Hallo Jasmin,
auch mann, wie sollen wir Dir bloß helfen??? Es ist so schwierig in Deiner Situation... Ich weiß selber wie schlimm Depressionen ausarten können und im Moment hab ich echt Angst um Dich...
Ich litt nach dem 2. Sohn unter diesen Wochenbett-Depressionen und von da an wurde es immer schlimmer... als sich dann im Oktober mein Mann von mir getrennt hatte, war es furchtbar... Er ist dann im Dezember ausgezogen und im Januar/Februar war ich in einem so tiefen Loch, daß ich keinen Ausweg mehr sah... ich hab nur noch geheult, bin mit den Kindern total überfordert gewesen, ich war so weit, daß ich sagte, meine Kinder sind mir scheißegal... ich hatte keine Kraft mehr, hab mich völlig aufgegeben... bin wie in Trance durch die Gegend gelaufen und hab jeden Tag nur gedacht: Hoffentlich ist der Tag bald vorbei...
Ich konnte nicht mehr lachen, hatte an nichts mehr Freude wollte einfach nur ausbrechen, wollte weg, ohne Kinder, egal wohin... einfach RAUS...
Wenn ich in dieser Zeit meine Mutter und meine Verwandtschaft nicht gehabt hätte, ich weiß nicht, ob ich es geschafft hätte...
Ich mache schon seit einiger Zeit eine Psychotherapie, die mir auch etwas dabei geholfen hat, auch die Mutter-Kind-Kur hat viel dazu beigetragen, manche Dinge etwas anders zu sehen und durch einen Internet-Flirt hab ich dann endlich nach Jahren das Gefühl gehabt, daß das Leben wieder lebenswert ist...
Es war eine harte Zeit und ich hab auch immer wieder diese Angst, nochmal so tief nach unten zu fallen... weil man dann alleine fast keine Chance hat, da wieder rauszukommen, aber das kennst Du auch sicher selber sehr gut...
Ich möchte Dir auch gerne einen Tipp geben... Fang an ein Tagebuch zu schreiben, Du kannst es auch am PC schreiben wie ich, wenn Du keine Lust oder Zeit hast, es handschriftlich zu machen. Dort kannst Du Dir alles von der Seele schreiben, Deine Wut, Deine Ängste, Deine Bedenken, einfach alles. Anfangs ist es etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit, geht es immer leichter...
Aber Du hast ja auch gesagt, Deine Eltern würden Dich auch unterstützen, und Du hast gesagt, daß Du seit 2 Jahren endlich wieder glücklich warst... Im Moment bist Du es nicht, ist ja auch verständlich in Deiner Situation... aber trotzdem weißt Du, daß es eben auch Zeiten im Leben gibt, in denen Du wieder glücklich sein wirst und genau daran mußt Du Dich halten, Du mußt es auch selber wollen. Ich weiß, daß das nicht einfach ist, oft fehlt einem dazu der Wille, aber ich weiß, daß auch Du es kannst! Gib Dich nicht auf!
Hab einfach Geduld mit Dir, Du hast jetzt eine Entscheidung gefällt, wenn es von der Natur so vorprogrammiert ist, dann wird sie Dir die Entscheidung selber abnehmen, wenn nicht, dann nimm Dein Schicksal an wie es kommt.
Trag das Kind aus und wenn Du es hinterher bereuen solltest, oder während der SS merkst, daß Du es absolut nicht schaffen wirst, dann gibt es immer noch Möglichkeiten, das Kind herzugeben (Adoption, Pflege).
Es gibt für JEDES Problem eine LÖSUNG!!! Auch wenn es im Moment nicht danach aussieht...
Deine Kinder werden größer und natürlich ist es jetzt die nächsten paar Jahre ein verdammt harter Kampf, aber ich bin sicher, daß es Dir Deine Kinder irgendwann danken werden... Und ich glaube auch, daß Dein Baby im Bauch, wenn es später mal erfährt, mit welchen Gedanken Du gespielt hast, sich sehr freut, daß Du Dich doch für "es" entschieden hast.
Schreib Dir hier einfach von der Seele, was Dich bedrückt, ich weiß, daß das manchmal auch schon helfen kann. Und wie schon weiter oben gesagt wurde, ich würde mir an Deiner Stelle auch überlegen, ob ich die Beziehung mit Deinem Freund weiterführen würde... einen richtigen Rückhalt von ihm scheinst Du ja nicht zu haben... und wenn Du durch ihn nur noch zusätzlich Streß und Streit hast, kann das ja auch nicht Sinn der Sache sein...
Also ich drück Dich :troest
Carmen