Sterbehilfe ja oder nein !?

EdingerS

RoterTeufel
Ihr verfolgt sicherlich im Augenblick doch auch den traurigen
Fall der Frau in Amerika, deren Ehemann nun nach 15 Jahren
im Wachkoma die künstliche Ernährung einstellen lassen will, und
der Hickhack, der nun am laufen ist....
Was habt ihr für eine Meinung dazu ? Wie würdet ihr entscheiden,
wäre es euer Partner ?
Habt ihr Vorkehrungen getroffen, solltet ihr in so eine Situation
kommen, mit einer Patientenverfügung z.B., obwohl diese ja
auch juristisch noch sehr umstritten ist !?

Ich weiß, ein sehr ernstes und schwieriges Thema.... aber ich
denke von großem Interesse, oder sehe ich das falsch ??

LG

STEPHAN
 

Jenny

Kennt mich noch wer? ;-)
Also, als erstes.....für mich käme das nicht in Frage, bevor ich so vor mich hinvegetieren würde, würde ich vorher dafür sorgen dass das nicht geschieht.

Somit auch meine Meinung dazu.....ich denke 15 Jahre sind genug....ich kann den Ehemann verstehen aber auch die Eltern, dass sie nicht aufgeben wollen, nur wird diese Frau wohl aus dem Koma nie wieder aufwachen und wenn sie zu Lebzeiten wirklich gesagt hat, dass sie nie nur an Apparaten am Leben gehalten werden möchte, dann sollte man das respektieren.

Aber es ist sicher keine leichte Entscheidung......
 
P

papalagi

Guest
ich kann den Mann sehr gut verstehen.

Nach 15 Jahren... :schiel

achtung blöder Spruch:

Da würde ich vor Langeweile sterben.


Aber es ist ein sooo heikles Thema, ich weiß wirklich nicht ob ich auch so "einfach" sagen würde, abschalten oder wenn ich mich in die Eltern rein versetzte ob ich da nicht weiter hoffen würde und dann versuche ich mich sogar in die Komapatientin selbst hinein zu versetzen. Was bekommt sie wirklich noch mit, was denkt sie, wie fühlt sie sich?

Ich kann diese Frage nicht beantowrten. Ich scheue mich auch dahingehend Vorkehrungen zu treffen, nachher habe ich festgehalten, wenn ich mal in so einem Koma läge, dann bitte abzuschalten...und dann ist es garnicht wirklich schlimm... wer weiß, vielleicht ist das ja auch nur eine andere Bewusstseinsdimension, vielleicht gibt es viel solcher Patienten die nur in dieser Situation zusammen komunizieren können... wer weiß das schon....
 

Tamara

enjoying love and life
Hm, also ich bin da ganz auf der Seite des Ehemanns, es gibt keine Hoffnung mehr, dass sie jemals erwachen wird und daher wurde ich die Maschinen abschalten lassen.
 
U

User2

Guest
So wie ich das gestern in den Nachrichten verstanden habe hat doch die Patientin schon bevor sie ins Koma fiel verfügt, daß sie keine Lebenserhaltenden Maßnahmen will im Falle des Falls?
Oder hab ich da im Fieberwahn was falsch verstanden? :gap

Die Eltern kann ich in diesem Fall nicht verstehen. Seit 15 Jahren hängt diese Frau an Maschinen... was soll das? :shake
 

wulffine

liebt den Frühling...immernoch
ich mußte bei meiner Mutter eine ähnlich schwere Entscheidung über ihr Leben treffen, bevor ich sie in den Himmel entließ...


Ich versteh die eltern: einen geliebten Menschen gehen zu lassen ist furchtbar schwer, wenn ein Fünkchen Hoffnung besteht, tut man alles , um diese Hoffnung zu wahren.

Ich versteh aber auch den mann: 15 Jahre so dahinvegetieren, ohne sich mitteilen zu können, ist für die Frau schwer.Das restliche Leben so als absoluter Pflegefall zu sein, würde ich auch nicht für mich wollen, da ist die erlösung eine Wohltat.

Aber ich möchte sowas nie wieder entscheiden müssen und habe Hochachtung vor jedem, der das muß.
 
P

Poldine

Guest
es gibt humane sterbehilfe, da bin ich voll dafür - ich glaube kaum das es gottes wille ist, weitere 15 jahre im wachkoma zu liegen, selbst wenn sie durch ein wunder aufwachen würde, oft sterben diese menschen danach, sind zu schwach für das wahre leben!

was ich aber nicht gutheißen kann ist dieses vertrocknen lassen der amerikanerin!! man weiss es ja nicht aber wenn man sich vorstellt, tagelang wochenlang ohne jegliche flüssigkeit und nahrung! vielleicht quält sich sich ja? die arme! als meine liebe omi damals gestorben ist, hatte sie ja immer angst vor morphium - eine freundin von mir hat auf der onkologie gearbeitet und meinte zu mir, man müssste solchen todkranken,leidenden schnelllstmöglich helfen diesen qualen ein ende zugeben und sie eben NICHT an maschinen hängen sondern sie sanft einschlafen lassen. in dem falle der amerikanerin hängt sie nur an der nahrungssonde, aber verhungern lassen?? dann sollten sie ihr doch wenigstens ein schnellwirkendes mittel geben - damits schneller geht, oder?

das klingt bestimmt alles ein bisschen wirr was ich hier schreibe, oder? ich kann abwer nicht verstehen, das sich die amis da so quer stellen, von wegen christen dürfen so etwas nicht - das ist doch unfug! ich tu doch niemand zu leide damit sondern ich erlöse, jemand von seinen schlimmsten qualen!!

ich kann die eltern trotzdem verstehen, aber hatten sie nciht die letzten 15 jahre zeit sich langsam von ihrer tochter zu verabschieden? ein schwerer weg.... für allle beteiligten...........
 

wulffine

liebt den Frühling...immernoch
eine freundin von mir hat auf der onkologie gearbeitet und meinte zu mir, man müssste solchen todkranken,leidenden schnelllstmöglich helfen diesen qualen ein ende zugeben und sie eben NICHT an maschinen hängen sondern sie sanft einschlafen lassen

Nach dem Motto habe ich gehandelt und würde es immer wieder tun, und auch andere davon überzeugen.

Stellt euch mal vor, wie sie leidet ohne jegliche Nahrung.Vielleicht bekommt sie es ja bewußt für sich mit, und kann nicht nach hilfe rufen, sich nicht mitteilen.
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
Also ich bin definitiv FÜR sterbehilfe!
aber nicht, wie bei dem aktuellen fall sondern eher wie von Poldine geschrieben.

Ich habe meinen Vater leiden sehen und es war seine Erlösung endlich sterben zu dürfen :heul
auch wenns uns das Herz gebrochen hat :heul


WAs mir immer durch den Kopf geht ist folgendes:

Bei Tieren greift man zur Spritze und schläfert sie ein - warum geht das bei Menschen nicht auch????

Okay, bei Tieren wird das schneller gemacht, aber mal im ernst: wenn die Medizin bei manchen Menschen wirklich nicht mehr weiter kommt und es null hoffnung gibt, warum lässt man diese dann nicht auch einschläfern(kommt ja von schlafen)????

Die Vermieterin meiner schwiegereltern ist gut über 80 und hatte vor einem jahr nen schlaganfall. nun ist sie seitdem halbseitig gelähmt und kann nicht mehr sprechen, schreiben oder sich sonstwie mitteilen - nicht mal lesen!
sie sitzt jetzt im heim und sieht mit an, was ihre liebe verwandtschaft mit IHREM besitz/vermögen macht :shake
damals haben die ärzte wie bekloppt gekämpft um die Frau zu retten - aber wozu denn??? damit sie jetzt allein in ihrem heim sitzt und nur noch heult?

ich persönlich denke, dass es in jedem einzelnen Fall entschieden werden müßte!


Aber gerade beim aktuellen Fall kann ich den Mann verstehen: er hatte ein lebenslustige Frau und nun ist sie seit 15 jahren 'weg'... es gibt keine Hoffnung... warum weiter an dem Körper festhalten, wenn doch der geist nicht erreichbar ist???
ich wünsche ihr, dass sie einen friedlichen tod erlebt und nicht leiden muss....
 
P

Poldine

Guest
@winnie pooh: hälst du kontakt zu der alten frau? wenn sie niemanden mehr hat und du sie kanntest, dann besuch sie doch, halt ihre hand, in solchen stunden ist es tröstlich jemanden zu spüren, wärme zu bekommen.............ich würds sofort tun
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
ich kenn die frau leider nicht.

wir wollten schon mal mit sarah hinfahren, da sie meinen mann seit 17 jahren kennt...
meine schwiegermama fährt mehrmals die woche hin und nimmt auch ihre (ebenso alte und fast genauso kranke) schwester mit... aber wirklich freuen tut die dame sich leider nicht.
sie hat am liebsten ihre ruhe :heul
meinen vorschlag mit besuch fand weder mein mann noch meine schwiegermutter gut...

allein komm ich da nicht hin, weil eigentlich nur angehörige zu ihr dürfen...


dazu kommt dann noch, dass mir meine eigene oma momentan reicht... die wird jetzt 91 und braucht auch gesellschaft...
 
W

Worf

Guest
im grunde bin ich vollkommen gegensterbehilfe. es steht uns nicht zu, gott zu spielen. ich sehe einfach die gefahr, dass man sich das ganze dadurch zu einfach machen würde. ab welchem krankheitsbild soll man denn beim sterben helfen ? ich denke, dass wird man nie sauber definieren können. und darin sehe ich das problem. man wird nie eine saubere grenze finden können.

natürlich sollte man auch ausnahmen machen können. und die sehe ich regelmäßig dann, wenn der betroffene es selber möchte. ist natürlich dann schwierig, wenn man ins koma fällt, ohne das vorher zu regeln. ich habe mich da zum glück mehrfach abgesichert. solange ich noch selber in der lage bin, kann und werde ich mein leben auch selber beenden. sollte ich dazu nicht mehr in der lage sein, werden menschen da sein, die es für mich tun müssen und werden.

trotzdem erschreckt mich immer der gedanke, gott in die suppe zu spucken. der wird davon nicht gerade begeistert sein....
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Vom Prinzip her, würde es mir auch schwerfallen, einen lieben Angehörigen so leiden zu sehen und nichts für ihn tun zu können... aber ich glaube, ich hätte trotzdem nicht die Kraft, dem ein Ende zu setzen, eben auch aus Glaubensgründen... ich bin der Meinung Gott erlegt jedem Menschen nur so viel Schicksal auf, wie er auch aushalten kann... und nur er hat das Recht, zu entscheiden, wann er jemanden zu sich holt...

Was mir aber zu dem Thema eben durch den Kopf ging... : Könnte man nicht z. B. in einem Organspendeausweis diesen Punkt extra eintragen, bei dem der Spender dann selbst über Sterbehilfe entscheiden kann?
Keine Ahnung, ob das praktisch irgendwie umsetzbar wäre, das war eben nur so ein Gedanke... vielleicht wär das gar nicht mal so schlecht...?
 
M

Mirsche

Guest
Original von Worf
im grunde bin ich vollkommen gegensterbehilfe. es steht uns nicht zu, gott zu spielen.
wir spielen doch schon gott indem wir Menschen am Leben erhalten, die eigentlich schon längst tot sind...


Die Problematik der Euthanasie:
Wenn eine alte Frau den Wunsch äußert zu sterben, wer garantiert, dass sie am nächsten Tag nicht wieder anderer Meinung ist?
"Es gibt keine Hoffnung mehr" das kann man eigentlich nie mit Bestimmtheit sagen. Ich kenne eine Frau, die war eine Frühgeburt und war anschließend klinisch tot, wurde aber wiederbelebt und hatte danach nur eingeschränkte Hirnfunktionen. Die Ärzte sagten, sie werde wahrscheinlich nie richtig reden können, nie laufen, nie selbstständig sein. Aber die Mutter gab nicht auf und übte mit ihr jeden Tag.
Heute studiert sie Medizin...
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
mirsche, dein beispiel ist gut, aber da gibts ja doch nen unterschied:

es ist hinlänglich bekannt, dass das gehirn eines babies/kindes sich von schweren störungen viel besser bis ganz erholen KANN was bei einem erwachsenen oder gar altem menschen nicht so ist...


und JA, wir spielen bereits gott: wenn man nur mal an die künstlichen befruchtungen denkt...
 

Schneehase

Aktives Mitglied
man oh man- nach 15 jahren noch sterbehilfe leisten? klaro kann ich alle verstehen die es tun wollen, die sind ja auch am ende mit ihren nerven und der kraft und hoffnung.ich würde dafür stimmen.

wer weiss.....

da macht man sich schon gedanken ob das thema sterbehilfe nicht insgesamt humaner betrachtet werden sollte. am leben halten, künstlich kostet den kassen viele gelder. von denen die dort liegen, gibts viele die am leben hängen und bestimmt genausoviele die nicht am leben hängen. man müsste also schon zu lebzeiten es testamentarisch festlegen ob oder ob man nicht....das würde ich besser finden, das man es selber bestimmen kann- vorher.
 
S

sanne

Guest
Wenn es um das Abschalten von lebensverlängernden Maßnahmen geht, greift man ja nicht durch's Abschalten in den Lauf der Natur ein, sondern hat schon durch das Einschalten dem lieben Gott "ins Handwerk gepfuscht".
In dem Fall könnte man auch so extrem argumentieren und sagen, man nimmt die Medizin gar nicht in Anspruch, sondern läßt jeden so sterben wie die Natur es will.
Aber auch da gibt man einem sterbenden Tier den Gnadenschuss.
Das Problem bei Menschen ist nur, dass man sich erstens so selten sicher sein kann, ob die Entscheidung wirklich richtig ist, und zweitesns es immer Angehörige gibt, die noch länger am Leben des geliebten Menschen festhalten wollen.
 

Marion22

Namhaftes Mitglied
Sterbehilfe? naja das ist einrecht schwieriges Thema.

Mein Vater hing 3 Monate an Maschinen ich war damals 17 und hätte am liebsten alles rausgezogen. Hinzu kam, daß er nach 7 Monaten wiederbelebt wurde und ich dem Arzt an den Kragen bin - völlig ausgerastet-. Mir wäre es lieber man hätte ihn gleich sterben lassen, so ist er letztendlich an Lungenversagen 10 Monate später mit 40 Jahren gestorben! :(
 
U

User2

Guest
Ja, hab ich vorhin in den Nachrichten gesehen.

Und jetzt streiten sich dann die Eltern mit dem Ehemann vor Gericht wo die Frau beerdigt wird...
 
S

sanne

Guest
Dieser Fall ist ja nun leider alles andere als normal.
das ist nur noch ein Poltikum! :shake
Schlimm, wenn Menschen dafür missbraucht werden. :(
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Also zum Aktuellen Fall kann cih nur sagen das ich nciht verstehe wie diese Menschen sich so sehr darum streiten. Sie haben die Frau doch geliebt und da sollte so ein hick hack nicht vorkommen.

Zum Thema Sterbehilfe. Ich habe meine Mutter leiden sehen. Sie hatte Hepatites C und dadurch eine Leberzirose. Im ersten krankenhaus haben die Ärzte ohne unterlass um sie gekämpft, noch eine Therapie und noch eine obwohl es zu de zeitpunkt kaum noch Hoffnung gab. Mein Vater holte sie dann aus em krankenhaus um sie zu hause zu haben. Doch leider ging es ihr bald wieder sehr schlecht das der Notarzt sie ins Krankenhaus brauchte, doch diesesmal in ein anderes mit einer speziellen Station. Auf dieser Station werden keine lebenserhaltenden massnahemn mehr gtroffen, die Patienten liegen auch ncit in sterielen zimmern sondern es sieht alles eher aus wie ein gemütliches Wohnzimmer. Besucher können zu jeder Tages und nachtzeit kommen und Angehörige auch dort übernachten. Uns wurde erzählt das es dort halt vorkommt das an einem morgen patient XY nicht mehr am Frühstückstisch sitzt. Entweder ist er in der Nacht friedlich eingeschlafen oder aber er wurde wieder gesund. Letzteres finde ich am erstaunlichsten das wenn man den menschen lässt er sich in einigen Fällen alleine heilt. Aber auch wenn cniht hätte ich es schön für meine Mutter gefunden wenn sie ncoh auf diese Station gekommen währe, leider hatte sie nicht mehr die Möglichkeit dazu sie überlebte die Wartezeit nicht, da die Ärzte auf wunsch meines Vaters alle Lebenserhaltenden Maßnahmen einstellten. Später erfuhr ich das es im Sinne meiner Mutter war aber ich fand es war gut so. Ich hätte sie nicht noch länger leiden sehen können.
Was mich selber betrifft wissen alle Bekannten und Freunde sowie mein Partner, dass ich wenn es keine Chance mehr auf Heilung gibt die Geräte abgeschaltet werden sollen.
Was nützt mir ein Leben sollte ich doch wiedererwartens wieder geheilt werden, in dem Mein Geist noch völlig klar ist aber der Rest einfach nur vergammelt.
Ich währe ein gefangener meines Körpers.
 

bobbele

*Muttertier*
Original von EdingerS
Ihr verfolgt sicherlich im Augenblick doch auch den traurigen
Fall der Frau in Amerika, deren Ehemann nun nach 15 Jahren
im Wachkoma die künstliche Ernährung einstellen lassen will, und
der Hickhack, der nun am laufen ist....
Was habt ihr für eine Meinung dazu ? Wie würdet ihr entscheiden,
wäre es euer Partner ?
Habt ihr Vorkehrungen getroffen, solltet ihr in so eine Situation
kommen, mit einer Patientenverfügung z.B., obwohl diese ja
auch juristisch noch sehr umstritten ist !?

Ich weiß, ein sehr ernstes und schwieriges Thema.... aber ich
denke von großem Interesse, oder sehe ich das falsch ??

LG

STEPHAN


also ich finde es der hammer dass die eltern von ihr noch leben und der poplige ehemann über ihren tod entscheiden darf , ich versetz mich da mal in die mutter hinein, da werd ich stinkwütend , wenn man bedenken würde das ist mein kind und jemand ''fremdes'' darf über das leben MEINES kindes entscheiden :wand :angryfire soviel ich weiss hat er doch schon ewig ne neue konnte er nicht einfach mit der glücklich werden und den eltern das fünkchen hoffnung dass sie aus dem koma erwacht lassen *aufreg
 
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