@ gankerl und stephan
Euer Vergleich mit dem Kuchen und eure logistische Herangehensweise ist so was von männlich. ;D Manchmal beneide ich Männer um diese glasklare Herangehensweise. Und auch gankerls Bemerkung, dass es für die Männer nicht traurig wäre… Das ist so eine gemütliche unkomplizierte Sicht.
Ich glaube, wenn man das nun analysieren würde, käme man dem Geheimnis, was Männer und Frauen unterscheidet, in diesem Forum wieder ein Stückchen näher.
@ anke
Opinion-leader war als Anerkennung gemeint, weil ich deine Statements zwar nicht blind unterschreiben würde, aber nach konzentriertem Durchlesen meistens. :kisses
Mir fällt in diesem Thread auf, wie verschwenderisch hier mit dem Wort Liebe umgegangen wird. Mir kommt es im Zusammenhang mit einer Beziehung – Omas, Tanten, Söhne, Eltern mal alle außen vor – nur sehr sehr schwer über die Lippen. Ich mag und schätze viele Leute, ich bewundere einige, finde manche fast unerträglich anziehend, andere rundweg sympathisch… Das ist doch alles keine Liebe.
Natürlich wäre es klasse, wenn mein Partner alle meine Freundinnen auch mag und schätzt und vielleicht sogar bewundert, aber lieben? Nein, lieben dürfte er nur mich. Und er dürfte mit gar keiner anderen Frau drei Wochen in einem finnischen Blockhaus verbringen. Wenn ich das okay fände, hieße das für mich: Gleichgültigkeit. Aber das ist eben eine ganz persönliche Sicht.
Andersherum würde ich auch immer abchecken, was kann ich ihm zumuten, was tut ihm nicht weh. Ich würde mich gegen ihn nicht durchzusetzen versuchen, wenn ich das Gefühl hätte, dass es ihm weh tut, wenn ich intime Momente mit einem anderen Mann teile. Im Kontakt zu meinen Freundinnen würde ich mir allerdings nicht reinreden lassen, aber im Kontakt zu männlichen Personen wäre es mir wichtig, ihn nicht in Alarmbereitschaft und Unruhe zu versetzen. Klingt vielleicht was altmodisch und ziemlich anpassungswillig, aber für mich heißt „lieben“ eben auch, wir beide Hand in Hand.
Am Anfang ist das ja nicht schwer, da will man sowieso nichts anderes als beim Liebsten zu sein und lässt alles andere außen vor. Aber wenn man vielleicht zehn Jahre zusammen ist und weiß sicher, unsere Beziehung hat eine gute Basis, ich will sie in jedem Fall erhalten, dann würde ich Gefahren aus dem Weg gehen und das auch von meinem Mann erwarten. Ich bin ziemlich anhänglich, nicht in Klettenform, aber was seelische Verbundenheit betrifft, und wenn mein Partner mir sagen würde: Ich will jetzt mit der XY allein nach Finnland, weil das ist schon lange mein Traum und XY gefällt mir ja, wie du weißt… Dann würde ich ihn nicht versuchen, davon abzubringen. Aber allein, dass er den Wunsch äußert, würde für mich bedeuten: Da ist etwas verloren gegangen zwischen uns beiden.
Ich kann nicht zwei Menschen gleichzeitig lieben. Wenn, dann liebe ich einen, und der ist mein Mittelpunkt, und um uns herum schwirren andere, die aus unterschiedlichen Gründen mal fern, mal näher sind.
LG
AnnKathrin