschmerzen, meine Zähne hörten gar nicht mehr auf zu klappern.
Endlich war ein OP frei, ich bekam eine Spinale - diesmal unter Presswehen :sn7 und dann spürte ich vom Zwerchfell abwärts garnichts mehr. Von der OP selbst bekam ich kaum was mit, ich befand mich in einer Art Dämmerzustand. Als ich dann meinen Sohn kurz schreien hörte, überkam mich ein unerklärliches Glückdgefühl, das aber nicht lange andauerte, weil der Kleine gleich rausgebracht wurde. Als er untersucht war, bekam ich ihn kurz hingehalten, aber da mein Körper taub war, konnte ich ihn nicht mal anfassen :heul Das war so furchtbar und das Nähen schien ewig zu dauern.
 
M

Mirsche

Guest
Irgendwann wurde ich dann zu meinem Kind gebracht und ich konnte ihn kur anlegen, dann mussten wirauf das Stationszimmer und mein Freund wurde nach Hause geschickt (sullivan kam abends um 22.20 Uhr).
Ich musste mein Kind den Stationsschwestern überlassen, weil ich mich ja kaum bewegen konnte.
Bis zum dritten Tag hab ich Sullivan kein einziges Mal nackt gesehen.
Ich konnte auch nicht wirklich begreifen dass er MEIN Kind war, mir fehlte da einfach der Bezug von dem "Ding" in meinem Bauch zu dem kleinen Säugling in meinen Armen.
Ich hatte mir so gewünscht, ambulant zu entbinden, hatte gewollt, dass die Nabelschnur erst abgeschnitten würde, wenn sie nicht mehr pulsierte, hatte mich so auf den Augenblick gefreut, in dem ich mein Kind nackig auf den Bauch gelegt bekomme und den Kleinen zusammen mit meinem Freund genießen konnte. Und jetzt war alles anders.
Letzte Woche hab ich erfahren, dass ich aufgrund meines Beckens wahrscheinlich nie ein Kind natürlich zur Welt bringen kann.
 
K

Käthe

Guest
Ich hatte auch einen Kaiserschnitt.
Und zwar bin ich eine Woche vor ET ins KH, weil ich durch meine Hüfte nichtmal 30 Min am Stück schlafen, sitzen, liegen,... konnte. Die Ärzte haben sich das angeguckt und wollte einleiten, was sie dann auch getan haben.
Das zog sich dann ein paar Tagen mit Gel und Tabletten und es tat sich absolut nix. Dann, am 4. Tag abends wollte ich nicht mehr. Meine Hüftschmerzen wurden immer stärker, ich war völlig mit den Nerven runter und der Mumu war nichtmal ein Fitzelchen aufgegangen, keine Wehen, kein gar nichts. Und mir glaubte ja niemand, als ich fragte, ob man das stärker antreiben kann, weil ich nicht mehr konnte. Ihc hab hab dann nach einem KS gefragt und mir somit erstmal den geballten "Zorn" der versammelten Hebis zugezogen. Mit einemal war niemand mehr so richtig nett zu mir. Aber dafür wusste ich, dass ich es bald überstanden haben werde, weil der KS für den darauffolgenden SOnntag angesetzt wurde.
Um 7 Uhr fand ich mich mal wieder zum CTG Schreiben bei den Hebis wieder und wurde soweit fertig gemacht (Thrombosestrümpfe, "Kittel", Braunüle...). Und dann warteten wir und warteten und es passierte nichts! Um 12 Uhr kam jemand und legte den Zugang für die PDA- denn Fynns ersten Schrei wollte ich unbedingt hören. Dann warteten wir wieder. Beide sehr nervös und sehr hungrig- schließlich hatten wir noch nichts gegessen.
Um 16 Uhr wurde ich dann endlich in den OP geschoben, es wurde getan und gemacht und dann wurde die PDA auch endlich gesetzt, mein Mann setzte sich an meinen Kopf und wir harrten der Dinge, die da kommen mögen.
Dann hörten wir nur noch:" 17 Uhr, erster Schnitt." Und dann ging das Elend erst richtig los- die PDA wirkte nicht richtig, ich hatte höllische Schmerzen und "jammerte" rum. Schließlich spritzte der Narkosearzt zweimal nach, was aber insofern nichts brachte, als das mir trotzdem noch alles weh tat und ich am Heulen war. (Gewirkt hat die PDA erst, als ich mit Fynn im Wehenzimmer lag, da war dann brustabwärts alles taub.)
Wir hörten "17.05 Kind ist da" und hörten jemanden gluckern- Fynn war da. Er hat nicht geweint, sondern nur ein bisschen gemaunzt. Mir wurde Fynn schnell gezeigt (zu schnell, ich hab nix gesehen), dann ging mein Mann mit zur ersten Untersuchung. Anschließend legte man ihm Fynn in die Arme und er hielt mir Fynn an die Wange- anfassen konnte ich Fynn nicht, weil jeder sich weigerte, mir auch nur einen Arm loszuschnallen.

Ich habe mich 2 Tage nicht bewegen können, weil mir irgendwas im Oberkörper gequetscht wurde, weil mein Bauch höllisch weh tat... Gewickelt wurde Fynn durch die Schwestern, die nicht einsahen, dass ich bei jedem Stillem um eine frische Windel bat- 2 am Tag hätten denen ihrer Reaktion nach wohl gereicht. :shake
Ähnlich wie Mira habe ich ein paar Tage gebraucht, um zu begreifen^, dass Fynn jetzt da ist, dass er MEIN Kind ist und nicht irgendein Säugling.

Ich hab auch heute noch dran zu knabbern, dass ich so ein "Weichei" war und wg. meiner Schmerzen um einen KS bat. Es tut mir auch heute noch weh, dass ich meine erträumte Geburt nicht hatte- erst wollte ich in ein Geburtshaus, das nächste wäre aber 2 h entfernt gewesen. Ich hatte mich dann auf eine Wassergeburt vorbereitet, wollte 2,3 Tage später nach Hause.

Jedenfalls weiß ich, dass ich bei unserem nächsten Kind ALLE Schmerzen, die ich vorher evtl haben werde, aushalten werde und mein Möglichstes tuen werde, um einen KS zu vermeiden. Ich will, dass mein Kind nass, rosig und frisch auf meinem Bauch liegt, dass mein Mann die Nabelschnur durchtrennt, dass wir es riechen und anfassen können, ohne, dass es schon gebadet und angezogen ist. Ich möchte, dass wir nicht in einem kalten Op mit zig "Zuschauern" sind, wenn wir das Kind zum ersten mal berühren...

Liebe Grüße, Käthe
 
M

Mirsche

Guest
Original von Käthe
Ich hab auch heute noch dran zu knabbern, dass ich so ein "Weichei" war und wg. meiner Schmerzen um einen KS bat.
Jedenfalls weiß ich, dass ich bei unserem nächsten Kind ALLE Schmerzen, die ich vorher evtl haben werde, aushalten werde und mein Möglichstes tuen werde, um einen KS zu vermeiden.

So geht es mir auch, auch wenn mein verstand sagt, dass es ja nix gebracht hätte, wenn ich weiter ausgehalten hätte.
Jetzt, aus gebührendem Abstand lässt sich leicht sagen: Nächstes mal gebe ich nicht so schnell auf aber keine von uns kann sich mehr in diese Situation reinfühlen. :shake
Ich würde mich nicht so auf eine normale Geburt versteifen, sonst bist du nachher umso enttäuschter wenns wieder nicht klappt :maldrueck
 
M

Mirsche

Guest
Käthe: Außerdem hat das echt nix mit Weichei zu tun!!!! Du hast ja nicht aus purer Willkür aufgegeben, so: "So, jetzt mag ich nimma, holt bitte das Kind per Kaiserschnitt raus, ich bin müde" oder so ähnlich. Sondern WEIL DU AM ENDE WARST!!!
Jeder Mensch hat seine Grenzen und du hattest deine eben erreicht, da hast du doch keinen Einfluss drauf!
Mach dich bloß nicht selbst fertig damit! UNd wenn irgendjemand diesbezüglich Andeutungen dazu macht, bitte ihn doch mal nett darum, sich für ein paar Stunden auf die Streckbank zu legen, wie er sich dann fühlt :angryfire
 

SnackBar

Aktives Mitglied
:heul

Oh Mann, ich kann Euch alle so gut verstehen!!! Meine Kleine ist auch per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. Ich frage mich heute noch, ob sie auf natürlichem Wege gekommen wäre, wenn ich nicht sofort ins Krankenhaus gefahren wäre, nachdem sich der Schleimpfropf gelöst hat. Ich wollte eigentlich auch gar nicht hin fahren, aber mein Frauenarzt riet mir dazu, da ich bereits 10 Tage über dem Termin war. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich hatte bereits eine Woche wehen. Ich war nur noch ein nervliches Wrack. Ich hatte eine Woche auch nicht mehr geschlafen... Als ich im KH war, sagte man mir, das wären nur Frustrationswehen, die nichts bewirken. Nachdem die Hebammen und Ärzte drei Tage an mir rum versucht haben und sich der MuMu in den letzten 14 Stunden nur 2 cm geöffnet hat, riet man mir zu einem Kaiserschnitt. Mitlerweile war mir alles egal. Meine Mutter hatte Tränen in den Augen, als sie mir hinterher sagte, dass sie mich noch nie so apathisch gesehen hätte. Ich habe so gezittert...
Die Kaiserschnittnarbe ist immer noch nicht richtig verheilt ist häßlich und wülstig und schmerzhaft und wird mich wohl mein Leben lang verfolgen.

Dieses ewige: "Was wäre gewesen, wenn....." Die schönsten und wichtigsten Momente in unserem Leben habe ich verpaßt. Ich habe nicht den Blick in den Augen meines Mannes gesehen, als er die Kleine das erste Mal im Arm hielt, nicht seine Tränen. Ich frag ihn immer mal wieder wie es für ihn war, als er sie in den Armen hielt und ich kann von der Geschichte nicht genug bekommen.

Naja..........

LG SnackBar
 
K

Käthe

Guest
Stimmt schon, Mira, es war nicht aus 'ner Laune raus oder so, aber irgendwie hab ich -jetzt mit dem Abstand- trotzdem so oft das Gefühl, es sei "falsch" gewesen. Und das mit dem Versteifen sagen viele Leute, aber ich muss immerzu dran denken, was es wohl für ein tolles Gefühl ist, ei frisches, rosiges kleines Etwas auf den Bauch gelegt zu bekommen und kein firsch gebadetes, angezogenes Baby. :traene Mal sehen, wie ich denke, wenn es denn in ein paar Jahren soweit ist und Nr. 2 kommt.

Geht es euch eigentlich auch so, dass ihr im "wirklichen" Leben selten und ungern darüber sprecht, wie ihr euch fühlt wg. des KS? Ich fühl mich dann immer so unverstanden, wenn so Kommentare kommen, wie:" Ach, Hauptsache, Fynn ist gesund." "Das machen viele Frauen durch, so schlimm wird's wohl nicht gewesen sein."

@ Snackbar: Ich frag meinen Mann auch ständig danach. Wie Fynn aussah, wie es war, ihn zu sehen, ihn zu halten. Ständig frag ich ih, wie es für ihn war.

Liebe Grüße, Käthe
 

SnackBar

Aktives Mitglied
@ Käthe

Das wollte ich auch als nächstes Fragen, ob ihr auch das Gefühl habt unverstanden zu sein. Anfangs habe ich noch versucht, darüber zu reden, aber diese lapidaren Kommentare haben mich echt genervt.
Mein Mann kann das auch nicht verstehen, für ihn ist das jetzt vorbei und die Frage, "was gewesen wäre, wenn..." kann er auch nicht nachvollziehen, weil ich es ja nicht mehr ändern kann und sicher hat er Recht damit. Trotzdem....

Auch diese Sprüche: "Na Hauptsache sie ist gesund und munter!" Das stellt ja niemand in Frage und darum geht es ja auch nicht. Es ist nur so... eines der schönsten Erlebnisse, die man in einem Leben haben kann, werden halt immer einen bitteren Beigeschmack haben und es wird sich auch niemals ändern. Egal welche rationalen und richtigen Gründe es für einen Kaiserschnitt gegeben hat. Emotionen sind eben nicht wissenschaftlich und rationell.

Mein Frauenarzt meinte, dass das Leben ein Kreislauf sei und einen bestimmten Zweck verfolgt. So wie ein Kind entstanden ist, so wie es auf die Welt gekommen ist, all das wird sich in seinem Leben auf die eine oder andere Art wiederholen, es spiegelt einen Teil seines Wesens wieder...
Ein Trost? Ich weiß es nicht...

LG SnackBar
 
M

Mirsche

Guest
Ich frage meinen Freund auch ständig danach... es ist schlimm zu wissen, dass ich niemals eine "richtige Geburt" erleben darf und das Baby direkt zu mir nehmen kann...

Ja, ich rede so eigentlich kaum über die Geburt, einfach weil ich ja selbst ein schlechtes Gewissen habe, rumzujammern, wo es meinem Kind doch so gut geht und ich so glücklich darüber sein müsste. Bin ich ja auch, keine Frage... ABer die Geburt begleitet mich ständig. nagend, wie ein dunkler Schatten. Ich hab das auch noch nicht wirklich verarbeitet und ich weigere mich auch, darüber ernsthaft nachzudenken...
Ich schau auch keine Sendungen mehr an, in denen Geburten gezeigt werden, weil ich dann mit meiner eigenen konfrontiert werde und das mag ich nicht.

Ich versuche, das alles zu verdrängen und nur mein Kind zu genießen.

Ehrlich gesagt, hat mich auch kaum jemand ernsthaft gefragt, wie die Geburt für mich war. Nur oberflächlich und dann: "Naja, jetzt ist er ja da"
Ja, jetzt ist er da, alles andere muss wohl nebensächlich sein...
 
E

Elchen

Guest
Original von SnackBar
Ich habe nicht den Blick in den Augen meines Mannes gesehen, als er die Kleine das erste Mal im Arm hielt, nicht seine Tränen. Ich frag ihn immer mal wieder wie es für ihn war, als er sie in den Armen hielt und ich kann von der Geschichte nicht genug bekommen.

Naja..........

LG SnackBar

Ohja,wie ich das kenne :( Ich hatte beide Male Vollnarkose,daß einemal wegen dem Not KS,beim anderen gewollt,weil ich so eine Angst hatte..Ihc habe Beide Kinder erst völlig gewaschen und bekleidet eine Stunde später gesehen und mir fehlt bei Beiden dieses stück..Und ich löchere heute noch manchmal meinen Mann :heul Ach Mensch,und ich werde niemals normal entbinden können,auch wenn ich nochmal schwanger werden würde.. :wand
 
K

Käthe

Guest
Eben- klar ist es wichtig und schön, dass unsere Kinder gesund sind. Aber wie du schon sagtes, Snackbar, das schaltet die Gefühle nicht aus. Ich fühl mich manchmal, als hätte ich versagt bei der Geburt... Es wird weniger, dass ich dran denke, mir den schwarzen Peter zuschiebe, aber genau wie beim Stillen denke ich so oft daran, an dieses blöde "was wäre wenn".

Nur mit meiner Mutter hab ich mal wirklich ernsthaft drüber geredet- ich, das erste Kind, kam auch per KS auf die Welt und meiner Mutter ging es genauso wie mir. Das Problem ist nur, dass ich mich mit meiner Mutter zwar gut verstehe, aber von kleinauf ein Papakind war und sich das auch nei geändert hat. Fynn ist auch ein Papakind, auch von Beginn an. Und ich habe, so blöd es klingen mag, Angst, dass mein Mann für Fynn wichtiger ist, als ich es bin. Nicht, weil ich es meinem Mann mißgönne, sicher nicht.

Aber ich hab wenigstens die Chance, normal zu gebären, das ist wenigstens was.

Liebe Grüße, Käthe
 

Sam23

Aktives Mitglied
Wenn ich das von Euch hier so lese, dann frage ich mich warum soviele Frauen einen Wunschkaiserschnitt machen lassen bzw. haben wollen. Weiterhin würde ich bei diesen Frauen dann gerne mal nachfragen, ob sie es ein zweites Mal genauso machen würden oder ob sie normal gebären würden.

Ich hatte nie die Wahl bei mir hieß es damals alles oder nichts. Eine spinale Anästasie bzw. PDA hätte ich aufgrund meiner Blutkrankheit nie bekommen. Somit hatte ich die Wahl entweder total normal zu gebären oder per Kaiserschnitt unter vollnarkose. Vielleicht war es bei mir eine Kopfsache aber ich wollte unbedingt von Anfang an die Geburt voll erleben und habe die ganze Geburt auch nicht so schmerzhaft erlebt nur anstrengend. Ich denke vieles spielt sich im Kopf ab.

LG Yvonne
 
K

Käthe

Guest
Genau das habe ich mich anschließend auch gefragt. Wie, um alles in der Welt, kann frau eine "richtige" Geburt nicht wollen? Nicht, dass ich sie verurteilen will, jeder wie er mag, aber verstehen tu ich's nicht.
Mal abgesehen von Geburtserlebnis an sich- man kan sich doch nicht gleich um sein Kind kümmern, muss ständig fremde Leute zulassen. Und das mit Absicht?! Meine Bettnachbarin im KH hatte einen WKS. Und die konnte nach einem Tag schon aufstehen und alles machen. Es gibt also solche und solche. Ich bin am 2. Tag, als der Blasenkatheter gezogen wurde, nur mit 'ner Schwester und meinem Mann überhaupt hoch gekommen, auf dem Weg zum Klo (4m?) bin ich fast auf allen Vieren gekrochen. Ich bin noch wochenlang später wg. der Schmerzen in einer Schonhaltung durch die Gegend gelaufen. Sie hatte nix, musste nur einen Tag lang Schmerzmittel nehmen und konnte locker flockig aufrecht durch die Gegend rennen, duschen... Ich hab 3 Tage auf meinem Zimmer gegessen und geduscht hab ich am 2. Tag- aber fragt nicht wie... :sn7

Liebe Grüße, Käthe
 

SnackBar

Aktives Mitglied
Bei mir war es ähnlich wie bei Dir, Käthe. Ich hatte auch ohne Ende Schmerzen. Ich war in den ersten Tagen nach der OP so sehr mit mir beschäftigt, dass ich mich nicht richtig um meine Tochter kümmern konnte. Ich konnte nicht aufstehen, ich konnte mich nicht bewegen. Ich konnte in den ersten Tagen nicht duschen.
Dagegen waren die entzündeten Brustwarzen ein Sch**ßdreck. Ich konnte ja nur immer im Liegen stillen und durch die einseitige Belastung der Brustwarzen, hing mir halt die Haut in Fetzen runter.
Die Entwürdigung im Intimbereich gewaschen zu werden, in seinem Blut zu liegen und nicht mal selbst in der Lage zu sein, sich so eine popelige Binde zu wechseln...
Je mehr ich darüber nachdenke, um so wütender werde ich und mir wird klar, dass auch ich eine Meisterin des Verdrängens bin.

Bei einer Freundin von mir war es so, wie bei Deiner Bettnachbarin, die hatte auch einen Wunschkaiserschnitt und hatte gar nichts. Die konnte auch direkt wieder aufstehen.
Meine Trainerin konnte ja gar nicht verstehen, dass ich nach acht Wochen Sportpause nicht in der Lage war, wieder beim Tanzen mitzumachen, weil ich Angst hatte mich auf den Bauch zu legen...
Ich könnte ewig so weiter machen....

LG SnackBar
 
K

Käthe

Guest
Gsd wurde ich nicht im Intimbereich gewaschen, meine Binde hab ich am nächsten (also dem 2. Tag) Tag wechseln, als ich auf die Toilette musste.
Aber mir hat es gereicht, in diesem Gestell zu lieges während des KS. Untendrunter nix an, dieses lächerliche Hemdchen rutsche durch mein Liegen so hoch, dass sogar die Brust frei lag. Das war für mich schon ätzend genug. Jeder Hans und Franz konnte geradewegs in mich hineinstarren.
Jetzt, wo ich drüber rede, schwappt auch einiges wieder hoch, woran ich ewig nicht gedacht habe. Sogar die Schwester, die mich halb zum Klo geschleppt hat, konnte nicht verstehen, warum ich so "wehleidig" bin. :shake
War es bei euch auch so, dass ihr euch nicht getraut habt, auf's Klo zu gehen? Ich musste 'ne ganze Weile lang Wasser nebenher laufen lassen, um "loslassen" zu können. Ich hatte auch lange kein Gefühl dafür, wann und ob ich muss. Ich bin dann einfach in regelmäßigen Abständen auf's Klo, aber dass ich Druck auf der Blase hatte? Nix.

Sieht deine Narbe auch so komisch aus, Snackbar? Ich bin geklammert worden und an den Enden ist die Haut schon eider recht flach, in der Mitte noch total wulstig. Die Narbe juckt und schmerzt auch recht oft und ist noch so rötlich- violett.

Liebe Grüße, Käthe
 
M

Mirsche

Guest
Original von Käthe
Das Problem ist nur, dass ich mich mit meiner Mutter zwar gut verstehe, aber von kleinauf ein Papakind war und sich das auch nei geändert hat. Fynn ist auch ein Papakind, auch von Beginn an. Und ich habe, so blöd es klingen mag, Angst, dass mein Mann für Fynn wichtiger ist, als ich es bin. Nicht, weil ich es meinem Mann mißgönne, sicher nicht.

Aber ich hab wenigstens die Chance, normal zu gebären, das ist wenigstens was.

Liebe Grüße, Käthe

Käthe, die gleichen Ängste hab ich auch, es fällt mir schwer sie vor mir zuzugeben weil das ja eigentlich voll egoistisch ist. :(
Mein Freund war auch ein KS ud ist bis heute total auf seinen Vater fixiert. Ich hab auch mal gelesen, dass man zu dem Elternteil ein besseres Verhältnis haben soll, den man nach der Geburt zuerst gesehen hat. Bei den meisten, die ich kenne ist das tatsächlich so.
Ich bin wütend über mich selbst, dass mir das so zu schaffen macht aber ändern kann ichs auch nicht :wand

Am erniedrigsten fand ich, wenn sie mir den Urinbeutel vom Katheter gewechselt haben, hab mich kaum getraut was zu trinken ;D
Hab immer versucht mir einzureden, dass das ja für die Schwestern was ganz normales sei aber wirklich funktioniert hats nicht...

Was noch schlimm war: das erste Aufstehen. Ich fühlte mich total furchtbar, hatte ja seit ich ins Krankenhaus gekommen war nicht geduscht und hatte das Gefühl, ich klebe überall. Hatte nur ein Tshirt an (besitze keine Nachthemden) und diese schreckliche Netzunterhose mit der Binde drin und dann kamen drei junge (männliche) Krankengymnasten, zerrten an mir rum und wollten, dass ich aufstehe. Das war so schrecklich!!! Ich tat mein bestes aber jedes Mal, wenn ich versuchte, meinen Oberkörper gerade zu machen, tat es wahnsinnig weh. Die Krankengymnasten hielten mich offensichtlich für total verweichlicht. irgendwann gelang es mir dann wenigstens, die zwei schritte zum waschbecken zu gehen und konnte mich - vor den Augen aller - wenigstens mal den Oberkörper waschen und Zähne putzen, bevor ich wieder ins Bett zurückgebracht wurde. Nachher stellte sich heraus, dass das Pflaster auf der KS-Wunde auf einen Faden geklebt war und wenn ich aufstand, riss es mir an dem Faden herum. Aber zuerst ist man ja nur die wehleidige Patientin :angryfire
 
E

Elchen

Guest
Also das kann ich zum Glück nicht bestätigen,daß die kinder mehr am Papa hängen,das war bei uns nie so :-D

Natürlich fehlt einem was und man fühlt sich mit KS etwas minderwertig,weil man es nicht geschafft hat,spontan zu entbinden,nichts desto trotz sollten wir uns auch bewundern..Wir haben für unsere Kinder OPs durchgestanden,damit sie gesund auf die Wellt kommen,früher wären sie vielleicht darand gestorben...Also man sollte es zumindest aus gesundheitlichen Gründen auch ein wenig positiv sehen..... :-D
 
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