Hallo Ludmilla,
Du schreibst
wahrscheinlich hat hier so langsam keiner mehr Bock drauf zu lesen, was ich ständig an Unvernunft von mir gebe.
Also, was hast Du denn für ein Selbstwertgefühl? Hast Du öfter das Gefühl, dass andere - jetzt mal unabhängig von Deinem Mann - "keinen Bock" auf Dich haben? Hat Dir irgendwer das Gefühl gegeben, "ständig Unvernunft" von Dir zu geben?
Ich finde, über den Satz solltest Du mal gründlich nachdenken...
Heul Dich hier nur aus. Das haben schon viele gemacht (mich eingeschlossen), es tut gut. Deshalb gehst Du keinem auf die Nerven. Und ich gebe gerne einiges von dem zurück, was ich hier bekommen habe.
Eine Frage hast Du direkt an mich gerichtet:
meinst du wirklich die andere ist nur Mittel zum Zweck, nach allem was ich darüber geschrieben habe, zb dass er sie so sehr liebt. Ich wäre wirklich froh, wenn es so wäre. Das mit ihr kann ich nämlich am wenigsten ertragen. Ich könnte deswegen wirklich ausflippen Ich gönne sie ihm einfach nicht.
Ich weiß nicht, ob sie Mittel zum Zweck ist. Ich meine, sie könnte es sein. Du müsstest das - weil Du ja an der Situation sehr nahe dran bist - viel besser fühlen können. Und natürlich sagt er, dass er sie liebt. Soll er sagen, er braucht die nur fürs Bett? Was macht denn das für einen Eindruck?!
Natürlich ist es im Moment schwierig, dieses Bild vor Augen zu haben: Er mit ihr im Bett... Glaub mir, dieses Bild wird mit der Zeit blässer.
Einen Gedanken schlag Dir bitte, bitte ganz schnell wieder aus dem Kopf: "Ich gönne sie ihm einfach nicht".
Dazu zwei Dinge:
Erstens sollte man seinem Partner im Grunde alles gönnen, was ihm gut tut
(das war die Theorie)
Zweitens stellst Du sie mit diesem Denken sooooo weit über Dich. Sei ehrlich: Wie oft hast Du Dich schon gefragt, was die hat und Du nicht? Sie ist anders, das ist alles. Weil DU nämlich DU bist. Und das wirst Du fein auch bleiben. Ich hatte am Anfang auch eine Phase, da wollte ich sein wie "er". Mann was habe ich mich blöd gefühlt dabei. Und meine Frau hat sich gefragt, was das für ein komisches Wesen ist da an ihrer Seite. Jetzt bin ich ich und meine Frau hat das - bitteschön - zu akzeptieren. Oder eben nicht. Verbiegen werde ich mich nicht.
Reden ist gut. Damit solltet ihr weitermachen. Aber nicht quengeln "ich will Dich zurück" oder so. Erzähl ihm, wie es Dir geht. Und dabei darfst Du ruhig die Dinge, die Du für Dich tust, etwas in den Mittelpunkt stellen, das Klavierspiel zum Beispiel. Irgendwann wird bei Dir ganz sicher auch der Gedanke aufkommen, wie das denn nun weitergeht mit Dir, den Männern und der Liebe. Auch das würde ich ihm dann erzählen.
Der Geburtstag? Fahr Emotionen mal auf Sparflamme. Kein Geschenk. Und schon mal gar keinen selbst gebackenen Kuchen (das ist doch wohl nicht Dein Ernst!!!!) Den soll die andere backen. Anrufen würde ich ihn auch nicht, eine SMS oder ein Kärtchen muss reichen, finde ich. Betont sachlich, so nach dem Motto "viel Glück und Punkt". Und tu an diesem Tag gan demonstrativ etwas für Dich - ein bisschen Wellness, Kultur oder was immer Du magst. Zelebriere Dich, nicht ihn.
Und dann noch:
Und von da schreibt er mir, dass alles nicht so einfach ist und er die letzten Jahre mit mir nicht einfach aus dem Gedächtnis löschen kann. Also ich finde das schon ein bisschen bemerkenswert.
Man kann Menschen nicht einfach ausradieren. Man hat Kontakt zu ihnen und es bleibt immer irgend etwas in einem selbst zurück von ihnen. Das würde auch so sein, wenn er zurückkäme - dann wäre seine Freundin ein Stück weit in ihm drin (und in Dir auch). Es ist schwierig, damit umzugehen.
Man kann das, was Du geschrieben hast, aber auch so lesen, dass er eigentlich zufrieden war bei Dir und das nur die LETZTEN JAHRE (eurer Beziehung) irgend etwas mit sich brachten, mit dem er nicht fertig wurde und mit dem er dann nicht mehr leben wollte.
Ich wünsch Dir einen schönen Tag
redneb