Es mag sein, dass ich nun auf Widerstand treffe, aber da es diesmal um Kaninchen geht, ist mir dieses absolut egal.
In meinen Augen handelt es sich hier um reine Tierquälerei. Das Tier hat schreckliche Schmerzen, kann dir nicht sagen, wie es ihm geht- du kannst spekulieren, das ist klar. Aber stell dir mal vor, du wärst in seiner Lage. Würdest du all das wollen? Das geht nun fast einen Monat so, ich war stiller Mitleser, konnte nichts dazu schreiben- aber ich wollte es gerne...
Ende März 2003 habe ich mein Zwergkaninchen-Kastraten Flocky im Alter von 1,5 Jahren zum Tierarzt gebracht, da er einen Abszess in der unteren Backenhälfte hatte. Er wurde sofort operiert, alles sah gut aus. Sein Kumpane Simba war seitdem alleine, Flocky durfte nicht zu ihm. Erst ging es auch langsam bergauf, doch dann wurde die Wunde geöffnet und alles war eitrig. Es wurde immer schlimmer, ich habe gepäppelt wie blöd und war immer wieder beim hilfsbereiten Tierarzt. Mir wurde gesagt, dass man nun durch die Wunde in das Mäulchen schauen kann. Da war für mich klar, dass ich meinen Schatz (der übrigens mein absolutes Lieblingskaninchen war und ebenfalls mit 1,5 Jahren sehr jung) niemals quälen werde. Ich war 13 Jahre alt und habe bereits diese Entscheidung im Sinne meines Tieres getroffen. Drei Wochen Kampf nach OP haben wir gemeistert, am 24.04.2003 wurde er erlöst. Das war das BESTE, was ich für ihn tun konnte und immer wieder tun würde, wenn so etwas ist. Wir haben's versucht, aber man sollte nicht übertreiben. Nicht, wenn es gegen das Tier geht.
Dann hatte ich Anfang Juni diesen Jahres ein Meeri (ich hatte zu der Zeit ein paar mehr, also nicht meckern!), was gestürzt ist und die oberen Schneidezähne abgebrochen hat. Am Folgetag zum Tierarzt, den Tag darauf zum anderen Arzt, alle gaben der Süßen Schmerzmittel. Dann habe ich ihr einen Tag Tierarzt-Pause gegönnt, habe versucht zu päppeln. Am nächsten Tag bin ich wieder zum Tierarzt und habe sie - trotzdem mir viele sagten, ich würde zu früh aufgeben- meine Kleine erlösen lassen.
Warum sollte ich es noch versuchen? Sie konnte nicht mehr richtig atmen, ist immer wieder umgefallen, das Mäulchen war vereitert und an der Mundspülung ist sie fast erstickt. Aber alle sagten, ich wäre solle es doch noch versuchen.
Es heißt, ein Tier soll ebenfalls in Würde sterben- aber ist es Würde, wenn es sich bis zur letzten Minute gequält hat? :shake
In einem anderen Forum schrieb eine von einem Pferd, welches einen schweren Unfall hatte. Es ist halb blind, am Gehirn musste operiert werden, es kann nicht mehr richtig gehen, rückwärts gehen endet mit umfallen. Alle sind gegen eine Erlösung, obwohl das Tier sich total quält. Ich verstehe nicht, warum keiner sich ins Pferd versetzt.
Und ich möchte auch nicht, dass mir unterstellt wird, ich würde nicht kämpfen. Ich tue es bei jedem Tier- aber nur im Sinne meines Tieres! Ich zeige meine Liebe, indem ich so handel, wie es für das Tier am besten ist.
- Anfang 2006 habe ich ein Meeri aus ewiger Einzelhaltung übernommen. Es hat einem meiner Gruppenmitglieder das Auge zerbissen. Dieses wurde zerkleinert, sie war auf der Seite blind. Habe ich Amicelli aufgegeben? Nein, es gab Chancen, sie hat noch fast 1,5 Jahre so weitergelebt und war beim Unfall gerade mal ein halbes Jahr alt. Leider ist sie in meiner jetzigen Wohung aufgrund von Schadstoffen im Zimmer verstorben.
Die Entscheidung, was du tust, liegt bei dir. Ich hoffe nur, dass dein Kleiner nicht mehr lange so leiden muss (dass es besser wird oder er befreit wird).
Das alles ist nicht böse gemeint, wirklich nicht.
Alles Gute!