Hallo Yvonne,
bei uns in der Familie stellt sich genau dieselbe Situation. Mein jüngster Bruder (20) ist auch im August Papa geworden, er ist wie ich auch katholisch und seine Frau (20) hat keinen Glauben.
Sie weiss aber, dass es meiner Mutter sehr viel bedeuten würde, wenn die Kleine getauft würde. Da die beiden ein sehr gutes Verhältnis haben, hat meine Schwägerin dann gesagt, sie will es meinem Bruder und meiner Mutter zuliebe machen, sie wäre sogar eventuell bereit gewesen, sich selbst taufen zu lassen, wenn es nicht möglich gewesen wäre.
Mein Schwägerin hatte mich dann gebeten, ob ich mit ihr zum Pfarramt komme, da ich ja Patentante der Kleinen werden soll und sie sich dort halt auch absolut nicht auskennt.
Wir haben dann gefragt, ob es möglich ist, auch wenn die Mutter keinen Glauben hat, da meinte die Frau es muss halt mindestens 1 Elternteil und 1 Pate katholisch sein, dann sei es kein Problem.
Meine Schwägerin will jetzt aber erstmal bis im Frühjahr nächstes Jahr warten und war sichtlich erleichtert, dass es auch so geht. Sie meinte, sie wisse echt nicht, ob sie sich wirklich für die Kleine bzw. deren Taufe hätte selbst taufen lassen.
Sie hat jetzt auch Angst vor dem Taufgespräch und ich hab ihr angeboten, dass wir es hier bei mir machen.
Also so wie ich es bei meinen beiden noch weiss, kommt der Pfarrer zu Euch nach Hause, erklärt den Ablauf, sucht ein paar Lieder und Fürbitten mit Euch aus und fragt evtl. nach Blumenschmuck o. ä.
Den genauen Ablauf der Taufe weiss ich jetzt auch nicht mehr ganz genau, aber der Pfarrer fragt auf jeden Fall, was Ihr Euch von der Kirche versprecht, dann antworten die Eltern + Paten: Die Taufe.
Dann müssen Eltern und Paten dem Teufel widersagen, d. h. der Pfarrer stellt ein paar Fragen, die Ihr mit: "Wir widersagen" beantworten müsst, dann stellt er wieder ein paar Fragen zu eurem Glauben, die Ihr mit "Wir glauben" beantwortet. Aber ich denke, wenn Du nichts sagst, ist es auch völlig ok.
Dann segnet der Pfarrer das Taufwasser, dann wird Dein Kind mit Chrisam (Balsam) auf der Stirn gesalbt, es bekommt ein Kleidchen (Taufhemd) aufgelegt und dann wird das Weihwasser über das Köpfchen geleert (natürlich nur ein wenig). DAS ist dann die eigentliche Taufe.
Er sagt dann: XXX, ich taufe Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes.
Dann müssen die Paten noch gemeinsam die Taufkerze (die ihr vorher besorgen müsst) an der Osterkerze anzünden und das war´s dann glaube ich schon...
Wie gesagt, mit der Reihenfolge bin ich nicht mehr so ganz sicher, aber so in etwa dürfte es hinkommen.
Unser Pfarrer hat damals eine kleine Broschüre über den genauen Ablauf dagelassen, mit allen Sprüchen und Antworten, die wir sagen mussten und auch was wir wann wie und wo machen müssen...
Nur keine Angst, uns Katholiken wird zwar immer Verbohrtheit und Biderkeit vorgeworfen, aber die meisten Pfarrer heutzutage machen das alles ganz locker und nicht so spiessig ;-)