Unsere Politiker nehmen hier offen Stellung:
Auszug aus der Regierungserklärung der neuen Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel zum Elterngeld (30.11.2005) Elterngeld
Aber an einem Problem in unserem Land können wir nicht vorbeisehen: Je besser die Ausbildung der jungen Frauen und Männer ist, desto seltener entscheiden sie sich für Kinder. Das kennen wir alle und das wird uns auch immer wieder erzählt. Eine Frau hat ein Studium absolviert, eine hervorragende Ausbildung machen können, möchte im Beruf Karriere machen und steht dann vor der Frage, wie sie diesen Berufswunsch mit ihrem Wunsch, eine Familie zu gründen, vereinbart.
Ich sage unumwunden: Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass dieser Konflikt ganz einfach und locker überwunden werden kann. Das kann er nicht. Aber seitens der Politik können wir einen kleinen Beitrag dazu leisten, diesen Konflikt ein wenig zu mildern. Genau das haben wir getan, indem wir uns entschlossen haben, ein Elterngeld einzuführen. Es wird erstmals als Einkommensersatz ausgestaltet und zusätzlich mit einer Väterkomponente verbunden.
Das ist ein neuartiger Ansatz in beide Richtungen. Ich ahne schon jetzt, welche Diskussionen er hervorrufen wird. Doch die Betriebe - das sage ich ganz ausdrücklich - sollen sich stärker als bisher in der Pflicht sehen, auch einmal die Väter zeitweise freizustellen, und zwar, wo immer dies möglich ist, ohne berufliche Nachteile. Dieser sanfte Druck ist unumgänglich.--------------------------------------------------------------------------------
Elterngeld Familienministerin Ursula von der Leyen zum Elterngeld (13.12.2005 Elterngeld) Elterngeld
Familienministerin Ursula von der Leyen will das Elterngeld bei kleinen Gehältern am gemeinsamen Familieneinkommen orientieren. "Diese soziale Komponente muss sein", sagte die CDU-Politikerin am Dienstag im Deutschlandfunk. Bei mittleren und höheren Gehältern werde das Elterngeld hingegen den Einkommensverlust bei dem Elternteil ersetzen, der das Kind betreut und zu Hause bleibt. Das einkommensabhängige Elterngeld soll ab 2007 das Erziehungsgeld ablösen. Die Eltern erhalten dann zwölf Monate lang jeweils 67 Prozent des vorherigen Nettoerwerbseinkommens bis zu einer Höhe von 1800 Euro als Elterngeld.
Allerdings will die Bundesregierung das Elterngeld nur dann über volle zwölf Monate zahlen, wenn auch der Vater das Kind mindestens zwei Monate betreut. Ansonsten steht das Elterngeld nur für zehn Monate zur Verfügung. Kritiker sehen dieses Modell des Elterngeldes als verfassungsrechtlich problematisch an. Dessen ungeachtet rechnet Ministerin von der Leyen nicht mit einem Veto der Karlsruher Richter zum Elterngeld. Schließlich gebe es inzwischen maßgebliche Stimmen, die die geplante Regelung des Elterngeldes für verfassungsgemäß hielten. Dies sage einem auch schon der "gesunde Menschenverstand". Denn die Inanspruchnahme der Leistung Elterngeld sei freiwillig. Außerdem stärke der Staat den Vätern mit dem Elterngeld den Rücken. So hätten Untersuchungen ergeben, "dass über die Hälfte der Männer unter 44 Jahren gerne Elternzeit nehmen würden, wenn sie dabei ein Einkommen hätten".
Um zu verhindern, dass Alleinerziehende durch die neue Familienleistung Elterngeld weniger Geld erhalten, werde im Ministerium bis zur Einbringung des Gesetzestextes zum Elterngeld in das parlamentarische Verfahren noch genau gerechnet, kündigte Ursula von der Leyen an. Das Eltern-Mindestgeld müsse so konstruiert sein, dass Alleinerziehende nicht in das Arbeitslosengeld II fallen. Wenn sie vor der Geburt einen Beruf ausgeübt hätten, erhielten sie durch das Elterngeld zwei Drittel ihres Einkommens ersetzt.
Die Familienministerin erinnerte daran, dass unsere Gesellschaft nur eine Zukunft habe, "wenn wir Raum und Zeit für Kinder ganz in den Mittelpunkt unseres Handelns" stellen würden. Deutschland werde nur dann ein kinderfreundliches Land, wenn es jungen Männern und Frauen helfe, ihre Talente am Arbeitsplatz einzubringen und dennoch glückliche Eltern zu sein. In diesem Zusammenhang appellierte von der Leyen an die Wirtschaft, "ihre Angst vor Erziehenden" zu verlieren und stattdessen zu erkennen, dass Eltern Führungsqualitäten sowie soziale und emotionale Kompetenzen mitbringen würden.
aus
www.elterngeld.net