Frage -  Liebe zu zwei Männern ... geht das???

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silentsmile

Guest
Original von Cat_Max
Was für die eine langweilig sein mag, gibt der anderen Sicherheit und !

Von der Seite aus hab ich das noch gar nicht gesehen. Vielleicht ist es ja gerade diese absolute Verlässlichkeit meines Mannes, die mich ab und zu so a bisserl auf Abwege führt........??? :wow
 
S

silentsmile

Guest
Neugier ist ja nun leider ein Geburtsfehler von mir......... :verleg
 

Wolkenschieber

Dive now, work later!
@ Anke endlich sehe ich Dein wahres Gesicht ....

Nun nur wenn ich nicht mehr frage, bin ich nicht mehr neugierig ...

Aber NIEMAND muss alles wissen und DU willst auch nicht alles wissen, Du erinnerst Dich. Also sooooooooooo NEUGIERIG ist NIEMAND.

Jedem das seine und eigentlich bewundere ich Dich :knutsch

:kisses aus Essen

:verleg Ralph
 
S

Susette

Guest
Zum Thema Verlieben

Eigentlich bin ich seit vielen Jahren ständig verliebt. Ich kann gar nicht mehr anders. Vielleicht ist das ja auch eine Sucht. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass es mir schadet. Im Gegenteil, nur so kann ich mich erst richtig entfalten.
(Dieser Beitrag ist jetzt absolut ernst gemeint).
 
Original von silentsmile
Original von Cat_Max
Mir schwebt auch immer in unerfüllteren Phasen so etwas wie von Susette geschildert vor, so eine Art Arrangement für einzelne schöne Stunden fern der Alltagslast ... .

Muss wohl eine Art allgemeiner Frauentraum sein. (

Mir gefällt diese Diskussion immer besser, leider kann ich nicht so oft mitschreiben wie ich will.
Zu obigem Zitat:
Das ist wohl nicht nur ein Frauentraum... Möglicherweise zeichnet dass die emotionsgesteuerten Menschen aus (war es jetzt rechts oder links??) und das gibts auch bei Männern...
 
S

Sadhana

Guest
Ich kann den Ausführungen von Anke nur zustimmen. Eine Beziehung zu dritt oder viert mit ganz viel Liebe ist möglich, solange die Beteiligten sich gut tun und der gegenseitige Respekt an erster Stelle steht. Denn das Herz ist groß genug zu lieben. Wie, ob gleich oder unterschiedlich ist dabei weniger entscheidend. Ein sich gegenseitiges Lassen, ohne Besitzanspruch und Konkurrenzdenken macht viele Variationen von Partnerschaften möglich.

Sadhana
 
E

Elfe66

Guest
@Beeblebrox

mir geht es da genauso wie Dir, ich würde auch gerne öfter hier mitschreiben, aber schaffe es leider auch eher selten.


Die Diskussion ist für mich auch sehr interessant, da ich ja die Frage gestellt habe und nun erstaunt feststelle, daß tatsächlich mehrere Frauen sich über dieses Thema Gedanken machen.
Habe schon gedacht, ich wäre nicht ganz normal :D



Original von Cat_Max

WENN ich nun beschlossen habe, meinen Mann bis ans Ende meiner und seiner Tage zu lieben, kann es doch trotzdem irgendwann Diskrepanzen geben!
Ein begabter Verdränger kann diese diskrepanten Impulse vielleicht für immer im Zaum halten und danach leben und ist glücklich ... und das wertschätze ich sehr und freue mich für diesen Menschen!
Muss ich mich konsequenterweise trennen, NUR weil meine Liebe irgendwie nicht mehr ganz so heil, strahlend und unzerkratzt ist wie noch vor einigen Jahren???? DAS wäre für mich unrealistisch und auch verantwortungslos ... da lass ich lieber mal meinen Gefühlen ein wenig ihren Lauf und halte das eine gewisse Zeit tapfer aus!

Da muß ich Dir zustimmen, CatMax. Für mich ist es ganz klar, daß eine Partnerschaft nach 20 Jahren nicht mehr so ist wie nach einem Jahr, es gibt eben diese Diskrepanzen, aber wenn dieses nicht alles andere in den Schatten stellt, ist das kein Grund, sich zu trennen.
Und das man, gerade in solchen Situationen, wo man mit sich, der Partnerschaft und vielleicht auch noch anderen Dingen unzufrieden ist, empfänglicher ist für anderweitige Gefühle, scheint völlig normal.


Ich bin auch ein Mensch, der sehr gefühlsbetont ist (ist das gut oder schlecht???), und daher passiert es mir eben auch immer mal wieder, daß ich mich verliebe. Finde ich auch absolut nichts verwerfliches dabei.


Eine Dreier- oder gar Viererbeziehrung ist dann wohl schon etwas, wo weniger Leute mit klarkommen würden und ziemlich entsetzt reagieren :wow

Aber ich denke auch, es kann möglich sein, wobei mein Mann sagt, die Frau von meinem "Seitensprungpartner" wäre nicht so sein Fall.
Schade eigentlich, wo wir uns ansonsten doch alle vier sehr gut verstehen :-D

Elfe :winken:
 
Original von Elfe66
Ich bin auch ein Mensch, der sehr gefühlsbetont ist (ist das gut oder schlecht???)

Wie kann das schlecht sein? Es macht vielleicht Probleme, die reine Kopfmenschen nicht haben, aber es beschert auch sehr viele schöne Momente wie wir ja (fast) alle gemeinsam festgestellt haben,

Für mich überwiegen die positiven Aspekte, außerdem ist es wie es ist...
 
E

Elfe66

Guest
War auch nicht ganz ernst gemeint, die Frage ...

Denn, ob jemand mehr kopf- oder gefühlsgesteuert ist, das ist einfach so.

Sicher wäre es manchmal einfacher, wenn ich mehr Kopfmensch wäre, dann hätte ich auch jetzt nicht so viele Probleme, stundenlange Grübeleien und Unsicherheiten.

Aber so ist es eben und ich kann nicht von huete auf morgen sagen, ab heute bin ich nur noch kopfgesteuert. Wahrscheinlich geht es gar nicht, wenn man so veranlagt ist.
 

foisa

Mitglied
ralphi,

ja, in der tat deine beiträge sind doch einfach schön zu lesen.

affären, seitensprung, liebe. ein buntes allerlei. seitensprünge sage ich vergessen, das gönne ich meiner frau von herzen. bei affären habe ich bedenken und ängste. denn da kommen andere defizite zum tragen, die dem partner im alltag fehlen. ich finde es enorm wichtig durch solche täler zu gehen (meine frau hatte eine affäre und hat durch ihre verhalten und ihre gespräche doch einiges ausgelöst).

für mich waren die letzten monate in schüben echt die hölle. ich wusste nicht was über mich kommt und wie sich meine frau verhält. bin aber rückblick um jede sekunde froh und bin der festen überzeugung das dies unsere beziehung in jeder form elementar gut getan hat.

du scheint von anfang an in liebe gelebt zu haben. glückwunsch! für mich steht grosse liebe eher am schluss (jaja, ist etwas übertrieben). liebe, die alles versteht, verzeiht, gönnt ....... die einfach keine grenzen kennt. um das gehts -der rest doch geschenkt.

BG
foisa

meine liebe
 

MichaelaK

Aktives Mitglied
Hallo!

Ich habe erst zum Schluss gemerkt, wie alt dieser Thread ist. Ich möchte mich trotzdem zu Wort melden. Mir ist bei jedem Beitrag von Ralphi einfach der Atem weggeblieben. Genauso empfinde ich persönlich Liebe: Eine Entscheidung die hauptsächlich kopfgesteuert ist, frei von Hormonen und Drogen. Alles andere gehört zur Verliebtheit, nicht zur Liebe. Das sind zwei unterschiedliche Begriffe, man sollte sie auch im Leben nicht verwechseln.
Ob man sich innerhalb einer Beziehung in einer anderen Person verliebt oder nicht, das sei jedem überlassen. Eins ist sicher. Man ist ganz sicher nicht deswegen ärmer oder weniger lebenserfahren, wenn man 20 Jahre lang sich nicht erneut verliebt hat: Man muss nämlich nicht immer wieder dasselbe erleben, um glücklich zu sein und sich emotional zu berreichern. Ich ziehe es persönlich vor, mich innerhalb meiner Beziehung nicht zu verlieben. Ich finde, dass dies verschwendete Zeit ist. Den Zustand verliebt zu sein kenne ich, ich muss ihn nicht immer wieder neu erleben, um erfüllt und glücklich zu sein. Ich kann dadurch, meine Zeit, meine Energie und meine emotionale Welt dafür frei halten andere Erfahrungen zu machen, die mich ganz sicher mehr berreichern, als immer wieder die Schmetterlinge im Bauch zu spüren... wie langweilig!
Das Bedürfnis ein Paar Stunden ausserhalb des Alltags zu erleben, kenne ich einfach viel zu gut. Aber kann man dem nicht entgegenkommen auf einer anderen Art und Weise, ausser sich in einer anderen Person zu verlieben? Gibt es auf dieser Welt nur "Beziehungen"? Gibt es keine andere Themen, die einen beschäftigen, erfüllen und einem Abwechslung anbieten könnten? Mir persönlich geht es zur Zeit so, dass ich einfach nur nicht genug Zeit habe, mich mit alle dem zu beschäftigen, was ich in diesem Leben gerne machen möchte. Geschweige denn, dass ich meine Zeit damit verschwende mich erneut zu verlieben und damit auch noch meinen Partner zu verletzen.
Als letztes: Ja, die Gefühle folgen dem Willen. Es fängt alles mit einer klitzekleinen, manchmal nicht in Worte zu fassende Idee, die im Kopf ganz langsam Gestalt nimmt. Und wenn man Gewissheit über diese Idee bekommen hat, kann man sich ganz bewusst entscheiden, ob man sie erleben will oder nicht und alles darauf setzen. Es ist inzwischen wissenschaftlich erwiesen, dass die Menschen jede Menge Körperfunktionen steuern können, vom Blutdruck bis zur Hormonausschüttung im Gehirn. Deswegen haben auch Placebos einen so großen Erfolg in der Medizin. Man kann also auch die Verliebtheitsgefühle steuern und die, die in diesem Forum behaupten, sie könnten es nicht, widersprechen sich selbst. Weil sie nämlich einfach die Entscheidung für sich selbst getroffen haben, diese Gefühle zuzulassen und dies als eine Lebenseinstellung zu erleben.

Schönen Gruss
Michaela
 
U

User1

Guest
@Michaela

Ja, die Gefühle folgen dem Willen...

das sehe ich auch so...
Wir haben den Verstand und auch den Willen, um uns ganz klar für das eine oder das andere zu entscheiden!
Aber es gibt halt Menschen, da sind die emotionalen Anteile stärker,- bei andere wiederum überwiegen eher die rationalen...
Ein wirklich weites Feld...

liebe Grüße
Mick
 
S

sanne

Guest
Ich glaube auch, dass sich die Menschen da sehr unterscheiden...

@Michaela

Aber ich denke, nicht alle Alternativen, mit denen man aus Erlebnissen intensive Gefühle empfinden kann, sind mit Verliebtheit vergleichbar.
Wenn das Verliebtheitsgefühl aufkommt, finde ich es viel zu reizvoll, als dass ich es vom Kopf her abstellen könnte... ;D
Immerhin spielen dabei Hormone eine Rolle, die nicht einfach so zu steuern sind.
Am schönsten ist natürlich, wenn man diese Gefühle mit dem (langjährigen) Partner immer wieder erleben kann. Aber sollten sie mal woanders hinfallen und nicht "erlauibt" sein, kann man ja doch wenigstens noch träumen... solange man den Blick für die Realität nicht verliert! :-D
 

MichaelaK

Aktives Mitglied
@Sanne

Sicherlich sind nicht alle Gefühle mit Verliebtheit vergleichbar. Ich meine sogar, dass es kein Gefühl gibt, dass mit Verliebtheit vergleichbar ist. Aber ist es nicht eine Art Sucht, immer wieder dieses Gefühl erleben zu wollen? Ich gehe einbißchen weiter und frage: Ist das nicht möglicherweise eine Sucht nach den Hormonen, die ausgeschüttet werden, wenn man verliebt ist? Und wie jede Sucht ist sie auch nur mit dem Verstand in den Griff zu kriegen. Klingt einbißchen übertrieben. Ich will diese These auch gar nicht wirklich verteidigen. Mich wundert es nur, dass es so viele hochintelligente und durchaus interessierte und interessante Menschen gibt, die so sehr beziehungs-, bzw. verliebtheitsgesteuert sein können und für sie Verliebtheit so einen hohen Stellenwert hat. Und ich suche mögliche Erklärungen für dieses Phänomen. Für mich ist Verliebtheit das i-Tüpferlchen in einer Beziehung aber nicht DIE Beziehung, die ich führen möchte und auf keinen Fall ist Verliebtheit so wichtig, dass ich mein ganzes emotionales und nicht emotionales Leben danach steuere.

Ja, träumen ist nicht nur erlaubt, sondern auch lebenswichtig, solang der Traum nicht zur Qual wird, für sich selbst und für die, die einen lieben... Und so lang man den Traum abstellen kann, wann immer man will. Wie beim Rauchen eben: es ist schön, solang man nicht davon abhängig wird.

Schönen Gruss
Michaela
 
S

sanne

Guest
Eine Sucht hat natürlich meistens negative Nebenwirkungen... ;-)
Und so ist es mit der Verliebtheit auch. Und mit Träumen.
Wenn man sich ihnen zu sehr hingibt, entfernt man sich vielleicht vom Partner zu sehr.
Aber es stimmt schon, beim Verliebtsein werden Glückshormone ausgeschüttet, die man sonst vielleicht nur beim Schokoladeessen kriegt... ;D
Ich weiß nicht, vielleicht suche ich deshalb jetzt - nachdem ich abgenommen habe und weniger Süßes esse - immer wieder nach "Gefühlsabenteuern"? ?(
 

MichaelaK

Aktives Mitglied
Vielleicht...
Versuch's mal mit Schokolade. Es ist ganz sicher nicht so schmerzvoll für Deinen Partner...

Schönen Gruss
Michaela
 
S

sanne

Guest
Wahrscheinlich hast du recht - auch wenn ich dann wieder auseinandergehe...
Eigentlich gefalle ich ihm ja auch schlenk besser, aber den Preis der Untreue würde er dafür nicht bezahlen!

Ein guter Weg, treu zu bleiben, und eine spannende Beziehung zu führen, ist, viel gemeinsam unternehmen und viele offene Gespräche...
 

MichaelaK

Aktives Mitglied
Ich finde, dass jede Beziehung spannend bleiben kann, wenn man die Möglichkeit hat sich selbst als Individuum in der Beziehung zu entwickeln. Wenn man parallel zu dem gemeinsamen Weg auch den eigenen Weg gehen kann. Wenn man vom Partner diesen Freiraum gewährt bekommt und ihn auch gewähren kann. Ich bin der Meinung, dass die meisten Beziehungen daran scheitern, dass beide (oder einer) Partner in Rollen schlüpfen, die vielleicht gesellschaftlich respektiert werden, die aber ihnen selbst nicht liegen und nicht die Einsicht oder den Mut haben daraus zu kommen.
Wieviele Träume zerplatzen innerhalb einer Beziehung? Über eine Ausbildung oder ein Studium, eine erfolgreiche Karriere oder den Wunsch allein in den Urlaub zu fahren? Wieviele unsägliche Kompromisse werden eingegangen der Liebe willen und dabei Persönlichkeiten entstellt und Welten zerstört. Ich glaube viele.
Ich bin der Überzeugung, dass es in unserer Zeit fast unmöglich ist, eine Beziehung zu führen, wie sie vielleicht unsere Eltern geführt haben. An einem Strang ziehen, immer alles gemeinsam machen, die Beziehung als Ziel Nummer 1 zu betrachten... Meistens hat sich der eine dabei aufgegeben und dem anderen nur gefolgt. Das kann man in unserer Zeit nicht tun, zumindest nicht solang man sich selbst nicht aufgeben möchte und kann. Deswegen ist es wichtig, dass man seinen Bedürfnissen auch in einer Beziehung nachgehen kann und zwar seinen echten Bedürfnissen und nicht denen die man als Ersatz sucht, weil es die Sache sehr kompliziert macht zu den echten Bedürfnissen zu stehen.
Es braucht Mut, ein offenes Herz und viel Verstand, um eine solche Beziehung zu führen und man muss sich selbst ständig unter die Lupe nehmen und sich fragen: Was will ich? Für mich, für meine Beziehung und für meine Familie? Und wie kann ich es erreichen, so dass mein Partner auch seinen eigenen Weg gehen kann?

Schönen Gruss
Michaela
 

MichaelaK

Aktives Mitglied
Hallo!

Original von zazuu
Ich bin immer wieder schwer beeindruckt, dass Ihr alle so genau wisst, WAS Liebe ist, wie sie sich anfühlt und wie man sie RICHTIG macht und empfindet!

Manchmal muss man eben die Sachen für sich selbst definieren, um überhaupt zu wissen, was man will und wohin man will. Es handelt sich aber auf keinen Fall für allgemeingültige Definitionen. Jeder sieht die Sache anders und die Begriffe auch. Es geht hier um eine offene Diskusion und um den Austausch von Gedanken und Erfahrungen.

Ich glaube. das hab ich noch nie gekonnt, gewusst und hätte es noch nie glasklar definieren können!
Jedenfalls nicht die Liebe zu einem Partner - die Liebe zu Kindern sehe ich ganz klar und ganz bedingungslos. Das Sterben von Liebe ist dann auch so ein Phänomen - ebenso wie das Verdrängen, das ja dem Menschen eigentlich eine segensreiche Gabe ist.
Wie ist es mit der Rücksicht und dem Schutz Schwächerer? Der Fürsorge und
der Wunsch, jemandem solle es wohl ergehen, selbst wenn man ihn/sie per definitionem nicht mehr "richtig" liebt???
Wo ist denn da die Grenze zwischen "anständigem" und "charakterlosem" Benehmen und WER ist denn befugt, DAS allgemeingültig zu bestimmen???

Für mich ist Liebe Liebe, egal ob zum Partner oder zum Kind. Ich möchte meinen Partner auch bedingungslos lieben, so wie ich es mit meinem Kind tue. Ich erwarte von ihm nichts, ich liebe ihn für das was er ist. Zu dieser Liebe kommt aber eben die Verliebtheit und das macht die Beziehung zu meinem Mann anders als die zu meinem Kind. Wenn die Verliebtheit jemals verfliegen würde, heißt das bei weitem nicht, dass ich meinen Mann nicht mehr lieben würde: Als einen Menschen eben mit dem ich sehr viel geteilt hab' und mit dem wir uns gegenseitig durchs Leben begleitet haben.


WAS definiert denn eine Beziehung, wenn zwei Menschen unabhängig von einander in einer Beziehung wachsen können und sollen und dürfen?
DAS birgt doch nun mal auch das Risiko auseinander zu wachsen und immer wird es einer eher erkennen als der andere, wird einer mehr Leidensdruck haben als der andere.

Und was, wenn man Dinge erst im Kontrast das erste Mal deutlich wahrnimmt? Wenn man lange glaubt, bestimmte Dinge könne es nicht geben um dann staunend festzustellen, dass eine Utopie doch lebbar wäre, wenn auch unter Schmerzen - vor allem für die anderen Betroffenen???
Das ist wie mit dem Weisheitszahn, der immer sanft das Zahnfleisch reizt und erst nach der Entfernung erkennt man, was für eine Erleicherung das Leben ohne ist, auch wenn der Vergleich jetzt brutal klingt, weil es ja um das wichtigste aller Gefühle geht.

Was eine Beziehung definiert kann man auch nur individuell definieren. Persönlich könnte ich nicht eine Beziehung führen, in der ich gezwungen wäre, für mich wichtige Lebensaspekte aufzugeben. Z.B. wäre ich nie bereit mit einem Mann zusammen zu sein, der von mir erwarten würde, dass jeden Abend ein Essen auf dem Tisch steht. Das klingt komisch, vielleicht sogar zickig aber hinter einem solchen Wunsch verbirgt sich eine Lebenseinstellung und mir würde in diesem Fall eine Rolle zugeteilt, die ich nicht spielen möchte. Für mich ist es wichtig, dass ich in der Beziehung weiterkomme und glaub' mir, ich habe das nicht immer so gesehen. Als mein Mann am Anfang unserer Beziehung mir diese Freiräume großzügig gewährt hat, habe ich gestutzt und habe mich gefragt, wo seine Liebe bleibt. Mit der Zeit habe ich aber entdeckt, so wie Du es beschreibst, was für eine Erleichterung und Berreicherung es ist, nicht ständig für und mit dem anderen auf einer emotionalen Ebene zu leben. Man kann nämlich die Beziehung selbst als Basis betrachten und jeder den eigenen Weg gehen, loslassen und entspannen. Dass man das Risiko nimmt, auseinander zu leben, ist es klar. Aber ich bin überzeugt, dass trotzalledem das Risiko geringer ist als in einer Beziehung, in der man gezwungenermassen alles gemeinsam macht und einen einzigen gemeinsamen Weg geht. Aus dem einfachen Grund, dass man durch die Freiräume, die man genießt auch immer wieder das Bedürfniss verspürt zum Partner zurückzukehren und sich mit ihm auszutauschen, freiwillig und ohne gesselschaftlichem oder emotionalem Zwang.

Vielleicht ist die ganze Diskussion um das Für und Wider letztlich auch stark abhängig vom Standpunkt? Ob man sich mit dem "Betrogenen" oder mit dem "Betrüger" identifiziert? Ich hab schon beide Rollen im Leben erfahren und finde beides schwierig.

Ich war weder "Betrüger" noch "Betrogene" in keiner meiner Beziehungen. Ich trage mit mir keine Lasten und trotzdem kann ich sagen, dass ich weiss, was ich von meiner Beziehung erwarte. Wieso muss man sich das Leben schwierig machen, wenn man es einfach haben kann? Für mich ist es absolut wichtig, dass ich nicht leide, auch nicht in einer Beziehung.

Leichte Lösungen gibt es nicht und eine ausgewogene Diskussion kann es um dieses Thema sicher niemals geben, sofern man nicht gleichen Sinnes ist.

Die Lösungen sind so leicht, wie man es sich selbst macht und ich glaube sehr wohl, dass die Diskusion ausgewogen ist. Keiner versucht hier die eigene Meinung der anderen aufzudrängen. Wir bringen alle nur unsere Gedanken in Ausdruck.

Ja, manchmal spielen das Leben und das Schicksal Ball mit uns und wir erkennen erst in der Retrospektive, was gut und was besser war ... aber das Leben muss nun mal vorwärts gelebt werden und kann doch nur rückwärts ergründet werden - aber trotzdem würd ich mich dem Leben nie mehr mit dem Kopf vollständig verweigern und die Dinge im weitesten Sinne nehmen, wie sie kommen - OB mit oder ohne Hormonkick ... denn nichts geschieht ganz ohne Sinn!

Ich stimme Dir grunsätzlich zu. Ich fühle mich aber nicht so, als ob das Leben mit mir Ball spielt. Ich habe auch Schicksalsschläge erlitten und mir sind auch Sachen passiert, die ich nicht geplant hab', aber im Großen und Ganzen habe ich den Eindruck, dass ich mein Leben im Griff hab'. Und was ich in der Vergangenheit gelebt hab', kann ich nur als gut beurteilen. Nicht weil ich in meinem Leben nur gutes erlebt hab', sondern weil, wie Du sagst, alles seinen Sinn gehabt hat.

Schönen Gruss
Michaela
 
L

Leila03

Guest
Hallo michaela, einfach mal spontaner beifall: du gibst meine eigene lebenseinstellung zu 100prozent wieder.

LG
Leyla
 

MichaelaK

Aktives Mitglied
Hallo, zazuu!

Wie immer viele kluge wohlsortierte Gedanken ...

Was hast Du eigentlich gegen wohlsortierte Gedanken?

Ich stimme eigentlich all deinen "Antworten" in sehr weiten Teilen zu - sehe aber den Prozess des Liebens für mich persönlich etwas dynamischer!
Letztlich lese ich aus deinem Posting zusammenfassend etwas wie "ich habe mich nach reiflicher Überlegung einmal im Leben gründlich entschieden und sorge dafür, dass es mir mit meiner Entscheidung bis ans Lebensende gut geht"

DEM könnte ich im Querschnitt erstmal nichts abstreiten oder hinzufügen, dann liegt mein aktuelles Problem mehr im Längsschnitt und in der Auseinanderentwicklung ... und klaro, vielleicht könnte man sich da die Lösung leichter machen - aber das liegt dann wohl nicht in meiner Natur!
Ich sehe ganz viel Für und Wider, einige Dinge, die einander ausschließen - WENIGER in meinem Kopf als in den Köpfen anderer!

Ich sehe den Prozess meines Lebens auch sehr dynamisch und ich habe mein Leben und mich selbst öfters in neue Bahnen gelenkt. Ich habe keine Angst vor Veränderungen, ich brauche sie sogar. Ich habe auch kein Problem damit mich selbst in Frage zu stellen und mich zu verändern, was ich immer wieder tue. Ich mag keine Statik, ich finde sie langweilig. Ich mag die Entwicklung und das ist, was ich auch in einer Beziehung für mich und für die Beziehung selbst suche. Jemand hat gesagt: Eine Beziehung ist wie ein Haifisch. Wenn es aufhört sich zu bewegen, stirbt es. Genauso sehe ich es auch. Und ganz ehrlich gesagt, ist es mir diesbezüglich lieber das Risiko der Auseinandentwicklung zu nehmen, als das ich und die Beziehung statisch bleiben. Was in den Köpfen der anderen vorgeht, ist es sehr wichtig. Um es aber im eigenen Weg berücksichtigen zu können, muss man erstmal ein ganz klares Bild haben, wie dieser Weg aussieht. Sonst wird man wirklich zum Spielball und zwar nicht des Lebens, sondern der anderen.

NUN gut, viele von uns hier stellen einen Aspekt menschlicher Existenz besonders heraus und pointieren ihn vortrefflich ... ich hab es immer etwas schwerer und bin im Einzelnen ausgesprochen unvollkommen, dafür vereine ich vielleicht mehr Aspekte unter einem Hut als manch andere?

Das kannst Du nur für Dich selbst beantworten.

Aber jetzt einbißchen direkter: Was für einen Kummer hast Du zur Zeit?

Schönen Gruss
Michaela
 
S

sanne

Guest
@Michaela und zazuu

Ich glaube, dass ihr beide sehr unterscheidlich seid - oder?

Ich lese bei Michaela auch viele "wohlsortierte" Gedanken, wobei ich das überhaupt nicht kritisiere, sondern eher bewundere.
Zazuu macht auf mich eher einen spontaneren, emotionalen Eindruck, den ich gut nachvollziehen kann. Daraus ergeben sich wahrscheinlcih dann eher mal auch Probleme, die Höhen und Tiefen nach sich ziehen - wie auch bei mir...

Ich denke, jeder kann auch von der anderen Seite lernen. ;-)
 
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