Ärzte Zeitung, 13.07.2004
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Die Rückenlage ist der wichtigste Schutz vorm plötzlichen Kindstod
Werden Empfehlungen beachtet, könnte das die Rate der gestorbenen Babys senken
BERLIN (grue). Rückenlage, rauchfrei, richtige Umgebung - das schützt Säuglinge vor dem plötzlichen Kindstod. Täglich sterben in Deutschland ein bis zwei Babys den immer noch mysteriösen Kindstod, wenn auch die Inzidenz seit Ende der 80er Jahre deutlich abgenommen hat.
Die Ursachen für den plötzlichen Kindstod sind ungeklärt und vermutlich multifaktoriell, wie Professor Harald Schachinger vom Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau beim Hauptstadtkongreß in Berlin gesagt hat.
Fest steht, daß Kinder von Rauchern sowie Babys, die in Bauchlage schlafen, ein erhöhtes Risiko für den frühen Tod haben. Selbst die Seitenlage, aus der sich schlafende Säuglinge gern auf den Bauch drehen, erhöht das Risiko um den Faktor drei. "Die Rückenlage des Kindes ist der wichtigste Schutz vor plötzlichem Kindstod", sagte Schachinger. Außerdem sollte das Kind nicht zu warm angezogen bei einer Raumtemperatur von 16 bis 18 Grad schlafen, am besten im eigenen Bett im Elternschlafzimmer.
Der Pädiater hält nichts von Schaffellen als Unterlagen, weil sie zu warm sind und die Kinder darin ersticken können. Dringend empfiehlt er dagegen Schlafsäcke, damit sich die Babys keine Decke über den Kopf ziehen können. "Ein Schlafsack wäre das beste Geschenk, was Geburtskliniken den Eltern mit nach Hause geben können", so der Kinderarzt. Für weniger als zehn Euro pro Kind wäre diese wichtige Präventionsmaßnahme zu haben. Auch Stillen und Impfen scheint den plötzlichen Kindstod zu verhindern.
All diese Empfehlungen sollten als Merkzettel in das Vorsorgeuntersuchungsheft für Kinder geheftet werden, forderte Schachinger. Denn mehr Information hilft, wie das Beispiel der Niederlande belegt: Dort liegt dank intensiver Aufklärung die Inzidenz des Sudden Infant Death (SID) bei 0,1 pro 1000 Lebendgeburten, in Deutschland liegt sie bei 0,6.
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Die Rückenlage ist der wichtigste Schutz vorm plötzlichen Kindstod
Werden Empfehlungen beachtet, könnte das die Rate der gestorbenen Babys senken
BERLIN (grue). Rückenlage, rauchfrei, richtige Umgebung - das schützt Säuglinge vor dem plötzlichen Kindstod. Täglich sterben in Deutschland ein bis zwei Babys den immer noch mysteriösen Kindstod, wenn auch die Inzidenz seit Ende der 80er Jahre deutlich abgenommen hat.
Die Ursachen für den plötzlichen Kindstod sind ungeklärt und vermutlich multifaktoriell, wie Professor Harald Schachinger vom Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau beim Hauptstadtkongreß in Berlin gesagt hat.
Fest steht, daß Kinder von Rauchern sowie Babys, die in Bauchlage schlafen, ein erhöhtes Risiko für den frühen Tod haben. Selbst die Seitenlage, aus der sich schlafende Säuglinge gern auf den Bauch drehen, erhöht das Risiko um den Faktor drei. "Die Rückenlage des Kindes ist der wichtigste Schutz vor plötzlichem Kindstod", sagte Schachinger. Außerdem sollte das Kind nicht zu warm angezogen bei einer Raumtemperatur von 16 bis 18 Grad schlafen, am besten im eigenen Bett im Elternschlafzimmer.
Der Pädiater hält nichts von Schaffellen als Unterlagen, weil sie zu warm sind und die Kinder darin ersticken können. Dringend empfiehlt er dagegen Schlafsäcke, damit sich die Babys keine Decke über den Kopf ziehen können. "Ein Schlafsack wäre das beste Geschenk, was Geburtskliniken den Eltern mit nach Hause geben können", so der Kinderarzt. Für weniger als zehn Euro pro Kind wäre diese wichtige Präventionsmaßnahme zu haben. Auch Stillen und Impfen scheint den plötzlichen Kindstod zu verhindern.
All diese Empfehlungen sollten als Merkzettel in das Vorsorgeuntersuchungsheft für Kinder geheftet werden, forderte Schachinger. Denn mehr Information hilft, wie das Beispiel der Niederlande belegt: Dort liegt dank intensiver Aufklärung die Inzidenz des Sudden Infant Death (SID) bei 0,1 pro 1000 Lebendgeburten, in Deutschland liegt sie bei 0,6.
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