@ Misk
Lustig das ich gerade das Gedicht das Du zitiert hast, sehr gut kenne, allerdings im Original.... Man kan ja so ziemlich jeden Text gemäß, seiner eigenen Interpretation zitieren, im Original klingt er aber etwas anders! Was soll`s, ich habe schon festegestellt, das hier im Forum einiges zum persönlichen Nutzen verbogen wird, um die eigenen Aussagen zu untermauern, ich bin das leid! Deshalb bin ich froh heute für das einstehen zu können was ich leisten kann oder nicht! Mir tut weh das gerade dieses Gedicht so "verbogen" wird!
Es war Teil meiner Therapie!
Ich würde Dir aber gerne zeigen welche Gedichte ich noch gelernt habe um meinem Sohn gegenüber gerecht zu werden!
Dir und Mir wünsche ich Augen die,
die Lichter und Signale in unseren Dunkelheiten erkennen.
Ohren
Die, die Rufe und Erkenntnisse in unseren Betäubungen vernehmen.
Dir und Mir
Eine Seele, die all das in sich aufnimmt und annimmt.
Und eine Sprache
Die in ihrer Ehrlichkeit
Uns aus unseren Stummheiten herausführt
Uns aussprechen lässt
Was uns gefangen hält....
DU kannst Dir nicht vorstellen welchen Schmerz es gekostet hat diese Worte zu verinnerlichen, um zu setzen und zu akzeptieren das solche Worte überhaupt nötig sind!
Aber ich habe auch das gelernt......
Eine Liste persönlicher Rechte
1. Ich habe die Wahl, glücklich oder unglücklich zu sein, Leben heißt mehr als überleben.
2. Ich habe das Recht, zu allem nein zu sagen, wenn ich mich nicht zu einer Sache bereit fühle oder unsicher bin.
3. Es ist nicht richtig das mein Leben von Furcht bestimmt wird. Ich habe das Recht meinen Standpunkt zu vertreten.
4. Ich darf alle meine Gefühle wahrnehmen und zulassen.
5. Auch wenn ich mich schuldig fühle muss ich es nicht zwangsläufig sein. Ich habe das Recht auf ein objektives Urteil.
6. Ich habe das Recht Fehler zu machen!
7. Ich brauche nicht lächeln wenn ich eigentlich weine.
8. Ich darf ein Gespräch, eine Begegnung beenden, wenn Menschen mich klein machen und verletzen.
9. Ich darf gesünder sein als die Menschen in meiner Umgebung, darf mich aber auch schlechter fühlen als sie es tun.
10. Es ist in Ordnung wenn ich entspannt und fröhlich bin und Freude habe.
11. Ich habe das Recht glücklich zu sein und etwas Gutes zu genießen auch wenn mich eigentlich Verantwortung und Sorge drücken.
12. Ich habe das Recht mein Äußeres, meine Ansichten, meine Entscheidungen, mein Wesen zu ändern und zu wachsen.
13. Es ist wichtig für mich meine Grenzen ab zu stecken und auf mich und deren Einhaltung zu achten.
14. Ich darf auf jemanden sauer sein den ich liebe.
15. Egal wie schwierig und stressig die Umstände, das Leben, die Situation sind, ich habe das Recht dabei auf mich zu achten, für mich zu sorgen.
16. Ich brauche nicht perfekt zu sein, um perfekt glücklich zu sein.
17. Ich brauche nicht perfekt sein. Punkt. Niemand sonst ist es.
Und wenn irgendwer der Anti Ritalin Front nicht versteht was diese Worte für eine Mutter bedeuten, dann hat er/sie schlicht weg nichts in dieser Diskussion zu suchen, denn ihnen fehlt grundsätzlich der Respekt vor der ganz persönlichen Situation jeder einzelnen Familie!
KEINER von Euch, aber auch wirklich KEINER sieht mal wie es uns bei all dem geht! Ihr erwartet 100 Prozent Selbstdisziplin und Kontrolle von uns! Das wir aufhören zu existieren um unserem Kind alles zu geben was es braucht.... das die meisten Eltern, trotz allem versuchen diesen Ansprüchen zu genügen und durch diese Selbstaufgabe, von der ja gerade die Mütter besonders betroffen sind, krank werden, honoriert niemand von Euch! Niemals können wir das leisten! Denn wenn wir sterben dabei! Wenn unser inneres stirbt, wenn nichts mehr von uns da ist was uns die Kraft gibt weiter zu machen, wofür es es sich lohnt zu leben! Dann wird auch für unsere Kinder nicht mehr gesorgt! Irgendwie! Egal wie der Weg ist für jeden einzelnen aus sieht! Lasst ihr uns ruhig sterben durch Eure, meistens sehr persönliche Kritik!
Mal ganz abgesehen von dem Ritalin, auch Eltern müssen sich vor gewissen Dingen schützen, Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte und willst Du wirklich den ersten Stein auf die Menschen werfen, sie wegen ihres eigenen Backgrounds nicht in der Lage sind ihr Kind ohne Medis durch diese schwierige Zeit zu bringen? So hart urteilen.....das würden nicht mal die betroffenen Kinder tun....
Ich habe so oft zu spüren gekriegt das ich unzulänglich bin! Das ich nicht in der Lage bin ein Kind zu erziehen... ich bin jetzt bewusst so offen zu Dir, in der Hoffnung, das Du einmal, in dieser ganzen Diskussion auch die andere Seite siehst!
Wie würdest Du mit Eltern umgehen die Dir solches offenbahren?
Ich möchte Dir noch etwas zeigen...
Neues wird möglich........
Wenn Wir uns Zeit füreinander nehmen....
Einander in die Augen sehen.......
Still werden........
Wieder mehr aufeinander hören.....
Wieder miteinander sprechen......
Einander sagen was Wir möchten......
Was Wir brauchen.......
Neues wird möglich......
Wenn Wir festgefahrene Strukturen verlassen....
Einengende Normen aufbrechen......
Bequemlichkeit aufgeben......
Masken ablegen.....
Und
Darauf verzichten perfekt zu sein.....
Wir können aufbrechen.....
Unseren Teil beitragen.....
Schritte wagen......
Und
Miteinander unterwegs sein........
Wirklich „Leben“!
aber alles nur soweit jeder persönlich kann!
Meine Basis für die Therapie ist folgendes Gedicht...
Gebet am Morgen des Lebens
Liebe Mama (Mutter) / Lieber Papa ( Vater)
Durch Euch habe ich das Leben bekommen;
Ich nehme es von Euch- , alles, - das Ganze.
Mit allem drum und dran,
und ich nehme es zum vollen Preis,
den es Euch gekostet hat und den es mich kostet.
Was immer zwischen Euch ist und war – auch durch mich, es geht mich nichts an!
Die Verantwortung und die Schuld lasse ich bei Euch.
Ich kann das nicht für Euch tragen – ich bin und ich bleibe das Kind.
Ich achte Euer Schicksal und ich bleib bei meinem!
Ich nehme es was Ihr mir geschenkt habt. Es ist sehr viel.
Und es reicht. Den Rest mache ich selbst.
Ich übernehme jetzt die Verantwortung für mein Leben –
Euch zur Freude und Euch zu Ehre.
Es soll nichts umsonst gewesen sein.
Ich halte es fest im Herzen.
Und solange ich es darf werde ich das Gute weitergeben – so wie Ihr.
Ich nehme Euch an als meine Eltern,
und Ihr dürft mich haben als Euer Kind!
Ihr seid für mich die Richtigen,
und ich bin Euer richtiges Kind.
Ihr seid die Großen und ich bin nur der Kleine Mensch...
Ihr gebt und ich nehme.
Liebe Mama! Ich freue mich dass Du den Papa genommen hast.
Lieber Papa! Ich freue mich dass Du die Mama genommen hast.
Ihr beide seid für mich die Richtigen. Nur Ihr!
So versuche ich meinen Jungen zu erziehen!
Meine Aufgabe war es. DAS meinen Eltern zu sagen und ich hab es, letztes Weihnachten, mit vielen Tränen, fertig gebracht, ich musste aber auch verarbeiten wie es sein würde, wenn Renè mir irgendwann genau das gleiche sagt!
Ich weiß das ich mich damit ziemlich "nackig" mache hier, aber mir liegt es am Herzen klar zu machen, das auch alle Eltern ihre Geschichte haben, nicht nur die betroffenen Kinder!
So, mach damit was Du willst, ich muss noch heute heulen wenn ich diese Zeilen lese, wenn ich sie selbst aufschreibe, aber genau das habe ich gebraucht um wieder irgendwie zurecht zu kommen, um zu mir selbst zu finden in der schwierigen Zeit mit meinem Sohn, mit meinem Leben, und niemand hat ein Recht darüber zu urteilen, weder wegen dem was ich tue, oder lasse, noch über die Methoden die ich meinem Kind gegenüber anwende. Aus meiner Situation heraus, tue ich was ich kann und das mit bestem Gewissen, mehr geht nicht!
Trotz all dem würde ich meinem Sohn kein Ritalin geben wenn ich nicht mit eigenen Augen gesehen und mit eigenen Ohren gehört hätte das es ihm dadurch besser geht!
Das ist mein letztes Posting in diesem Thread... ich habe nicht erwartet das ich persönlich und meine Ansichten, so sehr angefeindet werde hier..... Nicht wegen dem Ritalin, da stehe ich hinter, sondern weil ich der Mensch bin, der ich bin, denn das ist die Basis von allem was ich tue! Ich habe schon heraus gelesen, das ich ein schlechter Mensch sein soll, weil ich meinem Kind angeblich nicht gerecht werde, aus welchen Gründen auch immer! Ich brauche meine Kraft um meinem Sohn eine gute Mutter zu sein, so gut ich es eben kann, die Kraft die ich habe, darf ich nicht in solchen, von vorne herein ungerecht, geführten Diskussionen verschwenden!
Ziemlich müde Grüsse
Sonja